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Zwischen Maschinen-/Pressenführer und Personal im Pressenbereich des Startschachtes sollte direkter Sichtkontakt bestehen. Ist dieser direkte Sichtkontakt eingeschränkt oder nicht gegeben, so muss durch organisatorische oder technische Maßnahmen eine sichere Verständigungsmöglichkeit gegeben werden. Dies wird z.B. erreicht durch Einsatz eines Einweisers, durch Telefon-/Funkverbindung oder durch Videoüberwachung.
Es ist sicherzustellen, dass der …
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Lasten sind so anzuschlagen, dass sie gegen Herabfallen gesichert sind. Wegen der oft räumlich begrenzten Verhältnisse in den Schächten muss grundsätzlich damit gerechnet werden, dass sich Lasten verhängen können (s.a. VBG 9a "Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetriebe" [VBG9a]). Deshalb müssen Lastaufnahmemittel und Anschlagmittel unter Berücksichtigung des erhöhten Gefahrenpotenzials bei Schachtbeschickung so vom Unternehmer ausgewählt werden, …
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Neben den in den vorangegangenen Abschnitt 2 sowie Abschnitt 10.1 bis Abschnitt 10.3 erwähnten Unfallverhütungsvorschriften und Sicherheitsregeln sind bei Anwendung des Pilotrohrvortriebs bzw. Mikrotunnelbaus insbesondere noch die nachfolgend genannten zu beachten: - BGV A 1 "Allgemeine Vorschriften" [BGVA1]
- BGV A 2 "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel" [BGVA2]
- BGV B 2 "Laserstrahlung" [BGVB2] (bei Anlagen mit Lasersteuerung)
- BGV B 3 "Lärm" [BGVB3]
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(Bild: Vergleich des erforderlichen Bodenaushubs am Beispiel von Steinzeugrohren, berechnet für die offene Bauweise nach DIN EN 1610 [DINEN1610a] [DINEN1610c] in verschiedenen Tiefenlagen (T) (ohne Berücksichtigung der Verbaubreite) sowie für die geschlossene Bauweise (ohne Berücksichtigung des Überschnitts))
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(Bild: Wurzelsysteme von Bäumen [Milwa] - Tiefwurzeler)
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(Bild: Wurzelsysteme von Bäumen [Milwa] - Typischer Flachwurzeler (85 % der Wurzeln … |
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Alle staatlichen Vergabestellen des Bundes und der Länder sowie Städte, Kreise und Gemeinden sind durch Verwaltungsvorschriften gehalten, die VOB [VOB00] anzuwenden, d.h. den Teil A verfahrensgemäß zu beachten und die Teile B und C vertragsgemäß zu vereinbaren. Außerdem müssen alle anderen Auftraggeber von Bauleistungen, die zur Finanzierung ihrer Baumaßnahmen staatliche Finanzierungsmittel verwenden, durch Bewilligungsauflage ebenfalls entsprechend …
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Nach VOB/A § 2 Nr.1 [VOB00] sind "Bauleistungen an fachkundige, leistungsfähige und zuverlässige Unternehmen zu angemessenen Preisen zu vergeben. Der Wettbewerb soll die Regel sein. (...) Wettbewerbsbeschränkende Verhaltensweisen sind zu bekämpfen." Das hierbei eingesetzte Instrumentarium ist die Ausschreibung. Laut VOB ist Vergabe die Bezeichnung für das gesamte Verfahren zwecks Abschluss eines Bauvertrages, beginnend mit der Aufforderung zur …
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(Bild: Vergabeverfahren nach VOB [GAEBa])
Nach VOB/A [VOB00] sind Auftraggeber (AG) dazu verpflichtet, entsprechende Sorgfalt bei der Vergabe der Bauausführung anzuwenden und sich von der erforderlichen Qualifikation der Auftragnehmer zu überzeugen. Aus diesem Grund sollte in der Ausschreibung als ergänzende Vergabebedingung eine Forderung nach der RAL-Gütesicherung GZ 961 [RAL03][107] oder ein gleichwertiger Qualitätsnachweis enthalten sein (Abschnitt …
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Für die Vergabe stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung: - Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis
- Leistungsbeschreibung mit Leistungsprogramm (funktionale Ausschreibung).
