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Polarisationstheorie:

Ergänzend zu der thermodynamischen Betrachtungsweise von Grenzflächenenergien mit Hilfe von Benetzungsmessungen und grenzflächenenergetischen Kenngrößen stellt de Bruyne in [Bruyn39] erstmals einen Zusammenhang zwischen Adhäsionserscheinungen und den elektrischen Wechselwirkungen von molekularen Dipolen her.

Er führt Adhäsionserscheinungen auf eine ausreichende Annäherung zwischen den Molekülen des Adhäsivs und denen des Adhärens …

(Bild: Haftzugfestigkeit zwischen silanfreien bzw. silanhaltigen Beschichtungen und mineralischen Untergründen [Sasse94])

Mit der Verfügbarkeit spezieller spektroskopischer Analyseverfahren kann seit Anfang der 60er Jahre die Existenz chemischer Adhäsionsbindungen, bevorzugt zwischen niedermolekularem Adhäsiv und Adhärens, experimentell nachgewiesen werden.

Zu den experimentell mehrfach nachgewiesenen Adhäsionsbindungen gehört die kovalente Verbindung …

Die an Beschichtungsstoffe für Mörtelbeschichtungen zu stellenden Anforderungen richten sich nach den im Einzelfall zu erwartenden Beanspruchungen. Dabei ist immer zu trennen nach

  • Beanspruchungen der Mörtelbeschichtung selbst (durch physikalischen, chemischen, biologischen oder biochemischen Angriff) und
  • Beanspruchungen des Verbundsystems aus Mörtelbeschichtung und Untergrund, ggf. einschließlich Haftbrücken und Bewehrung (in der Regel durch Eigenspannungen, …

Mineralischer Mörtel

Der Haupteinsatzbereich für Zementmörtelbeschichtungen erstreckt sich seit Anfang dieses Jahrhunderts auf den werkseitig oder vor Ort aufgebrachten Korrosionsschutz von Trinkwasserleitungen aus Stahl oder Guß. Hierfür liegen umfangreiche Erfahrungen und Publikationen vor, die Auskunft geben über die Anforderungen, Mörtelzusammensetzung, Schichtdicken, Applikationsarten sowie über die Wirkungsweise dieses Korrosionsschutzes.

Die nachfolgenden, für …

Bei den Alkali-Silikat-Mörteln handelt es sich um einen zweikomponentigen, rein mineralischen, anorganischen Baustoff. Alkali-Silikat-Mörtel bestehen in der Regel aus einer modifizierten, hochalkalischen Silikatlösung als Flüssigkomponente. Die Pulverkomponente enthält Mischungen verschiedener künstlicher und natürlicher latenthydraulischer Stoffe, kristalline Zuschläge sowie andere Begleit- und Hilfsstoffe.

Anders als bei zementgebundenen Baustoffen …

Eine Möglichkeit zur gezielten Verbesserung u.a. der Biegezugfestigkeit, Haftzugfestigkeit, Beständigkeit gegenüber chemischen Angriffen sowie des Diffusionswiderstandes von reinen Zementmörteln für Beschichtungen bietet die Verwendung von Kunststoffzusätzen zum Zementmörtel [Fiebr85] .

Diese Mörtel werden als kunstoffmodifizierte Zementmörtel und im englischen Sprachgebrauch auch als polymermodifizierte Zementmörtel (Polymer Cement Concrete - …

Enthält ein Mörtel keinen Zement und besteht das gesamte Bindemittel aus einem bei bauüblichen Temperaturen reaktionsfähigen Kunstharzgemisch, so spricht man von einem Reaktionsharzmörtel oder kurz PC (Polymer Concrete). Verwendet werden Reaktionsharzsysteme auf der Basis von ungesättigten Polyestern, Epoxidharzen und Methacrylatharzen, die "kalthärtend" sind, d.h. die bei Raumtemperatur vollständig aushärten können.

