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Arbeitsschritte:

  • Prüfabschnitt verschließen, Absperrelemente formschlüssig sichern
  • Anfangsdruck aufbringen (10% über p0)
  • Beruhigungszeit ca. 5 min abwarten, Prüfdruck p0 einstellen
  • Beginn der Prüfung, Prüfzeit gem. Tabelle
  • Ende der Prüfung, Feststellung der tatsächlichen Druckdifferenz
  • (SOLL- / IST-Vergleich) Prüfung bestanden, wenn tatsächliche Differenz ≤ zulässige Differenz

Die grundsätzlichen Arbeitsschritte bei der Dichtheitsprüfung mit …

Vor Beginn der haltungsweisen Prüfung müssen alle Öffnungen der zu prüfenden Leitung gasdicht verschlossen werden. Prinzipiell können hierbei die gleichen Absperrelemente wie bei der Wasserdruckprüfung verwendet werden.

(Bild: Prinzip für die Luftüber- und Unterdruckprüfung von Kanal und Anschluss (ohne Darstellung der Ausschubsicherung) nach DWA-A 139)
Wichtig:

Es ist jedoch darauf zu achten, dass diese vom Hersteller ausdrücklich für die Luftüberdruckprüfung …

Wichtig:

Anfangsdruck p0 + 10 % aufbringen und Beruhigungszeit abwarten

Zur Gewährleistung einer exakten Messung wird ein Anfangsdruck aufgebracht, der etwa 10% über dem vorgeschriebenen Prüfdruck p0 liegt.

Vor der eigentlichen Prüfzeit ist eine Beruhigungszeit einzuhalten, in welcher sich der Anfangsdruck aufgrund der Abkühlung der eingebrachten Luft um etwa 10% reduziert (Temperatur- und Druckausgleich). DIN EN 1610 [EN1610:2015] und DWA-A 139 [DWAA139:…

(Bild: Universelles Prüfgerät für Wasser und Luft)

Der erforderliche Prüfdruck kann mit einem handelsüblichen, ausreichend dimensionierten Kompressor aufgebracht werden. Die hierzu erforderliche Befülleinrichtung besteht aus [DWAM149-6:2016]:

  • Sicherheitsventil,
  • Manometer zur Kontrolle des Druckes,
  • Druckregler sowie
  • Befüllschlauch.

Die Prüfanforderungen nach DIN EN 1610 [EN1610:2015] unterscheiden zwischen der Prüfung trockener und feuchter Betonrohre. Zu der letztgenannten Gruppe zählen auch alle anderen Rohrwerkstoffe.

Der Prüfdruck p0 [mbar (kPa)] variiert in Abhängigkeit vom:

  • Werkstoff (Trockene Betonrohre / Feuchte Betonrohre und alle anderen Werkstoffe) und dem
  • Prüfverfahren (LA, LB, LC, LD).

Die Prüfzeit t [min] variiert in Abhängigkeit vom:

  • Werkstoff,
  • Prüfverfahren …

Beispiel: Werkstoff: feuchtes Betonrohr, DN 300 / Prüfverfahren: LC

Prüfparameter nach DIN EN 1610 [EN1610:2015] abgelesen aus der Tabelle:

Prüfdruck
p0 = 10 kPa

Druckabfall
Δp = 1,5 kPa

Prüfzeit
t = 4 min

(Tabelle: Auszug aus der Tabelle Prüfparameter Luftprüfung nach DIN EN 1610 (2015) für die Beispielrechnung)

Wichtig:

Nach Aufbringung des Prüfdruckes p0 ist die Verbindung des Prüfraumes zum Druckbehälter bzw. zur Pumpe zu trennen. Außerdem sind Druckminderungsventile …

Im Gegensatz zur DIN EN 1610 sind die Prüfanforderungen nach DWA-A 139 [DWAA139:2009] werkstoffunabhängig und variieren in Abhängigkeit von der Rohrnennweite. Die Prüfdrücke entsprechen denen der DIN EN 1610 [EN1610:2015] für die Prüfverfahren LC und LD.

