Wupperverband zahlt 3,5 Mio. Euro an Mitglieder zurück
05.12.2007
Energiemanagement: Kosten senken und den Kohlendioxid-Ausstoß reduzieren
Im Geschäftsbereich Talsperren und Stauanlagen betrug der Überschuss in 2006 rund 151.000 Euro, im Geschäftsbereich Gewässerunterhaltung rund 147.000 Euro. Diese Überschüsse werden der Beitragsausgleichsrücklage des jeweiligen Geschäftsbereichs zugeführt und dienen der Stabilität der Beiträge für die kommenden Jahre. Die Überschüsse wurden in allen Geschäftsbereichen bei voller Leistungserfüllung erzielt.
Für das Jahr 2008 schlägt der Wupperverband seinen Verbandsmitgliedern im Bereich Kläranlagen / Entsorgung zum zweiten Mal in Folge eine Beitragssenkung von 0,7 Prozent bzw. rund 500.000 Euro vor. Der Beitragsbedarf in 2008 beträgt in diesem Geschäftsbereich somit rund 69,4 Mio. Euro. In den Geschäftsbereichen Talsperren / Stauanlagen und Gewässerunterhaltung bleibt der Beitragsbedarf in 2008 gegenüber dem Vorjahr konstant.
Energiemanagement spart Kosten und entlastet die Umwelt
Auch der Betrieb gewerblicher Art Wasserkraftanlagen verzeichnete nach Abschluss des Geschäftsjahres 2006 einen Überschuss in Höhe von rund 210.000 Euro, da ganzjährig ausreichend Wasser in den Talsperren zur Wasserkraftnutzung zur Verfügung stand. Der Wupperverband betreibt derzeit Wasserkraftanlagen im Klärwerk Buchenhofen, an der Wupper-Talsperre und an der Bever-Talsperre. An der Ronsdorfer Talsperre wird eine Kleinwasserkraftanlage als Anschauungsobjekt für den Schulunterricht betrieben. Insgesamt wurden mit den Wasserkraftanlagen des Wupperverbandes in 2006 rund 11 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 2400 Vier-Personen-Haushalten. Für das Jahr 2008 ist der Einbau von zwei weiteren Wasserkraftanlagen an der Lingese-Talsperre und an der Brucher-Talsperre in Marienheide vorgesehen.
Die Nutzung von erneuerbarer Energie in Form von Wasserkraft ist ein Aspekt in dem Energiekonzept des Wupperverbandes. Das Thema Energie ist für den Verband in unterschiedlichen Bereichen von großer Bedeutung und wird daher in 2008 als Strategiethema behandelt. Die Zielsetzung des Verbandes ist, Energie einzusparen und erneuerbare Energie verstärkt zu nutzen, um Kosten zu senken und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Um dies zu erreichen, hat der Wupperverband z. B. Energieanalysen in seinen Klärwerken durchgeführt, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Durch die Analyse des Energieverbrauchs und die Umsetzung von Einsparmöglichkeiten konnte im Klärwerk Kohlfurth der Verbrauch um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 2004 gesenkt werden.
Das Biogas aus der Klärschlammfaulung wird in sechs Klärwerken zur Stromerzeugung genutzt. In der Schlammverbrennungsanlage wird mit Dampfkraft Strom erzeugt. In 2006 hat der Verband durch die Nutzung erneuerbarer Energie rund 25 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt. Das ist mehr als die Hälfte seines Gesamtstromverbrauchs von rund 42 Mio. Kilowattstunden. Den Einsatz von erneuerbaren Energien wird der Wupperverband weiter vorantreiben und optimieren. Ein möglicher Weg ist die Vergärung organischer Abfälle, z. B. Gemüse- oder Fettabscheiderabfälle, in den Faulbehältern der Klärwerke zur Steigerung der Biogasproduktion und somit zur Steigerung der Stromerzeugung in den Blockheizkraftwerken.
Wasserwirtschaft in 2007: Trockenmonat im April - Hochwasser im August
In seinem Vortrag über Ereignisse und Entwicklungen in 2007 lenkte Vorstand Bernd Wille das Augenmerk auch auf die wasserwirtschaftlichen Besonderheiten des abgelaufenen Jahres. Das Wasserwirtschaftsjahr 2007 (1. November 2006 bis 31. Oktober 2007) war mit 1.633 Liter Niederschlag pro Quadratmeter an der Messstelle Bever-Talspere um 306 Liter nasser als im Durchschnitt. Es gehörte zu den bisher 10 nassesten Jahren der vergangenen 100 Jahre.
Im April dagegen verzeichnete die Messstelle Bever-Talsperre mit 2,2 Litern Regen pro Quadratmeter nur 2,4 Prozent der durchschnittlichen April-Regenmenge von 91 Litern. Einen derart trockenen April gibt es statistisch nur etwa alle 200 Jahre. Angesichts der hohen Temperaturen und der Trockenheit im April war in Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern und bei der Veranstaltung "unverDHÜNNt" an der Trinkwassertalsperre Große Dhünn im September die Sorge der Menschen spürbar, ob die Trinkwasserversorgung im Bergischen Land auch mit Blick auf die möglichen Auswirkungen des Klimawandels ausreichend ist. Die Trinkwasserversorgung im Bergischen Land ist nach Ansicht von Bernd Wille sehr gut aufgestellt. So ist die Große Dhünn-Talsperre des Wupperverbandes mit ihrem Stauraum von rund 81 Mio. Kubikmetern so bemessen, dass sie auch in zwei aufeinander folgenden Trockenjahren ausreichend Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung zur Verfügung stellen kann. Mit dieser und den weiteren Trinkwassertalsperren der Stadtwerke (z. B. Kerspe-Talsperre, Herbringhauser-Talsperre, Sengbach-Talsperre) im Wuppergebiet sowie den weiteren Gewinnungsanlagen der Stadtwerke stehen ausreichende Mengen an Trinkwasser zur Verfügung.
Der Monat August war insgesamt im Verbandsgebiet nasser als im Durchschnitt. Ein Extremereignis gab es am Abend des 6. August. Örtlich kam es zu starken Gewitterschauern: In Solingen-Unterburg (Messstelle Klärwerk Burg) regnete es innerhalb von ca. drei Stunden 67,9 Liter pro Quadratmeter. Auch das Stadtgebiet Remscheid war von extremen Regenmengen betroffen. An der Messstelle Falkenberg beispielsweise hat es am 6. August im Zeitraum von einer Stunde und 15 Minuten rund 73 Liter pro Quadratmeter geregnet, was statistisch seltener als alle hundert Jahre vorkommt. In Solingen traten der Eschbach und seine Zuläufe, in Remscheid der Morsbach und seine Nebengewässer über die Ufer. Die Folge waren Überschwemmungen mit zum Teil erheblichen Sachschäden.
Nach den Sofortmaßnahmen an den betroffenen Gewässern zur Beseitigung von Schäden und Hindernissen hatte der Wupperverband in Absprache mit den Kommunen und Behörden mit der Auswertung und Aufarbeitung des Extremereignisses begonnen. Es sollen gemeinsam Möglichkeiten gefunden werden, die Situation an den betroffenen Gewässern zu verbessern. Angesichts des Hochwassers wird der Wupperverband ein erweitertes Hochwasserschutzkonzept erarbeiten und in 2008 dem Verbandsrat vorlegen. Dieses Konzept soll u.a. Vorschläge zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Verband, Kommunen, Feuerwehr und den potenziell betroffenen Bürgern enthalten, aber auch Aspekte der Gewässerunterhaltung berücksichtigen.
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