Infolge fehlender Erfahrungen …

Unter UP-Harzen versteht man Lösungen ungesättigter Polyester in einem polymerisierbaren, flüssigen Monomer (z.B. Styrol).

Die Härtungsreaktion bei UP-Harzen ist eine Co- oder Mischpolymerisation (u.a. zwischen dem ungesättigten Polyester und dem Vernetzer Styrol), die zur Auslösung die Bildung eines Radikals erfordert. Als Radikalspender kommen haupsächlich organische Peroxide (Härter) zur Anwendung, deren Wirkungsmechanismus entweder durch Wärme (> …

Als Standardharze für das Bauwesen werden im wesentlichen nur zwei Grundtypen verwendet, Bisphenol-A und Bisphenol-F sowie Mischungen aus beiden.

Da die Viskositäten der üblichen Basisharze nicht unter etwa 6000 bis 8000 mPa·s liegen, werden zur Viskositätsverringerung ggf. sogenannte Reaktivverdünner angewendet. Ebenfalls zur Viskositätserniedrigung werden vor allem bei Versiegelungen niedermolekulare organische Lösemittel verwendet. Sie müssen …

Polyurethan ist der chemische Sammelbegriff für elastische bis harte Kunststoffe, die aus Polyalkoholen und Polyisocyanaten hergestellt werden.

Die Härtungsreaktion ist eine Polyaddition. Bei dieser Reaktion werden zwei Komponenten benötigt, die in genau abgestimmtem Mischungsverhältnis vorliegen müssen.

Polyurethane zeichnen sich durch eine große Anwendungsvielfalt aus. In weitaus höherem Maße, als das bei anderen Reaktionsharzen möglich ist, …

PMMA-Harze sind Polymerisate aus monomeren bzw. vorpolymerisierten Methylmethacrylaten mit modifizierten Komponenten.

Die Härtung der Reaktionsharze erfolgt katalytisch durch organische Peroxide zu Thermoplasten oder Duromeren. Dabei wird der pulverförmige Härter entweder der Lösung von Polymerisat in zugehörigen Monomeren (Gießharzsystem) oder in Mischung mit Polymerpulver dem flüssigen Monomergemisch (MoPo-System) zugegeben. Während bei den Gießharzsystemen …

(Bild: Spannungen in der Verbundfuge infolge des Schwindens der Beschichtung [Schmi86])
(Bild: Prüfung der Oberflächenhaftzugfestigkeit - Fixieren des Prüfstempels)
(Bild: Prüfung der Oberflächenhaftzugfestigkeit - Abreißen des Prüfstempels)
(Bild: Prüfung der Oberflächenhaftzugfestigkeit - Prüfstempel nach der Prüfung)
(Bild: Für Beschichtungsauftrag vorbehandelte Betonoberfläche an der Rohrinnenwand (2x gesandstrahlt und 2x HD-Spülung))

Beim Auspreßverfahren wird durch eine in den Kanal eingebrachte Schalung ein Ringraum erzeugt, der mit einem geeigneten Mörtel oder Beton auf Zement- und/oder Reaktionsharzbasis ausgepreßt wird. Die Arbeiten können sowohl in begehbaren als auch in nichtbegehbaren Querschnitten ausgeführt werden. Nach Erreichen der geforderten Mindestfestigkeit wird die Schalung entfernt.

Vorbild für dieses Beschichtungsverfahren ist die Herstellung des Ausbaues, der Sicherung oder Auskleidung im Stollen- und Tunnelbau mit Hilfe der dort üblichen Schalungen [DGEG86b] [Maak86] [Maidl84b] . Hierbei kommen verfahrbare Umsetzschalungen oder spezielle Schalwagen (Bild 5.3.1.6.1) (Bild 5.3.1.6.1) zum Einsatz. Als Ein- und Ausschalhilfen können je nach Größe der Tunnelschalung mechanisch oder hydraulisch wirkende Einrichtungen eingebaut …

(Bild: Zementmörtelauspreßverfahren in Anlehnung an [TGL34011] [Bild: S&P GmbH])
(Bild: Zu berücksichtigende Einflüsse bei der Festlegung des Auspreßdruckes beim ZMA-Verfahren in Anlehnung an [Böhm78] [Bild: S&P GmbH])

Im Gegensatz zum Wassersektor, liegen z.Zt. noch keine Erfahrungen über den Einsatz von Auspreßverfahren zur Sanierung nichtbegehbarer Kanäle vor.

