Neue zementfreie Ringspaltmasse
27.05.2019
MC-Bauchemie hat zusammen mit der PORR Bau GmbH eine Ringspaltmasse auf Basis eines Geopolymers entwickelt, die für den Einsatz in quellfähigen Gebirgen geeignet ist. Die zementfreie Ringspaltmasse verhindert Quelldrücke, ist sulfatbeständig und stellt die Bettungseigenschaften der Tunnelröhren dauerhaft sicher.
Beim maschinellen Tunnelvortrieb werden u.a. Tübbings zur Sicherung der Tunnelröhre eingebaut. Durch die Tunnelvortriebsmaschine entsteht verfahrensbedingt ein Spalt zwischen anstehendem Gebirge und der Tübbingröhre.
Zur Kraftübertragung und zur Verminderung von Oberflächensetzungen muss dieser Ringspalt möglichst mit Verfüllmaterialien vollständig verfüllt werden. Diese werden allgemein als Ringspaltmörtel bezeichnet, wobei man grundsätzlich zwischen sogenannten 1K- und 2K-Ringspaltmörteln unterscheidet.
Die 1K-Ringspaltmörtel sind betontechnologisch zusammengesetzt und enthalten Zement, Zusatzstoffe, Gesteinskörnungen und Wasser. Betonzusatzmittel steuern die speziellen Verarbeitungseigenschaften. 2K-Ringspaltmörtel bestehen aus Zement, Bentonit und Wasser.
Hier stellen Stabilisatoren die Verarbeitungseigenschaften sicher sowie eine Verarbeitungszeit von 48 bis 72 Stunden ein. Es handelt sich hierbei um Suspensionen mit hohen Mengen an Überschusswasser, die über Kilometer gepumpt werden können und damit vergleichsweise einfach in der Anwendung sind.
Im asiatischen Raum werden 2K-Ringspaltmörtel bereits seit vielen Jahren eingesetzt. In Deutschland wurden sie erstmalig beim Emscherprojekt, an der „Arge Emscher BA 40“, eingesetzt. Auch hier war MC-Bauchemie gemeinsam mit der PORR Bau maßgeblich an der Rezepturentwicklung beteiligt. MC lieferte alle notwendigen Additive und stellte die anwendungstechnische Unterstützung sicher.
Grenzen gängiger Ringspaltmörtelsysteme
Beide Verfahren haben ihre Vorteile, lassen sich jedoch nicht bei Durchörterung eines quellfähigen Gebirges, z.B. in anhydrithaltigem Gestein, einsetzen, da sie zementbasiert sind und Überschusswasser an das Nebengestein abgeben. Kommt Anhydrit mit Wasser in Kontakt, entsteht als Reaktionsprodukt Gips. Diese Reaktion geht mit einer Volumenvergrößerung von ca. 60 % einher!
Die damit verbundenen Quelldrücke sind so enorm, dass es zu Hebungen an der Erdoberfläche kommen kann und unterirdische Bauwerke nachhaltig geschädigt oder gar zerstört werden können. Für den Einsatz in anhydrithaltigen Böden muss die Abgabe von Überschusswasser aus dem Ringspaltmörtel an das Nebengestein daher unterbunden werden. Dies ist mit zementgebundenen Baustoffen nicht möglich.
Ringspaltmasse bietet auch bei anhydrithaltigen Böden Sicherheit
Für diese Zwecke haben MC-Bauchemie und PORR Bau eine völlig neuartige Ringspaltmasse auf Basis eines Geopolymers entwickelt. Als Geopolymere werden anorganische Bindemittel bezeichnet, die keinen Zement enthalten und deren Struktur sich auf Alumosilikate zurückführen lässt.
Das Bindemittel der neuen Ringspaltmasse besteht aus Hüttensand und Flugasche. Gesteinskörnungen werden als Stützkorn verwendet. An der Lisene, über die die Ringspaltmasse in den Ringraum eingebracht wird, wird ein Aktivator dazugegeben, der die Reaktion der Bindemittel auslöst.
Weiterhin enthält die Ringspaltmasse unterschiedliche Phosphate, die das Anquellen des Anhydrits unterbinden. Die betonähnlichen Eigenschaften der Ringspaltmasse erlauben die Produktion an einer Transportbetonanlage an der Baustelle. Die lange Verarbeitungszeit des Materials gibt Tunnelbauern mehr Flexibilität, da die Ringspaltmasse ohne Zugabe des Aktivators über lange Zeiträume ohne Veränderung gelagert werden kann. Die Ringspaltmasse wird zurzeit im anhydritführenden unausgelaugten Gipskeuper des Projektes „Stuttgart 21“ erfolgreich eingesetzt.
