Vorausschauendes Abwassermanagement und smarte Schachtkonfiguration
19.06.2018
Polymere Komplettsysteme von REHAU schaffen langlebige Kanalnetze und treiben die digitale Planung im Tiefbau voran.
Belastbarkeit und Effizienz im Fokus: Für dauerhaft sichere und wirtschaftliche Kanalnetze bietet der Polymerexperte REHAU aufeinander abgestimmte Abwassersysteme und umfassende Services. Umweltbewusste Fertigungsprozesse und die hohe Lebensdauer der polymeren Komplettlösungen garantieren nachhaltiges Abwassermanagement.
Die gesamte Kanalnetzlänge in Deutschland beträgt über 580.000 Kilometer – Tendenz steigend. Um übermäßige Belastungen und Schäden durch Fremdwassereintritt auszubessern, liegt der Investitionsbedarf der Kommunen in den Jahren 2006 bis 2020 bei jährlich rund vier Milliarden Euro, wie das Deutsche Institut für Urbanistik errechnet hat.
Für langlebige und wartungsarme Kanalnetze bietet der Polymerspezialist REHAU modulare, aufeinander abgestimmte Komplettsysteme aus dem hochwertigen Werkstoff Polypropylen (PP). Das korrosionsbeständige Komplettprogramm mit den Rohrsystemen AWADUKT PP (zertifiziert nach DIN EN 1852), den Schachtsystemen AWASCHACHT PP und den Anschlusssystemen AWADOCK garantiert maximale Dichtheit, erleichtert den Baustellenalltag erheblich und beugt aufwändigen Reparaturmaßnahmen und Sanierungsarbeiten vor.
Mit einer nachgewiesenen Dichtheit von fünf bar erfüllen die AWADUKT PP Kanalrohrsysteme die vorgegebene Anforderung um ein Zehnfaches. Anschlusselemente als besonders neuralgische Punkte für Fremdwassereintritt verfügen bei REHAU über das Safety-Lock-System, mit dem die Dichtung zuverlässig während des Steckvorgangs fixiert wird.
„Die ideal ineinandergreifenden Bestandteile des Gesamtsystems, auf das REHAU zehn Jahre Garantie gibt, ermöglichen eine Lösung für Generationen“, betont Christoph Schneider, Leiter Business Team Kanaltechnik bei REHAU. „Wie der TÜV mehrfach bestätigt hat, beträgt die Lebensdauer der REHAU Abwassersysteme mindestens 100 Jahre.“
Verlässlichkeit durch Polypropylen
Das leicht zu verlegende REHAU Komplettprogramm ist ausschließlich aus hoch belastbarem Polypropylen (PP) gefertigt und verzichtet völlig auf Füll- und Verstärkungsstoffe. „Die AWADUKT PP Kanalrohrsysteme sind wurzelfest, 250 Mal belastbarer als Kunststoffrohre mit mineralischen Additiven und 40 Mal schlagfester als Steinzeug oder Beton“, erläutert Christoph Schneider.
Auch die Produktfamilie AWASCHACHT PP widersteht höchsten Belastungen, wie beispielsweise durch den Straßenverkehr von bis zu zehn Tonnen Radlast.
Die temporäre thermische Belastbarkeit von Polypropylen zwischen -20°C und +90° C ermöglicht einen ganzjährigen Baubetrieb und stellt selbst unter extremen Bedingungen ein verlässliches System sicher. Aufgrund der Resistenz des korrosionsbeständigen Werkstoffs selbst gegen aggressive Industrieabwässer sind die REHAU Lösungen für den Einsatz in den Wasserschutzzonen II und III geeignet.
Alles im Blick
Um nachhaltige, langfristig funktionierende Kanalnetze zu realisieren, bietet REHAU flexible, bedarfsgerechte Systemlösungen an. Planer, Kommunen und Tiefbauunternehmen unterstützt das international tätige Unternehmen zudem mit umfassenden Serviceleistungen bereits ab der Vorplanung. Mehrere regionale REHAU Verkaufsbüros stehen während der gesamten Projektlaufzeit als leicht erreichbare Ansprechpartner zur Verfügung.
„Kontinuierliche Beratung ist ein entscheidender Bestandteil unseres Angebots“, erläutert Christoph Schneider. „Auch außerhalb einzelner Vorhaben informieren wir unsere Kunden und Partner regelmäßig in Webinaren und Veranstaltungen der REHAU Akademie.“ So brachte der Polymerexperte im Frühjahr 2018 die Seminarreihe „Kanalnetze innovativ“ als Plattform für praxisorientierten Austausch in 15 deutsche Städte.
Immer die richtige Lösung
Unter dem Motto „Smart up, size down“ digitalisiert der Polymerexperte die Planungs- und Fertigungsprozesse für individuelle Wunschschächte und bietet mit polymeren Großschächten der Nennweite DN 1000 eine sichere und kostenbewusste Alternative zu Schächten der Nennweite DN 1200 oder DN 1500. Damit minimiert REHAU die erforderlichen Tiefbauarbeiten gerade in Ballungszentren und vereinfacht die Baustellenabwicklung deutlich.
Im Vergleich zu einem Schacht der Nennweite DN 1500 spart ein smartAWASCHACHT DN 1000 etwa 34 Prozent des Erdaushubs und ermöglicht aufgrund des deutlich niedrigeren Gewichts ein stark vereinfachtes Handling im Vergleich zu konventionellen Bauteilen, die teilweise mehrere Tonnen Gewicht auf die Waage bringen.
