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(Bild: Start- und Zielschächte)

Durchfahrschächte, auch Zwischenschächte genannt, werden bei großen Vortriebslängen angeordnet, um planmäßig beispielsweise einen Austausch der Abbauwerkzeuge oder andere Wartungsmaßnahmen an der Vortriebs-/Schildmaschine durchzuführen.

(Bild: Blick in einen Durchfahrschacht)

Beispiel für einen Durchfahrschacht

(Bild: Planung)

Schächte stellen beim grabenlosen Leitungsbau die einzigen Bauwerke dar, die in der offenen Bauweise hergestellt werden müssen.

Wichtig:

Im Interesse der Minimierung der damit verbundenen Umweltbelastungen sowie der Baukosten kommt folgenden Planungsaspekten große Bedeutung zu:

  • Wahl des Standortes
  • Anzahl
  • Form und Abmessungen
  • Schachtbauverfahren und -sicherung.

Wichtig:

Bei der Trassierung sind die Belange des anzuwendenden Vortriebsverfahrens zu berücksichtigen:

  • Kurz- oder Langstreckenvortrieb

  • Nutzung eines Start- oder Zielschachtes für den Vortrieb mehrerer Leitungsstrecken

(Bild: Nutzung eines Schachtes für mehrere Vortriebe [Stein88b])

Standorte und Anzahl der Schächte werden maßgeblich beeinflusst von der Trassierung der geplanten vorzutreibenden Leitung.

Können die Start- oder Zielschächte nicht direkt in die Trassenachse gelegt werden, besteht die Möglichkeit, unterirdische Start- und Zielstollen herzustellen, die über einen seitlich der Trasse gelegenen Zugangsschacht bedient werden.

(Bild: Vortrieb mit Hilfe unterirdischer Start- und Zielstollen in Anlehnung an [Ito98] [Bild: S&P GmbH])

Form und Abmessungen der Schächte sollten unter dem Aspekt der Minimierung auftretender Emissionen und Baukosten sowie des Arbeits- und Gesundheitsschutzes geplant und gebaut werden.

(Bild: Grundrissformen von Start- und Zielschächten)
Wichtig:

Schächte, "in denen gearbeitet wird, müssen ausreichenden Arbeitsraum haben. Die Abmessungen des Arbeitsraumes sind abhängig von Böschungswinkel, Verbau, Einbauten, Rohrart und Arbeitsablauf" [BGVC22].

(Tabelle: Abmessungen von Startschächten - Maßgebliche Einflussgrößen [FI-Steina])

Zum Vergrößern der Bilder aus der Tabelle bitte auf die Bilder klicken.

(Tabelle: Abmessungen von Zielschächten - Maßgebliche Einflussgrößen [FI-Steina])

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Nach DIN 4124 müssen Arbeitsräume, die betreten werden, mit Rücksicht auf die Sicherheit der Beschäftigten und auf einwandfreies und leistungsgerechtes Arbeiten mindestens 0,5 m betragen. Als Breite des Arbeitsraumes gilt:

  1. Bei abgeböschten Baugruben der waagerecht gemessene Abstand zwischen dem Böschungsfuß und der Außenseite des Grund- oder Verlängerungsrahmens bzw. der Lafette oder des Vortriebsrohres.

  2. Bei verbauten Baugruben der lichte Abstand …

Wichtig:

Die Schachttiefe richtet sich nach der Gradiente der vorzutreibenden Leitung, der Bodenaustragskonzeption des Vortriebsverfahrens und den statischen Gegebenheiten des Schachtausbaus (Auftriebssicherung, Einbindetiefe etc.).

Für den Aushub eines Schachtes stehen eine Vielzahl von Baugeräten und Verfahren zur Verfügung.

(Tabelle: Einsatzmöglichkeiten von Aushubgeräten und -verfahren in Abhängigkeit der Boden- und Felsklassen nach DIN …

(Bild: Verfahren zur Sicherung von Schächten [Stein03])

Das Bild vermittelt einen Überblick über die im grabenlosen Leitungsbau einsetzbaren Verfahren zur Sicherung von Schächten.

Universeller Schachtbau:
Herstellung nicht verbauter und verbauter Schächte nach DIN 4124, die von Hand oder maschinell ausgehoben werden [Stein03].

Prinzipiell unterscheidet man beim universellen Schachtbau:

  • nicht verbaute Schächte

  • Schächte mit rückbaubarem Verbau

  • Schächte mit nicht rückbaubarem Verbau

[DIN4124:2012]

(Bild: Sicherung von Gräben und Schächten ohne Verbau in Anlehnung an DIN4124 - Senkrecht geböschte Wände)
(Bild: Waagerechter …

(Bild: Diagramm zur Auswahl einer geeigneten Verbauart beim universellen Schachtbau)

Die wohl einfachste Ausführungsform stellen Schächte mit geböschten Wänden dar .

