Herten: Wickelrohr meets Betonkanal

Vor der Sanierung wurde durch S & P Consult eine erweiterte Zustandserfassung und -bewertung des Kanals unter besonderer Berücksichtigung der Standsicherheit durchgeführt. Als Schadensbilder lagen umfangreiche Längsrisse, Undichtigkeiten mit Grundwasserinfiltrationen, Inkrustationen sowie eine deutliche Ovalisierung (vertikale Stauchung und horizontale Ausdehnung) vor. Im Rahmen eines Monitorings zwischen der Erstaufnahme 2006 und 2008 wurden drei Vermessungen des inneren Rohrquerschnittes durchgeführt. Hierbei wurde eine geringe Zunahme der Ovalisierung deutlich. Neben Vermessungsarbeiten wurden auch baugrundtechnische sowie geophysikalische Untersuchungen der Leitungszone mittels Georadar zur Erfassung von Lagerungsdefekten und Hohlräumen durchgeführt. Auf Grundlage der erweiterten Zustandserfassung wurde deutlich, dass der Kanal vor allem wegen seiner nicht mehr nachzuweisenden Standsicherheit sanierungsbedürftig war (Altrohrzustand III).

Die durch S & P Consult geplante und im April 2009 durchgeführte Sanierung mittels Wickelrohr-Liner mit Ringraumverdämmung war in Herten auf Grund der Schadensbilder des Kanals und auf Grund der äußeren Randbedingungen besonders geeignet. Die hydraulischen Randbedingungen ließen eine Reduzierung des Querschnitts auf DN 1400 zu. Durch den Wickelrohr-Liner in Verbindung mit der Verdämmung wurde eine neue, alle äußeren Lasten tragende Rohrleitung hergestellt. Für ein Sanierungsverfahren ohne Baugruben sprachen ferner die beengten Verkehrsverhältnisse der Straße "Im Emscherbruch" und das hohe Verkehrsaufkommen durch Schwerlastverkehr.

Das Sanierungsziel, in geschlossener Bauweise und ohne bauliche Eingriffe eine statisch relevante Renovierung durchzuführen, wurde mit dem Wickelrohrverfahren erfolgreich umgesetzt.


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