Kanalsanierung als generationsübergreifende Aufgabe - Qualifikation und Qualität heißen die Schlüssel zum Erfolg
31.05.2007
"Sanierungsverfahren: Technologien und Wirtschaftlichkeit" lautete der Titel der 7. Veranstaltung, mit der die Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung in diesem Jahr fortgesetzt wurden. Eine Interessengemeinschaft hatte die Diskussionsplattform für Auftraggeber, Fachfirmen und Studenten 2002 aus der Taufe gehoben. Diese besteht aus der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg, dem Verbund Ingenieur Qualifizierung GmbH sowie der RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau.
Substanzerhalt, Instandhaltung und Modernisierung der Netze sind die Aufgaben, denen sich die Kanalsanierung zu stellen hat. Zukunftsorientiert und werterhaltend soll eine nachhaltige Sanierung sein. Wie ist das in der Zwickmühle zwischen rückläufiger Investitionsbereitschaft und angestrebter Lebensdauer zu verwirklichen? Antworten gaben die Referenten in ihren Beiträgen. Sie erläuterten anschaulich ihre praktischen Erfahrungen bei Erneuerung, Renovierung und Reparatur von Kanälen unter Einsatz unterschiedlichster Verfahren. Im Detail wurden die technologischen und wirtschaftlichen Vorteile der vorgestellten Verfahren erläutert. Je nachdem, mit welchen Verfahren das langlebige Wirtschaftsgut "kommunales Kanalnetz" saniert wird, unterscheiden sich die direkten und indirekten Kosten, aber auch Abschreibungszeiträume und Unterhaltskosten.
An die Zukunft denken
„Das Thema ganzheitliche Kanalsanierung hat sich zu einer generationsübergreifenden Aufgabe entwickelt" mit dieser Aussage brachte Dipl.-Ing. Nikola Milojevic und Dr.-Ing. Klaus Pecher die Meinung vieler Teilnehmer auf einen Punkt. Die Bestandserhaltung der Infrastruktureinrichtungen stellt eine der größten und wichtigsten Zukunftsaufgaben der Netzbetreiber dar. Angesichts einer angespannten Finanzlage müssen in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht optimale Konzepte gefunden und umgesetzt werden. Grabenlose Verfahren sind hier auf dem Vormarsch. Ein Referent sprach die Vorteile im Bereich der sozialen und umweltbedingten Kosten an. Zudem ist die Einbauzeit meist kurz und im Gegensatz zu Sanierungsmaßnahmen in offener Bauweise halten sich die Beeinträchtigungen für die Anwohner sowie den Fußgänger- und Straßenverkehr in akzeptablen Grenzen.
Netzbetreiber können heute aus einer Vielzahl von Sanierungsverfahren auswählen. Dipl.-Ing. (FH) Jochen Bärreis, stellvertretender Vorsitzender des Rohrleitungssanierungsverband e.V. (RSV) gab einen Überblick über den Stand der Technik. Angefangen bei der Schlauchlinersanierung über Compact Pipe, Rohrrelining, Kurzliner- und Robotertechnik, Montageverfahren, Berstlining und Zementmörtelauskleidung ist das Angebot entsprechend vielfältig. Auftraggeber haben die Qual der Wahl. Um kostspielige Abenteuer zu vermeiden und marode Kanäle effizient zu sanieren, ist deshalb neben Fachwissen vor allem praktische Erfahrung notwendig. Es gibt Lösungen - auch das eine Botschaft der Nürnberger Veranstaltung. Die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für erfolgreiche Sanierungskonzepte stehen zur Verfügung. Die Beteiligten müssen sie konsequent nutzen.
Qualität und Qualifikation heißen die Schlüssel zum Erfolg. Erfolgreiche Kanalsanierung ist ohne konsequente Qualitätssicherung von der Kanaluntersuchung bis zur Ausführung nicht möglich. „Besonderes Augenmerk ist auf die Definition von Anforderungsprofilen, das Vergabeverfahren, die Bauüberwachung sowie die Qualitätskontrollen zu legen", erläuterte Dipl.-Ing. Dieter Walter, ein vom Güteausschuss der RAL-Gütegemeinschaft Kanalbau beauftragter Prüfingenieur. Auftraggeber und Auftragnehmer ziehen dabei an einem Strang. „Eine Sanierung kann nur erfolgreich sein, wenn beide Partner eine ganzheitliche und gemeinsame Sanierung der undichten Kanäle verfolgen", so Walter weiter. Augenmerk muss vor allem auf die Anforderungen hinsichtlich Qualifikation, Eigenüberwachung und Lieferbedingungen der Baupartner gelegt werden. Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961 enthält einen solchen Anforderungskatalog. So gibt es eine Vielzahl von Fachfirmen, die für die Ausführung eines Sanierungsverfahrens die zugehörige Qualifikation besitzen (kanalbau.com). Firmen, die diesen Nachweis führen, erfüllen die von Auftraggebern gestellten Anforderungen an Material, Verfahren, Ausführung und Eigenüberwachung in Übereinstimmung mit den aktuellen Regelwerken.