Nachhaltig in Einsatz und Produktion
„Mit 100 Jahren Lebensdauer stehen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zugleich an erster Stelle“, betont Christoph Schneider. Bereits in der Produktion der polymeren Abwassersysteme rückt REHAU das Thema Umweltbewusstsein in den Fokus: Als erstes Unternehmen im Bereich Tiefbau wurde der Polymerexperte im Jahr 2016 mit Gold nach dem Konzept „Cradle to Cradle“ für die Rohrsysteme SN 10 und SN 16 ausgezeichnet.
Aus 100% recycelbarem Polypropylen gefertigt, steht die REHAU Produktgruppe AWADUKT PP am Ende ihrer Lebensdauer in einem geschlossenen Materialkreislauf für neue Produkte zur Verfügung. Nicht zuletzt ihr geringes Gewicht trägt zu mehr Nachhaltigkeit bei, da in der Logistik weit weniger Tonnenkilometer als bei anderen Tiefbauwerkstoffen anfallen.
Polymerexperte REHAU treibt digitale Planung im Tiefbau voran
„Smart up, size down“: Der Polymerspezialist REHAU zeigte auf der diesjährigen Weltleitmesse IFAT, wie er Planungs- und Produktionsprozesse von Schächten dank Digitalisierung erheblich vereinfacht und beschleunigt. Langlebige, leicht zu handhabende polymere Schächte der Nennweite DN 1000 mit komplexen Schachtgeometrien bieten nun eine vorteilhafte Alternative zu branchenüblich behäbigeren Lösungen.
Schächte manuell konstruieren und Objektfragebögen mit der Hand ausfüllen: Diese fehleranfälligen, aufwändigen und zeitintensiven Projektschritte gehören der Vergangenheit an. Auf der IFAT 2018 präsentierte der Polymerexperte REHAU eine intelligente Softwarelösung, um Schächte online oder per App detailliert zu konfigurieren und alle relevanten Planungsinformationen mit einem Klick einzulesen. Im Zuge der Datenaufbereitung entsteht dadurch in nur 24 Stunden ein digitaler Schachtzwilling, der die Prüfung komplizierter Schächte vereinfacht und Fehler vermeidet. Aufgrund moderner, digitalisierter Fertigung produziert REHAU diese smart konfigurierten Schächte innerhalb kürzester Zeit.
„Damit hängt eine weitere innovative Produktlösung zusammen“, erläutert Guido Kania, Leiter Technik Tiefbau bei REHAU. „Mussten Schächte mit vielen großdimensionierten Zuläufen bisher üblicherweise in DN 1200 oder sogar DN 1500 gefertigt werden, so können sie heute dank smartAWASCHACHT in DN 1000 realisiert werden.“ Dadurch ist der Schacht um ein Vielfaches leichter, beansprucht weniger Platz in engen Baustellensituationen und gestaltet Tiefbauarbeiten kostengünstiger. Zudem wird er vollständig aus dem dauerhaft korrosionsbeständigen, hochwertigen Werkstoff Polypropylen gefertigt, der sich in den letzten Jahrzehnten sogar im Chemieanlagenbau bewährt hat.
Smart up: Einfache und flexible Schachtplanung
„Online und per App lassen sich individuelle Wunschschächte nun an jedem Wochentag und zu jeder Uhrzeit konfigurieren“, erläutert Peter Staschik, Produktmanager bei REHAU. „Die Softwarelösung erlaubt umfassende Planungsfreiheit auch hinsichtlich Anzahl und Durchmesser der Zuläufe oder der anzuschließenden Rohrwerkstoffe.“
So bietet ein digitaler Schachtzwilling, der aus allen relevanten Daten entsteht, Planungssicherheit und erleichtert zugleich womöglich schnell nötige Modifikationen, wenn im Zuge der Bauarbeiten unerwartete Rahmenbedingungen zu berücksichtigen sind. Da REHAU die digital konfigurierten Sonder- und Großschächte zügig liefern kann, lassen sich Stillstände auf der Baustelle und damit kostenintensive Verzögerungen des Gesamtprojekts vermeiden.
Size down: Einfachere Tiefbauarbeiten mit Großschächten DN 1000
Gerade in beengten Ballungszentren zahlt es sich aus, dass Schächte von REHAU die Baustellenlogistik vereinfachen und das erforderliche Ausmaß an Tiefbauarbeiten begrenzen. Denn im Vergleich zu einem Schacht der Nennweite DN 1500 spart ein smartAWASCHACHT DN 1000 etwa 34 Prozent des Erdaushubs und 76 Prozent des Lagerplatzbedarfs. Die deutlich leichtere Lösung verhindert zudem das gefährliche Handling von andernfalls bis zu acht Tonnen schweren Bauteilen.
Dabei ist der nach dem Baukastenprinzip konzipierte AWASCHACHT mit Konus, Schachtring und Schachtboden auf eine direkte sohlgleiche Anbindung aller Rohrwerkstoffe wie Steinzeug, Guss, Beton oder GFK ausgelegt. „Natürlich ist smartAWASCHACHT mit anderen Materialen kompatibel, aber es hat zahlreiche Vorteile, sich für ein durchgehendes, polymeres Gesamtsystem zu entscheiden“, betont Guido Kania. „Die robusten Bauteile aus korrosionsbeständigem Material sichern die dauerhafte Dichtheit und eine Lebensdauer von mindestens 100 Jahren.“
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