D&S baut Schlauchliner in Erlangen ein: Sanierung mit System

15.04.2009

Fast 4 km schadhafte Kanäle hat die DIRINGER & SCHEIDEL ROHRSANIERUNG GmbH&Co. KG im vergangenen Jahr im Auftrag des Entwässerungsbetriebs der Stadt Erlangen mit Schlauchlinern saniert. Bei dem Verfahren wird ein werkseitig mit Polyesterharz getränkter Nadelfilzschlauch im Kühltransporter zur Einbaustelle geliefert, über einen Inversionsturm in die zu sanierenden Haltungen eingebaut, danach mit Wasserdruck formschlüssig an die Rohrwandung angepasst und anschließend mit Warmwasser ausgehärtet. Das Ergebnis ist ein Produkt, dessen Standard und Qualität allen Anforderungen in punkto Dichtheit, statischer Tragfähigkeit und hydraulischem Abflussverhalten gerecht wird. Zu den weiteren nennenswerten Vorteilen dieses Verfahrens zählt neben der sehr kurzen Einbauzeit der Umstand, dass im Gegensatz zu Sanierungsmaßnahmen in offener Bauweise Aufgrabungen weitestgehend entfallen - eine wichtige Voraussetzung vor allem für Arbeiten in verkehrstechnisch stark frequentierten Bereichen wie der Erlanger Altstadt.

Ganzheitliches System
"Die im Zuge der 'Kanalsanierung 2008 Erlangen' ausgeführten Arbeiten sind Bestandteil des vorliegenden baulichen Sanierungskonzeptes der Stadt", erläutert Christian Mayer, Entwässerungsbetrieb der Stadt Erlangen, Bereich Kanalbau. Nach einer festgelegten Prioritätenfolge konzentrierten sie sich in den Bereichen Altstadt, Zollhaus und Alterlangen. In diesen Gebieten wurden Haltungen mit Rohrquerschnitten von DN 250 bis DN 500 in geschlossener Bauweise mit dem Schlauchliningverfahren saniert und dabei auch rund 580 Hausanschlüsse saniert. Festgestellt wurden die Mängel in den betroffenen Kanalteilstücken bei den turnusmäßigen Kamerabefahrungen, die im Zuge der Eigenüberwachungsverordnung (EÜV) durchgeführt werden.
"Neu am ganzheitlichen Sanierungskonzept ist unter anderem der Umstand, dass im Stadtgebiet nicht mehr wie früher 'partiell' sondern haltungsweise instandgesetzt wird" erklärt Christian Mayer. Mit diesem Ansatz sollen Kosten gespart werden. Aus diesem Grund werden die bei den Kamerabefahrungen erfassten Schäden - rund 400 km des städtischen Kanalnetzes sind bereits untersucht - in einer Datenbank zusammengefasst und in Schadensklassen von 1 bis 5 eingeteilt. Anschließend werden die Prioritäten für die anstehenden Sanierungsmaßnahmen mit einer farbigen Abstufung gekennzeichnet. "Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Tiefbaumaßnahmen mit den Bauvorhaben der anderen städtischen Dienststellen abgestimmt werden", so Mayer weiter. "Auf diese Weise verhindern wir, das zum Beispiel ein gerade neu gepflasteter Platz nach nur kurzer Zeit erneut von Bauarbeiten in Mitleidenschaft gezogen wird."
Einschränkungen auf ein Minimum reduziert
Die gesamten Sanierungsmaßnahmen inklusive aller vorbereitenden Maßnahmen und Nacharbeiten sollten nach Vorgaben des Auftraggebers in der Zeit von Mitte April bis Ende September abgewickelt werden. Der eigentliche Einbau der Inliner hat dabei jedoch nur ca. 2 bis 3 Wochen im Juni in Anspruch genommen, so dass die Verkehrsbehinderungen und Einschränkungen der Anlieger durch die Baustelleneinrichtungen sehr kurz gehalten werden konnten. Das gute Einvernehmen mit den betroffenen Bürgern ist Bauleiter Mayer dabei ein besonderes Anliegen. Diese werden im Vorfeld durch städtische Mitarbeiter und 1 bis 2 Tage vor Beginn der Bauarbeiten noch einmal durch das ausführende Unternehmen angesprochen und informiert. Vor dem Einbau des Schlauchliners sind dann wichtige Vorarbeiten auszuführen.
"Hierzu zählen unter anderem die Vorbereitung der Haltungen mit dem KA-TE-Roboter, einem hydraulischen Fräsroboter, der den Kanal von einragenden Scherben oder Ablagerungen und anderen Hindernissen befreit", erklärt Dipl.-Ing. (FH) Daniel Korczinski, Bauleiter, DIRINGER&SCHEIDEL ROHRSANIERUNG GmbH&Co. KG, NL Nürnberg. Im gleichen Arbeitsgang werden noch einmal Lage und Position der vorhandenen Abzweige bzw. Stutzen ermittelt, um sie nach Einzug und Aushärten des Liners problemlos mit dem Fräsroboter öffnen zu können. Nach dem Einbau des Preliners kann dann der für die jeweilige Haltung maßgeschneiderte Nadelfilzschlauch in das beschädigte Rohr inversiert werden.
Formschlüssig angepasst
Beim so genannten "letzten Schuss" der Sanierungsmaßnahme, einer Haltung in Alterlangen, wurde der getränkte Schlauchliner vom Lkw über ein Förderband gleichmäßig und materialschonend auf den Inversionsturm geführt, durch einen Stahltrichter geleitet und dann vor der zu sanierenden Haltung positioniert. Nach Aufbau des entsprechenden Überdrucks wurde das geharzte Material dann durch Wasserdruck in den Kanal inversiert. "Der Druck der Wassersäule sorgt dann dafür, das sich der Inliner aufweitet und formschlüssig an die Wandung des alten Kanals anpasst", so Korczinski weiter. Nach der vollständigen Auskleidung der Haltung wurde das Wasser erwärmt, um den Schlauchliner auszuhärten.
Das Ergebnis ist ein Produkt, dessen Standard und Qualität allen Anforderungen eines Schlauchliners entspricht – ein für den Auftraggeber entscheidender Aspekt, auf den der Entwässerungsbetrieb der Stadt Erlangen bereits seit vielen Jahren setzt. "Aufgrund der bei der Sanierung eingesetzten Verfahrenstechnik ist es für den Sanierungserfolg von erheblicher Bedeutung, dass die Sanierungsunternehmen geeignete Maßnahmen zur Qualitätssicherung durchführen und diese durch unabhängige Zertifizierungen gegenüber dem Auftraggeber nachweisen", stellt Christian Mayer fest.
Anforderungen, die sowohl das Unternehmen als auch das eingesetzte Verfahren erfüllen. Die DIRINGER & SCHEIDEL ROHRSANIERUNG GmbH&Co. KG ist nach DIN EN ISO 2001:9000 zertifiziert und führt ein Gütezeichen der Beurteilungsgruppe S, das die fachgerechte Handhabung sowie die gütegesicherte Ausführung bescheinigt. Zudem liegt für das Produkt die Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) vor – ein weiteres Plus an Sicherheit für Auftraggeber und Anwender.

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