|
|
|
(Bild: Schematische Darstellung des Posatryn-Verfahrens) Das Posatryn-Verfahren basiert auf dem im Jahre 1960 in den USA entwickelten und in der Bundesrepublik Deutschland seit 1975 angewendeten Penetryn-Verfahren (Patent-Nr. 3.168.908/3.168.909) [NASSCO85a] [Rhode66] [Schop81] .
Im Bereich der jeweiligen Schadensstelle wird ein Packer unter Beobachtung mit einer TV-Kamera positioniert, der die Injektion ermöglicht (Bild 5.2.2.4.1.1.1.1) .
|
|
Das Posatryn-Verfahren dient vorzugsweise zur Abdichtung von Rohrverbindungen, Querrissen sowie örtlich begrenzten Undichtigkeiten in Rohrleitungen mit Kreisquerschnitt, aus allen im Abwassersektor üblichen Werkstoffen, im Nennweitenbereich DN 150 bis DN 4500 mit Ausnahme gemauerter Kanäle. Für Eiquerschnitte stehen ab 200/350 ebenfalls entsprechende Packer zur Verfügung; andere Querschnittsformen erfordern Sonderanfertigungen. Bevorzugte Anwendungsbereiche …
|
|
Die Vorarbeiten umfassen die Reinigung der jeweiligen Haltung und das Beseitigen eventuell vorhandener Abflußhindernisse, die ein Durchziehen des Packers durch die zu reparierende Haltung behindern. Bei Verwendung eines Packers mit einem mittig angeordneten Durchlaß kann der Kanalbetrieb bis zu 50 % des Abflußvermögens des Kanals aufrecht erhalten werden, solange sich kein Rückstau einstellt.
|
|
Die einzelnen Arbeitsschritte beim Posatryn-Verfahren sind in Abschnitt 5.2.2.4.1.1.1.4 dargestellt.
Die erforderlichen Geräte - Kanalfernsehkamera und Packer (Bild 5.2.2.4.1.1.1.4) (Bild 5.2.2.4.1.1.1.4) (Bild 5.2.2.4.1.1.1.4) (Bild 5.2.2.4.1.1.1.4) (Bild 5.2.2.4.1.1.1.4) (Bild 5.2.2.4.1.1.1.4) (Bild 5.2.2.4.1.1.1.4) - werden über den Schacht in die Haltung eingeführt und mittels einer Winde ferngesteuert zur Schadensstelle gezogen und dort positioniert.
|
|
(Bild: Schematische Darstellung der Einrichtung für das Posatryn-Verfahrens in Anlehnung an [Lenah72] [Bild: S&P GmbH]) Zur Durchführung des Posatryn-Verfahrens im nichtbegehbaren Nennweitenbereich werden 2 Personen, beim Einsatz in Anschlußkanälen und im begehbaren Bereich 3 Personen benötigt. Die gesamte Einrichtung (Bild 5.2.2.4.1.1.1.5) ist in einem Lkw installiert und besteht im wesentlichen aus der Druckluft- und Injektionsanlage, der Kanalfernseheinrichtung …
|
|
Das Posatryn-Verfahren bietet folgende Vorteile: - keine Bauarbeiten oder Aufgrabungen erforderlich;
- Vorflut kann bis zu maximal 50 % aufrechterhalten bleiben;
- bis zu 150 m Kanallänge können von einem Standort aus saniert werden;
- einsetzbar bei allen Rohrwerkstoffen und bei Kreis-, Ei- und Sonderquerschnitten;
- anwendbar im Nennweitenbereich von DN 150 bis DN 4500;
- Kosteneinsparung durch ausschließliche Beschränkung auf undichte Bereiche;
- hohe Leistung …
|
|
(Bild: Aufgeblasener Packer des Seal-i-Tryn-Verfahrens für DN 600 [FI-IBAK])
|
(Bild: Funktionsprinzip des Mischventils beim Seal-i-Tryn Verfahren)
|
Für dieses Verfahren, das im Prinzip dem Posatryn-Verfahren entspricht, wurde ein neuer Packer entwickelt [FI-IBAK] . Er besteht aus einem durchgehenden Aluminiumzylinder, über den eine einteilige, hochelastische und abriebfeste Manschette mit zwei integrierten aufblasbaren Kammern gezogen wird (Bild …
|
|
(Bild: 3-teiliger Packer Telespector (BCS System AG; Telespector)) |
|
Das Telegrout-System wurde in den USA von der Firma Halliburton entwickelt [Claph65] . Dieses System verwendet einen 3-teiligen Packer (Bild 5.2.2.4.1.1.3) , der in 3 Varianten im Nennweitenbereich von 150 mm bis 700 mm eingesetzt werden kann.
