Abwasserleitungen in Wassergewinnungsgebieten --- Montageverfahren für begehbare Abwasserleitungen
06.02.2019
Die DWA gibt zwei Neuerscheinungen im Regelwerk bekannt: Merkblatt DWA-M 143-4 und Merkblatt DWA-M 146.
Abwasserleitungen und -kanäle in Wassergewinnungsgebieten – Hinweise und Beispiele
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) hat das Merkblatt DWA-M 146 „Abwasserleitungen und -kanäle in Wassergewinnungsgebieten – Hinweise und Beispiele“ veröffentlicht.
Das Merkblatt enthält Hinweise und Ausführungsbeispiele in Ergänzung zum Arbeitsblatt DWA-A 142 „Abwasserleitungen und -kanäle in Wassergewinnungsgebieten“, die unter Berücksichtigung der erhöhten Anforderungen in der Wasserschutzzone II ausgeführt werden können.
Das Arbeitsblatt DWA-A 142 erschien im Januar 2016 in einer überarbeiteten Fassung. Die stark veränderten Vorgaben dieses Arbeitsblatts, die dem Wandel der verfügbaren Techniken und einer stärkeren Fokussierung auf das Bauen im Bestand und Sanieren Rechnung tragen, machten es erforderlich, auch das zugehörige Merkblatt ATV-DVWK-M 146 einer Überarbeitung zuzuführen.
Einen wesentlichen Schwerpunkt des Merkblatts bilden aktuelle Beispiele aus der Praxis zur Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen nach dem neuen Arbeitsblatt DWA-A 142. Dabei wurden Fallbeispiele sowohl für Wasserschutzzonen an Trinkwassertalsperren als auch bei Grundwassergewinnungsanlagen gewählt. Hierdurch soll die Anwendung des Arbeitsblatts erleichtert werden und Lösungsansätze für die in der Praxis häufig vorkommenden Randbedingungen aufgezeigt werden. Die Beispiele behandeln Ausführungen in der Wasserschutzzone III und II.
Als Ergebnis der Beurteilung des Gefährdungspotenzials enthalten die Beispiele eine Klassifizierung des Gefährdungspotenzials nach Arbeitsblatt DWA-A 142 in die Rubriken „sehr hoch“, „hoch“ und „weniger hoch“. In Abhängigkeit dieses Ergebnisses werden hier in der Praxis ausgeführte Schutzsysteme für die jeweiligen Randbedingungen dargestellt.
Darüber hinaus gibt das Merkblatt einen Überblick über die derzeit häufig in Wasserschutzzonen verwendeten Ableitungssysteme und stellt für diese bei der Planung und Ausführung zu beachtende Randbedingungen dar. Dies soll dem Anwender die Auswahl eines für den jeweiligen Anwendungsfall geeigneten Ableitungssystems erleichtern.
Das dazu eingebrachte Beispiel ist auch darauf ausgerichtet, dem Anwender die Berücksichtigung der erforderlichen hydrologischen Aspekte klarzumachen und in einem Anwendungsbeispiel zu verdeutlichen. Zielsetzung ist, dem planenden Bauingenieur eine Entscheidungshilfe zu geben, die auf dem Markt verfügbaren Systeme im Hinblick auf ihre Tauglichkeit und ihre Einsatzmöglichkeiten in Wassergewinnungsgebieten der Schutzzone III und II zu beurteilen.
Änderungen
Gegenüber dem Merkblatt ATV-DVWK-M 146 (5/2004) wurden im vorliegenden Entwurf folgende Änderungen vorgenommen:
- Anpassung an die Vorgaben des Arbeitsblatts DWA-A 142
- Anpassung an die europäische Normung und zwischenzeitlich eingetretene Veränderungen von Gesetzen und Verordnungen
- Anpassung der Praxisbeispiele in Bezug auf heute häufig verwendete Ausführungsvarianten
Das Merkblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe ES-5.8 „Abwasserleitungen und -kanäle in Wasserschutzgebieten“ (Sprecher: Dipl.-Ing. Heinz Brandenburg) im Fachausschuss ES-5 „Bau“ erstellt und richtet sich an Kommunen, Betreiber von Abwasseranlagen und Wassergewinnungsanlagen, Ingenieurbüros und Genehmigungsbehörden.