Kontakt:
Güteschutz Kanalbau e.V.
Linzer Str. 21
53604 Bad Honnef
Tel.: +49 (0) 2224 9384-0
Fax: +49 (0) 2224 9384-84
eMail: info@kanalbau.com
Web: http://www.kanalbau.com
Weitere News und Artikel
27.09.2023
News
Leitungsbau geht viral!
Über 2.500 Follower, mehr als zweieinhalb Millionen Views und an die 100.000 Likes: In weniger als zwei Monaten hat sich der pipeline.31-Kanal auf TikTok zu einer unfassbaren Erfolgsgeschichte entwickelt.
25.09.2023
News
Welche Gesetze erleichtern den Bau von Wasserfern- und Verbundleitungen?
Der Bedarf an Wasserfern- und Verbundleitungen dürfte aufgrund der Folgen des Klimawandels zukünftig erheblich ansteigen. Die Auswirkungen der Trockenphasen auf die Wasserversorgung sind bereits an vielen Stellen in Deutschland sichtbar und werden noch ansteigen. Das macht einen erheblichen Aus- und …
22.09.2023
News
Betontrennmittelemulsionen auf Basis nachwachsender Rohstoffe
MC-Bauchemie hat mit der Ortolan Bio 800er-Reihe eine neue Produktfamilie auf den Markt gebracht. Die Betontrennmittelemulsionen Ortolan Bio 800 und Ortolan Bio 880 wurden speziell für glatte Sichtbetone entwickelt und überzeugen durch besonders umweltfreundliche Eigenschaften.
20.09.2023
Fachartikel
Energiesparend: Pumpen sollten Herzschlag folgen
Das Pumpen von Flüssigkeiten scheint ein gelöstes Problem zu sein, aber die Optimierung dieses Prozesses ist immer noch ein aktives Forschungsgebiet. Jede Anwendung – von Industrie bis Haushalt – würde von Energieeinsparungen profitieren. Forscher des Institute of Science and Technology …
18.09.2023
News
BRAWO® SYSTEMS verlängert und erweitert seine DIBt Zulassung für den erdverlegten Bereich
BRAWO® SYSTEMS hat das vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) vorgegebene umfangreiche Prüfprogramm erfolgreich absolviert und seine Zulassung für den erdverlegten Bereich erweitert.
15.09.2023
News
Marschengräben – Ökologisch ausgerichtete Gewässerunterhaltung und aktuelle Entwicklungen
Die DWA hat das Merkblatt DWA-M 622-2 „Marschengräben – Ökologie und Unterhaltung – Teil 2: Ökologisch ausgerichtete Gewässerunterhaltung und aktuelle Entwicklungen“ veröffentlicht.
13.09.2023
News
Ruhrverband mit dem DWA-Klimapreis ausgezeichnet
Der Ruhrverband hat den 3. Platz beim erstmals ausgeschriebenen Klimapreis 2023 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) gewonnen.
11.09.2023
News
Flächenbündig ohne Höhen und Tiefen
Stolperfallen und gefährliches Absacken durch den richtigen Einbau von Schachtabdeckungen vermeiden
08.09.2023
News
Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e. V. (GET) Kompakt Info 95
Wassergefährdende Stoffe dürfen nicht in die Umwelt gelangen. Deshalb müssen Leichtflüssigkeitsabscheideranlagen zum Schutz gegen Austrag von Leichtflüssigkeiten eine Überhöhung gegenüber dem tiefsten Zulauf sowie gegenüber der Rückstauebene aufweisen. Ein Fachkundiger für Abscheideranlagen gibt Tipps, was zu tun ist.
06.09.2023
News
DIRINGER & SCHEIDEL (D&S) übernimmt Druckrohr- und Kanalsanierungssparte der RTi Austria GmbH in die neu gegründete DIRINGER & SCHEIDEL AUSTRIA GMBH
Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags hat die DIRINGER& SCHEIDEL Rohrsanierung GmbH & Co. KG aus Mannheim, Deutschland Teile der traditionsreichen RTi Austria GmbH mit Sitz in Pucking, Österreich übernommen. Es handelt sich dabei um die grabenlose Druckrohr- und Kanalsanierungssparte, deren …
31.08.2023
News
Erstellung eines Arbeitsberichts „Plant Wide Control“ – Vernetzte Automatisierungslösungen auf Kläranlagen
Die DWA plant die Erstellung eines Arbeitsberichts „Plant Wide Control“ – Vernetzte Automatisierungslösungen auf Kläranlagen.
30.08.2023
News
Kanalgipfel 2023: Wasserwirtschaft in der Region - Stand und Perspektiven
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente …
Kontakt
Güteschutz Kanalbau e.V.
Linzer Str. 21
53604 Bad Honnef
Telefon:
02224 9384-0
Fax:
02224 9384-84