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(Tabelle: Art und Richtwerte für Korrosionsbeanspruchungen durch kommunales Abwasser bei zementgebundenen Werkstoffen in Abwasseranlagen in Anlehnung an DWA-M 168)

(Tabelle: Grenzwerte für die Expositionsklassen XA bei chemischem Angriff durch Grundwasser oder Wässer vorwiegend natürlicher Zusammensetzung in Anlehnung an DIN 4030 Teil 1 und Schießl et al.)

Vereinfacht können die den Beton oder andere zementgebundene Werkstoffe chemisch angreifenden Stoffe in zwei Gruppen eingeteilt werden [Wieri82] [Lohse2005]:

  • Stoffe, die den Zementstein auflösen und damit zu einer Volumenverringerung des ursprünglichen Betonquerschnittes führen (lösender Angriff)

  • Stoffe, die ein Treiben, d. h. eine Volumenvergrößerung unter gleichzeitiger Gefügeauflockerung bewirken (treibender Angriff)
(Bild: Fehlen der Betonschutzschicht) (…

Ein lösender chemischer Angriff wird durch Säuren, bestimmte austauschfähige Salze, starke Basen, organische Fette und Öle und in geringem Maße auch durch weiches Wasser hervorgerufen. Dabei werden die Calciumsilikat-, Calciumaluminat- und -ferrithydrate des Zementsteins durch Hydrolyse gespalten und das dabei freigesetzte Ca(OH)2 sowie die durch Ionenaustausch gebildeten, leichtlöslichen Salze gelöst. Zuschläge werden angegriffen, wenn sie aus Kalk- …

Die heute hergestellten Beton- und Stahlbetonrohre vom Typ 2 erfüllen die in nachfolgenden Tabelle enthaltenen Anforderungen im vollen Maße. Einem treibenden Sulfatangriff kann darüber hinaus durch Verwendung von Zement mit hohem Sulfatwiderstand (HS-Zement) oder durch eine Mischung aus Zement und Flugasche begegnet werden [Kampe2011].

Zur Vermeidung von Innenkorrosionen dürfen nach DWA-M 115-2 und DIN 1986-3 keine Stoffe in eine öffentliche Abwasseranlage …

Die Tabelle gibt eine Übersicht über die Angriffsart und die Richtwerte für Korrosionsbeanspruchungen durch kommunales Abwasser bei zementgebundenen Werkstoffen in Abwasseranlagen.

(Tabelle: Art und Richtwerte für Korrosionsbeanspruchungen durch kommunales Abwasser bei zementgebundenen Werkstoffen in Abwasseranlagen in Anlehnung an DWA-M 168)

Bei der Kategorie „stark angreifend“ sind geringfügige Betonmodifikationen erforderlich, die sich im Wesentlichen auf die Zementart und die Betondeckung der Bewehrung beschränken.

Erst bei einer auf Dauer chemisch „stark angreifenden Umgebung“ sind spezielle Korrosionsschutzmaßnahmen wie z. B. Beschichtungen, Auskleidungenn oder weitergehende Betonmodifikationen vorzunehmen, um dem Rohr die notwendige Resistenz zu verleihen [Stein87b].

Betriebliches …

Eine besondere Art der Innenkorrosion aufgrund von Mikrobiologische Vorgängen stellt bei teilgefüllten Kanälen aus zementgebundenen Werkstoffen die Biogene Schwefelsäure-Korrosion (BSK) dar (auch Sulfidkorrosion oder Biogene Säure-Korrosion genannt).

Während bei der Korrosion infolge direkter Einwirkungen aggressiver Abwässer ausschließlich der untere Teil des Rohres (benetzter Kanalbereich) betroffen ist, sind die Auswirkungen der Biogenen Schwefelsäure-…

(Bild: Prinzipieller Ablauf bei der Biogenen Schwefelsäure-Korrosion in Anlehnung an [Bock84] - neu visaplan)

Die im Abwasser sowie in den Ablagerungen – reduktiver Teil der Rohrleitung – enthaltenen Proteine (Eiweißstoffe) werden durch mikrobielle Vorgänge unter anaeroben oder aeroben Bedingungen zu flüchtigen Schwefelverbindungen abgebaut (hauptsächlich zu Schwefelwasserstoff). Zusätzlich können durch bakteriellen Stoffwechsel unter anaeroben Bedingungen …

Nach Bielecki unterscheidet man verschiedene Formen des Entstehens der durch biologisch gebildete (biogene) Schwefelsäure verursachten BSK, die sowohl einzeln als auch kombiniert auftreten können [Biele87a]:

  • Endogene Form - Die Ursache des BSK liegt innerhalb des Kanalsystems. Man unterscheidet hier weiter zwischen:
    • Autogene Form - Sulfide entwickeln sich aus organischen und anorganischen Schwefelverbindungen in der Sielhau, im Abwasser und in den …

(Bild: Prinzipieller Ablauf bei der Biogenen Schwefelsäure-Korrosion in Anlehnung an [Bock84] - neu visaplan)

Da die flüchtigen Schwefelverbindungen im Abwasser nicht schnell genug oxidiert werden, gelangen sie durch Diffusion und Turbulenzen aus dem Abwasser in die Kanalatmosphäre (dem oxidativen Teil des Rohrleitungsquerschnittes) und somit auch an die Kanalwandung.

Dort werden die Verbindungen chemisch zu elementarem Schwefel aufoxidiert. Dieser …

(Bild: Prinzipieller Ablauf bei der Biogenen Schwefelsäure-Korrosion in Anlehnung an [Bock84] - neu visaplan)

Bei idealen Temperaturbedingungen ist eine Schwefelsäurekonzentration bis 23 % möglich [Klose80].

Bei den in der BRD üblichen Abwassertemperaturen zwischen 10 °C und 20 °C beträgt der Säuregehalt ungefähr 7 % bis 9 %. Der optimale Säuregehalt von 34,4 % liegt bei 30 °C vor, während eine Abwassertemperatur von 37 °C eine Schwefelsäurebildung …

Kanalstrecken, in denen gleichzeitig Sauerstoff im Gasraum zur Verfügung steht, sind besonders gefährdet durch Biogene Schwefelsäure-Korrosion. Anzutreffen sind diese speziellen Strecken nach:

  • Pumpwerken,
  • Eintritt von Druckleitungen,
  • Einleitung sulfidhaltiger Abwässer aus
    • Absetzanlagen,
    • Gewerbe- und Industriebetrieben,
  • Einleitung aus Druckentwässerungssystemen,
  • Abstürzen von anderen Bauwerken, durch die Turbulenten erzeugt werden. [Biele1983]

Ermittlung von Korrosionsgeschwindigkeit und Abtragsraten

Zur Abschätzung der Korrosionsraten an zementgebundenen Rohren infolge der Biogenen Schwefelsäure-Korrosion gibt es einige Erfahrungswerte und Modelle, die teilweise jedoch zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen [Lohse2005]:

  • Bei einem Beton mit quarzitischen Zuschlagsstoffen und einem pH-Wert kleiner 6,5 auf der feuchten Betonoberfläche kann je nach pH-Wert mit einem Korrosionsabtrag …

Da sich die beiden Hauptkodes „einragender Anschluss“ und „schadhafter Anschluss“ nach DIN EN 13508-2 in ihren Schadensursachen und ‑folgen sehr ähnlich sind, werden diese nachfolgend zusammengefasst behandelt.

Als „einragender Anschluss“ wird nach DIN EN 13508-2 „ein in die Rohrleitung hineinragendes Anschlussrohr, welches den Querschnitt einengt“ bezeichnet. Dabei muss der Anschluss an sich nicht schadhaft sein.

Eine nähere Charakterisierung des …

Ist ein Anschluss schadhaft – unabhängig davon, ob er gleichzeitig auch einragt – wird er nach DIN EN 13508-2 dem Hauptkode „schadhafter Anschluss“ zugeordnet. Charakterisiert wird dieser nach der Art des Schadens:

  • Lage des Anschlusses am Rohr falsch (Kodezusatz A)

  • Spalt zwischen dem Ende des Anschlusses und der Rohrleitung (zurückliegender Anschluss / Kodezusatz B)

  • Am Umfang des Anschlusses ist teilweise ein Spalt (unvollständig eingebundener …

DWA-M 149-2 ergänzt diese Charakterisierung wie folgt:

  • Kodezusatz A „beinhaltet, z. B. zu tiefe oder tangentiale Anschlüsse sowie Anschlüsse entgegen der Fließrichtung“.

  • Kodezusatz B „bezieht sich auf den Abstand zur Außenseite der Hauptleitung".

  • Kodezusatz E „beinhaltet auch Wurzeleinwuchs durch den Anschluss“ (hier ist dann auch zusätzlich der Hauptkode BBA für Wurzeleinwuchs zu verwenden).

