|
Reinigung der zu sanierenden Haltung hat unmittelbar vor der optischen Inspektion und vor dem Einbau des Lining-Schlauches i.d.R. mittels Wasserhochdruck zu erfolgen. Die Reinigungsverfahren sind so zu wählen, dass eine weitere Beschädigung des schadhaften Kanals möglichst vermieden wird. Die Reinigung muss die einwandfreie Feststellung des Ist-Zustandes ermöglichen. (Bild: Arbeitsablauf bei der Hochdruckreinigung einer Haltung - Saugvorgang) (Bild: …
|
|
Direkt vor Einbau des Lining-Schlauches ist eine optische Inspektion des Kanals erforderlich, um zu prüfen, ob der vorhandene Kanal gereinigt und frei von Hindernissen ist. Die Ergebnisse der Inspektion sind als Video auf Datenträgern zu dokumentieren. Sollten maßgebliche Abweichungen zwischen Ist-Zustand und ausgeschriebenem Zustand wie z.B.: -
verändertes Schadensbild,
-
zusätzliche Anschlüsse,
-
veränderter Betriebszustand von Anschlüssen,
-
unvorhergesehene …
|
|
Hindernisse sind vor Einbau des Lining-Schlauches zu entfernen. Hindernisse sind z. B. Wurzeleinwüchse, einragende Stutzen, Ablagerungen, Inkrustationen, querende Leitungen. Zur Entfernung von Hindernissen können z. B. Fräsroboter eingesetzt werden. Arbeiten zur Beseitigung von Hindernissen sind zu dokumentieren. (Bild: Wurzeleinwuchs in einen Betonkanal) (Bild: Aus einem Abwasserkanal entfernte Wurzel) (Bild: Wurzelbeseitigung mit einer Wurzelfräse)
|
|
Reparaturarbeiten wie Injektions- und/oder Spachtelverfahren können vor Einbau des Lining-Schlauches, bei Schadensbildern wie z. B. Undichtheiten, Lageabweichungen (Muffenversätze), fehlende Wandungsteile und schadhafte Anschlussbereiche notwendig sein. Für die Reparatur sind die Merkblätter DWA A 143-7, DWA M 143-8 und DWA-M 143-16 anzuwenden. Bei diesen Vorarbeiten ist zu beachten, dass der Einbau des Lining-Schlauches nicht nachteilig beeinflusst …
|
|
Bei stark infiltrierendem Grundwasser ist systemabhängig eine Vorabdichtung, z. B. durch Injektion, erforderlich (Merkblatt DWA M 143-8). Für die Injektion sind nur nachweislich umweltverträgliche Materialien zugelassen. Die Dichtheit der Reparaturstelle muss mindestens bis zur Fertigstellung sämtlicher Leistungen gegeben sein. (Bild: Infiltration (BBF) von Grundwasser in eine Kanalsohle - Spritzen, Eindringen unter Druck (Kodezusatz D)) (Bild: Injektion …
|
|
Anschlüsse müssen vor Einbau des Lining-Schlauches nach Station und Lage eingemessen und dokumentiert werden, damit das fehlerfreie Finden und Öffnen der Anschlüsse gewährleistet ist. Nach Einbau des Schlauch-Liners muss das Einmessen der zu öffnenden Anschlüsse mit der gleichen Messtechnik erfolgen. Wenn möglich, sollte das Öffnen durch die Mitarbeiter erfolgen, die die Einmessung durchgeführt haben. (Bild: Fehlfräsung beim Öffnen einer Anschlussleitung )
|
|
Die Kalibrierung des zu sanierenden Kanals ist eine besondere Leistung. Die Ergebnisse der Kalibrierung sind in einem Kalibrierprotokoll zu dokumentieren. Als Nebenleistung müssen mindestens die Nennweite und der Umfang des Altkanals an sämtlichen Schächten ermittelt werden. Werden bei der Kalibrierung oder der Messung von Umfang und Nennweite an den Schächten Abweichungen von den Angaben des Auftraggebers festgestellt, sollte dieser unverzüglich …
|
|
Lining-Schläuche werden über die vorhandenen Einstiegsschächte eingebaut. Um den Lining-Schlauch beim Einbau nicht zu beschädigen oder aus Gründen der Arbeitssicherheit kann es erforderlich sein, ab DN 900 den Konus des Einbauschachtes zu entfernen und ab DN 1200 in Abhängigkeit der Schachtgeometrie eine Baugrube für den Einbau des Lining-Schlauches zu erstellen. (Bild: Baugrube für eine Sanierung mittels Lining-Schlauch DN 1000 – Konus des Schachtes …
|
|
Bei anstehenden Grundwasser empfiehlt sich zur Erleichterung der späteren Schachtanbindung in allen Schächten mindestens ein Quellband zwischen Preliner bzw. Lining-Schlauch und Altrohr einzubauen. Zur Kontrolle des Härtungsverlaufs und um die Reaktionstemperatur während des Aushärteprozesses zu prüfen, werden in allen zugänglichen Schachtbereichen Thermoelemente installiert.
