High-End Schachtsanierung in Gevelsberg

01.12.2009

Im Stadtteil Knapp in Gevelsberg wurden im Juni 2009 diverse Schächte saniert. Die Schachtbauwerke bei diesem Objekt waren bis zu 2,85 m tief, es waren an mehreren Schächten insgesamt ca. 50 qm Betonflächen zu sanieren.

Schadensbild und -ursache:
Das typische Schadensbild beim lösenden Angriff durch Schwefelsäure (H2SO4), dem betonaggressivsten Medium überhaupt, war auch bei diesem Bauwerk deutlich sichtbar in Form der Zerstörung des Zementsteins mit der Folge einer Waschbetonstruktur sowie freiliegenden Zuschlagskörnern. Bei nicht rechtzeitiger Schadensbehebung bzw. Schutz des Bauwerks setzt sich der Angriff immer weiter fort und früher oder später werden u. a. auch die Bewehrungsstähle angegriffen und auch der wirtschaftliche Schaden deutlich vergrößert. Um weiteren Schäden vorzubeugen wurde man rechtzeitig aktiv und hat eine fachgerechte Sanierung veranlasst.
Ausschreibung:
HAMBURG WASSER, das gemeinsame Dach der Hamburger Wasserwerke (HWW) und der Hamburger Stadtentwässerung (HSE), hatte für die Stadt Gevelsberg die Ausschreibung als beratendes Ingenieurbüro geplant und die örtliche Bauüberwachung durchgeführt.
Beschichtungsmaterial:
Der Ausschreiber und der Bauherr, die Stadt Gevelsberg, schenkten dem neu entwickelten, alterungs- und witterungsbeständigen Polymer-Silikatharz Poly22MH® ihr Vertrauen. Dieses lösungsmittelfreie Beschichtungssystem hat bereits zahlreiche Labor- und Praxistests erfolgreich bestanden, so z. B. den Abriebtest, Hochdruckstrahlbeständigkeit und -Spülfestigkeit gemäß DIN 19523, grundwasserhygienische Prüfung, Schlagfestigkeit, Rissbildung, Quellung und Schrumpfung gemäß den einschlägigen Normen sowie umfangreiche Haftzugprüfungen unter unterschiedlichsten Bedingungen. Die Dampfdiffusionsfähigkeit ist wissenschaftlich nachgewiesen und mittels Prüfzeugnis belegt.
Mit diesem Beschichtungsmaterial schließen sich hohe chemische, mechanische sowie thermische Beständigkeiten (bis 320 °C) und Diffusionsfähigkeit nicht mehr aus. Biogene Schwefelsäure kann diesem Material auch mittel- und langfristig nichts anhaben. Im Gegensatzsatz zu den üblichen Kunststoff- Beschichtungen entwickeln sich hier keine Staudrücke, weshalb ein dauerhafter Verbund von Poly22MH® zum tragfähigen Untergrund sichergestellt werden kann.

Durch die hohe Materialfestigkeit verursachen mechanische Belastungen von z. B. Spüldüsen bei fachgerechter Anwendung keine Beschädigungen der Poly22MH®-Beschichtung.
Technisches Equipment:
Polyfant: das konsequent schlüssig aufgebaute Maschinenkonzept, speziell abgestimmt auf Beschichtungsarbeiten mit Poly22MH®.

Dieser sichere Weg zum hochwertigen und dauerhaft erfolgreichen Schutz abwassertechnischer Bauwerke versetzt den Anwender in die Lage sich auf ein ineinander greifendes, modular aufgebautes und professionelles Technikpaket verlassen zu können. Alles Nötige - inkl. eigener Energieversorgung - ist mit Polyfant vor Ort vorhanden und ermöglicht als autarkes System die Abwicklung sämtlicher Arbeiten ohne fremde Hilfe. Insbesondere bei räumlich engen bzw. großen Bauwerken kann dieses automatisierte System seine Vorteile ausspielen.
Sanierungsablauf:
Hauptunternehmer: Frisch & Faust Tiefbau GmbH (Reinigung und Reprofilierung) Nachunternehmer: fakatec GmbH (Beschichtung mit Poly22MH® Typ G)

Zuerst wurde der zu beschichtende Untergrund mittels Wasserhochdruckstrahlen (ca. 350 bar) vorbereitet. Hierbei wurden sämtliche minderfesten Bestandteile sowie trennend wirkende Substanzen restlos entfernt, sodass das tragfähige Korngerüst des Untergrundes freilag. Danach wies der Untergrund den allgemeinen Regeln der Technik entsprechend eine Mindesthaftzugfestigkeit von 1,5 N/mm² auf.

Anschließend wurde der so fachgerecht vorbereitete Untergrund überall dort, wo es nötig war, mit einem mineralischen Reprofilierungssystem aus der cem22-Produktreihe gemäß den aktuellen Regeln der Technik ausgebessert und die ursprüngliche Bauteilstärke bzw. Bewehrungsüberdeckung wiederhergestellt.
Unmittelbar vor der abschließenden Beschichtung wurden die Schächte jeweils mittels Polyfant-Heizaggregat getrocknet, um die vom Materialhersteller vorgeschriebene, max. zulässige Untergrundfeuchtigkeit nicht zu überschreiten.

Das dreikomponentige Polymer-Silikatharz Poly22MH® besitzt nach dem homogenen Anrühren gemäß Hersteller-Mischanweisung eine pastöse Konsistenz, die eine gute Anhaftung am Untergrund auch an vertikalen Flächen und im Überkopfbereich erlaubt. Hierbei hat sich die Disolver-Mischtechnik, Bestandteil des Polyfant-Beschichtungsmoduls, als überlegen herausgestellt und sollte unbedingt Verwendung finden. Die Applikation erfolgte bei diesen Schächten äußerst wirtschaftlich in der Nassstromfördertechnik in Verbindung mit einem produktbezogen optimierten Schleuderkopf als einlagiger Auftrag von 3-4 mm Schichtdicke. Die Sohlen/ Bermen wurden mit adäquater Spritztechnik unter Herstellung von fachgerechten Übergängen zu den geschleuderten, vertikalen Bereichen ebenfalls beschichtet.
Poly22MH® gibt es in zwei Varianten:
  • Poly22MH® Typ G (Materialfarbe GRÜN) für die Anwendung in geschlossenen Bauwerken.
  • Poly22MH® Typ R (Materialfarbe ROT) für die Anwendung bei allen Bauwerken mit UV-Einstrahlung.
Vertrieb:
Poly22MH® und die Polyfant-Maschinentechnik werden durch die I.S.T. GmbH vermarktet. Verarbeitungsunternehmen werden in diesem Zusammenhang hinsichtlich der Materialverarbeitung einschließlich der Maschinentechnik praxisnah geschult und entsprechende Schulungsnachweise mitarbeiterbezogen ausgestellt.

Für weitergehende Informationen, Vorführungen wie auch ein persönliches Gespräch wenden Sie sich bitte an die I.S.T. GmbH. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen.

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