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Erosion und Deposition sind geprägt von den Bewegungs- und Ruhephasen der Partikel.

Ein Feststofftransport im Abwasser beginnt bei Überschreitung der kritische Fließgeschwindigkeit vcrit (im weiteren Verlauf des Moduls: vc) oder der (Grenz-)Schleppspannung Tau (τ). Die Schleppspannung τ kann auch als Erosionsschubspannung bezeichnet werden.

Als Schleppspannung wird die auf die Flächeneinheit bezogene und auf die Sohle eines Kanals einwirkende Kraft …

Mit zunehmender Turbulenz und Fließgeschwindigkeit werden Feststoffe mit zunehmender Korngröße und Dichte in Schwebe gebracht. Bei nachlassender Geschwindigkeit sinken diese wieder zur Kanalsohle ab. Näherungsweise können diese Zusammenhänge über die FROUDE-Zahl des Kornes beschrieben werden:

(Formel: FROUDE-Zahl des Kornes)
v = Fließgeschwindigkeit [m/s]
d =Korndurchmesser [m]
g = Erdbeschleunigung [m/s2]

Untersuchungen von [Kress1964] ergaben, dass …

Vor der Neuauflage des ATV-DVWK-A 110 im Jahre 1988 gingen Planer davon aus, dass die erforderliche Schleppkraft des Abwassers gewährleistet ist, wenn bei Teilfüllung Fließgeschwindigkeiten von mindestens 0,5 m/s und bei Vollfüllung von mindestens 1,0 m/s eingehalten werden. Auf dieser Grundlage und den Untersuchungen von Karakassonis wurde in der Praxis das Mindestgefälle oftmals nach der Faustformel Icrit = 1000/DN (Kreisrohre bei Halb-/Vollfüllung …

Der aktuelle Ansatz für die hydraulische Dimensionierung von Kanalisationen unter Verwendung einer differenzierten Feststofftransportgleichung in teilgefüllten Rohrleitungen lautet:

Gleichung 3:

(Formel: hydraulische Dimensionierung von Kanalisationen unter Verwendung einer differenzierten Feststofftransportgleichung in teilgefüllten Rohrleitungen)

mit:
Q = Durchfluss, Abfluss, Zufluss, Volumenstrom [m3/s]
cT = Feststoffkonzentration im Abwasser
ρF = …

Die Sinkgeschwindigkeit hat bei der Beschreibung des Transportverhaltens von ungelösten Feststoffen eine zentrale Bedeutung, da sie das Sedimentationsvermögen der Feststoffe bestimmt. Sie wird beeinflusst durch:

  • Strömung im Kanal

    • Turbulenz

    • Viskosität des Wassers

    • Dichte des Wassers

  • Eigenschaften der Feststoffe

    • Korngröße

    • Kornform

    • Korndichte

[Glazi1989]

Die Sinkgeschwindigkeit kann mit der Stokes´schen Bewegungsgleichung für kugelförmige Teilchen beschrieben werden. Da die Teilchenform in der Regel von der Kugelform abweicht, wird der Teilchendurchmesser einer dem Teilchenvolumen gleichen Kugel verwendet [Kalbs97] [Kalbs97] [Hörni1989] [SteinR2005].

Gleichung 4:

(Formel: Stokes Sinkgeschwindigkeit Bewegungsgleichung für kugelförmige Teilchen)

vs = Sinkgeschwindigkeit [m/s]
g = Erdbeschleunigung […

Nach den Untersuchungen von Macke werden ablagerungsfreie Zustände bei stationärer Strömung erreicht, wenn folgende Bedingungen bei der dafür maßgebenden kritischen Geschwindigkeit vc eingehalten sind:

Gleichung 5: (Schmutzwasser)

(Formel: ablagerungsfreie Zustände bei stationärer Strömung-Schmutzwasser)

Gleichung 6: (Misch- und Regenwasser)

(Formel: ablagerungsfreie Zustände bei stationärer Strömung-Misch- und Regenwasser)

[Macke82]

Die zugehörige Wandschubspannung …

Das Mindestgefälle nach ATV-A 110 (1988), bei dem der Feststofftransport endet (Ic), ist als Funktion des Kreisrohrdurchmessers (lichte Weite) d für den Strömungszustand „Halbfüllung“ im Bild dargestellt. Treten in Abwasserleitungen und -kanälen häufig niedrige Füllungsstände ht/d <0,3 auf, sind Zuschläge bei der Festlegung des erforderlichen Gefälles notwendig  [ATVA110:1988].

