Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Ausführung der Abdichtung

Die Dichtung ist in der Stoßfuge an der Innenseite der Kanäle anzuordnen.

Die Hinterfüllung der Dichtung in der Stoßfuge muß ausreichend Widerstand leisten, um die Fugendichtungsmasse ordnungsgemäß einbringen und abglätten zu können [Engel89] . Als Hinterfüllmaterial wird zweckmäßigerweise ein Rundprofil aus Kunststoffschaum (Durchmesser 10 bis 50 mm) verwendet.

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Image 5.2.3.2.2.6-1: 
Fuge ohne Fugenband [NN73]

Es empfiehlt sich, vor dem Einbringen der Fugendichtungsmasse z.B. auf einen Druckübertragungsring aus Holz bei Vortriebsrohren eine Trennlage, z.B. einen Streifen Polyethylenfolie, einzulegen oder andere geeignete Maßnahmen vorzusehen, damit die Fugendichtungsmasse sich ungehindert verformen kann [NN73] (Image 5.2.3.2.2.6-1) .

Für das Verstopfen tieferer Fugen dürfen nur geschlossenzellige, unverrottbare Polyethylen-Rundprofile eingesetzt werden. Hierfür geeignete Polybänder sind lieferbar.

Die Kontaktflächen müssen trocken, sauber, fest und frei von Zementleim, Putz- und Farbresten, Öl, Fett, Staub und losen Teilen sein.

Beschädigte Fugenflanken sind beizuarbeiten, zu enge Fugen müssen verbreitert werden (z. B. mit Hilfe einer Rohrfugenfräse). Anhaftendes Kondenswasser bzw. Feuchtigkeit ist durch Wärmebehandlung zu beseitigen. Bei eindringendem Fremdwasser muß eine Vordichtung vorgenommen werden. Bei einigen Herstellern von Fugendichtungsmassen wird eine maximal zulässige Oberflächenrestfeuchte der zu dichtenden Fugen vorgeschrieben. Die ggf. erforderliche Reinigung richtet sich nach dem Verschmutzungsgrad.

Auf die vorbereiteten, gereinigten Kontaktflächen ist das Voranstrichmittel in einem Zeitraum aufzubringen, der das rechtzeitige Einbringen der Fugendichtungsmasse in die vorbereitete Stoßfuge ermöglicht.

Zum Anmischen der Fugendichtungsmasse dürfen Härter und Grundmasse nur zu einem Zeitpunkt zusammengebracht werden, zu dem die Haftflächen richtig und termingerecht vorbereitet sind.

Die angemischte Fugendichtungsmasse ist innerhalb der Verarbeitungszeit in die entsprechend vorbereitete Stoßfuge einzuspritzen [Engel89] .

Bei Fugenbreiten größer als 3 cm wird die Fugendichtungsmasse zunächst auf die Fugenflanken gespritzt, zur Erzielung einer guten Haftung gut angespachtelt und anschließend der restliche Querschnitt ausgefüllt [FI-PCI] .

In jedem Fall ist auf eine ordnungsgemäße, blasenfreie Verdichtung zum Fugenrand hin und in der Fuge zu achten.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)