Reparatur von Abwasserleitungen und -kanälen durch Flutungsverfahren --- Zustandserfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden-Teil 4
10.10.2018
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) hat den Entwurf des Merkblatts DWA-M 143-20 „Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 20: Reparatur von Abwasserleitungen und -kanälen durch Flutungsverfahren“ vorgelegt, der zur öffentlichen Diskussion gestellt wird. Ebenfalls aktualisiert wird das Merkblatt DWA-M 149-4 „Zustandserfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden - Teil 4: Detektion von Lagerungsdefekten und Hohlräumen mittels geophysikalischer Verfahren“ (Ausgabe Juli 2008).
Abwasserleitungen und -kanäle sind ein Gefährdungspotenzial für die Umwelt, insbesondere für das Grundwasser und den Boden.
Zur Abdichtung von Ex- und Infiltrationen an nicht begehbaren Kanälen im Sinne der baulichen Sanierung durch Reparatur, also durch Maßnahmen zur Behebung örtlich begrenzter Schäden, liegen für den Einsatz von Flutungsverfahren entsprechende Erfahrungen vor.
Das Merkblatt behandelt den Einsatz von Flutungsverfahren zur Reparatur schadhafter Abwasserleitungen, Kanäle und Bauwerke mit Freispiegelabfluss im begehbaren und nicht begehbaren Bereich. Beim Flutungsverfahren handelt es sich um ein Reparaturverfahren, bei dem mit aufeinander abgestimmter Füllung, Aufstau und Reaktion von zwei Komponenten (nacheinander) eine Abdichtung (von außen nach innen) erzeugt wird.
Es kann in erdeingebauten Abwasserleitungen und -kanälen sowie Sonderbauwerken außerhalb und unterhalb von Gebäuden zur Sanierung eingesetzt werden.
Es stellt somit den aktuellen Stand der Technik bei Flutungsverfahren dar und soll insbesondere Planern, Auftraggebern und Ausführenden eine Hilfestellung bei der zielgerichteten Wahl und dem sicheren Einsatz von Flutungsverfahren sein.
Das Merkblatt ergänzt DIN EN 752 hinsichtlich der baulichen Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden und kann sinngemäß auch für erdeingebaute Abwasserleitungen und -kanäle unterhalb von Gebäuden sowie bei der Reparatur von Schächten und Bauwerken angewendet werden.
Es gilt für Entwässerungssysteme, welche als Freispiegelsysteme betrieben werden, von dem Punkt an, wo das Abwasser das Gebäude bzw. die Dachentwässerung verlässt oder in einen Straßenablauf fließt, bis zu dem Punkt, wo das Abwasser in eine Kläranlage oder einen Vorfluter eingeleitet wird.
Es ist zu beachten, dass im Anwendungsbereich auch die Entwässerung von Flächen mit wassergefährdenden Stoffen enthalten ist. Das Abwasser kann insofern von üblichen häuslichen Abwässern abweichen. Es sind deshalb gleichfalls die Auflagen in den bauaufsichtlichen Zulassungen zu den einzelnen Verfahren zu beachten.
Frist zur Stellungnahme: Das Merkblatt DWA-M 143-20 wird bis zum 30. November 2018 öffentlich zur Diskussion gestellt. Hinweise und Anregungen erbittet die DWA schriftlich, möglichst in digitaler Form, an Dipl.-Ing. Christian Berger, berger@dwa.de.
Für den Zeitraum des öffentlichen Beteiligungsverfahrens kann der Entwurf kostenfrei im DWA-Entwurfsportal (www.dwa.de/dwadirekt) eingesehen werden. Dort ist auch eine digitale Vorlage zur Stellungnahme hinterlegt. Im DWA-Shop ist er als Printversion oder als E-Book im PDF-Format erhältlich.September 2018, 35 Seiten, ISBN 978-3-88721-675-7, Ladenpreis: 46,50 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 37,20 Euro
Herausgeber und Vertrieb:
DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Tel. 02242/872-126, Fax: 02242/872-184
Zustandserfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden - Teil 4: Detektion von Lagerungsdefekten und Hohlräumen mittels geophysikalischer Verfahren
Die Gründe, das Merkblatt DWA-M 149-4 "Zustandsersfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden - Teil 4: Detektion von Lagerungsdefekten und Hohlräumen mittels geophysikalischer Verfahren" zu aktualisieren, was der Fachausschuss ES-8 „Zustandserfassung und Sanierung“ beschlossen hat, sind unter anderen:
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Aktualisierung und Ergänzung der Inhalte
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Verbesserungen in der Zustandserfassung von erdverlegten Leitungen
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Vermeidung von unverhergesehenen Straßenversackungen und Brüchen
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Entscheidungshilfen für Sanierungsverfahren zu schaffen
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Die Qualitätssicherung voranzutreiben
Mit der grundlegenden Überarbeitung des Merkblatts sollen folgende Ziele erreicht werden:
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Integrierung neuer Verfahren
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Anwendung geophysikalischer Verfahren standardisieren
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Geeignete Kombination verschiedener Verfahren je nach Randbedingungen und Anforderungen beschreiben
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Möglichkeiten und Einsatzgrenzen neuer Verfahren und Verfahrenskombinationen für die mit der Kanalsanierung beauftragten Fachleute zugänglich machen
Das Merkblatt richtet sich an alle Fachplaner, die sich mit der Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung von Neubau- und Sanierungsmaßnahmen in Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden befassen.
Der Fachausschuss ES-8 „Zustandserfassung und Sanierung“ wird zur Erarbeitung des Merkblatts eine neue Arbeitsgruppe einsetzen. An der Mitarbeit interessierte Fachleute werden gebeten, sich an die DWA zu wenden. Hinweise für die Bearbeitung nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle gerne entgegen.
DWA-Bundesgeschäftsstelle
Dipl.-Ing. Christian Berger
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Tel. 02242/872-126
Fax. 02242/872-184
E-Mail: berger@dwa.de
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