Montageverfahren (Rohrsegment-Lining) für begehbare Abwasserleitungen, -kanäle und Bauwerke
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) hat das Merkblatt „Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 4: Montageverfahren (Rohrsegment-Lining) für begehbare Abwasserleitungen, -kanäle und Bauwerke“ veröffentlicht.
Das Merkblatt gilt für begehbare öffentliche und nicht öffentliche Abwasserleitungen und -kanäle einschließlich der zugehörigen Bauwerke. Bauwerke der Abwasserbehandlungsanlagen sind hierbei nicht mit enthalten. Dieses Merkblatt kann aber mit zusätzlichen Überlegungen sinngemäß angewandt werden.
Das Merkblatt bezieht sich auf alle Arten der Auskleidung, das heißt Teil- und Vollauskleidungen sowie Ortlaminate in statisch tragfähiger oder nicht tragfähiger Ausführung. Es gilt in Verbindung mit dem Arbeitsblatt DWA-A 143-1 „Sanierung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 1: Planung und Überwachung von Sanierungsmaßnahmen“ und dem Merkblatt DWA-M 149-2 „Zustandserfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 2: Kodiersystem für die optische Inspektion“.
Bei den Montageverfahren werden einzelne, selbst- oder nicht selbsttragende Auskleidungselemente in die zu sanierenden Abwasserleitungen und -kanäle eingebracht und haltungs- oder abschnittsweise vor Ort zu Teil- oder Vollauskleidungen montiert. Sie dienen u. a. der Wiederherstellung oder Erhöhung des Widerstandsvermögens gegen mechanische und/oder chemische bzw. biochemische Angriffe von innen.
Der Einsatz von Montageverfahren setzt immer voraus, dass auch länger andauernde Arbeiten im zu sanierenden Kanal vorgenommen werden können und eine Querschnittsminderung in Kauf genommen werden kann.
Die Auswahl des Verfahrens hat anhand des Zustands der vorhandenen Kanäle und Bauwerke zu erfolgen. Für die Begehung der zu sanierenden Strecke sind die Standsicherheit und die Kanalatmosphäre vorab zu überprüfen.
Grundsätzlich sind bei der Auswahl des Montageverfahrens zu berücksichtigen:
- Umweltverträglichkeit
- Statische Trägheit
- Hydraulische Anforderungen
- Baugrunduntersuchungen
- Oberflächenbeschaffenheit (Haftung)
Änderungen
Gegenüber dem Merkblatt ATV-DVWK-M 143-4 (8/2004) wurden im Merkblatt DWA-M 143-4 (11/2018) folgende Änderungen vorgenommen:
- Anpassung an die europäische Normung und zwischenzeitlich eingetretene Veränderungen hinsichtlich Gesetzen, Verordnungen und des DWA-Regelwerks
- Neu aufgenommen: Abschnitt 2 „Verweisungen“, Abschnitt 9 „Kosten- und Umweltauswirkungen“
Das Merkblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe ES-8.7 „Montageverfahren“ (Sprecher: Dipl.-Ing. Franz Hoppe) im Fachausschuss ES-8 „Zustandserfassung und Sanierung“ erstellt und richtet sich an alle mit der Sanierung von Entwässerungssystemen befassten Fachleute.
DWAM-M 146November 2018, 32 Seiten, ISBN 978-3-88721-754-9, Ladenpreis 50,50 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 40,40 Euro Herausgeber und Vertrieb:DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. |
DWA-M 143-4 November 2018, 51 Seiten, ISBN 978-3-88721-693-1, Ladenpreis: 75 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 60 Euro Herausgeber und Vertrieb:DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. |
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