(Tabelle: Prüfbedingungen für die Prüfung mit Luft nach DWA-A 139 (2009) für Rohrdurchmesser bis DN 1000)

Für Rohrnennweiten > DN 1000, die nicht im DWA-A 139 [DWAA139:2009] tabellarisch aufgeführt sind, berechnen sich die Prüfzeiten t wie folgt, wobei die Prüfzeit auf die nähere halbe Minute zu runden ist:

Verfahren LE und LEu: t = 0,015 * DN [min]

Verfahren LF und LFu: t = 0,01 * DN [min]

Bei nicht kreisförmigen Querschnitten muss die Rohrnennweite DN durch eine Ersatznennweite DNE ersetzt werden. Die Berechnung von DNE erfolgt gemäß DWA-A 139 [DWAA139:2009] mit folgender Gleichung:

(Formel: Berechnung der Ersatznennweite nach DWA-A 139 (2009))

Liegt während der Dichtheitsprüfung der Grundwasserspiegel oberhalb des Rohrscheitels, so muss gemäß DIN EN 1610 [EN1610:2015] entweder eine spezielle Verfahrensweise (beispielsweise Infiltrationsprüfung oder eine Prüfung mit höherem Prüfdruck) durchgeführt werden.

So erhöht sich bei anstehendem Grundwasser der Prüfdruck um 0,01 bar (1 kPa) pro 10 Zentimeter Grundwasserstand über Rohrsohle. Der maximale Prüfdruck p0 (Druck über Atmosphärendruck) beträgt …

Zur Druckmessung ist ein hochauflösendes, elektronisches Feinmessmanometer (z.B. ein Absolutdruckmanometer) mit einer maximalen Messabweichung nach DIN EN 1610 [EN1610:2015] von 10% von Δp zu verwenden. Jedes Gerät ist jährlich messtechnisch zu überprüfen. Das Ergebnis dieser Prüfung ist am Gerät zu dokumentieren.

(Bild: Aufzeichnungsgerät zur Protokollierung der Dichtheitsprüfung mit Luft) (Bild: Manometer zur Druckmessung [FI-Städt])

Wichtig:

Zu Beginn der Prüfung wird der Prüfdruck p0 aufgebracht. Anschließend ist die Verbindung des Prüfraumes zum Druckbehälter bzw. zur Pumpe zu trennen. Außerdem sind Druckminderungsventile und Druckbegrenzer in Verbindung mit einer Sicherheitsschaltung (z.B. einer Totmannschaltung) in die Befülleinrichtung zu integrieren, um eine unzulässige Überschreitung des Prüfdruckes zu verhindern.

Die Druckbeaufschlagung der zu prüfenden Haltung, des Haltungsabschnittes oder der Rohrverbindung bei nichtbegehbaren Abwasserleitungen und -kanälen sowie die Kontrolle und das Ablassen des Prüfdruckes müssen gefahrlos von der Geländeoberfläche aus erfolgen. Ein Überschreiten des Prüfdruckes ist auszuschließen, indem dieser

  • über ein Manometer überwacht und
  • über ein zwangsläufig wirkendes Sicherheitsventil bzw. eine elektronische Druckabschaltung …
Wichtig:

(Bild: Achtung: Nach Druckbeaufschlagung der Absperrelemente darf sich keine Person mehr im Gefahrenbereich aufhalten)

Mit Beginn der Druckbeaufschlagung im Prüfraum bei haltungs- bzw. abschnittsweisen Dichtheitsprüfungen dürfen sich für die Dauer der gesamten Druckprüfung keine Personen vor dem Absperrgerät aufhalten. Ein kurzzeitiger Aufenthalt vor dem formschlüssig gesicherten Rohrabsperrgerät ist nur zugelassen, wenn bspw. eine Armatur …

Nach Ablauf der Prüfzeit , d.h. am Ende der Prüfung, erfolgt die Feststellung der tatsächlichen Druckdifferenz. Die Prüfung gilt als bestanden, wenn die vorhandene Druckdifferenz Δp ≤ der zulässigen Druckdifferenz nach DIN EN 1610 [EN1610:2015] oder DWA-A 139 [DWAA139:2009] ist.

Beispiel: DN 300, Haltungslänge 45,60 m, trockene Betonrohre, Luftdruckprüfung Verfahren LC nach [EN1610:2015]

1. Ablesen der Werte für den Prüfdruck, den zulässigen Druckabfall und die Prüfzeit aus Tabelle 3 [EN1610:2015]:

Trockene Betonrohre + Verfahren LC + DN 300

⇒ Prüdruck: p0 = 100 mbar (10 kPa)
⇒ zulässiger Druckabfall: Δp = 15 mbar (1,5 kPa)
⇒ Prüfzeit: t = 3,0 min

2. Durchführung der Dichtheitsprüfung und Aufzeichnung der Prüfergebnisse (Prüfprotokoll).

Wird die Druckdifferenz überschritten (Prüfung nicht bestanden) ist wie folgt vorzugehen:

  • Prüfabschnitt entlasten
  • Absperrelemente lösen
  • Fehler suchen
  • Fehler beseitigen
  • Absperrelemente neu setzen
  • Prüfung wiederholen

Bei weiterhin bestehenden Abweichungen von den zulässigen Prüfkriterien (max Δp) kann eine Prüfung mit Wasser durchgeführt werden, deren Ergebnis dann maßgebend ist.