Weitere News und Artikel
27.09.2023
News
Leitungsbau geht viral!
Über 2.500 Follower, mehr als zweieinhalb Millionen Views und an die 100.000 Likes: In weniger als zwei Monaten hat sich der pipeline.31-Kanal auf TikTok zu einer unfassbaren Erfolgsgeschichte entwickelt.
25.09.2023
News
Welche Gesetze erleichtern den Bau von Wasserfern- und Verbundleitungen?
Der Bedarf an Wasserfern- und Verbundleitungen dürfte aufgrund der Folgen des Klimawandels zukünftig erheblich ansteigen. Die Auswirkungen der Trockenphasen auf die Wasserversorgung sind bereits an vielen Stellen in Deutschland sichtbar und werden noch ansteigen. Das macht einen erheblichen Aus- und …
22.09.2023
News
Betontrennmittelemulsionen auf Basis nachwachsender Rohstoffe
MC-Bauchemie hat mit der Ortolan Bio 800er-Reihe eine neue Produktfamilie auf den Markt gebracht. Die Betontrennmittelemulsionen Ortolan Bio 800 und Ortolan Bio 880 wurden speziell für glatte Sichtbetone entwickelt und überzeugen durch besonders umweltfreundliche Eigenschaften.
20.09.2023
Fachartikel
Energiesparend: Pumpen sollten Herzschlag folgen
Das Pumpen von Flüssigkeiten scheint ein gelöstes Problem zu sein, aber die Optimierung dieses Prozesses ist immer noch ein aktives Forschungsgebiet. Jede Anwendung – von Industrie bis Haushalt – würde von Energieeinsparungen profitieren. Forscher des Institute of Science and Technology …
18.09.2023
News
BRAWO® SYSTEMS verlängert und erweitert seine DIBt Zulassung für den erdverlegten Bereich
BRAWO® SYSTEMS hat das vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) vorgegebene umfangreiche Prüfprogramm erfolgreich absolviert und seine Zulassung für den erdverlegten Bereich erweitert.
15.09.2023
News
Marschengräben – Ökologisch ausgerichtete Gewässerunterhaltung und aktuelle Entwicklungen
Die DWA hat das Merkblatt DWA-M 622-2 „Marschengräben – Ökologie und Unterhaltung – Teil 2: Ökologisch ausgerichtete Gewässerunterhaltung und aktuelle Entwicklungen“ veröffentlicht.
13.09.2023
News
Ruhrverband mit dem DWA-Klimapreis ausgezeichnet
Der Ruhrverband hat den 3. Platz beim erstmals ausgeschriebenen Klimapreis 2023 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) gewonnen.
11.09.2023
News
Flächenbündig ohne Höhen und Tiefen
Stolperfallen und gefährliches Absacken durch den richtigen Einbau von Schachtabdeckungen vermeiden
08.09.2023
News
Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e. V. (GET) Kompakt Info 95
Wassergefährdende Stoffe dürfen nicht in die Umwelt gelangen. Deshalb müssen Leichtflüssigkeitsabscheideranlagen zum Schutz gegen Austrag von Leichtflüssigkeiten eine Überhöhung gegenüber dem tiefsten Zulauf sowie gegenüber der Rückstauebene aufweisen. Ein Fachkundiger für Abscheideranlagen gibt Tipps, was zu tun ist.
06.09.2023
News
DIRINGER & SCHEIDEL (D&S) übernimmt Druckrohr- und Kanalsanierungssparte der RTi Austria GmbH in die neu gegründete DIRINGER & SCHEIDEL AUSTRIA GMBH
Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags hat die DIRINGER& SCHEIDEL Rohrsanierung GmbH & Co. KG aus Mannheim, Deutschland Teile der traditionsreichen RTi Austria GmbH mit Sitz in Pucking, Österreich übernommen. Es handelt sich dabei um die grabenlose Druckrohr- und Kanalsanierungssparte, deren …
31.08.2023
News
Erstellung eines Arbeitsberichts „Plant Wide Control“ – Vernetzte Automatisierungslösungen auf Kläranlagen
Die DWA plant die Erstellung eines Arbeitsberichts „Plant Wide Control“ – Vernetzte Automatisierungslösungen auf Kläranlagen.
30.08.2023
News
Kanalgipfel 2023: Wasserwirtschaft in der Region - Stand und Perspektiven
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und wirtschaftlichen Bewertung dieser langlebigen Anlagen. Der Kanalgipfel bietet eine Hilfestellung für eine detaillierte und konsistente …
Kontakt
MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG
Saki M. Moysidis
PR-Manager
Am Kruppwald 1-8
46238 Bottrop
Deutschland
Telefon:
+49 2041 101 640
Fax:
+49 2041 101 688