Wellness für den Abwasserkanal

21.12.2017

Die OHM Professional School der TH Nürnberg verbindet bei den Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung Theorie und Praxis: Hoher Nutzen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Tiefbau- und Wasserwirtschaftsämtern, Stadtentwässerungsbetrieben, Umweltbehörden und -verbänden, Bauunternehmen, Ingenieurbüros und Bauabteilungen der Industrie nutzten die Tagung zur Weiterbildung.

Starkes Update in den Themen Dichtheitsprüfung, Entwässerungsdrucksysteme, Sanierung von Schächten und durch die Präsentation des Berstlining-Verfahrens, das die grabenlose Erneuerung von Gas-, Wasser- und Abwasserrohrleitungen ermöglicht: Mit den 16. Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung liefert die OHM Professional School (OPS) der TH Nürnberg durch die Kombination aus Theorie und erprobter Praxis einen hohen Nutzen.

Was sind die Vor- und Nachteile von Abwasserverbundsystemen? Wie können Leitungen mit dem Berstlining-Verfahren grabenlos erneuert werden? Welche Rolle spielt das Schachtbauwerk in einem ganzheitlichen Sanierungskonzept? Die Vortragenden und Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten diese Fragen intensiv bei den diesjährigen Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung. Wissenschaftlicher Leiter der ganztägigen Fachveranstaltung war Prof. Dr. Werner Krick von der Fakultät Bauingenieurwesen der TH Nürnberg. Renommierte Branchenexpertinnen und -experten präsentierten best practice Projekte und neue Erkenntnisse.

Dipl.-Ing. Dieter Walter vom Güteschutz Kanalbau e.V. sprach über gesetzliche und technische Grundlagen der Dichtheitsprüfung und gab Hinweise und Empfehlungen für deren Ausschreibung. Die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg präsentierte Entwässerungsdrucksysteme aus der Praxis. Werkleiter Dipl.-Ing. Burkhard Hagspiel erläuterte die Vor- und Nachteile von Abwasserverbundsystemen – eine Optimierung der energetischen Leistung der Abwasserwirt-schaft und der Reinigung bei großen Kläranlagen. Zudem reduzieren sich die Fixkosten durch einen Zusammenschluss – ein weiterer Pluspunkt der gemeinsamen Kläranlage mit Überleitung.

Beim Wirtschaftlichkeitsvergleich verschiedener Optionen gilt es, die Faktoren Bewirtschaftung, Betriebssicherheit, Technologieentwicklung und Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Dipl.-Ing. (FH) Thomas Kraus und Dipl.-Ing. (FH) Mario Heinlein stellten in einem realen Fallbeispiel die Projektierung und Baudurchführung einer regionalen Abwasserüberleitung vor und erläuterten die Aufgabenstellung, allgemeine und technische Voruntersuchungen und die praktische Umsetzung.

Auch die Themen DigiNetzG, Schachtbauwerke, Rattenbefall und Berstlining als modernes Sanierungsverfahren wurden bei den Kolloquien intensiv diskutiert. Dipl.-Ing. Joachim Zinnecker erläuterte, wie Breitbandnetze in Abwasserkanälen verlegt und dadurch Synergien in der Bauplanung genutzt werden können. Die größte Herausforderung ist dabei, einen störungsfreien Betrieb der Abwasserableitung zu gewährleisten, bei Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zur Erleichterung des Ausbaus digitaler Hochgeschwindigkeitsnetze (DigiNetzG) und die Berücksichtigung der Interessen der Kabelnetzbetreiber.

Das Schachtbauwerk stand bei Dipl.-Ing. Thomas Palaske vom Ingenieurbüro Dörschel und Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jacqueline Grüttner-Zelle von der Hermes Technologie GmbH & Co. KG im Fokus. Der Vortrag stellte Strategien und Möglichkeiten der Sanierung, typische Schäden, Regelwerke und Zustandsbewertungen für Schachtbauwerke vor.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Erich Rothkopf präsentierte verschiedene Berstlining-Verfahren als technisch und finanziell kalkulierbares Verfahren zur grabenlosen Rohrsanierung. Unbeliebte Kanalbewohner waren Gegenstand des diesjährigen Impulsvortrags. Dipl.-Biol. Andreas Beckmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbandes e.V., sprach über die Risiken durch Ratten in Kanalsystemen und beschrieb verschiedene Möglichkeiten zur Befallsbekämpfung. Auch in diesem Jahr bot die begleitende Hausmesse mit 39 namhaften Lieferanten und Dienstleistern aus den Bereichen Kanaltechnik und -sanierung, Entwässerung und Rohrherstellung einen großen Mehrwert für die Teilnehmer des Kolloquiums.

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