DWA-Schwerpunkt auf der IFAT

06.04.2018

Zu den Themenkomplexen Wasserstrategien, Biogas, Personalentwicklung, Wassermanagement und Klimawandel bietet die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) auf der IFAT in München, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, vom 14. bis 18. Mai 2018 drei Foren an.

Wassermanagement und Klimawandel

Tag der Kommunen

Der Tag der Kommunen, der von der DWA in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden organisiert wird, beschäftigt sich mit dem Thema Hochwasser- und Starkregenvorsorge in Städtebau und Planungspraxis. Die Veranstaltung geht unter anderem der Frage nach, welche Vorsorgemaßnahmen Städte, Landkreise und Gemeinden ergreifen müssen und für welche Risikovorsorge Bürger und Gewerbe selbst verantwortlich sind. Außerdem wird das DWA-Bildungsmodul „Fachplaner Starkregenvorsorge“ vorgestellt. Diese Zusatzqualifikation dient dazu, Überflutungsrisiken zu erkennen und bei der Stadtplanung zu berücksichtigen.

Dr. Torsten Mertins, Referent für Umwelt und Bauen beim Deutschen Landkreistag, stellt fest: "Die Zunahme von Extremwetterereignissen in den vergangenen Jahren hat in den Kommunen das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Vorsorgemaßnamen gegen Hochwasser und Starkregen geschärft."

Der Tag der Kommunen zeige anhand von guten Beispielen aus der kommunalen Praxis, wie die Umsetzung gelingen könne. In diesem Zusammenhang müsse aber auch gefragt werden, „wie Bund und Länder die notwendigen Vorsorgemaßnahmen in Städten, Landkreisen und Gemeinden wirksam unterstützen können", so Mertins.

Innovationsforum Wasserwirtschaft

Unter dem Leitsatz Aus der Forschung in die Praxis diskutieren beim siebten Innovationsforum Wasserwirtschaft Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Kommunen aktuelle wasserwirtschaftliche Forschungsschwerpunkte und ihre Umsetzung in die Praxis. Die diesjährige Veranstaltung befasst sich mit der Trinkwasserversorgung in China und mit Integrated Water Resource Management (IWRM) im Iran.

Zudem geht es um Möglichkeiten und Potenziale der Digitalisierung in der Wasserversorgung, um Energieeffizienz und stoffstromorientierte Abwasserentsorgung. Ein eigener Block zur Morphodynamik thematisiert, wie die Ziele der naturnahen Gewässerentwicklung mit denen des Hochwasserrisikomanagements in Einklang gebracht werden können.

„Für eine möglichst breite Umsetzung der Forschungsergebnisse ist die frühzeitige Kommunikation mit den Anwendern in der Praxis wichtig, um deren Bedürfnisse in den Forschungsprojekten zu berücksichtigen“, stellt Sabine Thaler, Leiterin der Abteilung Forschung und Innovation bei der DWA, fest. Die Kooperation von technisch-wissenschaftlichen Verbänden und Fördermittelgebern gewährleiste, dass Forscher und Praktiker an einen Tisch gebracht werden.

Das Innovationsforum Wasserwirtschaft wird von der DWA in Kooperation mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und den Fördermittelgebern Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) organisiert. Ziel der Veranstaltung ist es, den Austausch zwischen Forschung und Praxis zu fördern.

Forum Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken

Das Forum Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken befasst sich mit den Auswirkungen von Klimaänderungen auf Stauanlagen sowie mit Strategien zu deren Anpassung an den Klimawandel. Dr.-Ing. Hans-Ulrich Sieber, Präsident des Deutschen Talsperrenkomitees e. V., sagt dazu: „Talssperren werden von den projizierten Klimaänderungen betroffen sein. Als multifunktional nutzbare Anlagen sind sie aber auch geeignet, zur Kompensation ungünstiger Auswirkungen auf den Wasserhaushalt beizutragen.“

Das Forum stellt Folgen für die Nutzung von Wasserkraft vor und zeigt Möglichkeiten zur Verbesserung der durch höhere Temperaturen beeinflussten Wasserqualität. Maßnahmen zum kostengünstigen Rückhalt von Hochwasser an Straßen- und Wegedämmen werden kritisch hinterfragt. Das Talsperrenkomitee setzt sich für eine umweltfreundliche und sozial verträgliche Nutzung von Talsperren und Wasserkraft ein.

