Im Wasser steckt viel Energie
20.03.2014
Internationaler „Tag des Wassers“ am 22. März rückt Wasser und Energie in den Fokus.
Am 22. März steht einmal mehr die lebenswichtige Ressource Wasser im Mittelpunkt. Diesen Tag haben die Vereinten Nationen den 22. März zum "Tag des Wassers" ernannt, um die Menschen auf der ganzen Welt daran zu erinnern, dass ohne Wasser kein Leben möglich ist und wir das Wasser für kommende Generationen schützen müssen.
In diesem Jahr lautet das Motto des Weltwassertags "Wasser und Energie". Wasser und Energie sind eng verknüpft, das wird auch im Aufgabengebiet des Wupperverbandes deutlich.
28 Mio. Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien
Der Wupperverband betreibt in seinem 813 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet unter anderem 11 Klärwerke und 12 Talsperren. Pro Jahr benötigt er zurzeit rund 38 Mio. Kilowattstunden Strom, um seine gesamten Anlagen zu bewirtschaften. Doch durch Klärgas, Wasserkraft, Dampfkraft und Sonnenenergie erzeugt der Verband auch enorme Mengen an Strom und Wärme. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern liegt momentan bei rund 29 Mio. Kilowattstunden pro Jahr. Rein rechnerisch produziert der Verband also rund drei Viertel seines Strombedarfs selbst. Ein Großteil des "grünen Stroms" wird zum Betrieb der eigenen Anlagen genutzt, rund 30 Prozent speist der Wupperverband in die Stromnetze ein.
Pro Jahr reinigt der Verband rund 130 Mio. Kubikmeter Abwasser und benötigt für diesen technisch aufwändigen Prozess den Großteil seines gesamten Strombedarfs. Umgerechnet auf die an die Klärwerke angeschlossenen Einwohner und Industriebetriebe beträgt der Energieaufwand allerdings nur 30 Kilowattstunden Strom für jeden Einwohner pro Jahr.
Genau so wenig Energie benötigt man, um 30 Kuchen zu backen oder mit einem modernen Mittelklassewagen ca. 60 km zurückzulegen.
Energieeffizienz verbessern
Der Wupperverband ist heute der größte Erzeuger von erneuerbarer Energie im Wuppergebiet.
Strom und Wärme aus erneuerbaren Energieträgern erzeugen und diese Erzeugung weiter vorantreiben, die Anlagen effizient betreiben und optimieren und dabei Betriebskosten sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten – dies sind die Ziele des Wupperverbandes.
Im laufenden Jahr gibt es dazu eine Reihe von Projekten, z. B. den Bau einer weiteren Wasserkraftanlage an der Großen Dhünn-Talsperre, den Austausch des Belüftungssystems der Belebungsbecken im Klärwerk Buchenhofen zur Verbesserung der Energieeffizienz, die Erneuerung von Blockheizkraftwerken unter anderem in den Klärwerken Buchenhofen, Burg und Schwelm.
Im Zuge der ständigen Verbesserung strebt der Verband eine Zertifizierung seines Energiemanagements an.
Forschung und Entwicklung: Intelligente Speicher- und Steuerungssysteme
Auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft bieten sich noch große Entwicklungspotenziale in Sachen Energieeffizienz und Energieerzeugung sowie Speicherung und Verteilung. Der Wupperverband beteiligt sich an Forschungsprojekten und arbeitet mit den Akteuren in der Region zusammen, um diese Potenziale auszuloten.
Noch bis 2014 läuft das Forschungsprojekt INNERS, das sich mit Energie aus dem urbanen Wasserkreislauf auseinandersetzt. Die Zielsetzung ist ein energieneutraler oder sogar Energie produzierender Wasserkreislauf.
Mit den Stadtwerken Radevormwald, der Technischen Universität Kaiserslautern und der WiWmbh (Tochtergesellschaft des Wupperverbandes) ist ein Forschungsprojekt geplant, in dem untersucht werden soll, wie Kläranlagen als Baustein in intelligenten Verteilnetzen genutzt werden können und in ein Speicherungskonzept integriert werden können.
Außerdem arbeitet der Verband an dem Projekt Happy Power Hour (Federführung: Bergische Universität, Prof. Zdrallek), in dem ein dynamischer Stromtarif entwickelt wird. Dieser soll es ermöglichen, dass die beteiligten Unternehmen ihre Stromkosten verringern, in dem sie dann Strom beziehen, wenn er am günstigsten ist. Der Wupperverband wird in dem Projekt Daten seines Klärwerks Kohlfurth liefern. Sie tragen dazu bei, herauszufinden, inwieweit es auf der Kläranlage möglich ist, eine Lastverschiebung zu erreichen. Das Projekt soll Mitte 2015 abgeschlossen sein.
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