Im „System Solingen“ eine feste Größe
04.01.2018
Seit zehn Jahren erste Güte: Der RS MaxLiner® für die grabenlose Sanierung.
Seit rund zehn Jahren setzen die Technischen Betriebe Solingen das RS MaxLiner®-System der RS Technik AG bei der grabenlosen Sanierung von Abwasserleitungen im Hausanschlussbereich ein. Bei dem Verfahren wird ein flexibler Schlauchliner mit einem Zweikomponenten-Epoxidharzsystem imprägniert und – je nach Leitungsführung – vom Schacht, von der Revisionsöffnung, von Kopflöchern oder von Dachabläufen ins defekte Rohr installiert. Die Rohr-im-Rohr-Lösung übernimmt je nach Dimensionierung alle Funktionen des Altrohres und ist allein tragfähig. Die hydraulische Leistungsfähigkeit wird nur geringfügig beeinträchtigt und abhängig vom Verhältnis Wanddicke/Durchmesser oft sogar durch die glatte Oberflächenbeschaffenheit noch verbessert.
Parameter wie diese haben dazu beigetragen, dass das Verfahren den erhöhten Anforderungen des sogenannten „System Solingen“ sowohl in technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht gerecht wird.
Der Grundstein für das „System Solingen“ wurde bereits Mitte der 1990er Jahre von den damals neu gegründeten Technischen Betriebe Solingen unter Federführung des Teilbetriebsleiters Tiefbau, Dipl.-Ing. Manfred Müller, gelegt. Erklärtes Ziel war der Aufbau einer Sanierungsstrategie für das rund 600 km lange Mischwassersystem der kreisfreien Großstadt im bergischen Städtedreieck. Mit Blick auf den Vorreiter Hansestadt Hamburg und mit Unterstützung des renommierten Ingenieurbüros Siebert + Knipschild GmbH Ingenieurbüro für Kunststofftechnik entstand ein Konzept, das Rahmenbedingungen für die eingesetzten Produkte und Verfahren definiert.
Sie betreffen unter anderem die Wandstärke, den E-Modul und die Biegezugsteifigkeit: „Damit haben wir die Parameter in den Mittelpunkt gestellt, die die Lebenszeit des eingebauten Produktes maßgeblich beeinflussen“, so Müller. Das Ingenieurbüro hat hier langjährige Erfahrungen mit Langzeitstudien gesammelt und uns bestätigt, dass ein Inliner mit den entsprechenden Werten die von uns gewünschte Lebensdauer von bis zu 75 Jahren erreichen kann. „Wer oder was die vorgegebenen Anforderungen erfüllt, entspricht unseren Vorstellungen in Punkto Technik, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit “, macht Müller den Hintergrund der Strategie deutlich, mit der das Kanalnetz der Klingenstadt auch für die nachfolgenden Generationen fitgemacht werden soll.
Das geschieht bisher mit großem Erfolg. In den letzten 20 Jahren sind fast alle öffentlichen Abschnitte des Leitungsnetzes befahren, bewertet und rund 60 km saniert worden. Mit Blick auf den anspruchsvollen, meist felsigen Untergrund und das öffentliche Oberleitungsbussystem erfolgt das in der Regel grabenlos mit dem Einbau von Schlauchlinern.
Auf Hausanschlussbereich ausgeweitet
Vor rund 10 Jahren wurde das Konzept auf die privaten Bereiche ausgedehnt, die in Solingen die Hausanschlussleitung auf dem privaten Grundstück und die Grundstücksanschlussleitung von der Grundstücksgrenze bis zum städtischen Abwasserkanal betreffen. Auslöser waren neben einem zunehmenden Fremdwasseranteil im Kanalnetz insbesondere die Vorgaben des § 61a Landeswassergesetz (LWG) NRW zur Dichtheitsprüfung bei privaten Abwasserleitungen.
