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Im Fall I (Bild 5.3.2.6.4.2) bildet der Innendruck für biegesteife Rohre in der Regel den maßgebenden Belastungszustand, wobei eine mittragende Wirkung des Dämmers bzw. der alten Rohrleitung aus Sicherheitsbetrachtungen nicht angesetzt wird.

Bei gegebenem Innendurchmesser di und Innendruck pi gilt für die Berechnung der Wanddicke mit einer konstant angenommenen Spannungsverteilung, d.h. unter Vernachlässigung einer Dickwandigkeit:

(Formel: Berechnung …

Die Renovierung von Einsteigschächten und Bauwerken der Ortsentwässerung kann, wie bei den Kanälen, durch Beschichtung (Abschnitt 5.3.1) oder Auskleidung in Form vorgefertigter, örtlich hergestellter sowie örtlich hergestellter und erhärtender Rohre, aber auch durch Auskleidung mit vorgefertigten Bauteilen und mit Ortslaminaten durchgeführt werden. Alle Methoden außer dem Kurzrohrrelining erlauben auch die Auskleidung von Schächten und Bauwerken …

(Bild: Schachtauskleidung mit vorgefertigtem GFK-Rohr [NASSCO85a])

Zur Schachtauskleidung mit vorgefertigten Rohren (Abschnitt 5.3.2.2.2) werden i.a. Rohre aus Kunststoffen (Abschnitt 1.7.4) , Polymerbeton (Abschnitt 1.7.8) , Faserzement (Abschnitt 1.7.9) oder Beton- und Stahlbeton mit integriertem Korrosionsschutz (Abschnitt 1.7.7.3) verwendet.

Der Ablauf einer solchen Sanierungsmaßnahme gestaltet sich wie folgt (Bild 5.3.3.1) [NASSCO85a] :

  1. Entfernen …

Diese Verfahrensgruppe, im vorliegenden Anwendungsfall vertreten durch das Flap-Loc-Verfahren, basiert auf den im Abschnitt 5.3.2.3 erläuterten Wickelrohrverfahren [FI-Preus] [FI-RIBLOa] .

Nach dem Entfernen der Steigeisen, bündigen Abschneiden vorstehender Einläufe, Verschließen der Zuläufe durch Absperrblasen und Reinigen des gesamten Schachtes wird das über eine Umfangslänge des Schachtes auslaufend angeschnittene, 140 oder 280 mm breite Stegprofil (…

Örtlich hergestellte und erhärtende Auskleidungen basieren auf den im Abschnitt 5.3.2.4.1 erläuterten Schlauchverfahren. Eine diesbezügliche Spezialentwicklung für die Auskleidung von Schächten stellt das in den USA entwickelte "Poly-Triplex Liner System" dar (Pat.-Nr. 5.265.981, 5.940.744) [Haywa96] [FI-SunCo] .

Bei diesem Verfahren wird ein nach den Dimensionen des zu sanierenden Schachtes konfektionierter Mehrlageninlinerschlauch mit Epoxidharztränkung …

Die für Vollauskleidungen von Kanälen eingesetzten Montageverfahren (Abschnitt 5.3.2.5) sind prinzipiell auch auf die Auskleidung von Einsteigschächten und Bauwerken der Ortsentwässerung übertragbar (Bild 5.3.3.4) (Bild 5.3.3.4) [ATVM143-4b] [Zegwa] .

(Bild: Schachtauskleidung mit GFK-Segmenten [Zegwa] - Montage der Einzelsegmente) (Bild: Schachtauskleidung mit GFK-Segmenten [Zegwa] - Fertiggestellte Auskleidung)

Zu dieser Verfahrensgruppe gehört z.B. das Permaform Manhole System [FI-Insit] [Wade91] [Haywa96] .

Die Verankerung der nichtselbsttragenden Auskleidung erfolgt über T-Stege in einem 50 bis 75 mm dicken Tragquerschnitt aus Ortbeton. Innerhalb des Einsteigschachtes wird eine Systemstahlschalung gesetzt (Bild 5.3.3.4.1) , welche die Stützung der Korrosionsschutzschicht und des eingebrachten Betons übernimmt. Spezialschalungselemente erlauben die …

(Bild: Auskleidung eines Schachtes mit GF-UP-Platten [Siebe83])

Die für diesen Anwendungsfall eingesetzten GFK-Segmente sind 1,0 bis 1,5 m breit, bis 4,0 m lang und 5 mm dick. Obwohl sie geschnitten werden können, gilt für die wirtschaftliche und problemlose Verarbeitung das gleiche wie bei den PVC-U-Stegplatten. Auch hier sollten möglichst große, regelmäßige Flächen vorhanden sein (Bild 5.3.3.4.2) .