|
|
Der grundlegende Unterschied zu den oben erläuterten Abdichtungsverfahren auf der Basis von Acrylharzen besteht in dem schwierigeren Handling von Polyurethan, das sich durch große Klebkraft und höhere Festigkeit im Endzustand auszeichnet. Dies erfordert Spezialpacker mit Packermanschetten, die eine hohe Trennfähigkeit vom ausgehärteten Polyurethanharz besitzen und das Injektionsmittel vollständig aus dem Injektionsraum verdrängen.
|
|
(Bild: Cherne-Verfahren - 3-Kammer Packer (Scheiff GmbH) [FI-Schei]) Das 1972 in den USA entwickelten Cherne-Verfahren (US-Patent 3.894.131) verwendet einen Spezialpacker mit 3 aufblasbaren Packermanschetten bzw. Kammern (Bild 5.2.2.4.1.2.1) [Mimms83] [Sulli77] .
Der Arbeitsablauf ist im Bild 5.2.2.4.1.2.1, Bild 5.2.2.4.1.2.1, Bild 5.2.2.4.1.2.1 und Bild 5.2.2.4.1.2.1 dargestellt.
Die Versorgung des Packers erfolgt über einen flexiblen 5-fach Schlauch …
|
|
Das Packersystem für die Injektion und die Arbeitsschritte des MUSA-Verfahrens entsprechen denen des Cherne-Verfahrens. Zusätzlich ist eine Prüfkammer vorgeschaltet zum Nachweis der geforderten Muffendichtheit und eine rotierende Hochdruckreinigung zum Ausspülen von Verunreinigungen im Fugenspalt der Rohrverbindung als vorbereitende Maßnahme (Bild 5.2.2.4.1.2.2) (Bild 5.2.2.4.1.2.2) (Bild 5.2.2.4.1.2.2) [FI-maagh] .
(Bild: MUSA-Verfahren: Prinzipskizze … |
|
|
(Bild: Abdichtung einer Rohrverbindung mit dem AMK- bzw. RIM-Verfahren in Anlehnung an [FI-AMK] [Bild: S&P GmbH])
Ein Vertreter dieser Verfahrengruppe ist das in England im Jahre 1983 entwickelte, ursprünglich unter der Bezeichnung "AMK" bekannt gewordene, Amkrete Resin Injection Process-Verfahren [FI-AMK] [NN86f] . Es wird eingesetzt zur Abdichtung und/oder Verfestigung von Undichtigkeiten, Längs- und Querrissen, Rohrbrüchen und Hohlräumen in …
|
|
(Bild: Langpacker für das Posatryn-Verfahren [WRC90])
Ziel der Injektion im Rohrschaft- oder Haltungsbereich ist die Wiederherstellung der Wasserdichtheit und der statischen Tragfähigkeit beschädigter Rohr - oder Haltungsabschnitte auch unter Einbeziehung der Leitungszone.
Für Abdichtungsinjektionen kommen Langpacker (Bild 5.2.2.4.2) mit einem Injektionsmittel auf der Basis von Acrylharz zum Einsatz.
Zur Wiederherstellung der Wasserdichtheit und …
|
|
Die Weiterentwicklung der Kanalfernsehtechnik zu Kameras mit sehr kleinen Abmessungen (Abschnitt 4.3.2.1) erlaubt heute auch das Positionieren von Packern in Anschlußkanälen DN 100 bis DN 150.