Wasserstrategien, Biogas und Personalentwicklung

Forum Biogas: Veränderte Marktbedingungen und Anforderungen

Das Biogasforum Veränderte Marktbedingungen und Anforderungen an die Betreiber, das die DWA gemeinsam mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und dem Fachverband Biogas organsiert, befasst sich mit der Nutzung von Biogas in Deutschland. Erfahrungen aus Schadensfällen sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Schadensfällen und die daraus resultierenden Qualifikationsanforderungen werden diskutiert. Aktuelles aus der Regelwerksarbeit der Verbände wird vorgestellt.

Die drei Fachverbände arbeiten seit vielen Jahren zusammen, insbesondere bei der Entwicklung des Regelwerks und der Schulung des Personals. Ein gemeinsames Qualifikationsangebot zur Verbesserung des Sicherheitsstandards auf Biogasanlagen wird in vielen Trainingszentren bundesweit vermittelt. „Über 5.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben diese Sicherheitsschulung schon absolviert“, berichtet Rüdiger Heidebrecht, Leiter der Abteilung Bildung und Internationale Zusammenarbeit bei der DWA. „Wir sind zwar noch lange nicht am Ziel, aber auf einem sehr guten Weg“, so Heidebrecht weiter. „Die Zusammenarbeit der Verbände im Schulungsverbund Biogas (www.schulungsverbund-biogas.de) trägt Früchte“.

DWA-Forum: Personalentwicklung in der Wasserwirtschaft

Als Beispiel für „Lernen im Wettbewerb“ berichtet die DWA im Forum Personalentwicklung in der Wasserwirtschaft über die Weltmeisterschaft der Berufe und den Weg dorthin. 2017 hatte sich der Wassersektor auf Initiative der DWA bei den Worldskills in Abu Dhabi mit der neuen Disziplin Water Technology präsentiert. Robert Schmidt, Werkleiter der Münchener Stadtentwässerung und Vorsitzender des DWA-Hauptausschusses Bildung, stellt fest: „Wir müssen in den kommenden Jahren noch intensiver für unsere Branche werben, um unseren Personalbedarf zu decken. Es fehlen Fachkräfte auf allen Ebenen, vom Facharbeiter bis zum Ingenieur. Um die Vielseitigkeit der Tätigkeiten im Abwasserbereich bekannter und Nachwuchskräfte zugleich neugierig zu machen, helfen Wettbewerbe wie die der DWA.“

Seit mehreren Jahren organisiert die DWA die Berufs- und Hochschulwettbewerbe Water Skills Germany, World Water Skills und University Challenge (www.dwa.de/berufswettbewerbe).

Ein weiterer Schwerpunkt des Forums widmet sich dem Studienstandort Deutschland aus der Perspektive ausländischer Studierender. Die Transferleistungen ins Heimatland werden am Beispiel des Instituts für Tropentechnologie in Köln (ITT) betrachtet. Die Stadtentwässerung München stellt ihre Maßnahmen zur Personalentwicklung vor. Die DWA präsentiert den Themenband „Personalmanagement“.

DWA-Forum: Umweltberufe mit Zukunft

Im Forum Umweltberufe mit Zukunft werden Stand und Perspektiven der beruflichen Bildung im internationalen Wassersektor beleuchtet. Das Forum befasst sich außerdem mit der geplanten Neuordnung des Berufs „Fachkraft für Abwassertechnik“ und den Anforderungen an Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik in Bayern. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung in Deutschland auf bestehende Berufe? Die Referenten geben darauf Antworten und beschreiben die Weiterentwicklung der Jobs.

Dr. Andreas Lenz, Leiter des Geschäftsbereichs Umwelt und Technik bei der Bayerischen Verwaltungsschule (BVS), skizziert die Zukunft wie folgt: „Wir werden in Zukunft digitaler lernen. ‚Digitale Zwillinge‘, also digitale Abbilder realer Maschinen, werden in zehn Jahren in vielen Wasserwerken und Kläranlagen Standard sein.“ Mit Hilfe der digitalen Technik könnten Fachkräfte die vernetzten Systeme erlernen, Störfälle simulieren und Gefahren bannen. „Warum sollen nur Piloten im Simulator trainieren? Das Lernen am virtuellen Modell wird auch die Ausbildung in der Wasserwirtschaft optimieren“, prognostiziert Lenz.  

Besuchen Sie die DWA auf der IFAT oder digital den Pressebereich der DWA.

DWA vor Ort: Technisch-wissenschaftliche Foren in den Hallen B 2 und B 4, Hochschul- und Berufswettbewerbe im Atrium zwischen den Hallen A 1 und B 1 sowie in Halle B 4, Verbändestand in der Eingangshalle West, Firmenstand in Halle B 2.

Detaillierte Informationen zu dieser Messe und den Rahmenbedingungen finden Sie in unserem UNITRACC-Kalender.

 

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