Um die GFK-Segment-Auskleidung nicht auf Wasserdruck …

Unter Ortslaminaten ist nach ATV-M 143 Teil 4 [ATVM143-4b] die Auskleidung mit faserverstärkten Harzmassen zu verstehen, wobei großflächige Ortslaminate Sonderfälle darstellen. Sie sind selbsttragend zu dimensionieren und mit Befestigungselementen zu verbinden. Ein Haftverbund mit dem Untergrund ist rechnerisch nicht anzusetzen. Kanalatmosphäre und feuchte Untergründe erschweren eine technisch einwandfreie Ausführung.

Der Arbeitsablauf der Auskleidung …

(Bild: Übersicht über die Erneuerungsverfahren)

Unter Erneuerung versteht man nach DIN EN 752-5 [DINEN752-5:1997] die Herstellung neuer Abwasserleitungen und -kanäle in der bisherigen oder einer anderen Linienführung, wobei die neuen Anlagen die Funktion der ursprünglichen Abwasserleitungen und -kanäle einbeziehen.

Die Erneuerung erfolgt immer mindestens haltungsweise in (Bild 5.4) :

  • Offener Bauweise (Abschnitt 5.4.1)
  • Halboffener Bauweise (Abschnitt …

Die Erneuerung defekter Kanäle in der bisherigen Linienführung in offener Bauweise ist grundsätzlich vergleichbar mit einem entsprechenden Kanalneubau. Dieser ist, wie bereits im Abschnitt 5.4 erwähnt, Stand der Technik und wird hier als bekannt vorausgesetzt, so daß nachfolgend nur auf einige Besonderheiten im vorliegenden Anwendungsfall eingegangen wird.

Grundvoraussetzung für die Anwendung dieses Verfahrens ist die Kenntnis der genauen Lage …

Die halboffene Bauweise, auch halboffener Rohrvortrieb genannt, ist dadurch charakterisiert, daß die neue, begehbare Leitung, wie beim hydraulischen Rohrvortrieb (Abschnitt 5.4.3.3) , von einer Startbaugrube aus bis zur Zielbaugrube vorgepreßt wird.

Der Abbau des Bodens und des außer Betrieb gesetzten Altkanals erfolgen im Schutze eines im Scheitel offenen Schneidschuhs von der Geländeoberfläche aus mit Hilfe eines Greifers oder Baggers. Hierfür …

Bei der Erneuerung in gleicher Linienführung in geschlossener Bauweise erfolgt das Überfahren und Auswechseln des Altkanals unterirdisch, d.h. ohne Herstellung eines offenen Grabens.

Dabei werden im wesentlichen folgende Verfahren eingesetzt:

  • Bergmännischer Stollenvortrieb (Abschnitt 5.4.3.1)
  • Schildvortrieb mit Tübbingauskleidung (Abschnitt 5.4.3.2)
  • Rohrvortrieb
    • Bemannt arbeitender Rohrvortrieb (Vortrieb begehbarer Vortriebsrohre) (Abschnitt …

Der bergmännische Stollenvortrieb findet bevorzugt Anwendung bei nichtbegehbaren zu erneuernden Kanälen mit ausreichender Überdeckungshöhe.

Der zu erneuernde Kanal wird im Schutze einer vorübergehenden Sicherung freigelegt, abgebaut und durch einen neuen ersetzt. Der Abbau des Bodens und Altkanals erfolgen von Hand unter Verwendung von Hilfswerkzeugen. Als vorübergehende Sicherung finden Ausbaubögen aus Rundstahl oder speziellen Stahlprofilen, die …

(Bild: Schildsystematik in Abhängigkeit von der Abbaumethode an der Ortsbrust [FI-Gewer])
(Bild: Schemadarstellung der Stahlbetontübbinge [Tunnel77])
(Bild: Prinzipskizze des Mini-Tunnel-Systems [FI-Mini])

Zum Schild gibt Brunels Patentanmeldung vor 160 Jahren die Definition: "Ein stählerner Mantel wird in das nicht standfeste Gebirge mit Pressen oder Spindeln geschoben. Im Schutze dieses Mantels wird in dessem vorderen Bereich der Boden abgebaut. …

(Bild: Rohrvortrieb - Blick in die Startbaugrube mit Hauptpreßstation- und Stahlbetonvortriebsrohren [FI-FBS])

Etwa seit der Jahrhundertwende gibt es als Alternative zum bergmännischen Stollenvortrieb und zum Schildvortrieb mit Tübbingauskleidung den hydraulischen Rohrvortrieb (s. ATV-A 125 bzw. DVGW-W 304 [ATVA125:1996] ) [Stein85a] [Conra84b] [Hornu89] [Scher77b] [Stein85e] . Hierbei werden im vorliegenden Anwendungsfall, dem Überfahren vorhandener …

(Bild: Zum Überfahren modifizierter Bohrkopf [FI-Solta])

Bei diesem Erneuerungsverfahren, im englischen Sprachgebrauch pipe replacing oder pipe eating genannt, wird der defekte, nichtbegehbare Kanal mit Hilfe eines unbemannt arbeitenden Rohrvortriebes < DN 1200 überfahren, zerstört und abgefördert und gleichzeitig der neue Kanal mit gleicher oder auch größerer Nennweite in der gleichen Linienführung erstellt [Stein88a] [Möhri88] .

