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Modifiziertes Mischsystem:
Entwässerungssystem zur gemeinsamen Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser im gleichen Leitungs-/Kanalsystem, wobei zwischen Niederschlagswasser mit unterschiedlichem Verschmutzungsgrad differenziert wird. Ziel ist, das Niederschlagswasser so weit wie möglich aus dem Kanalnetz herauszuhalten. Nicht behandlungsbedürftiges Niederschlagswasser wird getrennt, in nahe liegende Gewässer abgeleitet, direkt, semizentral …

(Bild: Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser im Trennsystem) (Bild: Schematische Darstellung des Abflusses beim Trennsystem)


Modifiziertes Trennsystem:
Entwässerungssystem, üblicherweise bestehend aus zwei Leitungs-/Kanalsystemen für die getrennte Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser. Ziel ist, das Niederschlagswasser so weit wie möglich aus dem Regenwasserkanal herauszuhalten und es direkt, semizentral oder zentral einer Versickerung zu zuführen, oder vor Ort zur späteren Nutzung zwischenzuspeichern.

(Bild: Entwässerungssystem als modifiziertes Mischsystem)

Einflussfaktoren auf die Wahl des Entwässerungssystems sind [DINEN752:2008]:

  • nationale oder lokale Wassermanagementpolitik;
  • Art des bestehenden Systems und wie es sich voraussichtlich entwickelt;
  • mögliche zukünftige Änderungen im Einzugsgebiet;
  • Aufnahmefähigkeit und Qualität der Vorfluter;
  • Beschaffenheit der Einleitungen in das System;
  • Notwendigkeit einer Vorbehandlung;
  • Topographie;
  • Bodenverhältnisse;
  • Behandlungsanlage;
  • wirtschaftliche …
Wichtig:

Nach DIN EN 752 [DINEN752:2008] sollte Niederschlagswasser getrennt von anderen Abwässern gehalten werden, insbesondere dann, wenn neue Systeme vorgesehen sind.

Bei der Einleitung des Niederschlagswassers sollte folgenden Rangfolge Berücksichtigung finden:

  • in ein geeignetes Versickerungssystem;
  • direkt in einen Oberflächenvorfluter;
  • in ein Entwässerungssystem.

Abwasserarten, die in das Entwässerungssystem eingeleitet werden dürfen.

Genehmigte Einleitungen von gewerblichem Abwasser

(Bild: Industrielles (gewerbliches) Abwasser)

Häusliches Schmutzwasser

(Bild: Häusliches Schmutzwasser)

Niederschlagswasser von Gebäudeaußenflächen

(Bild: Niederschlagswasser)

Niederschlagswasser von Bodenoberflächen

(Bild: Straßenablauf)

Sofern ausdrücklich genehmigt, Grundwasser

(Bild: Fremdwasser)

Die Planung des Systems muss sicherstellen, dass Anordnung und Tiefenlage alle zutreffenden Funktionalanforderungen gemäß DIN EN 752 [DINEN752:2008] erfüllen, einschließlich:

  • Unterhaltbarkeit;
  • Schutz der Gesundheit und Sicherheit des Betriebspersonals;
  • angrenzende Bauten sowie Ver- und Entsorgungseinrichtungen nicht zu gefährden.

Anordnung und Tiefenlage hängen ab, von [DINEN752:2008]:

  • der Topographie,
  • der Art der zu erschließenden Baugebiete,

25.05.2010

Lektionen

Diese Lektion vermittelt wesentliche Inhalte der europäischen Norm DIN EN 752 "Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden". Gegenstand sind unter anderem die maßgeblichen Zielstellungen von Entwässerungssystemen sowie die zu erfüllenden Funktional- und Leistungsanforderungen an diese Systeme. Des Weiteren wird das integrale Kanalmanagement mit den vier grundlegenden Aktivitäten Untersuchung, Beurteilung, Entwicklung des Plans und Umsetzung vorgestellt.

Nach Abschluss der Lektion verfügen Sie über fundierte Kenntnisse bezüglich:

  • Prozessabläufen des integralen Kanalmanagements,
  • Anforderungen an ein saniertes System und
  • Erstellung eines Maßnahmenplanes.

Die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen erfolgt heute noch immer überwiegend in offener Bauweise durch Ausheben eines Grabens, Verlegung der Leitung im Schutze einer Böschung oder eines Verbaus und anschließendes Verfüllen des Grabens.

Angesichts der damit verbundenen zahlreichen Nachteile und des wachsenden Umweltbewusstseins der Bevölkerung ist es zwingend notwendig, in Zukunft viel stärker als bisher den grabenlosen Leitungsbau als Alternative …

Vortriebsrohr:
Vorgefertigtes Rohr mit druckkraftschlüssiger, zugkraftschlüssiger oder druck- und zugkraftschlüssiger (längskraftschlüssiger), beweglicher oder starrer Rohrverbindung innerhalb der Wanddicke und glatter, ebener Außenkontur (Ausnahme: Duktile Gussrohre mit angegossener Muffe für Spülbohrverfahren), das in den Baugrund bzw. Hohlraum eingepresst, eingeschoben, eingerammt oder eingezogen wird (auch (Vor)Pressrohr genannt) [Stein03].

(Bild: …

Die Vortriebsrohre übernehmen eine Doppelfunktion und zwar die der dauernden Stützung der Ausbruchleibung bzw. des aufgefahrenen Hohlraumes und, im Falle des einschaligen Ausbaus, die des Leitungsbauwerkes (endgültiger Ausbau).

(Bild: Blick in die Vortriebsrohre) (Bild: Stahlbetonvortriebsrohr) (Bild: Beispiel für den endgültigen Ausbau eines Leitungstunnels)

Schutzrohre, Mantelrohre, Leitungskanäle und Leitungsgänge dienen beim grabenlosen Leitungsbau der Hohlraumsicherung und zur Aufnahme der eigentlichen Produktrohrleitung(en).

