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Abwasserkanal, Kanal nach DIN 4045 [DIN4045:2003]: Offenes oder geschlossenes Gerinne, in dem Abwasser i.d.R. mit freiem Gefälle abgeleitet wird. Man unterscheidet z.B. Regenwasserkanal, Schmutzwasserkanal, Mischwasserkanal.

Nachfolgend wird der Begriff Kanal auch als Sammelbegriff für alle Leitungstypen eines Entwässerungssystems nach DIN EN 752 [DINEN752:2008] verwendet.

Grundstücksentwässerung in Anlehnung an DIN 4045 [DIN4045:2003]: System …

(Bild: Anschlusskanal an einen Übergabeschacht)

Anschlusskanal nach DIN 4045 [DIN4045:2003]: Kanal zwischen dem öffentlichen Abwasserkanal und der Grundstücksgrenze bzw. der ersten Reinigungsöffnung (z.B. Übergabeschacht) auf dem Grundstück.

Der Anschlusskanal wird für den Anschluss der Grundstücksentwässerung an den öffentlichen Kanal hergestellt und betrieben. Den Status des Anschlusskanals regeln die Kommunen in ihren Abwassersatzungen. So kann …

Definitionen nach DIN EN 752

(Bild: Lage der Grundleitungen unter Gebäuden)

Grundleitung:
Entwässerungsleitung, die innerhalb eines Gebäudes oder in der Erde unter den Fundamenten verlegt ist, an die Schmutzwasserfallleitungen oder Entwässerungsgegenstände direkt im Kellerbereich angeschlossen sind [DINEN12056-1].

Grundleitung :
im Erdreich oder in der Grundplatte unzugänglich verlegte Leitung, die das Abwasser in der Regel dem Anschlusskanal zuführt [DIN1986-100:2008].

Die …

(Bild: Gebäudeentwässerung über Grundleitung und Anschlusskanal)
(Bild: Gebäudeentwässerung über Grundleitung und Anschlusskanal mit Einsteigschacht auf dem Grundstück)

Bei Entwässerungssystemen können drei Betriebsarten oder Kombinationen derselben zur Anwendung kommen:

  • Schwerkraftentwässerungssystem (Freispiegelsystem)
  • Druckentwässerungssystem
  • Unterdruckentwässerungssystem.

Freispiegelsystem

Drucksystem

Unterdrucksystem

(Bild: Freispiegelleitung) (Bild: Druckleitung) (Bild: Unterdruckleitung)

Freispiegelsystem:
Entwässerungssystem, bei dem der Abfluss durch Schwerkraft erfolgt und bei dem die Rohrleitung üblicherweise mit Teilfüllung betrieben wird [DINEN752:2008].

(Bild: Freispiegelleitung)

Der Abwasserkanal fungiert in diesem Fall als Freispiegelleitung: Die Leitung hat nur eine Teilfüllung, die bis zum Rohrscheitel reichen kann; der Wasserspiegel in der Leitung steht unter äußerem Luftdruck.

Wenn das Abflußvermögen der Leitung kleiner ist als die abzuleitende Abflußmenge, bildet sich ein Rückstau. In diesem Fall ist die Leitung wie eine Druckleitung zu behandeln.

(Bild: Prinzip Gefälle und Darstellung des Druckbereiches bei Rückstau)

Haltung nach DIN 4045 [DIN4045:1985]: Strecke eines Abwasserkanals zwischen zwei Schächten und/oder Sonderbauwerken.

(Bild: Haltung - Strecke eines Abwasserkanals zwischen zwei Schächten und/oder Sonderbauwerken)
(Bild: Straßenquerschnitt mit Mischsystem)
(Bild: Straßenquerschnitt mit Trennsystem)

Bezüglich des Entwässerungverfahrens, d.h. der "Art der Ableitung von Abwasser" [DIN4045:2003] unterscheidet man z.B.:

Mischsystem:
Entwässerungssystem zur gemeinsamen Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser im gleichen [DINEN752:2008].

