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Das Rohrausziehverfahren - auch Press-/Ziehverfahren genannt – ist ein Verfahren zur grabenlosen Erneuerung vorhandener Rohrleitungen.

Charakteristikum dieser Verfahrensgruppe ist das abschnittsweise Einziehen der Produktrohre in den Baugrund mit Hilfe einer in der Zielbaugrube installierten hydraulischen Zugeinrichtung bei gleichzeitigem Herausdrücken der zu erneuernden Rohrleitung .

Dabei wird die zu erneuernde Leitung vollständig aus dem Boden …

(Bild: Schematische Darstellung Rohrausziehverfahren mit Spaltkegel zur Erneuerung von Gußrohrleitungen in Anlehnung an [FI-Weiss] [Bild: S&P GmbH])

(Bild: Rohrausziehverfahren mit Spaltkegel für die Erneuerung von Gußrohrleitungen (Hydros-System) [FI-Klug] - Adapter)
(Bild: Rohrausziehverfahren mit Spaltkegel für die Erneuerung von Gußrohrleitungen (Hydros-System) [FI-Klug] - Spaltkegel)

(Video: Rohrausziehverfahren Hydros®-PLUS in Anlehnung an [FI-Weiss])

Video: Rohrausziehverfahren Hydros-PLUS [Quelle: S&P GmbH]. Dieses interaktive Objekt ist ausschließlich in der Online-Version des Moduls sichtbar.
Wichtig:

Voraussetzungen für den Einsatz des Rohrausziehverfahrens:

  • Kreisförmige Rohrquerschnitte
  • Bevorzugt spröde Rohrwerkstoffe
  • Verdrängungsfähiger Boden in der Leitungszone bei Querschnittsvergrößerungen
  • Geradlinige Haltung
(Tabelle: Rohrausziehverfahren - Mögliche Werkstoffe der zu erneuernden und neuen Rohrleitung [FI-Steina])

Das Rohrausziehverfahren kommt zum Einsatz bei:

  • Undichtigkeiten,

  • fehlender statischer Tragfähigkeit,

  • Korrosion,

  • Inkrustationen,

  • Bleikontaminationen des Trinkwassers (Bleileitungen),

  • Vergrößerung des vorhandenen Querschnittes.

(Bild: Trinkwasserleitung aus Stahl mit Eisen- und Manganablagerungen [FI-Hermea])
(Bild: Lochkorrosion)
(Bild: Ausbruch der Prüfspur und des Rohrstoßes bei einem duktilen Gussrohr mit Tonerdeschmelzzement- Auskleidung - …
(Bild: Plus/Minus)

Vorteile der Rohrausziehverfahren gegenüber der offenen Bauweise:

  • Verringerung von Straßenaufbrüchen und Erdarbeiten bis zu 80%
  • Unterfahren von Hindernissen (Bäume, Laternen, andere Leitungen etc.)
  • Reduzierung der Beeinträchtigungen des Verkehrs und der Bürger auf ein Minimum
  • Minimierung der Bewegung großer Bodenmassen für die Wiederverfüllung von Leitungsgräben
  • Geräuscharme, erschütterungsfreie und schadstoffarme Betriebsweise
(Bild: Plus/Minus)

Nachteile des Rohrausziehverfahrens:

  • Zu erneuernde Rohrleitung muss in der Zielbaugrube oder in den Zwischenbaugruben zerstört werden, während sich das Zuggestänge noch in der zu erneuernden Rohrleitung befindet
  • Einbringung des Zuggestänges bei Inkrustationen unter Umständen problematisch

31.01.2023

Lektionen

Diese Lektion ist Teil der Vortragsreihe „Grundlagen des grabenlosen Bauens und Sanierens“ und soll einen Überblick über grabenlose Erneuerungsverfahren für Ver- und Entsorgungsleitungen geben.

Der Vortrag "Renovierung" ist Teil der Vortragsreihe "Grundlagen des grabenlosen Bauens und Sanierens" und soll einen Überblick über grabenlose Renovierungsverfahren für Ver- und Entsorgungsleitungen geben.

Ein Schwerpunkt in diesem Vortrag bilden die Auskleidungsverfahren mit Rohren. Auf die Beschichtungsverfahren wird an dieser Stelle nicht eingegangen.

Unter Renovierung versteht man nach DIN EN 752-5 [DINEN752-5:1995] Maßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Funktionsfähigkeit von Abwasserleitungen und -kanälen unter vollständiger oder teilweiser Einbeziehung ihrer ursprünglichen Substanz.

Zur Durchführung der Maßnahmen dienen:

  • Beschichtungsverfahren und
  • Auskleidungsverfahren
(Bild: Schäden)
(Bild: Übersicht über die Auskleidungsverfahren in Anlehnung an ATV-DVWK-M 143 Teil 1 (2004) (1 Begriffe in Klammern entsprechen denen nach [DINEN13566-1a]))

Vollauskleidungen dienen zur Wiederherstellung oder Erhöhung des Widerstandsvermögens gegen physikalische, chemische, biochemische und/oder biologische Angriffe, zur Verhinderung einer erneuten Bildung von Inkrustationen, zur Wiederherstellung und/oder Erhöhung der statischen Tragfähigkeit sowie der Wasserdichtheit.

