Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Meßverfahren

Abflußmessungen im Abwasserbereich sind nur selten direkte Messungen. Der Volumenstrom durch einen bestimmten Querschnitt wird vielmehr indirekt aus einer meßtechnisch leichter erfaßbaren Größe abgeleitet, die dem Volumenstrom proportional ist.

Bei Messungen im Freispiegelgerinne mit bekannten Abmessungen sind normalerweise zwei Meßgrößen notwendig, um bei bekannten Abmessungen des Gerinnes den Volumenstrom ermitteln zu können: die Fließtiefe h und die mittlere Fließgeschwindigkeit vm. Aus diesen Meßgrößen läßt sich dann der Volumenstrom über die bekannte Gleichung

Q = v · A

bestimmen, mit
Q= Volumenstrom in [m3/s],
v= mittl. Fließgeschwindigkeit in [m/s] und
A= durchflossener Querschnitt in [m2].

Daneben ist es natürlich unter bestimmten Bedingungen auch möglich, den Abfluß direkt über das Volumen oder abgeleitet über die Konzentration eines Markierungsstoffes zu ermitteln.

Für den Anwender ist die Wahl des Meßverfahrens durchaus eingeschränkt. Sie richtet sich entscheidend nach

  • dem voraussichtlich zu erwartenden Abfluß (Qmin bis Qmax),
  • der Meßdauer,
  • den Anforderungen an die Meßgenauigkeit,
  • den örtlichen Gegebenheiten (Platzverhältnisse, Nennweite und Form des Kanals usw.),
  • der Abwasserbeschaffenheit,
  • der Betriebssicherheit und Wartungsfreundlichkeit,
  • den anfallenden Kosten usw..

Im folgenden wird aus der Vielfalt technischer Abflußmeßverfahren eine Auswahl der gängigsten Verfahren, nach pragmatischen Gesichtspunkten gegliedert, näher vorgestellt.

Weiterführende Hinweise auf Meßverfahren und Meßwertaufnehmer, die zur Messung des Abwasserabflusses eingesetzt werden können, sind beispielsweise in DIN 19559-1 [DIN19559-1] , im Arbeitsbericht der ATV-Arbeitsgruppe 1.2.5. [ATV87] und besonders in [Bonfi87] und [ATV94] enthalten.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)