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Die TYTON-Verbindung kann auch als reibschlüssige (längskraftschlüssige) Verbindung ausgebildet werden. Dies wird z. B. bei Abwasserdruckleitungen notwendig, um Widerlager an Bögen, Abzweigen, Reduzierungen etc. zu vermeiden.

Hier wird die TYTON-Dichtung durch einen TYTON-SIT PLUS-Dichtring mit gehärteten Edelstahlzähnen ausgetauscht.

Die so zu sichernde Rohrleitungslänge berechnet sich nach den DVGW-Arbeitsblatt GW 368. Die zulässigen Betriebsdrücke …

Formschlüssige (längskraftschlüssige) Verbindungen für duktile Gussrohre erfordern eine modifizierte Muffenform und eine Schweißraupe auf dem Einsteckende. Das Aufbringen der Schweißraupe geschieht normalerweise werkseitig durch eine Auftragsschweißung unter Schutzgas, kann aber auch bei abgeschnittenen Rohren auf der Baustelle elektrisch erfolgen.

Im BLS®/VRS®-T-System kann das baustellenseitige Aufbringen einer Schweißraupe meist durch die Verwendung …

Mit der Einführung der Europäischen Produktnormen DIN EN 545, DIN EN 598 und DIN EN 969 für Rohre und Formstücke aus duktilem Gusseisen wurden erstmals Anforderungen an die Funktion von beweglichen, nicht längskraftschlüssigen Verbindungen festgelegt:

  • Abwinkelbarkeit in Abhängigkeit von der Nennweite
  • Längsbeweglichkeit nach Angabe des Herstellers
  • Prüfbedingungen für folgende Druckzustände:
  1. Positiver hydrostatischer Innendruck
  2. Negativer Innendruck

09.04.2004

Fachartikel

Ohne Vernässung angeschlossener Liegenschaften Maßnahmen zur Kanalsanierung erfolgen zur Zeit fast ausschließlich unter dem Aspekt der Behebung der festgestellten Einzelschäden in Rohrverbindungen, Rohren oder Haltungen. In (Wohn-)Gebieten, in denen undichte Abwasserleitungen und -kanäle auch als Dränageleitungen wirken und den Grundwasserspiegel über einen längeren Zeitraum abgesenkt haben, ist - wie Erfahrungen gezeigt haben - nach Durchführung einer erforderlichen Kanalsanierung (Abdichtung von Rissen und Rohrverbindungen, Beseitigung von Fehlanschlüssen etc.) mit einer großflächigen Grundwasserspiegelanhebung durch die Verhinderung der Infiltration von Grundwasser zu rechnen.

Wichtig:

Rohrleitungen und Schächte sind Ingenieurbauwerke, bei denen das ordnungsgemäße Zusammenwirken von Bauteilen, Leitungszone, Abdeckung und Hauptverfüllung sowie anstehendem Boden die Grundlage für die Stand- und Betriebssicherheit ist [EN1610:2015].

Daher ist ein Verständnis von Boden (oder Fels)

  • als Baugrund,

  • Baustoff,

  • Last und

  • auch als lastabtragenden und stabilisierenden Werkstoff

unabdingbar Voraussetzungen für seine bautechnische Nutzung …

Zum Fachgebiet der Geotechnik zählen u. a. folgende Wissenschaftsdisziplinen:

  • Ingenieurgeologie: Wissenschaft zur Anwendung und Bewertung geologischer Erfahrungen und Erkenntnisse bei Bauaufgaben

  • Boden- und Felsmechanik (bilden zusammen die sogenannte Geomechanik): Wissenschaft mit den Zielen…
    • den Baugrund zu erkunden,
    • den Boden zu beschreiben und zu klassifizieren,
    • das Festigkeits- und Verformungsverhalten des Locker- und Festgesteins durch …

Gegenstand der nachfolgenden Ausführungen sind die Lockergesteine.

Lockergestein ist ein Gemisch mineralischer und/oder organischer Bestandteile ohne mineralische Bindung. Der Begriff wird sowohl für die gewachsenen (ungestörten) als auch für die geschütteten (gestörten) Böden sowie anthropogenes Material verwendet, das ein ähnliches Verhalten aufweist (z. B. zerkleinertes Gestein, Hochofenschlacke, Flugasche).

Eine Zerlegung der mineralischen Anteile nach Korngrößen durch einfaches Sieben oder Schlämmen ist möglich. …

In der heute nicht mehr gültigen Ausgabe der DIN 1054 wurde Boden als geschüttet bezeichnet, wenn „er durch Aufschütten oder Aufspülen entstanden ist“. Die heute gültige Norm DIN EN 1197-1 definiert diesen Begriff nicht mehr.

Schüttungen werden unterteilt in:

  • unverdichtete Schüttungen beliebiger Zusammensetzung

  • verdichtete Schüttungen aus nichtbindigen oder bindigen Bodenarten oder aus anorganischen Schüttgütern (z. B. Bauschutt, Schlacke, Erzrückstände), …

Zur weiteren Beschreibung dienen die folgenden Kategorien:

(Bild: Lockergestein - Kategorien)

Es ist sinnvoll, Lockergestein zunächst in die verschiedenen Typen zu unterteilen, diese sind:

  1. Nichtbindige Böden

  2. Bindige Böden

  3. Organische (organogene) Böden

  4. Vulkanische Böden

Lockergesteine werden gemäß DIN EN ISO 14688 weiterhin in die folgenden Hauptbodenarten unterteilt:

  • sehr grobkörnig
  • grobkörnig
  • feinkörnig

Die Hauptbodenarten bestehen aus

  • Kies,
  • Sand,
  • Schluff und
  • Ton,

die wiederum in Kornfraktionen unterteilt werden.