Trennsystem:
Entwässerungssystem, üblicherweise bestehend aus zwei Leitungs-/ Kanalsystemen für die getrennte Ableitung …

(Bild: Entwässerung als Mischsystem) (Bild: Schematische Darstellung des Abflusses beim Mischsystem - Darstellung einer Mischwasserentlastung für Spitzenabflüsse)

Modifiziertes Mischsystem:
Entwässerungssystem zur gemeinsamen Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser im gleichen Leitungs-/Kanalsystem, wobei zwischen Niederschlagswasser mit unterschiedlichem Verschmutzungsgrad differenziert wird. Ziel ist, dass Niederschlagswasser so weit wie möglich aus dem Kanalnetz herauszuhalten. Nicht behandlungsbedürftiges Niederschlagswasser wird getrennt, in nahe liegende Gewässer abgeleitet, direkt, semizentral …

(Bild: Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser im Trennsystem) (Bild: Schematische Darstellung des Abflusses beim Trennsystem)
(Bild: Prinzipieller Aufbau eines Abwasserentsorgungssystems)
(Bild: Anordnung der Kanäle in den Kanalisationen - Quernetz) (Bild: Anordnung der Kanäle in den Kanalisationen - Abfangnetz) (Bild: Anordnung der Kanäle in den Kanalisationen - Längsnetz)
(Bild: Anordnung der Kanäle in den Kanalisationen - Verästelungsnetz) (Bild: Anordnung der Kanäle in den Kanalisationen - Radialnetz)

DN/ID (internal diameter) ist das Kurzzeichen für Nennweite. Sie ist eine Kenngröße für Kreisquerschnitte in der Größenordnung Millimeter, jedoch ohne Angabe der Einheit mm. Sie entspricht annähernd dem lichten Durchmesser.

(Bild: Nennweite DN)
(Bild: Abmessungen von Kreisquerschnitten für Kanäle nach DIN 4263 (07.47/07.77/04.91) [DIN4263] und DIN 19540 (12.52/09.64) [DIN19540])

Der Kreisquerschnitt wurde und wird wegen seiner konstruktiven und hydraulischen Vorteile im Nennweitenbereich 100 ≤ DN/ ID ≤ 500 bevorzugt verwendet.

Seit der Entwicklung der Stahlbeton- und Spannbetontechnik, der fortschreitenden Verbesserung der Rohrherstellungsverfahren und des Rohrleitungsbaues kommen vorgefertigte …

(Bild: Abmessungen von Eiquerschnitten für Kanäle nach DIN 4263 (07.47/07.77/04.91) [DIN4263] und DIN 19540 (12.52/09.64) [DIN19540])

Der normale Eiquerschnitt wurde erstmalig 1846 in London ausgeführt und gelangte etwa 1870 nach Deutschland [Frühl10] .

Der Eiquerschnitt ist hydraulisch besonders vorteilhaft bei der Ableitung größerer, stark schwankender Abflüsse, z.B. bei Mischwasserkanälen mit kleinen Trockenwetterabflüssen Qt/Qv =0,22.

Er wird …

(Bild: Abmessungen von Maulquerschnitten für Kanäle nach DIN 4263 (07.47/07.77/04.91) [DIN4263] und DIN 19540 (12.52/09.64) [DIN19540])

Maulquerschnitte bieten Vorteile bei großen Abflüssen und eingeschränkter Bauhöhe. Zwar ist die hydraulische Leistung bei Teilfüllung schlecht, doch wirkt sich die Form statisch besonders günstig aus, weil sie näherungsweise dem Verlauf der Stützlinie folgt.

Genormte Kanalquerschnittsform mit geometrischen Werten …

In Sonderfällen z.B. beim Bau von Stauraumkanälen, Regenrückhaltebecken oder bei vorgegebenen Trassierungszwangspunkten fanden und finden auch Rechteckquerschnitte Anwendung. Als kleinstes lichtes Achsmaß empfiehlt DIN 4263 [DIN4263:1991] ca. 800 mm. Die Sohle erhält eine Querneigung.

(Bild: Stahlbetonrohre in Anlehnung an [DIN4035] - Kastenprofil Typ 2 [Bild: S&P GmbH])
(Bild: Stahlbetonrohre in Anlehnung an [DIN4035] - Kastenprofil Typ 1 […
(Bild: Nicht genormte Kanalquerschnittsformen mit geometrischen Werten [ATV82] (Teil 1))
(Bild: Nicht genormte Kanalquerschnittsformen mit geometrischen Werten [ATV82] (Teil 2))