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Die Überprüfung der vorhandenen Systemdaten sollte alle verfügbaren Netzdaten beinhalten.

(Tabelle: Tabelle: Inhalte einer Kanaldatenbank nach DWA-M 145 (Beispiele))

Beispiel: Das Sohlengefälle einzelner Haltungen bzw. Haltungsabschnitte kann eine erste Abschätzung der Selbstreinigungskraft bzw. der Wandschubspannung im betreffenden Bereich des Kanalnetzes liefern.

(Bild: Aufteilung der Kanalnetzbereiche)

Beispiel: Gruppierung von Haltungen auf Basis des Sohlegefälles

(Tabelle: Merkmale der drei Kanalnetzbereiche in Anlehnung an ATV 1994)

Zusätzlich sollten auch folgende Aspekte abgefragt werden:

Herkunft des Abwassers (Wohnbebauung, Gewerbegebiet, Krankenhaus etc.)

Mögliches Schadenspotential (d. h. Berücksichtigung von bspw. Einrichtungen und Gebäuden, die ein hohes Schutzbedürfnis vor Überflutung aufweisen)

Örtliche Geländeverhältnisse (Rückstauhöhen vs. Haltungshöhen)

(Bild: Einflussfaktor auf die Rohrwerkstoffauswahl - Industrielles Abwasser)
(Bild: Einflussfaktor auf die Rohrwerkstoffauswahl - …

Die Analyse der bisherigen Reinigungsprozesse sollte zusätzlich auf Befragungen und Interviews des Reinigungspersonals basieren, um das „Vor-Ort-Wissen“ zu dokumentieren. Diese häufig zu reinigenden Haltungen werden im Störfallkataster erfasst, welches Aussagen über Ort, Häufigkeit, Wirkung und Ursache von Störfällen ermöglicht.

(Bild: Informationsaustausch zwischen Planern und Betriebspersonal)

(Bild: Schritt 2)

„Planung ist die gedankliche Vorwegnahme von Handlungsschritten, die zur Erreichung eines Zieles notwendig scheinen. Dabei wird berücksichtigt, mit welchen Mitteln das Ziel erreicht werden kann, wie diese Mittel angewendet werden können, und wie man das Erreichte kontrollieren kann.“ [Wikipedia]

Die Qualität des Plans wird maßgeblich durch die Aktualität der planungsrelevanten Informationen bestimmt. Aus diesem Grund sind die Planung und Durchführung ergänzender Inspektionsmaßnahmen ein wesentlicher Bestandteil des Reinigungsplans.

Das Erstellen des Reinigungsplanes beinhaltet (aufbauend auf Schritt 1):

(Bild: Erstellen des Reinigungsplans - Teilschritte)

Auf Basis der im Schritt 1 erfolgten „Bestandsaufnahme und Beschreibung des Entwässerungssystems“ erfolgt die Erstellung von Inspektionsplänen.

Sie dienen zur Überprüfung des örtlichen Ablagerungsverhaltens im Hinblick auf die Notwendigkeit und Planbarkeit von Reinigungsmaßnahmen.

(Bild: Schachtinspektion Ablagerungen)

Schachtinspektion durch Inaugenscheinnahme von oben

(Bild: Schachtinspektion durch Inaugenscheinnahme und Spiegelung der Haltung)

Schachtinspektion …

Die Schachtinspektion durch Inaugenscheinnahme dient zur Erfassung des Verschmutzungsgrades im Schacht und der Erfassung optisch feststellbarerer baulicher Schäden, wie z. B. fehlende und defekte Schachtabdeckungen, Schmutzfänger und Steigeisen.

(Bild: Inaugenscheinnahme eines Schachtes)
(Bild: Schachtinspektion durch Inaugenscheinnahme von oben)

Die älteste und einfachste Art, sich einen Überblick über den inneren Zustand geradlinig verlegter, nichtbegehbarer Kanäle zu verschaffen, ist das direkte Durchsehen ggf. unter Zuhilfenahme einer ausreichenden Beleuchtung. Zur Vereinfachung bedient man sich der Kanalspiegelung. Hierbei wird ein Spiegel unter 45° so vor das eine Haltungsende gehalten, dass ein ungehinderter Einblick möglich ist, wobei die Beleuchtung vom nächsten Schacht bzw. vom …

Die TV-Schachtkamera besteht aus einer Kamera, die am unteren Ende einer Teleskopstange befestigt ist und Strahler zur Beleuchtung des Inspektionsgegenstandes besitzt. Die Teleskopstange ist ausfahrbar und verfügt über eine Länge von bis zu 12 m. Zusammen mit der Beleuchtung und dem optischen Zoom dieser Kamera können Schadensbilder (wie z. B. Verstopfungen, Wurzeleinwüchse und Ablagerungen usw.) bis zu ca. 30 m in die Haltung hinein optisch inspiziert …

(Bild: Kanalmessboot)
(Bild: Kanalmessboot)

Kanalmessboot

Das Kanalmessboot kann in Kanälen von DN 700 bis DN 2000 eingesetzt werden. Es schwimmt auf dem Abwasser und misst über Abtastarme den Wasserstand und die Ablagerungshöhe. Die gespeicherten Werte der Messelektronik werden an einem Computer ausgewertet. So kann exakt die Ablagerungshöhe festgestellt werden. Jedoch müssen bei wechselnder Rohrgröße und -form die Bezugswinkel der Abtastarme manuell …

Dükervermessungseinheit

Eine Spezialentwicklung für Ablagerungsmessungen stellt die Dükervermessungseinheit (DVE) dar. Sie weist zwei Drucksensoren auf, an die elektronische Datenerfassungssysteme (MDS-Systeme) angeschlossen sind. Die Datenspeicher befinden sich in einer wasserdichten Kapselung, welche aus einem Kunststoffrohr mit einem kugelsegmentförmigen Vorderteil gefertigt ist.

