Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Berechnungsmethode

Zu Beginn der statischen Berechnung wird davon ausgegangen, daß sich der gesamte Kreisringquerschnitt im Zustand I befindet.

In einem ersten Schritt werden die Einwirkungen entsprechend der Belastungsform und -historie solange gesteigert, bis an einer Stelle erstmals die Beanspruchbarkeit des Querschnitts erreicht wird. Je nach der Biegerichtung wird an dieser Stelle der Querschnitt in den Zustand II überführt, d.h. die Biegesteifigkeit wird in einem kleinen Bereich entsprechend (Table 5.3.2.6.2.4-1) herabgesetzt. Dies hat zur Folge, daß sich die Beanspruchungen im Kreisring umlagern.

Wird durch diese Neuverteilung der Biegemomente an einer anderen Stelle die Beanspruchbarkeitsgrenze erreicht oder überschritten, so ist auch hier der Zustand II einzuführen. Anderenfalls wird die Last weiter gesteigert bis der nächste Querschnitt vollständig ausgenutzt ist.

Dieses Verfahren ist solange fortzuführen bis entweder die Endbelastung oder an einer Stelle des Kreisrings die Beanspruchbarkeitsgrenze im Zustand II erreicht ist.

Ein rückwärtiger Übergang vom Zustand II in den Zustand I muß programmseits unterbunden werden, da sich ein einmal entstandener Riß nicht mehr zugkraftschlüssig schließen kann.

Dieses Berechnungsverfahren ist analytisch nur mit erheblichem Aufwand durchzuführen, so daß sich hier ein leicht zu handhabendes FEM- oder Stabwerksprogramm anbietet.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)