IKT-LinerReport 2007: Schlauchliner-Qualität besser als im Vorjahr

04.02.2008

Erfreuliche Entwicklung: Der diesjährige IKT-LinerReport vermeldet höhere Qualitätsniveaus auf Baustellen. Prüfergebnisse sind im Durchschnitt besser geworden. Die Qualitätsdebatte zeigt Wirkung.

Der Schlauchliner-Markt durchlebt seit geraumer Zeit eine intensive Qualitätsdebatte. Gut 25 Jahre nach Einführung dieser Sanierungstechnologie in Deutschland wird lebendiger denn je diskutiert. Dies ist nicht verwunderlich, hat sich Schlauchlining doch als das führende Renovierungsverfahren für Abwasserleitungen etabliert.
Es steht in direkter Konkurrenz zur Erneuerung und hat sich mittlerweile einen sehr ansehnlichen Marktanteil erkämpft (ca. 20% des Gesamt- und ca. 80% des Renovierungsmarkts). Dieser Erfolg ist u.a. dadurch möglich, dass man den Kunden gleich gute Eigenschaften und Lebensdauern wie bei Neurohren zusichert, dies aber zu meist geringeren Kosten.
Qualität sichert Wirtschaftlichkeit
Bei der Qualitätssicherung haben Schlauchliner jedoch einen systembedingten Nachteil gegenüber werksseitig produzierten Rohren. Sie werden vor Ort auf Baustellen hergestellt, also i.d.R. unter deutlich schwierigeren Produktionsbedingungen als in einem Rohrwerk.
Daher werden die Endprodukte einer strengen Qualitätsprüfung unterzogen. Aus den ausgehärteten Linern werden Stichproben entnommen und im Prüflabor untersucht. Denn: Werden bei einer Sanierungsmaßnahme die zugesicherten Eigenschaften nicht erreicht, so wird die avisierte Nutzungsdauer fraglich und somit auch die gesamte Wirtschaftlichkeit der Sanierungsmaßnahme.
Transparenz
Zu der kontroversen Qualitätsdebatte trägt zweifelsohne auch der jährliche IKT-LinerReport bei, der hiermit zum vierten Mal vorgelegt wird. Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und den Auftraggebern eine objektive Übersicht der tatsächlich erzielten Schlauchliner-Qualitäten zu geben.
Dazu wird die umfangreiche Liner-Datenbank der unabhängigen und neutralen IKT-Prüfstelle für Bauprodukte ausgewertet. Daraus ergibt sich ein umfassendes Gesamtbild der tatsächlich auf Baustellen erzielten Schlauchliner-Qualitäten.
 
