Geiger & Kunz: EDS-System als Alternative zum Inliner
07.02.2008
Erneuerung der Dichtung an Rohrverbindungen von Steinzeugrohren älterer Bauart. Innovation im Bereich der Kanalsanierung bedeutet immer auch, bestehende technische Varianten zu überprüfen und Alternativen zu suchen. Diese Alternativen können wirtschaftliche aber auch qualitative Fortschritte bedeuten. Den Vorteil nur in wirtschaftlicher Hinsicht zu suchen, hätte häufig Kostensenkungen bei nachlassender Qualität zur Folge. Dieser Tendenz entgegenzuwirken ist das Ziel von Fachleuten, die den Werterhalt des Bauwerks „Kanal“ nachhaltig betrachten. Hierfür müssen jedoch zum Teil hohe Entwicklungskosten in Kauf genommen werden. Letztendlich entscheidet der Kunde, ob sich eine innovative Technik durchsetzt.
Im Fokus dieser Information stehen die aus dem Material Steinzeug hergestellten Rohrkanäle und -leitungen. Der Anteil Steinzeug am gesamten öffentlichen Kanalnetz – DN unter 800 mm – beträgt in Deutschland 46 %
Die konzeptionelle Idee:
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Nach erfolgter Reinigung und partieller Sperrung eines Kanalteilstücks werden die bestehenden Dichtungen inklusive vorhandener Ablagerungen soweit notwendig aus dem Bereich des Muffenspalts entfernt. Zusätzlich werden sowohl vom Spitzende als auch dem Muffenspiegel der beiden verbundenen Rohre die Steinzeugglasur vollständig und auch Steinzeugkernmaterial so weit entfernt, bis ein definiert gleichmäßig breiter und tiefer Muffenspalt vorliegt (Breite ca. 12 - 20 mm, Tiefe ca. 20 -30 mm). Hierzu wird ein Fräsroboter mit einer entsprechenden Finger- oder Scheibenfräse eingesetzt, der diese Vorbehandlung im Zuge einer dem Rohrdurchmesser angepassten Rotationsbewegung durchführt.
Eigenschaft | Zweck | Norm/ Regelwerk | sonst. Festlegung bzw. System | Nachweisart | Ergebnis |
---|---|---|---|---|---|
Haftzug | Bindung von Epoxid an Steinz. | Merkblatt RSV 5 | Laborversuche MPA TUM | Anforderung erfüllt, alle Werte > 2,0 N/ mm2 | |
Aufnehmbare Abwinkelung | Erhalt der Gliederkette | Eigenfestlegung in Abstimmung Zentrum Geotechnik, TUM | Laborversuche MPA TUM | bis 1/300 möglich, erfüllt Anforderungen an setzungsempfindliche Bauwerke gemäß gutachtliche Abschätzung Zentrum Geotechnik an der TUM, Prof. Dr. Vogt | |
Chemikalien- beständigkeit | Resistenz gegen Abwasserangriff, und Zeitraffertest | DIN EN 295 Teil 3, Abschn. 20 | 4 Prüfmedien mit pH-Werten von 2 bis 12; Lagerung über 168 h bei 20°C | Laborversuche MPA TUM | EDS-Rohrverbindung zeigt keine Schädigung auf: Dichtheitsnachweis erfüllt; kein Einfluss auf die Abwinkelbarkeit; Volumenänderung <1% |
Hochdruck- spülresistenz | langfristige Gebrauchstaug- lichkeit im Betrieb | DIN EN 295 Teil 3, Abschn. 20 | Eigenfestlegung für Prüfung im Kanal: 50 Düsenübergänge von 3 ausgewählten Verbindungen: 120 bar Druck, 30° Abstrahlwi., 320 l/min Wassermenge, 60s Dauerbeaufschlagung mit Rotationsdüse 120 bar, 80° Abstr. | Laborversuch Kipprinne im Labor STEINZEUG- Abwassersyst. (keine Vorschläge), MSE | gemessener Abrieb unterhalb der zul. Grenzwerte bei 200 000 Lastwechseln keine sichtbaren Schädigungen; Dichtheitsprüfung nach Hochdrucktest bestanden |
Dichtheit | Konformität zum Regelwerk | DIN EN 1610; DWA A 139 | Nachweis als Muffenprüfung mit Verfahren "LD" | Prüfung der Rohrverbindung im Kanal | alle Rohrverbindungen dicht; bisher ca. 60 Prüfungen |
Langzeitver- halten | Beurteilung von Lebensdauer | Erfahrung mit Epoxidharzen, Zeitraffertest mit Chemikalien, Hochdruckspültest | gutachtliche Stellungnahme Prof. Dr. Schießl | Annahme einer für Renovation üblichen Lebensdauer bestätigt |
- Der Querschnitt des Kanals bleibt im Original-DN erhalten.
- Das Ursprungsmaterial Steinzeug bestimmt weiterhin die Langzeitfunktion und die Wirtschaftlichkeit des Abwasserkanals.
- Besondere Maßnahmen bei Schächten und Abzweigen sind verfahrensbedingt nicht notwendig. Eine Sanierung der Abzweige kann unabhängig erfolgen.
- Die technische Ausführung weist ein geringes Mängelrisiko auf.
- Die Qualitätskriterien einer fachgerechten Ausführung sind einfach und eindeutig.
Kanaltechnik Geiger & Kunz GmbH & Co. KG
Felix- Wankel- Str. 1
D – 82152 München / Krailling
Tel.: 0049 (0)89 89 50 8000
Fax: 0049 (0)89 89 50 800 22
EMail: info@geigerkunz.de
Internet : www.geigerkunz.de
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