(Bild: Funktionelle Einteilung von Vortriebsrohre)

(Bild: Produktrohre [FI-Steina])

Produktrohrleitung:
Rohrleitung zum Transport und zur Verteilung von Flüssigkeiten und Gasen - mitunter auch von festen Stoffen (auch als Produktenrohr, Medium- oder Medienrohr bezeichnet) [Stein03].

(Bild: Schutzrohre [FI-Steina])

Schutzrohr:
Im Baugrund verbleibende Rohrleitung zur Aufnahme und zum Schutz von Produktleitungen gegenüber äußeren Beanspruchungen [Stein03].

(Bild: Gebündelte Verlegung im Mantelrohr […

(Bild: Leitungskanal [FI-Steina])

Leitungskanal:
Nichtbegehbare unterirdische Anlage zur geordneten Verlegung von Ver- und/oder Entsorgungsleitungen unter Einbeziehung der baulichen Hülle zur Leitungsbefestigung oder -unterstützung [Stein03].

(Bild: Begehbarer Leitungsgang [FI-Steina])

Leitungsgang:
Geschlossene, lang gestreckte, begehbare bauliche Anlage zur zugänglichen Verlegung von Leitungen, bestehend aus Leitungsgangsstrecke sowie Zugangs-, …

Das Diagramm gibt einen Überblick über die Rohrwerkstoffe bei Vortriebsrohren.

(Bild: Werkstoffe für Vortriebsrohre)

Je nach Rohrleitungsart kommen für die Herstellung verschiedene Werkstoffe in Betracht.

Eine diesbezügliche Zusammenstellung ist in der Tabelle aufgeführt.

(Tabelle: Geeignete Rohrwerkstoffe in Abhängigkeit der Rohrleitungsart)

Der Einbau von Vortriebsrohren kann durch Einziehen, Einschieben, Einpressen oder Einrammen erfolgen. Die Einbaumethode hat Einfluss auf die Wahl des Werkstoffes. Die Tabelle ermöglicht eine diesbezügliche Zuordnung von Rohrwerkstoff zum Einbauverfahren.

(Tabelle: Geeignete Methoden zum Einbau von Vortriebsrohren in Abhängigkeit des Werkstoffes)

Wichtig:

Nach DIN EN 12889 darf die Verlegung von Vortriebsrohren für Abwasserleitungen und -kanäle nicht vorgenommen werden, bevor zwischen dem Planer und dem Ausführenden Einvernehmen über die folgenden technischen Grundlagen hergestellt ist:

  • Rohrinnendurchmesser
  • Rohraußendurchmesser
  • Rohrlänge
  • Grenzabmaße (Toleranzen)
  • Zulässige Vortriebskräfte
  • Art und Ausführung der Verbindungen
  • Flexibilität in Längsrichtung (zulässige Werte für Biegeradius …

Wichtig:

Maße von Rohren und Formstücken: In den Produktnormen sind Angaben zu Nennweiten, Durchmessern und Toleranzen, Geradheit, Rechtwinkligkeit der Stirnflächen, Baulänge, Sohlengleichheit zu machen.

Wandrauheit: Innenwände von Rohren müssen frei von sichtbaren Fehlern sein, die ihre hydraulische Leistungsfähigkeit nachteilig beeinflussen können.

Beschaffenheit: Rohre und Verbindungen müssen frei von Fehlern sein, die den Einbau und den Betrieb …

Wichtig:

Hochdruckspülfestigkeit: Rohre müssen Beanspruchungen aus Hochdruckspülungen widerstehen.

Bearbeitbarkeit: Hersteller müssen Angaben zur bauseitigen Bearbeitung machen.

Beschichtungen und Auskleidungen: Sofern Beschichtungen, Auskleidungen oder andere Schutzmaßnahmen erforderlich sind, müssen in den Produktnormen auch unter Beachtung des Einbaus entsprechende Angaben gemacht werden. Ggf. kann es notwendig sein, zusätzliche Schutzmaßnahmen …

Wichtig:

Belastbarkeit und Steifigkeit: Für Rohre sind in Abhängigkeit von Einbauart, Nutzung und Werkstoff zur rechnerischen Erfassung ihres charakteristischen mechanischen Verhaltens insbesondere die folgenden Kennwerte erforderlich: Elastizitätsmodul, Wichte, Zugfestigkeit, Streckgrenze, Druckfestigkeit, Ringbiegezugfestigkeit, Längsdruckfestigkeit und Schwingbreite.

Temperaturverhalten: Rohre und Rohrverbindungen mit Nennweiten bis zu DN/…

Wichtig:

Toleranzen des Rohrspiegels in Verbindung mit der Abweichung von der Rechtwinkligkeit zur Rohrachse sind von besonderer Bedeutung für die Übertragung der Vortriebskräfte und die Bemessung der Druckübertragungsringe [DWAA125:2014].

Die Rechtwinkligkeit der Stirnfläche wird gemäß der Abbildung an jedem Ende definiert als Δa = max a – min a.

(Bild: Messung der Rechtwinkligkeit der Stirnflächen)

Die Messung der Rechtwinkligkeit erfolgt …

Die zulässigen Toleranzen für den maximalen Rohraußendurchmesser sind in der Tabelle dargestellt. Die Anforderungen gelten sinngemäß auch für Rohre mit nicht planmäßig rechtwinkligen Stirnflächen z. B. für Kurvenfahrten.

(Tabelle: Zulässige Abweichungen der Rechtwinkligkeit der Stirnflächen in Abhängigkeit des Rohrwerkstoffes und der Nennweite in mm)