Auftraggeber, Planer und Auftragnehmer verbessern Zusammenarbeit. Baden-Württemberg - Erfahrungsaustausch Kanalbau in Heilbronn
19.02.2007
Am 13. Februar 2007 fand in Heilbronn der diesjährige Erfahrungsaustausch baden-württembergischer Fachkollegen aus Verwaltung, Wirtschaft und den Bauunternehmen statt. Welche Strategien und Erfahrungen werden von Auftraggebern und Bauunternehmen angewandt, um fachgerechte Ergebnisse durchzusetzen und den wirtschaftlich-technischen Erfolg zu sichern? Funktioniert das Zusammenspiel zwischen den Vertragspartnern Auftraggeber, Planer und Auftragnehmer? Worin bestehen die typischen Probleme bei der Vergabe und Ausführung? Welche Empfehlungen, Perspektiven und Lösungen gibt es? Wo stehen wir und was können wir gemeinsam, wie und bis wann erreichen?
Zur Praxis der Vergabe und Bauausführung organisiert die RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau regelmäßig Erfahrungsaustausche in den einzelnen Bundesländern. Mehr als 850 Personen nahmen im vergangenen Jahr an 12 Veranstaltungen teil. Das Konzept kommt bei den Teilnehmern an: Erfahrene Referenten berichten zur Auftragsvergabe und Bauausführung aus Sicht des Auftraggebers beziehungsweise aus Sicht des Auftragnehmers.
Darüber hinaus schildern vom Güteausschuss der Gütegemeinschaft Kanalbau beauftragte Prüfingenieure ihre Erfahrungen zur Qualifikation der Firmen und Gütesicherung im Alltag. Viel Zeit steht für Aussprache und Diskussion zur Verfügung. Alle an der Auftragsvergabe beteiligten Parteien kommen zu Wort. Dies wird von den Teilnehmern besonders geschätzt, da jede Frage unter Berücksichtigung der Erfahrungen von Kollegen beantwortet wird.
Offene Diskussion in Augenhöhe
Auch "heiße Eisen" werden offen angesprochen. Etwa in Bezug auf Bieterqualifikation und Auftragsvergabe. Die Wortmeldungen zeigen: Nach wie vor werden die Bieter in zu vielen Fällen gar nicht, in anderen Fällen in zu geringem Umfang oder inhaltlich nicht konsequent auf ihre Eignung hin überprüft. Dies führt oft zu Vergaben an Bieter ohne ausreichende Qualifikation. Nicht zuletzt deshalb entstehen immer wieder Vorurteile, mit denen die Praxis zu kämpfen hat.
Die Qualifikation spielt keine Rolle, den Auftrag bekommt sowieso immer der billigste Bieter, bemängeln die Firmen. Firmen mit Qualifikationsbestätigung durch das Gütezeichen bauen genauso schlecht, wie Firmen ohne Gütesicherung, werfen Auftraggeber den Firmen vor. Gründe dafür sind meistens keine oder unzureichende Bauüberwachung, ungenügende Konsequenz bei Verstößen und Vorgaben seitens der Finanzverantwortlichen hinsichtlich der Vergabe an den Bieter mit dem niedrigsten Preis. Kritisch hinterfragt wird auch die Arbeit der Gütegemeinschaft, insbesondere die der vom Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure. Es wird in manchen Fällen nicht konsequent genug geahndet, mutmaßen einige Auftraggeber. Ein Vorurteil, das so nicht stehen bleiben kann.
Anforderungen erfüllt?
Die Arbeit der Prüfingenieure ist vor allem durch persönliche Gespräche und fachliche Diskussion bei Auftraggeber-, Firmen- und Baustellenbesuchen geprägt. Hierbei wird der Erfüllungsgrad der Anforderungen festgestellt. Überflüssige Kontrollen - so die Äußerung eines Auftragnehmers. Doch gerade die von manchen kritisierten Kontrollen sind zur Stärkung der Glaubwürdigkeit des Qualitätssicherungssystems wichtig.
Die Berichte der Prüfungsergebnisse auf Baustellen und bei Firmenbesuchen werden zum Güteausschuss geleitet. Dieser Ausschuss ist ein zentrales Organ zur Verwirklichung des grundlegenden Gütesicherungsgedankens und arbeitet im Rahmen der satzungs- und bestimmungsgegebenen Aufgaben. Er entscheidet über die erstmalige Vergabe von Gütezeichen und auch über Empfehlungen für gelegentlich notwendige Ahndungsmaßnahmen.
