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(Bild: Verbaugerät für Rohrverschlüsse und Rohrleitungsprüfgeräte [FI-Beck]) Alternativ werden mechanische Verbaugeräte angeboten, welche die formschlüssige Lagesicherung in „Standardschächten“ vereinfachen. Die zur Lagesicherung eingesetzten Bauteile und/oder Geräte müssen in der Lage sein, die gesamten bei der Prüfung auftretenden Kräfte sicher abzutragen – und das ohne Berücksichtigung der Haftreibung zwischen Gummimantel und Rohrwand (Sicherheitsbeiwert …
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Nach formschlüssiger Lagesicherung der Absperrelemente mittels eines Verbaus bzw. Verbaugeräten darf der volle Geräteinnendruck für das Absperrelement aufgebracht werden. (Bild: Achtung: Nach Druckbeaufschlagung der Absperrelemente darf sich keine Person mehr im Gefahrenbereich aufhalten) Beim Einsatz von pneumatischen Absperrelementen darf der volle Geräteinnendruck erst aufgebracht werden, wenn sich keine Personen im Gefahrenbereich aufhalten.
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Manuelle Prüfung Die einfachste Methode zur Messung und Aufzeichnung von Dichtheitsprüfungen mit Wasser stellt das manuelle Aufbringen des Prüfdruckes über einen Freispiegelbehälter und ein der aufzubringenden Druckhöhe entsprechendes Standrohr bzw. einen Schlauch dar. Hierbei werden am Standrohr Markierungen für den erforderlichen Prüfdruck sowie den zulässigen Schwankungsbereich angebracht (z.B. ± 1 kPa entsprechend ± 10 cm Wassersäule nach DIN EN …
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(Bild: Universelles Prüfgerät für Wasser und Luft) Im Regelfall werden Dichtheitsprüfungen heute unter Verwendung automatisierter Dichtheitsprüfgeräte durchgeführt, welche den Prüfdruck automatisch steuern und die Wasserzugabewerte bzw. Druckveränderungen bei Prüfungen mit Luft kontinuierlich aufzeichnen. Am Markt erhältlich sind sowohl universelle Prüfgeräte, mit denen Dichtheitsprüfungen wahlweise mit Wasser oder Luft vorgenommen werden können, als …
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(Bild: Universelles Prüfgerät - Druckanzeige) Bei Dichtheitsprüfungen mit Luft muss eine kontinuierliche Aufzeichnung sowie grafische Ausgabe des Druckverlaufes über die Prüfzeit mit Angabe des geforderten Prüfdruckes, der zulässigen Druckdifferenz, dem Beginn und dem Ende der erforderlichen Beruhigungszeit sowie dem Beginn und dem Ende der Prüfzeit möglich sein. Gemäß DIN EN 1610 [EN1610:2015] ist für Prüfungen mit Wasser eine Messabweichung von maximal ± …
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Nach DWA-A 139 [DWAA139:2009] ist die Messgenauigkeit einer automatisiert messenden Dichtheitsprüfanlage jährlich durch den Hersteller der Dichtheitsprüfanlage oder ein akkreditiertes Prüflaboratorium zu überprüfen und durch eine entsprechende Bescheinigung nachzuweisen, die bei Dichtheitsprüfungen mitzuführen ist. (Bild: Aufzeichnungsgerät mit Drucker für den Ausdruck des Protokollstreifens) (Bild: Gerotec Kanal-Dichtheitsprüfkoffer) (Bild: Gerotec …
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Bei der Dichtheitsprüfung von Haltungsabschnitten wird analog der haltungsweisen Dichtheitsprüfung vorgegangen. Die Absperrelemente werden z.B. durch eine der Länge des Prüfabschnittes angepassten Kette miteinander gekoppelt und entweder von Hand oder durch eine Winde in die gewünschte Position gezogen. Dieses System ist auch bei der Dichtheitsprüfung von Anschlusskanälen einsetzbar. Die Prüfanforderungen entsprechen denen der haltungsweisen Dichtheitsprüfung …
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(Video: Haltungsweise Dichtheitsprüfung mit Wasserdruck)
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(Bild: Wasserstandskontrolle am Leitungshochpunkt) Wie wird der Wasserdruck erzeugt? Wasser ist im Rahmen der für Dichtheitsprüfungen anzunehmenden Randbedingungen physikalisch als weitgehend inkompressibel einzustufen, d.h. das Volumen des Wassers nimmt bei steigendem Druck nicht nennenswert ab. Der Prüfdruck wird durch eine Wassersäule erzeugt und variiert entsprechend der hydrostatischen Druckhöhe des Wassers sowohl über den Rohrquerschnitt (Druck …
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Arbeitsschritte -
Prüfabschnitt verschließen, Absperrelemente formschlüssig sichern
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Drucklose Befüllung / Entlüftung
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Sättigungszeit (Vorfüllzeit) abwarten, in der Regel 1,0 h
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Beginn der Prüfung, Prüfzeit 30 min
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Prüfwasserdruck durch Nachfüllen konstant halten (+/- 10cm)
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Nachfüllmenge messen
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Zulässige Menge ermitteln
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(SOLL- / IST-Vergleich) Prüfung bestanden, wenn das gemessene Volumen nicht größer ist als die zulässige Wasserzugabe.