Bezüglich der verwendeten Packer unterscheidet man in Abhängigkeit vom Einsatzort -
Packer für die ausschließliche Injektion im Bereich von Anschlußkanälen und Grundleitungen
-
Packer für die gleichzeitige Injektion eines begrenzten Bereiches des Anschlußkanales …
|
|
Für die Injektion im Bereich von Anschlußkanälen kommen Langpacker mit zwei aufblasbaren Packermanschetten, die durch ein flexibles Zwischenstück miteinander verbunden sind, (Bild 5.2.2.4.3.1) (Bild 5.2.2.4.3.1) zum Einsatz.
Das Einziehen des Packers kann mit Winden oder durch eine an der Spitze des Packers angeordnete, pneumatisch angetriebene, selbstschreitende Zugeinrichtung [Steke84] erfolgen.
Bei großem Ringraum und stark verfestigendem Injektionsmittel …
|
|
Die einfachste Art, auch die Einbindung des Anschlußkanales in einem Arbeitsgang mit abdichten zu können, stellt die Verwendung eines Normal- oder Langpackers im Kanal unmittelbar im Bereich der Einbindung sowie einer Absperrblase im Anschlußkanal dar (Abschnitt 5.2.2.4.3.2) . Bei dieser Vorgehensweise wird das Injektionsmittel in den gesamten abgesperrten Bereich gepreßt und gelangt somit in die Undichtigkeiten und damit auch in den Baugrund. …
|
|
Sanierung von Anschlußkanaleinbindungen
|
|
Flutungsverfahren (Trasseninjektion) zur Sanierung nichtbegehbarer Kanäle
|
|
Diese Verfahren dienen nach Herstellerangaben zur Abdichtung undichter und/oder gerissener Kanäle bzw. Rohrverbindungen, Anschlußkanäle und Schächte, auch partieller Rohrbrüche, wobei die Standsicherheit noch gewährleistet sein muß. Im Bereich der Undichtigkeiten wird in Abhängigkeit vom Eindringvermögen des Injektionsmittels der Boden der Leitungszone ebenfalls abgedichtet und zusätzlich verfestigt. Die Verfahren können bei allen im Abwassersektor …
|
|
|
|
Nach Außerbetriebsetzung der zu behandelnden Haltungen sowie der zugehörigen Anschlußkanäle und Schaffung der eventuell erforderlichen Vorflut, erfolgt eine Reinigung mit HD-Spülgeräten, da Verschmutzungen u.U. die chemische Reaktion der beiden Komponenten beeinflussen können.
|
|
Die Abdichtung erfolgt in zwei Arbeitsschritten (Abschnitt 5.2.2.4.4.2.2) . Im ersten wird die betreffende Haltung über den Schacht mit der Lösung A gefüllt und in Abhängigkeit von den örtlichen Bedingungen mit einem Druck von 0,1 - 0,4 bar beaufschlagt (Bild 5.2.2.4.4.2.2) (Bild 5.2.2.4.4.2.2) (Bild 5.2.2.4.4.2.2) (Bild 5.2.2.4.4.2.2) (Bild 5.2.2.4.4.2.2) (Bild 5.2.2.4.4.2.2) (Bild 5.2.2.4.4.2.2) (Bild 5.2.2.4.4.2.2). Dabei dringt diese Lösung …
|
|
Die in der Haltung verbliebenen Rückstände der Lösung B werden mit einer verdünnten Lösung A neutralisiert. Diesen Arbeitsgang koppelt man zweckmäßigerweise mit einer Dichtheitsprüfung zum Nachweis des Injektionserfolges.Die abgedichtete Haltung kann unmittelbar danach wieder in Betrieb gesetzt werden. Beim Sanipor-Verfahren wird der Kanal mit Wasser gereinigt und das Restgel entfernt. Dies ist möglich, da das Gel seine Endfestigkeit erst nach ca. …
|
|
Für die Durchführung der Flutungsverfahren werden 3 bis 5 Personen benötigt. Neben den für die Reinigung und Inspektion erforderlichen Geräten werden eine ausreichende Anzahl Absperrblasen sowie zwei bis vier Tankwagen mit integrierten oder separaten Pump- und Saugeinrichtungen sowie ein Container für Werkzeug und Prüfgeräte benötigt.
|