Gründe für Abweichungen von den zulässigen Prüfkriterien sind z.B.:

Bei der Unterdruckprüfung (auch Luftprüfung mit negativem Druck genannt) wird die zu untersuchende Haltung bzw. der zu untersuchende Haltungsabschnitt mit einem Unterdruck beaufschlagt. Liegt eine Undichtigkeit vor, so stellt sich ein Druckanstieg (Δp) ein, der unter anderem von Art und Umfang des Schadens, aber auch von der Art des durch die Schadensstelle eintretenden Mediums (Luft, Wasser oder entsprechende Gemische) abhängt.

Eine Luftprüfung mit …

(Bild: Plus/Minus)

Gegenüber der Luftüberdruckprüfung weist die Unterdruckprüfung folgende zusätzliche Vorteile auf [Doutl83]:

  • Das Gefährdungspotential durch das unter Überdruck stehende große Haltungsvolumen entfällt.
  • Es können einfachere und leichter zu handhabende Absperrelemente eingesetzt werden.

DWA-A 139 [DWAA139:2009] hat für die Prüfung mit Unterdruck die werkstoffunabhängigen Prüfanforderungen für die Luftüberdruckprüfung sinngemäß übernommen. Die Prüfzeiten sind der Tabelle zu entnehmen.

Wichtig:

Eine Prüfung mit Unterdruck ist nur möglich, wenn sich der Grundwasserstand unterhalb der Rohrsohle des Prüfobjektes befindet.

(Tabelle: Prüfanforderungen für die Dichtheitsprüfung mit Unterdruck von neuverlegten und aktuell sanierten Abwasserleitungen …

Bezüglich der Prüfung neugebauter Schächte und Inspektionsöffnungen und ihrer Rohranschlüsse gilt in Europa DIN EN 1610 [EN1610:2015]. Hiernach sollten Schächte und Inspektionsöffnungen mit dem Prüfmedium Wasser geprüft werden, da eine Prüfung mit Luft für das Personal gefährlich sein kann. Falls es nationale Vorschriften nicht untersagen, dürfen Schächte mit DN ≤ 1250 und Inspektionsöffnungen ausschließlich mit Luft mit Verfahren LA oder LB geprüft …

Während bei der Luftüber- bzw. Unterdruckprüfung jede Stelle der Schachtwand mit konstantem Druck geprüft wird, variiert der auf die Schachtwand wirkende Wasserdruck bei der Prüfung mit Wasser in Abhängigkeit der Schachttiefe.

Die Prüfung von Schächten mit Luftüberdruck ist technisch schwieriger durchzuführen, da im Bereich des Schachthalses eine luftdichte Absperrung erfolgen muss, die immer mit sicherheitstechnischen Problemen und der Gefahr der …

Bei der Wasserdruckprüfung nach DIN EN 1610 [EN1610:2015] "muss sich das Bezugsniveau der zu prüfenden Schächte und Inspektionsöffnungen Oberkante Konus oder Unterkante Abdeckplatte befinden", sofern keine anderen Festlegungen vom Planer getroffen wurden. Der Prüfdruck muss einer Füllhöhe von etwa 10 cm unterhalb (!) dieses Bezugsniveaus entsprechen [EN1610:2015].

(Bild: Darstellung des Bezugniveaus für die Dichtheitsprüfung mit Wasser von Schächten …

Die zulässige Veränderung des Wasservolumens darf zur Aufrechterhaltung des Prüfdruckes innerhalb der Prüfzeit vom 30 min nach DIN EN 1610 [EN1610:2015] 0,4 l/m2 benetzter innerer Oberfläche nicht übersteigen.

(Bild: Dichtheitsprüfung von neuverlegten Schächten und Inspektionsöffnungen mit offenem Durchfluss mit Wasser als Prüfmedium - Prüfkriterien nach DIN EN 1610)
Wichtig:

Werden die Schächte zusammen mit der Kanalhaltung geprüft, beträgt die zulässige …