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Ausbau …
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(Bild: Verbaugerät für Rohrverschlüsse und Rohrleitungsprüfgeräte [FI-Beck]) Vor Beginn der Prüfung sind sämtliche Öffnungen der zu prüfenden Haltung einschließlich aller Abzweige und Einmündungen wasserdicht und drucksicher mit geeigneten Absperrelementen abzuschließen und diese zu sichern. (Bild: Prinzip für die Luftüber- und Unterdruckprüfung von Kanal und Anschluss (ohne Darstellung der Ausschubsicherung) nach DWA-A 139) (Bild: Einbau von Absperrelementen - …
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Wichtige Vorarbeiten für den Einbau der Absperrelemente -
Form, Größe/Durchmesser der abzusperrenden Leitung überprüfen.
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Rohrinnenwand im Einsatzbereich des Absperrelementes reinigen.
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Rohrleitung im Einsatzbereich des Rohrabsperrgerätes auf augenfällige Mängel (z.B. Risse, Grate, hervorstehende Bau- oder Montageteile) und Stabilität untersuchen.
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Ggf. Entfernen von Unebenheiten, Graten, Hindernissen.
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Möglichen und/oder zugelassenen Leitungsdruck …
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Nach Einbau der Absperrelemente wird die Haltung ausgehend vom Leitungstiefpunkt so langsam mit Wasser gefüllt, dass an einer ausreichend groß dimensionierten Entlüftungsstelle am Leitungshochpunkt, die zumindest die gleiche Querschnittsfläche wie die Befüllleitung aufweisen muss, die in dem Kanal enthaltene Luft entweichen kann. Die zu prüfende Kanalhaltung darf dabei zu keinem Zeitpunkt eine direkte Verbindung mit einer unter Überdruck stehenden …
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Abwarten der Sättigungszeit (Vorfüllzeit) in der
Regel 1,0 h Zwischen dem Füllen und Prüfen der Leitung ist eine ausreichende Zeitspanne (Vorfüllzeit) vorzusehen, um der in der Leitung verbliebenen Luft die Möglichkeit zum allmählichen Entweichen zu geben und erforderlichenfalls die Rohrwandungen ausreichend mit Wasser zu sättigen. Als Vorfüllzeit wird unabhängig vom Rohrwerkstoff eine Stunde als „üblicherweise ausreichend“ angegeben. In Ausnahmefällen …
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Beginn der Prüfung, Prüfzeit 30 min, Prüfwasserdruck durch Nachfüllen konstant halten (+/- 10 cm / 0,001 bar) und Veränderung des Wasservolumens messen Im Anschluss an die Vorfüllzeit wird bei neuverlegten Abwasserleitungen und -kanälen nach DIN EN 1610 [EN1610:2015] ein Prüfdruck (Druck über Atmosphärendruck) von 0,5 bar (50 kPa) (bei Mauerwerkskanälen 0,1 bar (10 kPa)) am tiefsten wasserbenetzten Punkt und mindestens 0,1 bar (10 kPa) am …
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Welchen Einfluss hat Grundwasser auf den Prüfwasserdruck? Achtung: In allen Anwendungsfällen erhöht sich bei anstehendem Grundwasser der Prüfdruck p0 um 0,01 bar (1 kPa) pro 10 Zentimeter Grundwasserstand über Rohrsohle. Der maximale Prüfdruck von 0,5 bar (50 kPa) darf bei einer Prüfung mit Wasser nicht überschritten werden. Der Grenzwert für die Prüfung mit Luft liegt aus sicherheitstechnischen Gründen bei 0,2 bar (20 kPa) [DWAA139:2009].