(Bild: Mindestgefälle beim ablagerungsfreien Betrieb von Abwasserleitungen …

Die für einen ablagerungsfreien Betrieb erforderliche Mindestwandschubspannung ist von der Volumenkonzentration an absetzbaren Feststoffen abhängig. Sie beträgt für die im ATV-DVWK-A 110 für Misch- und Regenwasser zugrunde gelegte Konzentration von cT = 0,05 ‰ [ATVDVWKA 110]:

Gleichung 8:

(Formel: Volumenkonzentration von der an absetzbaren Feststoffen)

mit Q in m³/s und zwar unabhängig vom Durchmesser und Gefälle der betrachteten Leitung

Die jeweils …

Die bisherige Gestaltung von Kanalisationen basiert auf der Vorgabe, dass ein Feststoffeintrag in die Mischwasserkanäle im Mischsystem und in die Regenwasserkanäle im Trennsystem durch Schmutz-, Regen- und Fremdwasser unvermeidlich ist.
 

Während die Absetzbaren Stoffe (ASS) vorwiegend den Betrieb und Unterhalt der abwassertechnischen Anlagen (und hier insbesondere der Kanalisationen) in Form von Ablagerungen beeinflussen, bewirken die Abfiltrierbaren …

Nach DIN EN 14654-1 versteht man unter Ablagerungen „durch Schwerkraft an der Sohle oder am Boden eines Teils des Entwässerungssystems abgelagertes Material“ [DINEN 14654-1:2005].

Die Feststoffe sinken erst dann ab und bilden Ablagerungen, wenn die Grenzgeschwindigkeit der Gemischströmung unterschritten wird. Diese ist von folgenden Parametern abhängig [KA30]:

  • Rohrdurchmesser

  • Leitungsgefälle

  • Teilfüllungsgrad

  • Betriebliche Rauheit

  • Absetzbare mineralische …

(Bild: Abflusshindernis)

(Bild: Hindernis allgemein #literature( '0000009649'))

Auch bei Anwendung der vorgestellten Bemessungsansätze kann die Entstehung von Ablagerungen nicht ausgeschlossen werden. Gründe hierfür sind:

  • In den theoretischen Grundlagen sind die Kontakt- und Haftungseinflüsse der transportierten Partikel nicht berücksichtigt worden (d. h. die Betrachtungen wurden weitgehend mit kohäsionslosem, gleichförmigen Material durchgeführt).…

  • Reduzierung des Abflusses und damit des Teilfüllungsgrades durch Wassersparmaßnahmen, Maßnahmen der Regenwasser­bewirt­schaftung (z. B. Speicherung, Verdunstung, Versickerung, Flächen­abkoppelung usw.) oder Abdichtung der Kanäle durch bauliche Sanierung [Stein98h].

(Bild: Entwässerungssystem als modifiziertes Trennsystem)

(Bild: Muldenversickerung)

(Bild: Flächenversickerung)

(Bild: Renovierung)

  • Reduzierung des Abflussquerschnitts und/oder Erhöhung der betrieblichen Rauheit durch Baufehler oder durch während der Nutzungs­dauer auftretende Schäden (Abflusshindernisse, Lage­abweichungen, mechanischen Verschleiß, Innenkorrosion, Verformung, Rohrbruch usw.) sowie in die Kanalisationen hineinge­fallene oder hineingeworfene Gegenstände [Stein98h].

(Bild: Inkrustationen)

(Bild: Durch einen Kanal gebohrte Ankerstange)

(Bild: Lageabweichung, Versatz …

In Misch- und Regenwasserkanälen entspricht die Anteilsverteilung der mineralischen und organischen Inhaltstoffe im Abwasser nicht der in den gebildeten Ablagerungen [SteinR2005].

Dies resultiert aus der Tatsache, dass die organischen Feststoffe während des Transports Umsetzungs- und Zerkleinerungsprozessen unterliegen, während mineralische Feststoffe hingegen in ihrer Form und Größe über den gesamten Fließweg erhalten bleiben.

(Bild: Ofen für die Ermittlung des Glühverlustes )Die organischen und mineralischen Inhaltsstoffe von Ablagerungen werden an der Trockensubstanz mit dem Glühversuch bestimmt.

Der dabei ermittelte Glühverlust gibt Aufschluss über den organischen und der Glührückstand über den mineralischen Anteil [DIN38409:1987].

Auch die Jahresbilanz des Ein- und Austrages von mineralischen und organischen Feststoffen in Entwässerungs­systeme wurde mehrfach untersucht. Dabei kam Artières am Beispiel der Stadt Entzheim zu dem Ergebnis, dass der Anteil der mineralischen Feststoffe 55 % und der der organischen 45 % betrug. Nahezu die Hälfte der mineralischen Feststoffe wurden dabei über den Straßenabfluss in das Kanalnetz eingeleitet; der Rest stammte aus den Haushalten.

Dabei …

Die in Untersuchungen zur Zusammensetzung von Ablagerungen gewonnenen Ergebnisse lassen folgende Schlussfolgerungen zu:

  • Die sich nicht selbstauflösenden Ablagerungen im Kanal bestehen zu 90% aus mineralischen Feststoffen, welche über die Straßenabläufe in den Kanal gelangen.