  • Für Kodezusatz D (z. B. Riss), E (z. B. unvollständige …

Für das Auftreten einragender (BAG) oder schadhafter Anschlüsse (BAH) kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht, die sich folgenden Gruppen zuordnen lassen:

  • Nicht fachgerecht eingebaut
  • Folge von anderen Schäden

Die Vielzahl der Schadensvarianten resultiert daraus, dass Anschlüsse teilweise nicht nach den anerkannten Regeln der Technik eingebaut wurden. Folgende Fehler wurden hierbei häufig gemacht:

  • Nicht gelenkige Ausbildung des Anschlusses am …

Mögliche Schadensfolgen schadhafter Anschlüsse sind:

  • Abflusshindernis

  • Rückstau in der angeschlossenen Rohrleitung

  • Abwasserexfiltration (BBG)

  • Reduzierung der hydraulischen Leistungsfähigkeit

  • Grundwasserinfiltration (BBF) mit Erhöhung des Fremdwasseranteils und Bodeneintrag (BBD)

  • Wurzeleinwuchs (BBA)

  • Erhöhter Betriebsaufwand (Schwierigkeiten bei der Untersuchung und Reinigung)

Unter dem Hauptkode „Poröses Rohr“ fasst DIN EN 13508-2 alle Schäden zusammen, bei denen der Rohrwerkstoff porös, d. h aufgrund einer verminderten strukturellen Integrität des Werkstoffes (lokal oder systematisch) durchlässig erscheint.

Eine spezifiziertere Charakterisierung dieses Hauptkodes gibt es nicht.

(Bild: Poröses Rohr (BAN) )

[EN13508-2:2011]

Zu den möglichen Schadensursachen zählen:

  • Fertigungsfehler bei der Herstellung der Rohre

  • Werkstofffehler

Mögliche Schadensfolgen sind:

  • Infiltration (BBF) / Exfiltration (BBG)

  • Wurzeleinwuchs (BBA)

Schäden des Hauptkodes „Anhaftende Stoffe (BBB)“ nach DIN EN 13508-2 werden auch als Anlagerungen bezeichnet. Darunter versteht man nach DIN EN 14654-1 „Material, das an den Wänden der Teile des Entwässerungssystems durch physikalische oder chemische Bindung haftet“. Hierunter fallen nach DIN EN 13508-2 in Abhängigkeit der Art der anhaftenden Stoffe:

  • Inkrustation (Kodezusatz A)

  • Fett (Kodezusatz B)

  • Fäulnis, z. B. an der Rohrwand anhaftende Organismen (…

Die Quantifizierung des Schadens erfolgt nach [EN13508-2:2011] immer als Querschnittsminderung in Prozent. Außerdem sollte die Lage des Schadens am Umfang aufgezeichnet werden.

(Tabelle: Inkrustation im Bereich einer Rohrverbindung mit beispielhafter Kodierung des Schadens)

(Tabelle: Inkrustation im Bereich einer Rohrverbindung mit beispielhafter Kodierung des Schadens)

(Tabelle: Inkrustation im Bereich eines Anschlusses mit beispielhafter Kodierung …

Die Schadensursachen für anhaftende Stoffe sind je nach Art der Anhaftung unterschiedlich.

Unter Inkrustation versteht man gemäß Lexikon „eine Krustenbildung auf einem natürlichen oder künstlichen Gegenstand durch chemische Ausscheidungen aus Wasser“ [Berte1991].

Im vorliegenden Anwendungsfall erfolgt die Ausscheidung an der Rohrwand entweder aus dem abfließenden Abwasser oder aus über Undichtigkeiten infiltrierendem Grundwasser. Im letztgenannten …

Zu den möglichen Schadensfolgen von anhaftenden Stoffen zählen:

  • Reduzierung der hydraulischen Leistungsfähigkeit

  • Verstopfungsgefahr

  • Rückstau

  • Erhöhter Betriebsaufwand

Der Hauptkode „Ungeziefer“ nach [EN13508-2:2011] bezieht sich auf „tatsächlich beobachtetes Ungeziefer“. Charakterisiert wird der Schaden zum einen nach der Tierart.

  • Ratte (Kodezusatz A)
  • Küchenschabe/Kakerlake (Kodezusatz B)
  • andere Tierart (Kodezusatz Z; weitere Anmerkungen sind aufzuzeichnen)

und zum anderen in Abhängigkeit der Lokalisierung:

  • in der Rohrleitung (Kodezusatz A)
  • in einem Anschluss (Kodezusatz B)
  • in einer offenen Rohrverbindung (…