Hochschule Koblenz stellte aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Flüssigboden vor
29.07.2016
Als „unterirdische Revolution“ für den Straßen- und Tiefbau wurden Flüssigböden in Fachkreisen vor fast 20 Jahren gefeiert. Bis heute aber besteht großer Forschungsbedarf. Auf verschiedenen Tagungen in Dortmund, Düsseldorf und Köln präsentierten Prof. Dr.-Ing. Jürgen Quarg-Vonscheidt und Dipl.-Ing. Katharina Sosinka aus dem Fachbereich Bauwesen der Hochschule Koblenz nun den aktuellen Stand ihrer Forschung.
Eingeladen hatte die Firma Tibatek GmbH aus Borken, die auf Tiefbautechnik spezialisiert ist. Bei den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern von Baufirmen, Planungsbüros und öffentlichen Stellen, wie z.B. Kommunen, stieß der Vortrag auf reges Interesse – zumal Quarg-Vonscheidt und Sosinka auch ihr frisch entwickeltes baustellengeeignetes Messgerät vorstellten, das entscheidende technologische Vorteile für die Praxis bietet.
Flüssigböden sind mittlerweile unverzichtbar im innerstädtischen Leitungsbau. Sie füllen offene Rohrgräben unter Straßen und Bürgersteigen. Dabei leisten Flüssigböden in Bezug auf die bodenmechanische Wirkung wesentlich bessere Dienste als ihre Vorgänger: Durch ihren Einsatz können zum Beispiel Straßenschäden vermieden werden, die durch ungewollte Hohlräume im Untergrund entstehen. Wo zahlreiche Ver- und Entsorgungsleitungen unterhalb unserer Wege sich kreuzen, ist außerdem eine Rüttelplatte Tabu, die ein „klassisches“ Material wie Sand verdichten würde. Auch hier bieten Flüssigböden klare Vorteile.
Ohne weitere extern zugeführte Energie fließen sie in den Graben und wirken selbstverdichtend. Zudem können sie individuell mit dem jeweiligen Aushubmaterial auf die Bauaufgabe abgestimmt und eingebaut werden. „Ein erstrebenswertes Ziel ist u.a., mit jedem beliebigen Material einen Flüssigboden herstellen zu können, ganz im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes des Bundes“, erläutert Sosinka.
Einfach ist der Einsatz des besonderen Materials, das eigentlich den komplizierten Namen „zeitweise fließfähiger selbstverdichtender Verfüllbaustoff“ trägt, trotzdem nicht. „Da der Flüssigboden nur vorübergehend fließfähig ist und im weiteren Verlauf einer Baumaßnahme eine ausreichende Tragfähigkeit besitzen muss, ist die Kenntnis über die zeitlich veränderlichen Eigenschaften erforderlich“, sagt Sosinka, die über das Thema im Rahmen einer Kooperation zwischen der Bergischen Universität Wuppertal und der Hochschule Koblenz promoviert. Zur Beurteilung des Materials sei die Messung der „Fließgrenze“ von Bedeutung.
Ein entscheidender Faktor, vor allem für die Bauplanung: „Unter Messung der Fließgrenze kann analysiert werden, wann der Baustoff für den Einbau noch fließfähig ist und wann er für die Schaffung des Überbaus, wie z.B. der Straßenflächen, eine ausreichende Festigkeit entwickelt hat.“ Bisher konnte dieser Parameter aber nur aufwändig unter Laborbedingungen bestimmt werden. Vor diesem Hintergrund entwickelten Quarg-Vonscheidt und Sosinka die „modifizierte Viskowaage“ – ein neues Messgerät, das nun schon erfolgreich auf Baustellen erprobt wurde.
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