Halbzeit fürs Substrat
10.12.2014
D-Rainclean®-Sickermulde bei Berliner Stadtreinigung seit 10 Jahren erfolgreich im Einsatz
Im Rahmen eines im Jahr 2003 erfolgten Neubaus des Recyclinghofs und des Straßenreinigungshofs Spindlersfeld entschloss sich die Berliner Stadtreinigung AöR dazu, ein Konzept für den Umgang mit Niederschlagswasser auf dem stark versiegelten Betriebsgelände zu realisieren. Aus Platzgründen entschied man sich hierbei für den Einbau einer substratgefüllten Sickermulde. Zum Einsatz gelangte das von der Funke Kunststoffe GmbH kurz zuvor in den Markt eingeführte D-Rainclean®-System. Die Kunststoffmulde nimmt das teilweise mit Schadstoffen belastete Niederschlagswasser von Straßen, Parkplätzen, Hof- und Dachflächen auf und gibt es nach der Passage der Substratschicht über die Bodenöffnungen in unbedenklichem Zustand an das Grundwasser ab.
Auch viele Jahre nach dem Einbau zeigen die von einem unabhängigen Institut in regelmäßigen Abständen durchgeführten Prüfungen des Systems hervorragende Ergebnisse: Laut Messungen der Bodenökologisches Labor Bremen GmbH dürfte ein Austausch des Substrats frühestens nach Ablauf der vom Hersteller angegebenen Standzeit, das heißt, nach weiteren zehn Jahren, erforderlich sein.
Nachhaltigkeit genießt hohen Stellenwert
Umweltschutz und wirtschaftliches Denken schließen sich nicht aus – das ist nicht nur die persönliche Überzeugung von Dipl.-Ing. (FH) Björn Weiß, Gewässerschutzbeauftragter im Vorstandsbüro der Berliner Stadtreinigung AöR. Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz haben für die Berliner Stadtreinigung von jeher einen sehr hohen Stellenwert. In den Plänen für den Neubau des Recyclinghofs Spindlersfeld spielte deshalb die Frage nach der Behandlung des Niederschlagswassers eine wichtige Rolle.
"Die Berliner Stadtreinigung ist das erste öffentliche Unternehmen, das die 20 Anforderungen des Deutschen Nachhaltigkeitskodex erfüllt", betont Einsatzleiter Personal/Technik Uwe Düring vom Straßenreinigungshof Spindlersfeld. "Für uns kam deshalb selbstverständlich nur eine Lösung in Frage, die unserem hohen Anspruch an den Umweltschutz in vollem Umfang gerecht wird." Die Regenwasserkanalisation des stark versiegelten Geländes war hydraulisch nicht weiter belastbar, der Einbau einer herkömmlichen natürlichen Mulde verbot sich aus Platzgründen.
Vorreiterrolle eingenommen
Traditionell dient der Standort Spindlersfeld als Regionalstelle für die Bezirke Treptow und Köpenick. Nach dem Umbau nimmt der Recyclinghof auch Sonderabfälle aus Haushalten an. Die Folge: Der Fahrzeugverkehr auf dem Gelände hat mit den Jahren zugenommen. Dementsprechend ist auch der Bedarf an Parkplätzen gestiegen. Nicht zuletzt deshalb wurde zugunsten einer platzsparenden Mulde entschieden. Weiß: "Die Lösung von Funke war erst seit kurzem auf dem Markt, insofern waren mit unserem Entschluss für die D-Rainclean®-Mulde mit Substrat Vorreiter beim Einsatz des Produktes" – eine Rolle, der sich die innovationsfreudige Berliner Stadtreinigung aber durchaus bewusst gewesen sei. Im Rahmen des 2002 geplanten und 2003 umgesetzten Umbaus des Geländes wurden auf dem Betriebsgelände drei Abschnitte mit den D-Rainclean®-Sickermulden realisiert. In ihnen wird das abfließende Oberflächenwasser gesammelt und gefiltert, bevor das von Bremsstaub, Öl und anderen Schadstoffen gereinigte Wasser in die Kanalisation und den Vorfluter abgeleitet wird.
In Kombination mit DIBt-Zulassung
"D-Rainclean® erfüllt die Anforderungen des DWA-Arbeitsblattes A 138, welches den Umgang mit stärker verunreinigtem Niederschlagswasser vor der Versickerung regelt", erläutert Funke-Fachberater Uwe Schmidt die Vorteile des Systems. In der Kombination von Mulde und Substrat besitzt das Produkt die DIBt-Zulassung Z-84.2-1. "D-Rainclean® erreicht seine außergewöhnliche Reinigungsleistung durch ausgewählte natürliche Mineralien mit hoher Austauschkapazität und Filterwirkung", so Schmidt weiter. "Auf diese Weise wird das auf Verkehrsflächen anfallende "Tropföl" nahezu komplett abgebaut." Bei Ölunfällen können sogar bis zu 10 Liter Öl je laufenden Meter D-Rainclean®-Sickermulde über einen Zeitraum von mindestens 24 h gebunden werden.
