Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Beeinflussung der Restnutzungsdauer von Straßenoberbauten

Da Kanalsanierungsmaßnahmen zwangsläufig meistens in bestehenden Straßen durchgeführt werden, stellt sich bei Erneuerungen in offener Bauweise die Frage der Beeinflussung des Straßenoberbaus. In der Literatur sind verschiedene Hinweise zu finden, die Verkürzungen der Restnutzungsdauern von Straßenoberbauten von bis zu 60 % nennen [Beros92] [Thoms95] . Sofern dieser die offene Bauweise belastende Gesichtspunkt indirekter Kosten zur Entscheidungsfindung herangezogen werden soll, sind zunächst der Aufbau und das Alter des Straßenoberbaus zu bestimmen und anschließend eine Prognose über die danach verbleibende Restnutzungsdauer abzugeben. Die Monetarisierung kann nach der Methodik der dynamischen Investitionsrechnung nach der Gleichung

KFB = KFB, neu · (DF(I, N1) - DF(I, N2))
mit
KFB - Monetarisierter Wert der Nutzungsdauerverkürzung des Straßenoberbaus
KFB, neu - Kosten der Erneuerung
DF(I; N1) = (1+I)-N1 Diskontierungsfaktor für den Zeitpunkt der vorgezogenen Fahrbahnerneuerung;
DF(I; N2) = (1+I)-N2 Diskontierungsfaktor für den Zeitpunkt der ursprünglich notwendigen Fahrbahnerneuerung
i - Zinssatz
N1, N2 - Zeitpunkte der Zahlungen

Sind sowohl der Kanal als auch der Straßenoberbau sanierungsbedürftig, so kann sich bei gleichzeitiger Sanierungsdurchführung ein Nutzen der offenen Bauweise ergeben.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)