724 Meter mit Salatöl auf einen Rutsch und ohne Buddeln
13.10.2014
Berliner Längenrekord: Neues Wasserrohr wird ins alte eingezogen
Die Berliner Wasserbetriebe sanieren in Berlin-Buch eine große gusseiserne Trinkwasserleitung durch Einzug eines Kunststoffrohres. Der Clou dabei sind die Dimensionen und der fast komplette Verzicht auf Baugräben. Denn die 1.417 m lange Strecke unter der Karower Chaussee wird in nur drei Abschnitten in jeweils beträchtlichen Längen von 116 m, 577 m und 724 m erneuert. Die jeweils so langen Abschnitte werden auf der Straße zusammengeschweißt und dann von einer Zugmaschine "in einem Rutsch" in das alte Rohr im Boden hineingezogen. Die beiden ersten Abschnitte sind bereits erledigt, der jetzt folgende dritte Teil ist mit 724 m an einem Stück in dieser Dimension noch nicht dagewesen.
Close-Fit, also eng anliegend, heißt das Verfahren. Mit 610 mm ist das einzuziehende Polyethylen-Rohr bei Anlieferung sogar außen ein wenig größer als das innen 585 bis 595 mm messende Guss-Rohr, in das es hinein muss. Die Kraft der Zugmaschine, ein Trichter an der Rohröffnung und jede Menge handelsübliches Salatöl sorgen dafür, dass das Große wie geschmiert ins Kleine gelangt. Nach dem Einzug des Kunststoffrohres, entspannt sich dieses in der vorhandenen Leitung und liegt damit eng.
Mit dieser Technik haben die Berliner Wasserbetriebe schon mehrmals bei Trink- und Abwasserdruckleitungen gearbeitet, auch schon bei Rohrkalibern von einem Meter Durchmesser. Insgesamt werden für das Projekt in Buch 1,5 Mio. € investiert.
Grabenlose Bauweisen, die inzwischen ganze Verfahrensfamilien bilden, werden vor allem im Abwasserbereich eingesetzt, wo heute in Berlin bereits die Hälfte aller Abwasserkanäle so entsteht oder erneuert wird. Diese Techniken schonen die Anlieger und den Verkehr weitestgehend, weil die Straße außer für die Start- und Zielbaugruben nicht aufgegraben werden muss. Und grabenloses Bauen spart neben Zeit und Geld auch viel CO2, weil Bagger und Kipper viel weniger zu tun haben. Grabenlos sanieren wir aktuell z. B. auch eine große Abwasserdruckleitung in der Frankfurter Allee in Lichtenberg und bauen im Pankower Ortsteil Blankenburg neue Kanäle und Hausanschlüsse.
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