Die Böschungsneigung richtet sich nach:

  • dem Baugrund (physikalische Eigenschaften der anstehenden Bodenarten, Wasserverhältnisse),
  • der Nutzung der angrenzender Flächen (Verkehrswege, Bebauung),
  • den zu erwartenden Beanspruchungen durch Baugeräte,
  • der Höhe der Böschung,
  • der voraussichtlichen Standzeit der Böschung.
Wichtig:

Steht Grundwasser an, so muss der Wasserspiegel …

(Bild: Sicherung von Gräben und Schächten ohne Verbau in Anlehnung an DIN4124 - Senkrecht geböschte Wände)

Senkrecht geböschte Wände

(Bild: Sicherung von Gräben und Schächten ohne Verbau bei Tiefen > 1.25 m und ≤ 1.75 m in Anlehnung an DIN 4124 - Senkrecht geböschte Wände mit abgeböschten Kanten (mindestens steifer bindiger Boden))

Senkrecht geböschte Wände mit abgeböschten Kanten

(Bild: Sicherung von Gräben und Schächten ohne Verbau in Anlehnung an …
(Bild: Zulässige Böschungswinkel für Gräben und Schächte bei nichtbindigen oder weichen bindigen Böden in Anlehnung an [DIN4124c] [Bild: S&P GmbH])

Nichtbindiger oder weicher bindiger Boden

(Bild: Zulässiger Böschungswinkel für Gräben und Schächte bei mindestens steifen bindigen Böden in Anlehnung an [DIN4124c] [Bild: S&P GmbH])

Mindestens steifer bindiger Boden

(Bild: Zulässige Böschungswinkel für Gräben und Schächte bei Fels in Anlehnung an [DIN4124c] […

Wichtig:

Die Standsicherheit unverbauter Wände ist nach DIN 4124 mit dem Berechnungsverfahren der DIN 4084 oder durch Baugrundgutachten nachzuweisen.

Die Einleitung der Vortriebskräfte in die Böschungswand ist ebenfalls gesondert nachzuweisen.

[DIN4124:2012] [DIN4084:2012]

(Bild: Nicht verbaute, geböschte Startschächte - beim Mikrotunnelbau mit hydraulischer Förderung [FI-Herreb])

Mit zunehmender Tiefe des geböschten Schachtes nehmen die Aushubmassen …

Vorraussetzungen für den Einsatz von nicht verbauten Schächten:

  • Einhaltung eines Mindestabstandes zwischen Böschungskante und Fahrzeugen/ Baumaschinen (lastfreier Schutzstreifen an der Böschungskante)

  • Keine Einwirkung von dynamischen Lasten

  • Kein Zufluss von Schichtenwasser in den Schacht

  • Keine Klüfte oder Verwerfungen im Fels

(Bild: Plus/Minus)

Vorteile nicht verbauter Schächte:

  • Einfache Herstellung
  • Spezialgeräte nicht erforderlich
  • Verbaumaterial nicht erforderlich
  • Lärmarme und erschütterungsfreie Bauweise
  • Einsatz von Großgeräten sowohl beim Aushub als auch beim Herstellen des Bauwerkes ungehindert möglich, da keine Aussteifungskonstruktionen vorhanden
  • Sofortiger Baubeginn möglich, da keine vorbereitenden Maßnahmen erforderlich
  • Verdichtung der Rückverfüllung …

Unter rückbaubarem (wiedergewinnbarem, wiederverwendbarem) Verbau werden beim grabenlosen Leitungsbau Verkleidungs- und Aussteifungskonstruktionen verstanden, die nach Beendigung der Vortriebsarbeiten durch Verfüllung des Schachtes gefahrlos entfernt werden können und nicht dauerhaft im Baugrund verbleiben.

Zu den rückbaubaren Verbauarten zählen:

  • Waagerechter Verbau
  • Senkrechter Verbau
  • Verbaugeräte
  • Trägerbohlwand
(Bild: Waagerechter Normverbau (…
(Bild: Waagerechter Normverbau (ohne Darstellung der Befestigungsmittel in Anlehnung an [DIN4124c] [Bild: S&P GmbH])

Beim waagerechten Normverbau nach DIN 4124 werden die Schachtwände mit dem Aushub fortschreitend von oben nach unten mit waagerechten, dicht aneinanderliegenden Holzbohlen, Kanaldielen oder dergleichen verkleidet, die in der Regel mittels lotrechter Brusthölzer gesichert und durch Steifen abgestützt werden [DIN4124:2012] [Riege00b].

(Bild: Plus/Minus)

Vorteile des waagerechten Normverbaus:

  • Leichte Verbauelemente
  • Gute Anpassungsfähigkeit insbesondere bei kreuzenden Leitungen
  • Häufige Wiederverwendung möglich
  • Verdichtung der Rückverfüllung gegen den anstehenden Boden

Nachteile des waagerechten Normverbaus:

  • Weicher Verbau, Senkungsgefahr für benachbarte Bebauung oder Verkehrsflächen
  • Lohn- und zeitintensiv durch die notwendige manuelle Tätigkeit
  • Eingeschränkte Bewegungsfreiheit …