  • Davon tragen besonders die Feinpartikel (≤ 0,1 mm) zu rund 30% zur Bildung der schwer lösbaren, kohäsiven und pastösen Ablagerungen bei.

Anmerkung:

An den Ablagerungen sind neben …

Ablagerungen haben eine Reihe negativer betrieblicher Folgen für die betroffenen Entwässerungsnetze, die alle auch mit wirtschaftlichen Nachteilen verbunden sind. Darüber hinaus sind sie auch an stofflichen Gewässerbelastungen beteiligt. Die aus Ablagerungen resultierenden Folgen für den Betrieb von Kanalisationen sind unter anderem:

  • Verminderung der hydraulischen Leistungsfähigkeit, durch Erhöhung der betrieblichen Rauheit und Verkleinerung des …

Herzlichen Glückwunsch!

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Im Anschluss haben Sie nun die Möglichkeit, das neu erlangte Wissen mithilfe eines interaktiven Fragebogens selbstverantwortlich zu überprüfen.

Natürlich können Sie außerdem nach wie vor zu einem beliebigen Punkt in den vergangenen Lektionen zurücknavigieren, um das eine oder andere Thema oder Detail erneut anzuschauen.

Bleiben Sie neugierig!

20.03.2025

Lektionen

Entwässerungssysteme dürfen nur so genutzt werden, dass jede vermeidbare Beeinträchtigung des Grundwassers und von Gewässern unterbleibt. Die in Kanalisationen eingeleiteten Feststoffe werden in Abhängigkeit ihrer physikalischen Eigenschaften und der hydraulischen Verhältnisse im Kanalnetz abgeleitet und Abwasserbehandlungsanlagen zugeführt oder sie setzen sich in den Kanälen ab. Letztere sind Gegenstand dieser Lektion.

Nach Abschluss der Lektion verfügen Sie über fundierte Kenntnisse bezüglich:

  • Herkunft der Feststoffe und deren Transportcharakteristik;
  • Folgen aus Feststoffeintrag für Betrieb und Unterhalt von Kanalisationen.

27.10.2014

Kurs

Die Reinigung ist eine der wichtigsten Maßnahmen zum Unterhalt, d. h. zur Sicherung der ständigen Leistungsfähigkeit, von Entwässerungssystemen. Dieses Modul vermittelt wesentliche Kenntnisse über Ursache und Wirkung von Ablagerungen und vermittelt eine strategische Herangehensweise zur Entwicklung eines Reinigungsplanes, welcher insbesondere in Bezug auf Substanzerhalt der zu reinigenden Leitung / des Kanals und Betriebskosten eine Optimierung ermöglicht.

Der Kurs besteht aus 4 Lektionen zu den Themenbereichen:

1. Woche
Einführungsvideo
Feststoffe in Kanalisationen

2. Woche
Reinigungsstrategie und –programm

3. Woche
Hochdruckreinigung und Reinigungsfahrzeuge

4. Woche
Reinigungsdüsen

Nach 30 Stunden innerhalb von 4 Wochen intensiver Lerneinheiten ist der Kurs erfolgreich abgeschlossen. Vor jedem Themenbereich finden Sie eine Einführungsseite, die einen Überblick über die Lernziele, die Dauer der Lektion und der vermittelnden Inhalte liefert. Wir heißen Sie herzlich willkommen zu diesem Modul und wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Bearbeitung!

15.10.2014

Kurs

Die Reinigung ist eine der wichtigsten Maßnahmen zum Unterhalt, d. h. zur Sicherung der ständigen Leistungsfähigkeit, von Entwässerungssystemen. Dieses Modul vermittelt, aufbauend auf dem Modul „D-05 Reinigung I“, wesentliche Kenntnisse über Einsatzbereiche und -grenzen von Spülverfahren, mechanischen Verfahren und Spezialverfahren, wie z.B. physikalische und chemische Verfahren der Reinigung. Hierbei werden sowohl die nichtbegehbaren als auch begehbare Querschnitte und Druckleitungen betrachtet. Den Abschluss bilden konstruktive Lösungsansätze innerhalb von Entwässerungssystemen zur Minimierung von Feststoffeinträgen in die Kanalisation, mit dem Ziel die Entstehung von Ablagerungen zu verhindern bzw. Reinigungsaufwände bzw. -häufigkeiten zu reduzieren.

Der Kurs besteht aus insgesamt 5 Lektionen, mit den Themenbereichen:

1. Woche
Einführungsvideo
Spülverfahren

2. Woche
Mechanische und sonstige Verfahren

3. Woche
Reinigung von Großprofilen
Reinigung von Druckleitungen

4. Woche
Konstruktive Maßnahmen zur Vermeidung von Ablagerungen