Die Aufrechterhaltung …

(Bild: Prinzipdarstellung des Berstverfahrens (dynamisches Berstverfahren in Kombination mit Kurzrohren) [FI-Tracta])

Der Grundgedanke der Anfang der 80er Jahre entwickelten Berstverfahren, im englischen Sprachgebrauch mit "Pipe-Bursting" bezeichnet, ist, einen Berstkörper mit Hilfe einer Seilwinde oder eines Zuggestänges durch den defekten, außer Betrieb gesetzten Kanal zu ziehen, der die Rohrwandung von innen zerstört und in den umgebenden Baugrund …

Die Leitungserneuerung unter Ausnutzung dynamischer Krafteinleitung (Abschnitt 5.4.3.5.1) wurde von der British Gas Corporation, England [FI-Britia] , für den Gassektor entwickelt (Europ. Patent Nr. 0053480) (Bild 5.4.3.5.1) und später auf den Abwassersektor übertragen. Basierend auf dieser Entwicklung wurden international, aber auch in der Bundesrepublik Deutschland ähnliche Verfahrens- und Maschinenentwicklungen [FI-Ryan] [FI-DIGA] [FI-Tracta] […

(Bild: Hydraulisch arbeitender Berstkörper des KM-Berstlining-Verfahrens - Demonstration der Arbeitsweise [FI-KMG])
(Bild: KM-Berstlining: Zugfeste Arretierung der Produktrohre an dem Berstkörper mit Hilfe einer Spannkette und Stahlscheibe [FI-KMG])
(Bild: Bergen des Berstkörpers aus dem Zielschacht [FI-KMG])

Die statisch arbeitenden Berstverfahren, im englischen Sprachgebrauch "Hydraulic Pipe-Bursting" genannt, wurden in der Bundesrepublik Deutschland …

Im Gegensatz zu den statisch arbeitenden hat bei den dynamisch arbeitenden Berstverfahren die kinetische Energie des Schlagkolbens im Inneren des Berstkörpers Erschütterungen zur Folge, die auf die Umgebung übertragen werden und verbunden sein können mit:

  • hohen Geräuschpegeln,
  • unkontrollierten vorauseilenden Zerstörungen oder Einstürzen des zu erneuernden Kanals,
  • ungewollter Verdichtung des Bodens im Bereich der Leitungszone in Verbindung mit Setzungen …
(Bild: Durch dynamisches Berstverfahren initiierte Tragwirkung des Bodens im Sekundärzustand II (schematische Darstellung) [Falk95b])

Die Bestimmung der erforderlichen Berstkraft, insbesondere der zur Bodenverdrängung erforderliche Anteil derselben, sowie Aussagen über Form und Radius der plastischen Zone sind nicht nur zur Überprüfung möglicher Auswirkungen auf die Leitungstrasse von Bedeutung sondern tragen wesentlich zur Definition der Belastungsannahmen …

Vorteile des Berstverfahrens:

  • Einsatz unabhängig vom Werkstoff der Altrohrleitung,
  • Mit einer Bersteinrichtung können mehrere Rohrnennweiten abgedeckt werden,
  • Erdarbeiten entfallen beim Einbau von Kurzrohren,
  • Querschnittsvergrößerung durch Aufweitung des Kanals ist möglich (z.B. DN 200 auf DN 250 oder DN 300 auf DN 350),
  • Haltungen bis 150 m Länge mit Nennweiten bis DN 800 beim dynamischen bzw. 120 m mit Nennweiten bis DN 500 beim statischen …
(Bild: Rohrausziehverfahren für die Erneuerung von Gußrohrleitungen (Hydros-System) in Anlehnung an [FI-Klug] - Schematische Darstellung [Bild: S&P GmbH])
(Bild: Rohrausziehverfahren mit Spaltkegel für die Erneuerung von Gußrohrleitungen (Hydros-System) [FI-Klug] - Adapter)
(Bild: Rohrausziehverfahren mit Spaltkegel für die Erneuerung von Gußrohrleitungen (Hydros-System) [FI-Klug] - Spaltkegel)
(Bild: Erforderliche Zugkraft bei Anwendung …
(Bild: Kanalerneuerungsmaßnahme in offener Bauweise (Zürich))
(Bild: Kanalerneuerung in offener Bauweise)

Wesentlich erschwert wird die Erneuerung von Kanälen insbesondere in offener Bauweise im innerstädtischen Bereich durch vorhandene Versorgungsleitungen (Abschnitt 1.11) (Bild 1.11) . Sie stellen oft eine erhebliche Behinderung bei der Bauausführung dar, die sich in den Kosten niederschlägt. Bei schmalen Straßen kann die Behinderung so weit …