(Bild: Statik)
(Bild: Dichtheit)

Bei den Auskleidungsverfahren werden die

  • Auskleidung mit Rohren und
  • Auskleidung mit montierten Einzelelementen (Montageverfahren) in Form von
    • Teilauskleidungen des Sohlenbereichs oder des Gasraumes und
    • Vollauskleidungen

unterschieden.

Auskleidung mit Rohren

(Bild: Auskleidung mit vorgefertigten Rohren) (Bild: Auskleidung mit örtlich hergestellten Rohren) (Bild: Auskleidung mit örtlich hergestellten und erhärtenden Rohren)

Montageverfahren

(Bild: …

Unter Auskleidung mit Rohren versteht man in Anlehnung an (not found) die haltungsweise Herstellung selbsttragender Vollauskleidungen von Kanälen auf der Basis

  • vorgefertigter Rohre,
  • örtlich hergestellter Rohre und
  • örtlich hergestellter und erhärtender Rohre.

(Video: Einziehen einzelner Rohre in die Haltung)

Video: Einziehen einzelner Rohre in die Haltung in Anlehnung an [Gale81b] [Quelle: S&P GmbH]. Dieses interaktive Objekt ist ausschließlich in …

Die Auskleidung mit vorgefertigten Rohren ist charakterisiert durch das Einziehen, Einschieben oder Einfahren von Rohren (auch Lining-Rohr genannt) in die zu sanierende Haltung.

Es werden folgende Verfahren unterschieden:

  • Auskleidung mit Rohrstrang (Rohrstrangverfahren)
  • Auskleidung mit Einzelrohren (Einzelrohrverfahren).
(Bild: Konventionelles Rohrstrangverfahren mit Ringraum - Prinzipdarstellung) (Bild: Einzelrohrverfahren - Einziehen einzelner …

(Bild: PVC-Profil PVC HI Type 1 - Querschnitt)
(Bild: Wickeln des Rohres)

Herstellung eines selbsttragenden bzw. statisch tragfähigen Lining-Rohres vor Ort entweder beim Einbringen in die zu sanierende Rohrleitung oder innerhalb derselben.

Man unterscheidet zwischen folgenden Verfahrensuntergruppen:

  • Auskleidung mit örtlich hergestellten Rohren mit Ringraum und
  • Auskleidung mit örtlich hergestellten Rohren ohne Ringraum.

Beide Gruppen basieren …

(Bild: Einbringen des Inlinerschlauches durch Inversion am Beispiel des Insituform-Verfahrens)

Bei der Auskleidung mit örtlich hergestellten und erhärtenden Rohren wird ein vorkonfektionierter, flexibler Schlauch in die zu sanierende Haltung eingebracht und unter Druck an die Innenwand gepresst.

Dort erhärtet er durch die Reaktion eines vorher in das Schlauchmaterial eingebrachten Kunstharzes oder eines hydraulisch abbindenden Injektionsmörtels, …

(Bild: Konventionelles Rohrstrangverfahren mit Ringraum [FI-Teerb] - Mit Gleitkufen bestückte Einziehöffnung zum Schutz des Rohrstranges)
(Bild: NuPipe-Verfahren [FI-NUPip] - Inliner eingezogen und rückverformt [FI-Insit])

Einziehen eines flexiblen und in den Stößen verschweißten Kunststoffrohrstrangs über eine Baugrube oder einen Schacht in die zu sanierende Kanalhaltung mit Hilfe einer Seilwinde.

Man unterscheidet:

  • Rohrstrangverfahren mit Ringraum (…

Konventionelles Rohrstrangverfahren (Baugrube erforderlich)

(Bild: Konventionelles Rohrstrangverfahren mit Ringraum [FI-Teerb] - Blick auf eine Einziehbaugrube mit Rohrstrang) (Bild: Konventionelles Rohrstrangverfahren mit Ringraum - Prinzipdarstellung)

Wellrohrverfahren (über Schacht)

(Bild: Wellrohr-Verfahren - Einbringen des Wellrohres in den Einsteigschacht (Baypren) [FI-Phoena]) (Video: Wellrohrverfahren - Einziehen des Inliners in die zu sanierende …

(Bild: Ablaufdiagramm für das Rohrstrangverfahren mit Ringraum)

(Bild: Ausrüstung für die Auskleidung mit vorgefertigten Rohren und Ringraum)

Je nach Verfahrensvariante werden beim Rohrstrangverfahren mit Ringraum benötigt:

  • Baustellenpersonal 4-6 Personen
  • evtl. Geräte und Maschinen zur Baugrubenerstellung und -sicherung (z.B. Bagger, Verbauelemente)
  • Heizelementstumpfschweißgerät und Stromaggregat
  • Seilwinde mit entsprechender Zugkraft
  • Zugkopf
  • Rollenböcke
  • Hebegerät
  • Zwangsmischer und Trichter für die Ringraumverfüllung