Prognostizierte Standzeit von 20 Jahren
Zwei der zwischen 15 und 30 m langen Sickermulden wurden in offener Bauweise ausgeführt, bei der dritten handelt es sich um eine geschlossene Rinne mit Gussabdeckung Klasse D (40t), die auch von Pkw und Schwerlastverkehr befahren werden kann. "Die eingebauten Mulden beeinträchtigen den Ablauf auf dem Betriebshof in keinster Weise", freut sich Düring. Auch die Instandhaltung des Drainagesystems gestalte sich problemlos – die offenen Mulden befreie man zwei bis drei Mal im Jahr von Laub und Unkraut, bei der geschlossenen Sickermulde reiche bereits eine einmalige jährliche Reinigung.
Nach einem festgelegten Zyklus erfolgte auch die Probenentnahme, auf die Funke sich mit der Wasserbehörde verständigt hat. Erfreuliches Ergebnis der zwischen der Betriebsaufnahme im Jahr 2004 und dem Jahr 2013 durchgeführten Substratprüfungen: In den oberen 10 cm des D-Rainclean®-Substrats sind die Schwermetallkonzentrationen kontinuierlich angestiegen, in den Substratschichten unterhalb von 10 cm Tiefe sind mit Ausnahme von Zink nur geringe Anreicherungen von Schwermetallen erkennbar.
Im Klartext bedeutet die Analyse der Bodenökologisches Labor Bremen GmbH: Rund zehn Jahre nach Einbau des Systems ist ein Austausch des Filtersubstrates noch nicht erforderlich – tatsächlich ist für das Substrat mit einer Standzeit von insgesamt 20 Jahren zu rechnen. Mit anderen Worten: Nach einem Jahrzehnt hat das Funke-Substrat gerade einmal die Hälfte seiner Lebensdauer hinter sich gebracht hat.
Weitere News und Artikel
24.07.2024
Fachartikel
Innovative Lösungen aus dem Funke-Baukasten
Modernes Regenwasserkonzept für neues Betriebsgelände von Nüßing
Aufgrund der anfallenden Menge an Niederschlagswasser und mit Blick auf behördliche Auflagen hat die Alois Nüßing GmbH & Co.KG beim Umzug …
19.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Aussteller Acquaint
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen …
19.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Pflichtaufgabe Abwasser – eine Chance für strategische Partnerschaften
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen …
19.07.2024
News
Ein leistungsstarkes Trio
VibroDrill-Vibrationsbohrgeräte von terra infrastructure
Mit der neuen Serie VibroDrill VD 50, 100 und 150 erobert die terra infrastructure GmbH derzeit den Markt für Vibrationsbohrgeräte. Dank modernster Technik setzen …
17.07.2024
Fachartikel
Hachenburg setzt auf eine nachhaltige Kanalinfrastruktur
Bau eines 2.800 m langen Verbindungssammlers mit FABEKUN®
Dass man gemeinsam stärker ist, zeigt sich im rheinland-pfälzischen Hachenburg derzeit gleich an zwei Beispielen. Um eine mehr …
16.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Aussteller WIEDEMANN enviro tec
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten …
16.07.2024
News
Weitergehende Aufbereitungsanlage im Wasserwerk Hengsen geht in Betrieb
Um die Trinkwasserqualität zu sichern und auch in Zukunft in der Ruhr vorkommenden Spurenstoffen entgegenzuwirken, hat die Wasserwerke Westfalen GmbH (WWW) eine weitergehende …
15.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Nutzung von Wärme aus Abwasser in den Kanälen der Stuttgarter Stadtentwässerung
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele …
12.07.2024
News
Naturnahe Umgestaltung der Lippe mit Schwimmbagger in Datteln-Ahsen
Ab dieser Woche setzt der Lippeverband in Datteln-Ahsen einen Schwimmbagger ein, um die Ufer- und Auenlandschaft der Lippe auf einer Länge von etwa 400 Metern naturnah umzugestalten …
11.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Aussteller APX10
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und …
10.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: CO2-Emissionen bei der Kanalsanierung– Ermittlung und Konsequenzen
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen …
10.07.2024
News
Davon profitieren alle
terra infrastructure kooperiert mit den Werkstätten der Lebenshilfe Heinsberg
Es ist eine besondere Art der Kooperation, die die terra infrastructure GmbH mit den Werkstätten der Lebenshilfe Heinsberg e.V. geschlossen hat. …
Kontakt
Funke Kunststoffe GmbH
Siegenbeckstr. 15
59071 Hamm-Uentrop
Deutschland
Telefon:
02388/3071-0
Fax:
02388/3071-550