[DINENISO14688-1:…

Bei nichtbindigen Böden bilden die einzelnen Mineralkörner oder Gesteinsteilchen ein Haufwerk, das durch Reibung der Kornflächen aneinander einen losen Zusammenhalt besitzt. Ihre Eigenschaften werden von den folgenden Parametern beeinflusst:

  • Korngröße

  • Korngrößenverteilung

  • Kornform

  • Kornrauigkeit

(Bild: Haufwerk bei nichtbindigen Boden, das durch Reibung der Kornflächen aneinander einen losen Zusammenhalt besitzt)

Zu den nichtbindigen Böden gehören …

Bei den bindigen Böden haften die Teilchen durch elektrostatische Oberflächenkräfte aneinander und bilden eine zusammenhängende formbare Masse. Ihre Eigenschaften (Festigkeitsverhalten) werden im Wesentlichen von folgenden Größen beeinflusst:

  • Wassergehalt

  • Korngröße

  • Tonmineralgehalt

Diese Bodenart ist witterungsempfindlich. Zu ihr zählen nach DIN 1054 Tone, tonige Schluffe und Schluffe (z. B. sandiger Ton, sandiger Schluff, Lehm, Mergel) sowie deren …

Eine detaillierte Betrachtung und ein entsprechender Vergleich der Charakteristika von Böden bzw. Bodenarten ist mithilfe der folgenden umfangreichen Tabelle möglich:

(Tabelle: Bodenklassifikation für Bautechnische Zwecke nach DIN 18196 )

Zu den organischen Böden zählen nach DIN 1054 Torf oder Faulschlamm und mineralische (anorganische) Böden mit organischen Beimengungen tierischer oder pflanzlicher Herkunft, wenn deren Gewichtsanteil mehr als 3 % bzw. 5 % beträgt (z. B. humoser Sand, Faulschlamm, torfhaltiger Sand, organischer Schluff oder Ton).

[DIN1054:2010]

(Tabelle: Benennung und Beschreibung von organischen Böden nach EN ISO 14688-1)

Unter (Mutter-)Boden versteht man nach [MURL1991] im engeren Sinne den belebten Teil der obersten Erdkruste, nach unten durch Fest- oder Lockergestein, nach oben durch eine Vegetationsdecke bzw. die Atmosphäre abgegrenzt.

Nach EN ISO 14688-2 kann anhand des Massenanteils an organischen Bestandteilen bei der Klassifizierung zwischen organischen Böden und mineralischen Böden mit organischem Anteil unterschieden werden [DINENISO14688-1:2011].

(Bild: Mutterboden)

Unter vulkanischen Böden versteht man nach EN ISO 14688-1 „Magma, das bei heftigen vulkanischen Eruptionen in die Atmosphäre ausgeworfen und abgelagert wurde; z. B. Bims, Schlacke, Asche“ [DINENISO14688:2018].

Die Hauptanteile von vulkanischen Böden werden nach Korngröße, Struktur und Farbe benannt und beschrieben (Tabelle) [DINENISO14688:2018].

(Tabelle: Benennung und Beschreibung von vulkanischen Böden [ENISO14688])

  • Bei feinkörnigen Böden ist die Kornform allein von der Mineralart abhängig. Quarz, Kalk und Dolomit sind in der Regel kubisch, Tonminerale in der Regel flach und Halloysit (Schichtsilikat) länglich.

  • Bei grobkörnigen Böden sind Kornform und Kornrauigkeit von der Gesteinsart sowie der Transport- und Verwitterungsgeschichte abhängig. Zunehmender Transportweg führt zur Rundung der Kanten und zur Glättung des Korns. Verwitterung kann die Kornrauigkeit …

Die Kornform beeinflusst neben Textur und Isotropie des Gesteins die baupraktischen Eigenschaften des Baugrundes, wie beispielsweise Reibungswiderstand, Scherfestigkeit, Wasserdurchlässigkeit, Verdichtungs- und Verdrängungsfähigkeit [Soos96] [Trian00].

(Bild: Kornform - gut gerundet) (Bild: Kornform - angerundet) (Bild: Kornform - kantengerundet) (Bild: Kornform - kantig) (Bild: Kornform - scharfkantig)

Das primäre Unterscheidungsmerkmal der mineralischen Lockergesteine ist die Korngröße der Einzelkörner. Ihre Bestimmung ist der erste Schritt bei der Benennung und Einteilung eines Bodens. Einen Überblick über die Bodenartbenennung in Abhängigkeit von der Korngröße vermittelt die auf der nächsten Seite folgende Tabelle.

(Bild: Korngrößenvergleich mit Körnungen von 0 – 4 mm)
(Bild: Korngrößenvergleich mit Körnungen von 4 – 25 mm)

(Tabelle: Bodenartbenennung und Korngrößenfraktionen nach EN ISO 14688-1)

(Bild: Grafische Einteilung der Korngrößen)

(Tabelle: Eigenschaften bestimmter Bodenarten)