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Bei der Leistungsbeschreibung (LB) mit Leistungsverzeichnis (LV) ist die Phase der technischen Bearbeitung bereits abgeschlossen. Der Auftraggeber (AG) muss auf der Grundlage des weitgehend durchgeplanten Bauentwurfs die Leistungen so eindeutig und erschöpfend beschreiben, dass alle Bieter die Beschreibung im gleichen Sinne verstehen und ihre Preise ohne umfangreiche Vorarbeiten berechnen können (VOB/A §9, Nr.1).
Vollständig ausgeschriebene Baumaßnahmen …
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Das Leistungsprogramm beschreibt den Zweck der fertigen Leistung und sollte detaillierte Beschreibungen der gestellten Bauaufgabe, Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen, gutachtliche Auswertungen, behördliche Vollzugsanordnungen u.ä. aufweisen.
Vorraussetzung für eine Leistungsbeschreibung mit Leistungsprogramm ist nach VOB/A §9 Nr. 10, dass es zweckmäßig ist, die Bauausführung und den Entwurf der Leistungen einem Wettbewerb zu unterstellen, …
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Eine große Bedeutung für die Bauausführung besitzen die Wahl des Bauverfahrens und -ablaufs sowie Geräteauswahl und -einsatz. Nach DIN 18319 [DIN18319] sind diese Sache des Auftragnehmers (s. dort Abschnitt 3.1.1). Damit hat der Auftragnehmer grundsätzlich die Risiken zu übernehmen, die sich bei fehlerfreier Vorgabe aus den Abschnitten 0 "Hinweise für das Aufstellen der Leistungsbeschreibung" und 2 "Stoffe, Bauteile; Boden und Fels" dieser Norm …
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(Bild: Unterlagen zur Beschreibung des Bauentwurfs [GAEBa])
Die Beschreibung der Leistungen ist in der VOB/A §9 geregelt. Sie erfolgt z.B. durch allgemeine Beschreibung der Bauaufgabe, zeichnerische Darstellungen, vorliegende Gutachten, technische Berechnungen (Bild 12.4.2.2) und ist als ein sinnvolles Ganzes auszulegen, ohne dass es einen grundsätzlichen Vorrang des Leistungsverzeichnisses vor den Vorbemerkungen gäbe. Vorbemerkungen können den …
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(Bild: Bauablaufbeispiel für einen Vortrieb mittels Mikrotunnelbau (in Anlehnung an [Stein03]))
Im Leistungsverzeichnis (LV) sind ausschließlich Art und Umfang der zu erbringenden Leistungen sowie alle die Ausführung der Leistung beeinflussenden Umstände zu beschreiben. Es führt listenmäßg die Teilleistungen (Positionen) auf. Unter einer Ordnungszahl (Position) dürfen nur solche Teilleistungen zusammengefasst werden, die nach ihrer technischen …
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Die Vortriebsanlagen zeichnen sich durch einen hohen Mechanisierungsgrad aus, der den Einsatz entsprechend spezialisierter und qualifizierter Bauunternehmen erfordert.
Eine fachgerechte und sichere Bauausführung bei der Verlegung von Kanälen in geschlossener Bauweise wird durch die Vergabe an Bauunternehmen erreicht, die den Nachweis der speziellen Fachkunde und Eignung z.B. nach DIN 1960 (VOB/A §8(3)) [DIN1960-Aa] erbringen (Abschnitt 12.3).
Die …
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Nach Beendigung der Vortriebsarbeiten sind Inspektionen (Sichtprüfungen) und Dichtheitsprüfungen durchzuführen; die Ergebnisse sind aufzuzeichnen und aufzubewahren. Das in DIN EN 12889 [DINEN12889:2000] vorgeschriebene Prüfprogramm entspricht dem der Abschlussuntersuchung oder -prüfung von in offener Bauweise verlegten Rohrleitungen und Schächten nach DIN EN 1610 [DINEN1610:1997] [DINEN1610-1:1997] bzw. ATV-DVWK-A 139 [ATVA139:2002] und ATV-DVWK-…
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(Bild: Prinzipskizze einer Kanal-TV-Inspektion mit selbstfahrender Kamera und Inspektionsfahrzeug)
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(Bild: Prinzipskizze zur mechanischen Verformungsmessung in Anlehnung an [ATVA139c] [FI-Optim])
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Die Sichtprüfung umfasst: - Richtung und Höhenlage
- Verbindungen
- Beschädigungen
- Verformung
- Anschlüsse
- Auskleidungen und Beschichtungen (wenn vorhanden).
