Wohin mit dem Regenwasser?
29.04.2015
Regenwasserbehandlungssystem RAUSIKKO HydroMaxx als nachhaltige Lösung: Beim Bau des neuen Bürogebäudes der Shopware AG im nordrhein-westfälischen Schöppingen wurde für die Entwässerung der rund 1.400 Quadratmeter Dachflächen und 1.800 Quadratmeter Park- und Verkehrsflächen eine nachhaltige Lösung gesucht. Fündig wurden die Verantwortlichen mit dem Regenwasserbehandlungssystem RAUSIKKO HydroMaxx sowie weiteren Lösungen aus dem Hause REHAU.
Planer und Bauherren werden immer häufiger mit der Frage konfrontiert, wie Regenwasser sinnvoll und nachhaltig entsorgt werden kann. Auch der Shopware AG im nordrhein-westfälischen Schöppingen begegnete dieses Problem. Denn der Softwarehersteller für Online-Shopsysteme errichtete an seinem Firmensitz ein neues Bürogebäude mit Zufahrtswegen und Stellplätzen, für das eine nachhaltige Lösung für die Entwässerung von rund 1.400 Quadratmetern Dachflächen und weiteren 1.800 Quadratmetern Park- und Verkehrsflächen gefunden werden musste. Der Planung stellte sich das beauftragte Ingenieurbüro Hans Rehms aus Borken.
Aufgrund baulicher Gegebenheiten konnte das Niederschlagswasser des Grundstücks nicht in das öffentliche Kanalnetz eingeleitet werden. Auch eine großflächige Versickerung über Mulden oder Gräben schied wegen der beengten Platzverhältnisse und der eingeschränkten Versickerungseignung des anstehenden Bodens aus. Für eine unterirdische Versickerung des Regenwassers war es aus Gründen des Boden- und Grundwasserschutzes erforderlich, das von den Park- und Verkehrsflächen abfließende Niederschlagswasser vorab einer geeigneten Behandlung zuzuführen. Hierbei galt es, die Vorgaben der Bundesbodenschutzverordnung einzuhalten und sowohl die im abfließenden Wasser enthaltenen Feststoffe (Reifen-, Bremsenabrieb) und Leichtflüssigkeiten (Benzin, Tropföl) als auch die gelösten Schwermetalle (Kupfer, Zink) weitestgehend zu entfernen.
Zweistufiges Entwässerungskonzept
Das vom Planungsbüro erarbeitete Entwässerungskonzept sieht vor, dass nur das unbelastete Dachflächenwasser des Gebäudes über ein offenes Retentionsbecken gedrosselt in einen nahegelegenen Bach geleitet wird. Wegen der eingeschränkten Flächenverfügbarkeit und der zulässigen Belastbarkeit des Gewässers wird das von den Park- und Verkehrsflächen ablaufende Wasser zunächst über eine modular aufgebaute Niederschlagswasserbehandlungsanlage geführt, die aus einer Sedimentationseinheit zur Abscheidung von Partikeln und Leichtflüssigkeiten und einem Adsorptions- und Filterschacht zur Reinigung der gelösten Schadstoffe besteht.
Die Lösung hierfür bot das Regenwasserbehandlungssystem RAUSIKKO HydroMaxx aus dem Hause REHAU. Es besteht aus zwei Reinigungsstufen. Zunächst wird das zu behandelnde Wasser in einer Sedimentationsanlage vom Typ RAUSIKKO SediClean mechanisch gereinigt. Das so vorbehandelte Wasser wird in der nachfolgenden Stufe, dem RAUSIKKO HydroClean AF, einer physikalisch-chemischen Reinigung unterzogen. Ein wichtiges Argument für die Auswahl des eingesetzten Systems war außerdem die lange Standzeit des Filters sowie die durch ein unabhängiges Prüfinstitut nachgewiesene Reinigungsleistung entsprechend dem Prüfkatalog des Deutschen Instituts für Bautechnik in Berlin (DIBt). Entscheidend für Bauherrn und Betreiber der Anlage war zudem, dass die Anlage problemlos zu inspizieren und zu warten ist und der Filtertausch mit herkömmlichen Geräten erfolgen kann. Die Anlage kann ohne schweres Gerät transportiert und verlegt werden und ist einfach einzubauen.
Versickerung an Ort und Stelle
Nachdem das von den Park- und Verkehrsflächen abfließende Regenwasser die Behandlungsanlage durchlaufen hat, wird es über eine unterhalb der Parkflächen angeordnete Versickerungsanlage dem Untergrund zugeführt. Der ökologische Vorteil dieser Lösung ist, dass das örtlich anfallende Niederschlagswasser an Ort und Stelle versickern kann und somit die natürliche Grundwasserneubildung wie im unbebauten Zustand erhalten bleibt. Die hydraulische Bemessung der Versickerungsanlage erfolgte auf Basis des DWA-Arbeitsblattes A-138 unter Verwendung der hydrologischen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Standort Schöppingen.