„Nach dem Wegfall der Rechtsverordnung haben wir unser Konzept beibehalten und die Vorgehensweise in der Entwässerungssatzung der Stadt Solingen verankert“, so Müller weiter. Insbesondere weist der Leiter der Technischen Betriebe darauf hin, dass die Bürger von Anfang an in die Planungen einbezogen wurden. Dabei sei die Argumentation einer grabenlosen Sanierung, bei der weder Straße noch Vorgarten aufgegraben werden müssten, durchaus auf positive Resonanz gestoßen.
Auch für die obligatorische Qualitätskontrolle habe man mit der sogenannten DSC-Analyse (Differential Scanning Calorimetrie) das geeignete Verfahren gefunden, um nach dem Einbau eines Liners schnell und unkompliziert an aussagekräftige Ergebnisse kommen zu können – unter anderem mit Blick auf die Wandstärke oder die Durchtränkung des Liners.
Alle Anforderungen erfüllt
Zu den wenigen Liner-Varianten, die es nach einem ersten Test auf dem Betriebshof auf die Liste der zugelassenen Produkte schafften, zählt der RS MaxLiner® von der RS Technik AG. Seit vielen Jahren wird er unter anderem von dem Jahresvertragspartner der Technischen Betriebe Solingen, der Axel Zimmerbeutel GmbH, bei der Sanierung von Hausanschlussleitungen erfolgreich eingebaut. „Der RS MaxLiner® kann bei jedem Altrohrmaterial und in Nennweiten von DN 50 bis DN 400 eingebaut werden. „Die Einsatzbereiche reichen von Haus- und Grundleitungen über Fallstränge bis hin zu Garagen-, Garten- und Vorplatz-Entwässerungsleitungen“, erklärt Axel Zimmerbeutel, Geschäftsführer der Axel Zimmerbeutel GmbH.
Der Einbau erfolgt durch vorhandene Schächte und Öffnungen, wobei Längen bis zu 100 m mit Bögen von bis zu 90° sowie die Auskleidung von Siphons ebenso möglich sind, wie eine punktuelle Sanierung von Muffen und Löchern. Inversiert wird der getränkte Liner entweder mittels Druckluft oder hydrostatischer Wassersäule, wobei das Harzsystem durch die Zirkulation von Heißwasser oder Dampf im installierten Liner bzw. in speziellen Anwendungsfällen unter Umgebungstemperaturen aushärtet.
Werksqualität an der Einbaustelle
Zimmerbeutel ist insbesondere von den technischen Eigenschaften des Liners überzeugt – von den sehr guten Haftungseigenschaften ebenso wie von der Verarbeitung vor Ort. Der Schlauchliner MaxLiner Flex S, dessen Wandstärke zwischen 3 und 6 mm beträgt, ist weich und flexibel vor der Aushärtung, und die Dehnfähigkeit erlaubt je nach Linermaterial Durchmesseränderungen von bis zu 35%. Das Standardharz und die Beschichtung sind einsetzbar bis zu einer Temperaturdauerbelastung von +40 bis +50°C, wobei die Dosierung und Mischung der Harzkomponenten sowie die Vakuumimprägnierung des Liners direkt vor Ort mit einer Computer gesteuerten Dosier- und Mischanlage RS CCM® erfolgen.
Vor der Installation des Schlauchliners ist eine Hochdruck-Reinigung der Altleitung zwingend erforderlich. Dabei werden alle losen Partikel und Hindernisse entfernt. Die Oberfläche muss glatt sein, um eine entsprechend glatte Oberfläche des installierten Liners sicherzustellen. Einragende Hindernisse, wie zum Beispiel nicht fachgerecht eingebundene Stutzen oder Wurzeleinwuchs, müssen bündig zur Rohroberfläche entfernt werden. Nach abgeschlossener Aushärtung und Kühlung ist der Liner in den Schachtbereichen sowie im Bereich der Hausanschlüsse zu öffnen. Durch den Liner verschlossene Einläufe können mit dem Roboter aufgefräst werden.
Aufgrund der bisherigen guten Sanierungsergebnisse können sich die Baupartner gut vorstellen, die erfolgreiche Zusammenarbeit auch in Zukunft fortzusetzen.
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