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(Tabelle: Erfüllung von Reinigungszielen bei Einsatz verschiedener Reinigungsstrategien)
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(Bild: Picto Optimisierung)
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Die Optimierung des Reinigungsaufwandes ist ein dynamischer Prozess, durch den: (Bild: Picto Volumen Ablagerungen) Erhalt der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Entwässerungssystems (Bild: Icon: Recht) Nachweis der Sorgfaltspflicht des Betreibers bzw. Minimierung von reaktiven Reinigungsmaßnahmen auf einem annehmbaren Niveau Reduzierung der Reinigungskosten
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Der Reinigungsaufwand, der dem Erhalt der hydraulischen Leistungsfähigkeit dient, ist der mindestens erforderliche Reinigungsaufwand. Die Integration weiterer Ziele, wie z. B. der Erfüllung rechtlicher Rahmenbedingungen, Vermeidung von Geruchs- und Gasbildung durch Faulprozesse etc., definiert den tatsächlichen Reinigungsaufwand. Der Erhalt der hydraulischen Leistungsfähigkeit ist eine wesentliche Zielgröße bei der Bestimmung des Reinigungsaufwandes.
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Die Optimierungsaufgabe zwischen einerseits möglichst geringem Reinigungsaufwand und andererseits möglichst geringen Betriebsproblemen wird durch nachfolgende Sachverhalte beeinflusst [Kraem2002]:
(Bild: Optimierungsaufgabe) |
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(Tabelle: Vor- und Nachteile von kurzen und langen Reinigungsintervallen)
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Ein bedarfs- und zustandsorientierter Reinigungsplan verfolgt somit die Zielstellung: Minimierung der reaktiven Maßnahmen -
Die Anzahl von reaktiven Reinigungsmaßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren.
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Das optimale Intervall von vorrauschauenden Reinigungsmaßnahmen zu ermitteln.
Geeignete Reinigungsverfahren & Einsatzparameter -
Das jeweils geeignete Reinigungsverfahren mit den optimalen Einsatzparametern zum Schutz der Bausubstanz zu …
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Die Entwicklung eines bedarfs- und zustandsorientierten Reinigungsplanes für Entwässerungssysteme lässt sich im Rahmen des Managementprozesses in vier Schritte strukturieren: (Bild: Entwicklung eines bedarfs- und zustandsorientierten Reinigungsplanes Bild 11) Diese 4 Schritte sind im Diagramm detaillierter beschrieben und werden nachfolgend erläutert. (Bild: Entwicklung eines bedarfs- und zustandsorientierten Reinigungsplanes Bild 22)
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(Bild: Schritt 1: Beschreibung neu) Die Beschreibung des Entwässerungssystems liefert nach DIN EN14654-1 eine wesentliche Basis... -
Zum Verständnis seiner Eigenschaften sowie seines baulichen Zustandes,
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Für die Analyse seiner Leistungsfähigkeit,
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Für die Überprüfung der vorhandenen Systemdaten.
Schritt 1: Bestandsaufnahme und Beschreibung des Entwässerungssystems (Bild: Schritt 1: Beschreibung 2)Eine detaillierte und konsistente Bestandsaufnahme und …
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Die Überprüfung der vorhandenen Systemdaten sollte alle verfügbaren Netzdaten beinhalten. (Tabelle: Tabelle: Inhalte einer Kanaldatenbank nach DWA-M 145 (Beispiele))
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Beispiel: Das Sohlengefälle einzelner Haltungen bzw. Haltungsabschnitte kann eine erste Abschätzung der Selbstreinigungskraft bzw. der Wandschubspannung im betreffenden Bereich des Kanalnetzes liefern. (Bild: Aufteilung der Kanalnetzbereiche)
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Anfangshaltungen weisen i.d.R. eine Sohlengefälle zwischen 3 ‰ bis 10 ‰ auf, Haltungen im mittleren Netzbereich einen von 2 ‰ bis 3 ‰. In den Endstrecken der Abwasserkanäle mit größeren Querschnitten (Nebensammler, Hauptsammler usw.) wird das Gefälle je nach den topographischen Verhältnissen mit 1 ‰ bis 2 ‰, teilweise noch geringer, gewählt. Die Tabelle auf dieser Seite stellt die wesentlichen Merkmale der drei Kanalnetzbereiche dar. Beispiel: Gruppierung …
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Zusätzlich sollten auch folgende Aspekte abgefragt werden: Herkunft des Abwassers (Wohnbebauung, Gewerbegebiet, Krankenhaus etc.) Mögliches Schadenspotential (d. h. Berücksichtigung von bspw. Einrichtungen und Gebäuden, die ein hohes Schutzbedürfnis vor Überflutung aufweisen) Örtliche Geländeverhältnisse (Rückstauhöhen vs. Haltungshöhen) (Bild: Einflussfaktor auf die Rohrwerkstoffauswahl - Industrielles Abwasser) (Bild: Einflussfaktor auf die Rohrwerkstoffauswahl - …