Aufgrund des hohen Speicherkoeffizienten der eingesetzten Speicherblöcke RAUSIKKO Box war es möglich, die Versickerungsanlage kompakt und platzsparend auszuführen und dadurch den Aushub und die Erdarbeiten auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Dies war angesichts der schwierigen Baugrundverhältnisse im Objektgebiet ein wichtiger Punkt. Die Blöcke sind aufgrund ihrer baustellengerechten Größe einfach zu verlegen und ermöglichten so einen raschen Baufortschritt. Die Versickerungsboxen RAUSIKKO Box verfügen über eine allgemeine Bauartzulassung des DIBt. Hierin sind Herstellung, Eigenschaften und Anwendung der Blöcke ebenso definiert wie Maßnahmen zur Qualitätssicherung – für den Eigentümer der Anlage ein mehrfaches Plus in puncto Sicherheit.
Umfassende Unterstützung
Bei der Projektierung und Umsetzung konnte auf die umfassende Erfahrung von REHAU zurückgegriffen werden. Der Vor-Ort-Service des Herstellers sowie die enge Abstimmung zwischen den Beteiligten ermöglichten es, Planung und Einbau der Entwässerungsanlagen fristgerecht zu realisieren.
Weitere News und Artikel
24.07.2024
Fachartikel
Innovative Lösungen aus dem Funke-Baukasten
Modernes Regenwasserkonzept für neues Betriebsgelände von Nüßing
Aufgrund der anfallenden Menge an Niederschlagswasser und mit Blick auf behördliche Auflagen hat die Alois Nüßing GmbH & Co.KG beim Umzug …
19.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Aussteller Acquaint
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen …
19.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Pflichtaufgabe Abwasser – eine Chance für strategische Partnerschaften
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen …
19.07.2024
News
Ein leistungsstarkes Trio
VibroDrill-Vibrationsbohrgeräte von terra infrastructure
Mit der neuen Serie VibroDrill VD 50, 100 und 150 erobert die terra infrastructure GmbH derzeit den Markt für Vibrationsbohrgeräte. Dank modernster Technik setzen …
17.07.2024
Fachartikel
Hachenburg setzt auf eine nachhaltige Kanalinfrastruktur
Bau eines 2.800 m langen Verbindungssammlers mit FABEKUN®
Dass man gemeinsam stärker ist, zeigt sich im rheinland-pfälzischen Hachenburg derzeit gleich an zwei Beispielen. Um eine mehr …
16.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Aussteller WIEDEMANN enviro tec
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten …
16.07.2024
News
Weitergehende Aufbereitungsanlage im Wasserwerk Hengsen geht in Betrieb
Um die Trinkwasserqualität zu sichern und auch in Zukunft in der Ruhr vorkommenden Spurenstoffen entgegenzuwirken, hat die Wasserwerke Westfalen GmbH (WWW) eine weitergehende …
15.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Nutzung von Wärme aus Abwasser in den Kanälen der Stuttgarter Stadtentwässerung
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele …
12.07.2024
News
Naturnahe Umgestaltung der Lippe mit Schwimmbagger in Datteln-Ahsen
Ab dieser Woche setzt der Lippeverband in Datteln-Ahsen einen Schwimmbagger ein, um die Ufer- und Auenlandschaft der Lippe auf einer Länge von etwa 400 Metern naturnah umzugestalten …
11.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: Aussteller APX10
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen stehen, besteht in einer fundierten technischen und …
10.07.2024
News
Kanalgipfel 2024: CO2-Emissionen bei der Kanalsanierung– Ermittlung und Konsequenzen
Die Entwässerungssysteme unserer Städte sind ein wesentlicher Bestandteil des kommunalen Anlagevermögens. Die große Zukunftsaufgabe, vor der viele Kommunen …
10.07.2024
News
Davon profitieren alle
terra infrastructure kooperiert mit den Werkstätten der Lebenshilfe Heinsberg
Es ist eine besondere Art der Kooperation, die die terra infrastructure GmbH mit den Werkstätten der Lebenshilfe Heinsberg e.V. geschlossen hat. …
Kontakt
REHAU AG + Co
Tanja Nürnberger
Ytterbium 4
91058 Erlangen
Deutschland
Telefon:
+49 9131 92-5496
Fax:
+49 9131 92-515496