Ein Vertreter dieser Verfahrensgruppe ist das für die Sanierung von Wasserleitungen …

Bei den Verdrängungsverfahren wird ein Verdrängungskörper, dessen Außendurchmesser entsprechend der aufzubringenden Schichtdicke kleiner ist als der Innnendurchmesser der zu beschichtenden Leitung, zentrisch durch die jeweilige Haltung gezogen oder gedrückt. Der in Arbeitsrichtung vor ihm befindliche Beschichtungsstoff gelangt in den Ringspalt zwischen Leitung und Verdrängungskörper und wird von diesem gegen die Rohrinnenwandung gepreßt.

Die bekanntesten …

Nach DIN 18 551 [DIN18551:1992] ist Spritzbeton ein "Beton, der in einer geschlossenen, überdruckfesten Schlauch- oder Rohrleitung zur Einbaustelle gefördert und dort durch Spritzen aufgetragen und dabei verdichtet wird".

Spritzbeton unterscheidet sich in der Zusammensetzung prinzipiell nicht vom üblichen Ortbeton. Der Unterschied liegt im Fördern, Einbringen und Verdichten, d.h. in der Verarbeitung, die in einem einzigen Arbeitsgang, dem Spritzen, …

Von der Hochtief AG wurde ein spezielles im Spritzverfahren aufzutragendes Zwei-Schichten-Sanierungssystem für begehbare Kanäle entwickelt, wobei die erste Schicht als Rückverankerung für die zweite dient [Hille87] . Die Rückverankerung wird durch einen kunststoffmodifizierten Spritzbeton (SPCC) mit Polyacrylnitrilfasern erzeugt.

Zur Herstellung des SPCC-Bereitstellungsgemisches (aufgespritzter kunststoffmodifizierter Zementmörtel) wird wasseremulgierbares …

Ein wesentlicher Teil der im Abschnitt "Spritzbeton und -mörtel" (Abschnitt 5.3.1.8.1) angeführten Unfall- und Gesundheitsgefahren wird bei dem in England speziell für die Beschichtung von Abwasserkanälen entwickelten "Ruswroe-System" vermieden [FI-Alpha] [Marti84] .

Es basiert auf dem Naßspritzverfahren unter Anwendung eines sehr niedrigen Druckes (vergleichbar mit dem Auftrag von Putz mit Putzspritzmaschinen).

Der eingesetzte Mörtel wird auf …

(Bild: Prinzipskizze eines Spritzautomaten für Trocken- (rechts) und Naßspritzverfahren (links) zur Beschichtung von Großbohrlöchern im Steinkohlenbergbau [Großk85])

Die gegenwärtigen Bemühungen zielen darauf ab, Beschichtungen auf der Basis von Aufspritzverfahren generell, hinsichtlich Kosten, Materialqualität sowie Unfall- und Verletzungsgefahren durch Mechanisierung zu verbessern.

Einen ersten Ansatz stellte die beim Preload-Verfahren [Atkin50] …

Bei den Anschleuderverfahren wird der Beschichtungsstoff durch einen schnell rotierenden Schleuderkopf gegen die Rohrinnenwand geworfen. Im gleichen Arbeitsgang wird beim Einsatz im Wasserversorgungssektor nach DVGW-W 343 [DVGWAW343] in der Regel die Beschichtungsoberfläche durch eine mitlaufende Einrichtung geglättet (Abschnitt 5.3.1.9) .

In den Kanälen ist eine Glättung nur dann möglich, wenn keine Rohrversätze vorhanden sind und das Rohr kreisrund …