|
|
(Bild: Inversion des imprägnierten Schlauches) (Bild: Prinzipdarstellung – Inversion des Lining-Schlauches) (Bild: Schlauch-Lining – Einziehen des Lining-Schlauches ) (Bild: Prinzipdarstellung – Einziehen des Lining-Schlauches) Mit dem Einbau entscheidet sich, welche Werkstoff- und Geometrieeigenschaften der Schlauch-Liner letztendlich erhält, da das Risiko von Qualitätseinbußen während des Einbaus auf der Baustelle i.d.R. sehr groß ist. Grundsätzlich …
|
|
Inversion mit Wasser (Bild: KM-Inliner-Verfahren [FI-KMG] - Blick in den Startschacht mit Inversionsrohr) Bottom-Inversion mit Inversionsrohr, Schlauchbefestigung am unteren Bogen des Inversionsrohres, welches im Schacht vor der zu sanierenden Haltung positioniert wird. Einsatzbereich bis DN 500. Inversion mit Wasser (Bild: Schlauch-Lining mit Warmwasserhärtung – Inversionsgerüst (Top-Inversion)) Top-Inversion Die Befestigungsstelle des Schlauchanfangs …
|
|
|
|
Der Lining-Schlauch wird in eine Inversionstrommel eingezogen, darin aufgewickelt und durch Umstülpen mittels Druckluft in die zu sanierende Leitung eingebracht. (Bild: Prinzipdarstellung der Inversion mittels Druckluft ) (Bild: Einbringen des Lining–Schlauches in die Inversionstrommel )
(Bild: Inversion eines Lining–Schlauches mittels Druckluft – Inversionstrommel ist im LKW positioniert) (Bild: Einbringen des Lining–Schlauches in die Inversionstrommel ) (…
|
|
Beim Einziehverfahren wird der imprägnierte Lining-Schlauch mittels einer Seilwinde über einen geöffneten Einsteigschacht (Startschacht) in die zu sanierende und außer Betrieb gesetzte Kanalhaltung eingezogen. Die maximal zulässige Kraft für den Einziehvorgang ist unter Berücksichtigung der jeweiligen Einbaubedingungen und Einbauvorschriften zu ermitteln. Für die Kontrolle des Einziehvorganges müssen die eingesetzten Winden mit einer Zugkraftbeschränkung …
|
|
Das Aufstellen, „Kalibrieren“ des eingezogenen Lining-Schlauches mit Druckluft erfolgt durch langsamen, auch mehrmaligen Druckanstieg. Dadurch soll die Faltenbildung an der Innenfolie minimiert werden. Während dieses Vorganges ist ein Eindringen von Luft und Wasser in das Komposit auszuschließen. Bein Einziehverfahren ist eine Vorabdichtung von GW-Infiltrationen nicht zwingend erforderlich. Allerdings sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:
|
|
Bei diesem Verfahren besteht der Liner aus 2 Schläuchen. Der erste Schlauch (Trägerschlauch) dient der Erfüllung der statischen Erfordernisse. Der zweite, dünnwandige Schlauch (Kalibrierschlauch) wird durch Inversion mit Wasserdruck in den ersten Schlauch eingeführt. Bei der Inversion weitet der zweite Schlauch den ersten auf und geht einen innigen Verbund mit diesem ein. Schlauch 1: Polyester-Nadelfilz oder EC-R Glasfaser mit diffusionsdichter PE-…
|
|
Vom Startschacht aus erfolgt der Einbau des Lining-Schlauches, die sogenannte Inversion. Hierzu wird der Schlauchanfang umgestülpt und je nach Platzangebot oben auf dem Gerüst (Top-Inversion) oder unten im Schacht an einem Kragen bzw. Rohrbogen (Bottom-Inversion) befestigt. (Bild: Inversion eines Lining-Schlauches mit Wasser – Inversionsgerüst) (Bild: Prinzipdarstellung der Inversion eines Lining-Schlauches mit Wasser)
|
|
