Kanalgipfel 2019 - Josef Molitor berichtet über Qualitätsanforderungen

23.04.2019

Der Kanalgipfel 2019 behandelt wichtige Fragen wie "Wie viel ist das Kanalnetz meiner Kommune wert?" und "Was müssen kommunale Netzbetreiber zukünftig in ihre Netze investieren?" und sucht Antworten mithilfe von Expertenvorträgen.

In seinem sechsten Jahr hat der Kanalgipfel als Forum für Entscheider und Experten nichts von seiner Aktualität und Dringlichkeit verloren. Im Gegenteil nimmt die Bedeutung der Veranstaltung hinsichtlich einer baldig anstehenden Berentungswelle bei den Städten und Kommunen in Deutschland und stetig steigenden Instandhaltungskosten für den Erhalt der unteridrischen Infrastruktur zu.

Um den derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen vorgebeitet zu begegnen, begrüßen im September im Herzen des Ruhrgebietes im Signal Iduna Park in Dortmund die Veranstalter versierte Experten auf ihrem Gebiet.

Für einen nachhaltigen Werterhalt ist die korrekte Inspektion, Analyse, Darstellung und Dokumentation der Anlagen unerlässlich. Der Fachvortrag von Josef Molitor legt daher seinen Fokus auf das wichtige Thema der Qualitätssicherung und deren Anforderungen im Kanalinformationssystem gemäß des entsprechenden DWA-Merkblattes 145-2:

Qualitätsanforderungen und -sicherung im Kanalinformationssystem - DWA- M 145-2

Die DWA Arbeitsgruppe ES 1.6 Kanalinformationssysteme hat unter anderem ein DWA Merkblatt zu Qualitätsanforderungen und Qualitätssicherung in Kanalinformationssystemen erarbeitet. Das Gelbdruckverfahren ist abgeschlossen und das Merkblatt wird voraussichtlich im Dezember 2018 veröffentlicht. Der Vortrag gibt einen Überblick zum Inhalt dieses Merkblatts.

Ein Kanalinformationssystem (KIS) ist ein System für die Erfassung, Haltung, Pflege, Darstellung, Analyse, Verarbeitung und den Austausch von Informationen zu Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden. Es dient dazu unterschiedliche Themen zu Entwässerungssystemen miteinander zu verknüpfen, zu visualisieren und auszuwerten. Fachanwendungen können dabei direkt integriert aber auch angebunden sein.

Durch Kanalinformationssysteme produzierte Ergebnisse können immer nur so gut sein, wie die darin verwendeten Daten selbst. Sie sind der essentielle Kern jedes Kanalinformationssystems und werden für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt. Sie dienen der Bestandsdokumentation, werden bei der Erstellung von Karten verwendet, liefern Informationen für Stellungnahmen und Gutachten und sind Basis für Planungen und Modellrechnungen. Geodaten werden mit anderen Daten vernetzt, verschnitten und überlagert und daraus wertvolle Aussagen gewonnen.

Daten stellen enorme Werte dar. Diese Werte zu erhalten und die Qualität der Daten bei der Beschaffung, Erstellung und Verwaltung der Daten zu sichern gehören zu den Kernaufgaben jedes Kanalinformationssystems und sind eine Voraussetzung, um ein KIS effizient einsetzen zu können.

Gemäß der geltenden Norm zum Qualitätsmanagement DIN EN ISO 9000:2015 wird Qualität definiert als Grad, in dem ein Satz von Merkmalen vorausgesetzte Anforderungen erfüllt. Bezogen auf Geodaten gibt die Qualität also an, in welchem Maße diese den bestehenden Anforderungen entspricht. Qualität ist demzufolge nicht gleich Perfektion. Qualität ist immer relativ und richtet sich nach den Anforderungen eines Anwendungsfalls, die erfüllt werden müssen (Soll/Ist-Vergleich).

Das Merkblatt geht der Frage nach, was Qualität im Kontext des KIS ausmacht und definiert Kriterien, nach denen die Qualität der Daten geprüft werden kann. Es werden Anforderungen zur Beurteilung, Herstellung und Sicherung der Datenqualität zusammengestellt. Darüber hinaus beschreibt das Merkblatt Methoden der Qualitätsprüfung und organisatorische Maßnahmen mit Qualitätsrelevanz sowie resultierende Kostenauswirkungen. Vervollständigt wird der Inhalt des Merkblatts durch umfangreiche Beispiele konkreter Qualitätsprüfungen der Daten von Kanalinformationssystemen.
Josef Molitor ist Bauingenieur (Dipl.-Ing. (FH)) und Bauinformatiker (M. Eng.) und beim Ingenieurbüro atd GmbH in Aachen als Projektleiter im Bereich der Stadtentwässerung tätig. Schwerpunktmäßig befasst er sich mit der Objektplanung, der Dimensionierung und dem Nachweis von Kanalisationsnetzen und Sonderbauwerken. Die Verarbeitung von Kanaldaten mit geografischen Informationssystemen spielt dabei eine grundlegende Rolle, wodurch die Qualität dieser Daten in den Focus rückt. Neben seiner Mitarbeit in der DWA Arbeitsgruppe Kanalinformationssysteme ES1.6 ist er als Lehrbeauftragter der FH Aachen im Lehrgebiet CAD und BIM aktiv.

 

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