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Wann gilt die Prüfung als bestanden? Die Prüfung gilt als bestanden, wenn die gemessene Veränderung des Wasservolumens nicht größer ist als die zulässige Veränderung. Die Prüfergebnisse werden in einem Prüfprotokoll bzw. Prüfbericht dargestellt. (Bild: Beispiel eines Deckblattes für einen Prüfbericht einer Dichtheitsprüfung)
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Beispiel: DN 600, Haltungslänge 16,7 m, Wasserdruckprüfung 1. Berechnung der Mantelfläche (benetzte Oberfläche):
A [m2] |
= DN [m] * π * L [m] |
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= 0,6 m * π * 16,7 m = 31,5 m2 |
2. Bestimmung der zulässigen Veränderung des Wasservolumens nach DIN EN 1610 (0,15 l/m2 in 30 min für Rohrleitungen)
ΔV [l] |
= 0,15 [l/m2] * A [m2] |
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= 0,15 l/m2 * 31,5 m2 |
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= 4,725 l = 4725 ml |
3. Durchführung der Dichtheitsprüfung und Aufzeichnung der Prüfergebnisse (Prüfprotokoll).
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Für Rohrleitungen aller Werkstoffe gelten nach DIN EN 1610 [EN1610:2015] folgende Werte für die zulässige Veränderung des Wasservolumens: (Bild: Prüfzeit und zulässige Veränderung des Wasservolumens nach DIN EN 1610 für Rohrleitungen) 0,15 l/m2 in 30 min für Rohrleitungen
(Bild: Prinzipielle Darstellung der haltungsweisen Dichtheitsprüfung mit Wasser als Prüfmedium) (Bild: Prüfzeit und zulässige Veränderung des Wasservolumens nach DIN EN 1610 für Rohrleitungen …
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Nach erfolgter Prüfung erfolgt die Freigabe der geprüften Haltung. Der Ausbau des Verbaus bzw. des Verbaugeräte und der Absperrelemente darf erst beginnen, wenn der Leitungsdruck vollständig abgebaut ist. Beim Aufenthalt im Gefahrenbereich kann es zu folgenden Ereignissen kommen: (Bild: Warnung vor explosionsgefährlichen Stoffen) -
Verletzung durch herumfliegende Teile vom Absperrelement, Verbau- oder sonstigen Montageteilen
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(Bild: Prinzip für die Luftüber- und Unterdruckprüfung von Kanal und Anschluss (ohne Darstellung der Ausschubsicherung) nach DWA-A 139) Im Gegensatz zu Wasser ist Luft kompressibel, d.h. das Volumen der in den Prüfraum eingebrachten Luft nimmt bei steigendem Druck ab. Somit kann Energie „gespeichert“ werden. Aufgrund der kompressiblen Eigenschaften von Luft hat das Volumen des Prüfraumes einen erheblichen Einfluss auf das Prüfergebnis. Daher ist bei …
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Die Dichtheitsprüfung mit Luft als Prüfmedium weist gegenüber der Wasserdruckprüfung folgende Vorteile auf [FI-Hydro]: -
Die Prüfstrecke wird nicht mit Wasser sondern mit Luft gefüllt, so dass Wasserbeschaffungsprobleme und Wasserschäden bei schlagartigem Rohrbruch nicht auftreten.
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In der gesamten Prüfstrecke ist unabhängig vom Gefälle ein konstanter Prüfdruck wirksam.
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Schneller Aufbau der Prüfeinrichtung und schnelle Prüfdurchführung. Dadurch ist …
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Verfahrensgrenzen der Prüfung mit kompressiblen Prüfmedien (wie etwa Luft) ergeben sich unter anderem durch die auftretenden Kräfte an den Absperrelementen und deren Abstützungen, den Prüfeinrichtungen sowie den Werkstoffen der Rohre und Bauteile. Die Energiemenge ist abhängig von der Druckdifferenz und der Größe des Prüfraumes. Da insbesondere bei der haltungsweisen Dichtheitsprüfung meist große Volumen geprüft werden, kommt es bereits bei geringen …
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