Die Lösung für Mainz-Ebersheim
02.02.2017
Transportkanal aus GFK-Rohren von Amiantit
Der Mainzer Stadtteil Ebersheim erhält ein neues Regenrückhaltebecken. Das neue Bauwerk wird in Ortsrandlage liegen und per Transportkanal an die Kanalisation angeschlossen. Mit der Herstellung des 1,5 km langen Sammlers hat der Wirtschaftsbetrieb Mainz AöR die Helmut Uhrig Straßen- und Tiefbau GmbH beauftragt. Für die Errichtung des in offener Bauweise erstellten Kanals kamen FLOWTITE GFK-Rohre DN 1000, DN 1400 und DN 1600 der Amiantit Germany GmbH zum Einsatz.
Ausschlaggebend für die Wahl des Auftraggebers waren neben Werkstoffeigenschaften wie dem geringen Gewicht und der vergleichsweise geringen Wandstärke auch die hohe Stabilität und Korrosionsbeständigkeit sowie die ausgezeichnete Hydraulik der Rohre.
Verlegung erforderlich
Ebersheim ist der höchstgelegene Stadtteil von Mainz. Aufgrund seiner Lage wird der Stadtteil, der den südlichen Ausläufer der Stadt bildet, zuweilen auch als „Tor nach Rheinhessen“ bezeichnet. Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist die Einwohnerzahl von Ebersheim kontinuierlich gestiegen, was zur Folge hatte, dass sich ein in den 1970ern vor den Toren der Stadt errichtetes Regenrückhaltebecken inzwischen mitten in einem Wohngebiet befindet.
„Ein Regenrückhaltebecken für Mischwasser in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohnhäusern ist allerdings nicht mehr zeitgemäß“, erläutert Dipl.-Ing. Silvia Dotzauer, Abteilungsleiterin Abt. Neubau, Wirtschaftsbetrieb Mainz, AöR. „Wenn das Becken beispielsweise bei einem besonders starken Unwetter vollläuft, staut sich das Wasser auch in den angrenzenden Kanälen. Das kann die Grundstücksentwässerung erheblich stören.“
Entwässerungskomfort wird sichergestellt
Daher entschloss man sich zum Bau eines neuen Regenrückhaltebeckens mit einem Volumen von 15.000 m3. „Grundlage für die Dimensionierung des neuen Beckens waren Aufzeichnungen von sogenannten Regenschreibern, die in Mainz seit mehr als 40 Jahren eingesetzt werden“, so Dotzauer weiter. Das Fassungsvermögen des neuen Beckens sei für eine Regenmenge ausgelegt, die statistisch nur einmal in fünf Jahren anfalle. Das neue Bauwerk wird mit einem 1,5 km langen Transportkanal an die örtliche Kanalisation angebunden.
Dieser wird die Situation vor Ort deutlich entschärfen, weil das Wasser zukünftig direkt in Richtung Regenrückhaltebecken außerhalb des Ortes fließen kann. Die Kosten für die Gesamtbaumaßnahme belaufen sich auf rund 10. Mio. Euro.
Werkstoffeigenschaften überzeugten
In der Ausschreibung des Bauvorhabens forderte der Wirtschaftsbetrieb Mainz ausdrücklich Kanalrohre aus glasfaserverstärktem Polyesterharz gemäß DIN 18868 bzw. DIN 16869 in Baulängen bis 12 m einschließlich einer einseitig aufgezogenen Kupplung pro Rohr. Zum Einsatz kamen Flowtite GFK-Rohre in Nennweitenbereichen von DN 1000 bis DN 1600, die bei Amiantit in Mochau aus Harz, Glasfasern und Quarzsand gefertigt werden.
Die im sogenannten Endlos-Wickelverfahren und unter Beachtung hoher Qualitätsstandards hergestellten Rohre zeichnen sich durch leichtes Gewicht und einfache Handhabung aus, sind korrosionsbeständig und bieten zudem hervorragende hydraulische Eigenschaften.
Amiantit Gebietsverkaufsleiter Ralf Paul nennt weitere Vorteile, die GFK-Rohre zu einer guten Wahl machen:„Der sehr kompakte Verbundwerkstoff vereint in sich die positiven Eigenschaften der verwendeten Rohstoffe – Glasfasern sorgen im Verbund für hohe Ringsteifigkeiten und erzielen hohe axiale Festigkeiten; eine Quarzsandverstärkung im Kern erhöht die Wandsteifigkeit.“
Da die Baugrubenbreite entsprechend der Anforderungen des Auftraggebers zum Schutz der vorhandenen Bäume in einem Teilabschnitt der Trasse so gering wie möglich gehalten werden sollte, konnten die GFK-Rohre mit ihrer vergleichsweise geringen Wandstärke ebenfalls punkten.
Der Startschuss für den Bau des Kanals fiel im Herbst 2015, mit den Kanalbauarbeiten gestartet wurde am neuen Standort des geplanten Regenrückhaltebeckens. Nach den Aushubarbeiten – insgesamt mussten 22.000 m3 Erde bewegt werden – stellte die Uhrig Straßen- und Tiefbau zunächst ein Sandkiesauflager her, welches als Bettung für die GFK-Rohre diente.
Insgesamt verlegt wurden 158 m GFK-Rohre DN 1000, 239 m GFK-Rohre DN 1400 sowie 1.030 m GFK-Rohre DN 1600; darüber hinaus sind insgesamt 22 Schachtbauwerke, u.a. Tangentialschächte, Absturzschächte und Vereinigungsbauwerke, aus dem Werkstoff GFK produziert und eingebaut worden, sodass die Durchgängigkeit der positiven Materialeigenschaften von GFK im Kanalsystem sichergestellt ist.
Der Kanal ist inzwischen fertiggestellt, der Baubeginn für das neue Regenrückhaltebecken soll im Mai 2017 erfolgen.
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