Abnahmeprüfungen nichtbegehbarer Kanäle erfolgen mit Hilfe der TV-Technik gemäß ATV-DVWK-M 143-2 [ATVM143-…
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Die Prüfung (Abnahmeprüfung) auf Dichtheit der Rohrleitung einschließlich der Anschlüsse, Einsteig- und Kontrollschächte (Inspektionsöffnungen) ist nach DIN EN 12889 [DINEN12889:2000] entweder mit Luft (Bild 14.2.1) oder mit Wasser (Bild 14.2.2) haltungs- oder abschnittsweise (ca. 100 m) durchzuführen. Die Wahl der Prüfung mit Luft (Luftüberdruck- oder Unterdruckprüfung) oder Wasser wird durch den Auftraggeber bestimmt.
Steht während der Prüfung …
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(Bild: Prinzip für die Luftüber- und Unterdruckprüfung von Kanal und Anschluss (ohne Darstellung der Ausschubsicherung) nach DWA-A 139) Die Prüfzeiten und -drücke für Rohrleitungen ohne Einsteig- und Kontrollschächte sind von Rohrnennweite und Prüfverfahren (LA, LB, LC, LD) abhängig und Tabelle 14.2.1 zu entnehmen. Sie weichen von den diesbezüglichen Angaben in DIN EN 1610 [DINEN1610:1997] [DINEN1610-1:1997] ab, stimmen jedoch mit denen im ATV-DVWK-…
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(Bild: Prinzip der Wasserdruckprüfung von Kanal, Anschlussleitung und Schacht (ohne Darstellung der Packersicherung) in Anlehnung an [ATVA139c] [Bild: S&P GmbH]) | (Bild: Dichtheitsprüfung von Schächten mit Wasser als Prüfmedium - Prüfkriterien nach DIN EN 1610 / ATV A 139) |
Der Prüfdruck ist der sich aus der Füllung des Prüfabschnittes bis zum Geländeniveau des, je nach Vorgabe, stromaufwärts oder stromabwärts gelegenen Schachtes ergebende Druck …
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Generell begegnet man der Auffassung, dass die geschlossene Bauweise in jedem Fall kostenaufwändiger als die offene Bauweise sei. Dies dürfte auch ein Grund dafür sein, dass trotz der erreichten Fortschritte und umweltrelevanten Vorteile des grabenlosen Leitungsbaues die ausschreibenden Behörden bzw. Entwässerungsbetriebe, aber auch die bauausführenden Firmen den Einsatz dieser Verfahren nur zögernd in Erwägung ziehen und in manchen Regionen kein …
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Die beim Leitungsbau entstehenden Kosten können in direkte und indirekte Kosten unterteilt werden.
Unter direkten Kosten sind die Kosten zu verstehen, die zur unmittelbaren Herstellung eines Kanals aufgewendet werden müssen. Sie sind identisch mit den entstehenden Baukosten und werden durch die örtlichen Vorraussetzungen der jeweiligen Baumaßnahme geprägt. Ein Teil der Kosten ist dabei nicht mehr beeinflussbar.
Sie ergeben sich z.B. aus:
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Die direkten Kosten für die Erstellung von Kanälen in geschlossener Bauweise hängen von den im Abschnitt 15.1 genannten Faktoren und Randbedingungen ab, ergänzt durch spezifische Eigenschaften dieser Bauweise. Dazu zählen die in geringem Maße beeinflussbaren Größen, wie Material- und Gerätekosten.
Die Baukosten bei der geschlossenen Bauweise werden im wesentlichen von vier Kostenanteilen beeinflusst: - Start-, Durchfahr- und Zielschächte
- Vortriebsrohre
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(Bild: Vergleich der Kostenanteile (Mittelwerte) beim Bau von Schmutzwasserkanälen DN/ID 200 und DN/ID 250 in Berlin [Möhri] - In geschlossener Bauweise) | (Bild: Vergleich der Kostenanteile (Mittelwerte) beim Bau von Schmutzwasserkanälen DN/ID 200 und DN/ID 250 in Berlin [Möhri] - In offener Bauweise) |
Aus der Tatsache, dass Vortriebe mit punktförmigen gegenüber den linienförmigen Baustellen bei der offenen Bauweise auskommen, leiten sich zahlreichen …
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