(Bild: Prinzipdarstellung der Dükervermessung in Anlehnung an [FI-…

Nach Erfassung der Ablagerungen in den Haltungen und Schächten, erfolgt deren Klassifizierung und Bewertung.

Ein Beispiel eines im Rahmen von mehreren Forschungsprojekten entwickelten und eingesetzten dreistufigen Klassifizierungs- und Bewertungsmodell zeigt die folgende Aufstellung.

Klasse 1

 Menge: keine bis geringe Ablagerungen
(Ablagerungshöhe ca. 0 - 10 % DN)
oder
Beschaffenheit: feinkörnig/lose 

(Bild: Klassifizierung und Bewertung der Schächte)
(Bild: Haltung)
Wichtig:

Für die Ermittlung der Reinigungspriorität sollte die Haltung maßgebend sein, welche die höchste Verschmutzungsklasse aufweist. Hierbei können die Ablagerungsmenge und deren Beschaffenheit als gleichwertiges Beurteilungskriterium zur Priorisierung herangezogen werden.

Aufbauend auf der Beschreibung des Entwässerungssystems (technische Beurteilung) und der Priorisierung der Ablagerungssituation im Entwässerungssystem erfolgt im Rahmen der strategischen Reinigungsplanung die Verschneidung mit den Reinigungszielen.

(Bild: Strategische Reinigungsplanung)

Ergebnisse sind eine Prioritätenreihung und ein Gebietsranking, welche neben der technischen Beurteilung der Ablagerungen auch die umweltrelevanten, betrieblichen, hydraulischen, ökonomischen und weitere strategische Aspekte, wie z. B. die Relevanz der Bebauung (Krankenhaus, Industriebetrieb etc.) beinhalten.

(Bild: Beispiel eines Gebietsrankings / Aufteilung eines Entwässerungssystems)

Festlegung von Reinigungs-intervallen für einzelne Haltungen bzw. Haltungsgruppen auf Basis

  • Der Prioritätenreihung und des Gebietsrankings und

  • Der Risikobereitschaft des Netzbetreibers.

(Bild: Festlegung von Reinigungsintervallen)

Ergebnis ist ein langfristiger, strategischer Reinigungsplan der kontinuierlich aufgrund neuer Betriebserfahrungen und -informationen fortgeschrieben wird. 

(Bild: Strategische Reinigungsplanung Fortschreibung)

Es ist empfehlenswert, die Reinigungsintervalle nur schrittweise zu erhöhen, um die Folgen einer möglichen Fehleinschätzung gering zu halten.

Die Ausführung der Reinigungsmaßnahmen erfolgt auf Basis der operativen Reinigungsplanung in Form von Einsatz- bzw. Spülplänen.

Sie beinhalten eine Prioritätsreihung der Reinigungsmaßnahmen unter Angabe

  • Der Reinigungsverfahren

  • Der zugehörigen Reinigungswerkzeuge

  • Der verfahrensspezifischen Leistungsparameter

  • Logistischer Aspekte (bspw. die Minimierung der Fahrtzeiten zwischen den zu reinigenden Haltungen mithilfe einer Routenplanung)

Der Einsatz- bzw. Spülplan beschreibt wann, wo und wie gereinigt werden soll.

Das „Wann“ und das „Wo“ basieren im Wesentlichen auf dem strategischen Reinigungsplan.

Das „Wie“ (d. h. mit welchem Verfahren und Verfahrensparametern gereinigt werden soll) setzt zusätzlich eine genaue Kenntnis der örtlichen Verhältnisse voraus.

Wann?

Wo?

Wie?

(Bild: Picto Uhr Clock) (Bild: Where - Operative cleaning planning) (Bild: Übersicht über die in Entwässerungssystemen …

In Anlehnung an DIN EN 14654 sind daher folgende Informationen zu berücksichtigen:

  • Beschaffenheit und Umfang der zu entfernenden Ab- und Anlagerungen bzw. Hindernisse

  • Nennweite, Länge und Tiefe der Abwasserleitung oder des Abwasserkanals

  • Werkstoff der Abwasserleitung oder des Abwasserkanals und dessen Anfälligkeit gegen Beschädigungen durch die Reinigung

  • Baulicher Zustand der Abwasserleitung oder des Abwasserkanals und deren/dessen Anfälligkeit …

  • Gefahrenquellen (z. B. Einleitung von Industrieabwässern)

  • Abstand vom Schacht oder von der Inspektionsöffnung zur entferntesten zu reinigenden Stelle

  • Einschränkungen bei der Zugänglichkeit der Schachtbauwerke bzw. Inspektionsöffnungen (z. B. Verkehrssituation, Überbauung etc.)

  • Einschränkungen bei der Zugänglichkeit der Schachtbauwerke bzw. Inspektionsöffnungen bezogen auf die bauliche Ausbildung (Nennweite etc.)

  • Notwendigkeit des Einsatzes von …

  • Möglichkeit des Zuganges vom Schacht oder der Inspektionsöffnung aus zur entferntesten zu reinigenden Stelle durch eine geradlinige, gekrümmte oder mit Einbauten versehene Kanalhaltung

  • Möglichkeit zur Abwasserrückhaltung und -umleitung bzw. Einschränkungen für kurzfristigen Rückstau

  • Umweltkriterien, wie Lärm, Gerüche usw.

Praxisbeispiel für zu berücksichtigende Informationen

(Bild: Zu berücksichtigende Informationen)