Das Inversionsgerüst mit Arbeitsplattform wird über dem Startschacht der Sanierungsstrecke errichtet. Die Höhe bestimmt sich nach dem für die Inversion erforderlichen hydrostatischen Druck. Der aufgebrachte Inversionsdruck muss ausreichen, um den Lining-Schlauch vom Inversionsstartpunkt zum Endpunkt zu inversieren und gegen die Wandung des Altrohres zu pressen. (Bild: Schlauch-Lining mit Warmwasserhärtung – Inversionsgerüst (Top-Inversion)) (Bild: …
|
|
Ist der Lining-Schlauch bis zur Hälfte des zu sanierenden Kanals inversiert, wird am hinteren, verschlossenen Schlauchende (Kopf) ein Seil zur weiteren Steuerung der Inversionsgeschwindigkeit sowie ein Heißwasserschlauch befestigt. Nachdem der Schlauch über den Kopf entlüftet worden ist, wird die Inversion fortgesetzt. (Bild: Bei kleinen Durchmessern dient der Heizschlauch geleichzeitig als Steuerseil, um die Geschwindigkeit des Inversionsvorganges …
|
|
Eine Spezialanwendung des Inversionsverfahren ist der Einsatz einer sogenannten Chip-Unit (Controlled Head Inversion Process). Hierbei handelt es sich um einen Druckbehälter mit einem Dichtungssystem, in dem mittels Luftdruck ein Innendrucks von bis zu 2 bar auf den wassergefüllten Schlauch erzeugt werden kann. Das Gerät benötigt nur eine lichte Aufbauhöhe von ca. 2,5 m. Der Lining-Schlauch wird aus einem Kühlcontainer durch die druckdichte Lippendichtung …
|
|
Die Warmhärtung kann mittels Warmwasser oder Dampf erfolgen. Der Aushärteprozess durchläuft drei Phasen. -
Aufwärmphase des Prozesswassers (dient auch zum Temperaturausgleich für das Rohr-/Bodensystem)
-
Halte- bzw. Aushärtephase
-
Abkühlphase (dient insbesondere auch der Vermeidung von Temperaturspannungen im Liner)
Während der gesamten Härtungsphase sind der Aufstelldruck- und die Temperaturverläufe kontinuierlich zu dokumentieren und müssen den Vorgaben …
|
|
Aufwärmphase: -
Die Heizschläuche werden beim Inversions- bzw. Einziehvorgang mit eingezogen und nach dem Aufstellen des Schlauchs mit der mobilen Heizanlage verbunden.
-
Als Rücklauf werden Saugschläuche in die Wassersäule am Startschacht eingebracht.
-
Das Inversionswasser wird abgesaugt und in der Heizanlage erwärmt und über die Heizschläuche bis zum Zielschacht gepumpt. Der entstandene Wasserkreislauf wird unter kontinuierlicher Erhöhung der Wassertemperatur …
|
|
(Video: Warmhärtung mittels Warmwasserhärtung)
|
|
Die Warmhärtung mittels Dampf (Dampfhärtung) ist begrenzt auf max. DN 400 und Sanierungslängen von ca. 150 m. Der durch Druckluft aufgestellte Lining-Schlauch wird mit heißen Dampf zwischen ca. 60 bis 115 ° C beaufschlagt. Die elektronischen Temperaturmessungen und ihre Dokumentation erfolgen periodisch am Anfangs- und Endschacht sowie an den Zwischenschächten. Gemessen wird jeweils in der Sohle zwischen Lining-Schlauch und Altrohr. Die Messintervalle …
|
|
-
Aufstellen bzw. Einbringen des Lining-Schlauches mit Druckluft.
-
Einbau von Ventilen in das verschlossene Schlauchende im Zielschacht, damit die Druckluft während des Aushärtungsprozesses kontrolliert aus dem Schlauch entweichen kann.
-
Starten des Aushärtungsprozesses durch Einblasen eines Dampf-Druckluftgemisches.
-
Überschüssiger Dampf entweicht kontrolliert über die Ventile.
-
Kontrolle der Dampftemperatur sowie der Temperaturen zwischen Lining-…
|