2006 hat der Güteausschuss 4.880 Vorgänge bearbeitet sowie 248 Ahndungsvorgänge mit 320 Ahndungsvorschlägen der Prüfingenieure behandelt. 134 Verwarnungen wurden ausgesprochen. Einundzwanzigmal wurde das Gütezeichen entzogen. Eine Arbeit, die immer mehr Zustimmung bei Auftraggebern und Auftragnehmern findet. Es wird umgesetzt, was Auftraggebern, Bauunternehmen und Ingenieurbüros nutzt. Ein System, das nicht auf Bürokratismus basiert, sondern auf Verständnis, guter Zusammenarbeit und intensiver Kommunikation.
Kontakt:
RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau
Postfach 1369
53583 Bad Honnef
Tel: +49 (0) 2224/9384-0
Fax: +49 (0) 2224/9384-84
E-Mail: info@kanalbau.com
http://www.kanalbau.com
Pressekontakt:
Thomas Martin Kommunikation
Thomas Martin
Lise-Meitner-Straße 5-9
42119 Wuppertal
Tel.:+49 (0) 202/69 574 995
Fax: +49 (0) 202/69 574 998
E-Mail:tmartin@tmkom.de
Internet:http://www.tmkom.de
Weitere News und Artikel
24.07.2024
Fachartikel
Innovative Lösungen aus dem Funke-Baukasten
Modernes Regenwasserkonzept für neues Betriebsgelände von Nüßing
Aufgrund der anfallenden Menge an Niederschlagswasser und mit Blick auf behördliche Auflagen hat die Alois Nüßing GmbH & Co.KG beim Umzug …
19.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Aussteller Acquaint
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen …
19.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Pflichtaufgabe Abwasser – eine Chance für strategische Partnerschaften
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen …
19.07.2024
News
Ein leistungsstarkes Trio
VibroDrill-Vibrationsbohrgeräte von terra infrastructure
Mit der neuen Serie VibroDrill VD 50, 100 und 150 erobert die terra infrastructure GmbH derzeit den Markt für Vibrationsbohrgeräte. Dank modernster Technik setzen …
17.07.2024
Fachartikel
Hachenburg setzt auf eine nachhaltige Kanalinfrastruktur
Bau eines 2.800 m langen Verbindungssammlers mit FABEKUN®
Dass man gemeinsam stärker ist, zeigt sich im rheinland-pfälzischen Hachenburg derzeit gleich an zwei Beispielen. Um eine mehr …
16.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Aussteller WIEDEMANN enviro tec
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten …
16.07.2024
News
Weitergehende Aufbereitungsanlage im Wasserwerk Hengsen geht in Betrieb
Um die Trinkwasserqualität zu sichern und auch in Zukunft in der Ruhr vorkommenden Spurenstoffen entgegenzuwirken, hat die Wasserwerke Westfalen GmbH (WWW) eine weitergehende …
15.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Nutzung von Wärme aus Abwasser in den Kanälen der Stuttgarter Stadtentwässerung
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele …
12.07.2024
News
Naturnahe Umgestaltung der Lippe mit Schwimmbagger in Datteln-Ahsen
Ab dieser Woche setzt der Lippeverband in Datteln-Ahsen einen Schwimmbagger ein, um die Ufer- und Auenlandschaft der Lippe auf einer Länge von etwa 400 Metern naturnah umzugestalten …
11.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Aussteller APX10
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und …
10.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: CO2-Emissionen bei der Kanalsanierung– Ermittlung und Konsequenzen
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen …
10.07.2024
News
Davon profitieren alle
terra infrastructure kooperiert mit den Werkstätten der Lebenshilfe Heinsberg
Es ist eine besondere Art der Kooperation, die die terra infrastructure GmbH mit den Werkstätten der Lebenshilfe Heinsberg e.V. geschlossen hat. …
Kontakt
Güteschutz Kanalbau e.V.
Linzer Str. 21
53604 Bad Honnef
Telefon:
02224 9384-0
Fax:
02224 9384-84