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Die Analyse der bisherigen Reinigungsprozesse sollte zusätzlich auf Befragungen und Interviews des Reinigungspersonals basieren, um das „Vor-Ort-Wissen“ zu dokumentieren. Diese häufig zu reinigenden Haltungen werden im Störfallkataster erfasst, welches Aussagen über Ort, Häufigkeit, Wirkung und Ursache von Störfällen ermöglicht. (Bild: Informationsaustausch zwischen Planern und Betriebspersonal)
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(Bild: Erstellen des Reinigungsplans Grafik 1) „Planung ist die gedankliche Vorwegnahme von Handlungsschritten, die zur Erreichung eines Zieles notwendig scheinen. Dabei wird berücksichtigt, mit welchen Mitteln das Ziel erreicht werden kann, wie diese Mittel angewendet werden können, und wie man das Erreichte kontrollieren kann.“ [Wikipedia] Der Reinigungsplan legt fest, wo, wann, wie und wie oft eine Abwasserleitung oder ein Abwasserkanal gereinigt …
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Die Qualität des Plans wird wesentlich durch die Aktualität der planungsrelevanten Informationen bestimmt. Dies betrifft insbesondere Informationen über Veränderungen des baulichen Zustands und der Ablagerungssituation. Wenn die verfügbaren Daten und Informationen aus Schritt 1 nicht ausreichen, können weitere Untersuchungen erforderlich sein, um Folgendes zu ermitteln a) Umfang des Räumgutes oder der Hindernisse, einschließlich der Ablagerungen in …
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Auf Basis der im Schritt 1 erfolgten „Bestandsaufnahme und Beschreibung des Entwässerungssystems“ erfolgt die Erstellung von Inspektionsplänen. Sie dienen zur Überprüfung des örtlichen Ablagerungsverhaltens im Hinblick auf die Notwendigkeit und Planbarkeit von Reinigungsmaßnahmen. (Bild: Schachtinspektion Ablagerungen) Schachtinspektion durch Inaugenscheinnahme von oben (Bild: Schachtinspektion durch Inaugenscheinnahme und Spiegelung der Haltung) Schachtinspektion …
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Die Schachtinspektion durch Inaugenscheinnahme dient zur Erfassung des Verschmutzungsgrades im Schacht und der Erfassung optisch feststellbarerer baulicher Schäden, wie z. B. fehlende und defekte Schachtabdeckungen, Schmutzfänger und Steigeisen. (Bild: Inaugenscheinnahme eines Schachtes) (Bild: Schachtinspektion durch Inaugenscheinnahme von oben)
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Die älteste und einfachste Art, sich einen Überblick über den inneren Zustand geradlinig verlegter, nichtbegehbarer Kanäle zu verschaffen, ist das direkte Durchsehen ggf. unter Zuhilfenahme einer ausreichenden Beleuchtung. Zur Vereinfachung bedient man sich der Kanalspiegelung. Hierbei wird ein Spiegel unter 45° so vor das eine Haltungsende gehalten, dass ein ungehinderter Einblick möglich ist, wobei die Beleuchtung vom nächsten Schacht bzw. vom …
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Die TV-Schachtkamera besteht aus einer Kamera, die am unteren Ende einer Teleskopstange befestigt ist und Strahler zur Beleuchtung des Inspektionsgegenstandes besitzt. Die Teleskopstange ist ausfahrbar und verfügt über eine Länge von bis zu 12 m. Zusammen mit der Beleuchtung und dem optischen Zoom dieser Kamera können Schadensbilder (wie z. B. Verstopfungen, Wurzeleinwüchse und Ablagerungen usw.) bis zu ca. 30 m in die Haltung hinein optisch inspiziert …
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(Bild: Kanalmessboot) (Bild: Kanalmessboot) Kanalmessboot Das Kanalmessboot kann in Kanälen von DN 700 bis DN 2000 eingesetzt werden. Es schwimmt auf dem Abwasser und misst über Abtastarme den Wasserstand und die Ablagerungshöhe. Die gespeicherten Werte der Messelektronik werden an einem Computer ausgewertet. So kann exakt die Ablagerungshöhe festgestellt werden. Jedoch müssen bei wechselnder Rohrgröße und -form die Bezugswinkel der Abtastarme manuell …
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Dükervermessungseinheit Eine Spezialentwicklung für Ablagerungsmessungen stellt die Dükervermessungseinheit (DVE) dar. Sie weist zwei Drucksensoren auf, an die elektronische Datenerfassungssysteme (MDS-Systeme) angeschlossen sind. Die Datenspeicher befinden sich in einer wasserdichten Kapselung, welche aus einem Kunststoffrohr mit einem kugelsegmentförmigen Vorderteil gefertigt ist. (Bild: Prinzipdarstellung der Dükervermessung in Anlehnung an [FI-…
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Nach Erfassung der Ablagerungen in den Haltungen und Schächten, erfolgt deren Klassifizierung und Bewertung. Ein Beispiel eines dreistufigen Klassifizierungs- und Bewertungsmodell ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Die rechte Spalte enthält eine Typisierung nach DIN EN 14654-3.
Klasse 1 |
Menge: keine bis geringe Ablagerungen
(Ablagerungshöhe ca. 0 - 10 % DN)
oder Beschaffenheit: feinkörnig/lose |
(Bild: Klassifizierung und Bewertung der … |
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