Datenbasis
Der IKT-LinerReport 2007 umfasst den Prüfzeitraum Januar bis Dezember 2007 und beruht auf insgesamt knapp 1.000 Baustellenproben. Erstmals fließen nicht nur Ergebnisse aus Deutschland, sondern auch aus dem europäischen Ausland ein – bei gleichen Prüfstandards für alle.
Um statistische Ausreißer zu vermeiden, sind nur Sanierungsfirmen berücksichtigt, für die mindestens 25 Linerproben von fünf verschiedenen Baustellen vorliegen. Im Berichtszeitraum erfüllen 16 Sanierungsfirmen (siehe Tab. 1) diese Mindestanforderung, fünf mehr als im Vorjahr. Bei Wiederholungsprüfungen gilt das zuletzt festgestellte Ergebnis, sofern diese Prüfungen ebenfalls im IKT stattfanden.
Tab. 1: Sanierungsfirmen und Linersysteme
Sanierungsfirmen Linersysteme Linertyp Anzahl
Proben
IKT-Prüfung beauftragt
durch
Sanierungsfirma
%
Bauherr
%
ARKIL INPIPE GmbH Berolina Liner GFK 89 0 100
Arpe AG (Schweiz) Brandenburger Liner GFK 25 0 100
Brandenburger Kanalsanierungs-GmbH Brandenburger Liner GFK 67 10 90
Diringer & Scheidel
Rohrsanierung GmbH
Saertex-Liner GFK 71 82 18
FLEER-TECH GmbH CityLiner NF 46 0 100
Frisch & Faust Tiefbau GmbH Saertex-Liner GFK 77 0 100
Insituform
Rohrsanierungstechniken GmbH
Insituform Schlauchliner NF 182 0 100
Jeschke Umwelttechnik GmbH Brandenburger Liner GFK 77 1 99
KMG Pipe Technologies GmbH KM Inliner NF 31 19 81
KS Kanal Sanierung
Friedrich e. K.
Brandenburger Liner GFK 34 38 62
Linertec GmbH Euroliner GFK 39 36 64
NordiTube GmbH UniLiner NF 26 100 0
Rose Kanal- und
Umwelttechnik
Brandenburger Liner GFK 34 91 9
Swietelsky-Faber GmbH
Kanalsanierung
Berolina Liner GFK 73 7 93
U&W Umwelttechnik u.
Wasserbau GmbH
Brandenburger Liner GFK 73 74 26
Van der Velden
Rioleringsbeheer B.V.
(Niederlande)
Brandenburger Liner GFK 32 100 0
Gesamt: 976 25 75
GFK: Glasfaser-Trägermaterial
NF: Nadelfilz-Trägermaterial
Soll-Ist-Analyse
Die eingesandten Baustellenproben werden in der IKT-Prüfstelle auf zwei zentrale Schlauchliner-Eigenschaften hin untersucht: Standsicherheit und Wasser-Dichtheit. Für erstere werden mechanische und geometrische Kennwerte bestimmt, im Einzelnen:
  • der Elastizitätsmodul (Kurzzeit-Biegemodul),
  • die Biegefestigkeit (Kurzzeit-sfb)
  • und die Wanddicke.
Die ermittelten Kennwerte werden im Zuge einer Soll-Ist-Analyse mit vorgegebenen Mindestwerten verglichen. Eine Prüfung ist bestanden, wenn der Sollwert nicht unterschritten wird. Die Ergebnisse sind in den Tab. 2 bis 4 aggregiert dargestellt.
E-Modul und Biegefestigkeit
Die Sollwerte für E-Modul und Biegefestigkeit beruhen auf:

a) den Kennwerten aus der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt), sofern das Linersystem das Zulassungsverfahren erfolgreich absolviert hat; bzw.

b) baustellenspezifischen Mindestvorgaben des Auftraggebers für seine konkrete Sanierungsmaßnahme; diese können von der DIBt-Zulassung abweichen.
Wanddicke und Wasser-Dichtheit
Wanddicken-Sollwerte werden anhand statischer Berechnungen festgelegt oder vom Auftraggeber vorgegeben. Die Eigenschaft Wasserdichtheit wird heutzutage nach der APS-Prüfrichtlinie (vgl. www.ikt.de) bestimmt. Dabei lautet das Resultat entweder "dicht" oder "undicht" (Ergebnisse siehe Tab. 5).
Vertragliche Vereinbarungen
Die mechanischen Sollwerte und die Anforderung der Wasserdichtheit sind üblicherweise Bestandteil der vertraglichen Vereinbarung zwischen Auftraggeber und Sanierungsfirma. Immer mehr Verträge sehen für den Fall der Sollwert-Unterschreitung bzw. Undichtigkeit genau festgelegte Sanktionsmechanismen vor, zum Beispiel in Form von Nachbesserungspflichten oder Preisabschlägen. Daher kommt den Laborprüfungen von Schlauchlinern eine große Bedeutung zu.
Die Prüfkriterien im Überblick
E-Modul (Kurzzeit-Biegemodul)
  • Schlauchliner müssen tragfähig sein
    gegen Lasten wie Grundwasser,
    Straßenverkehr, Erddruck
  • Elastizitätsmodul ist ein Kennwert für
    Tragfähigkeit
  • ist er zu gering, kann Standsicherheit
    gefährdet sein
  • Prüfmethode: Drei-Punkt-Biegeversuch
    nach DIN EN ISO 178 und DIN EN 13566-4
⇒ Ergebnisse: siehe Tab. 2
Wanddicke (mittlere Verbunddicke)
  • Mindestwert wird in der statischen
    Berechnung festgelegt
  • Wanddicke und E-Modul
    bestimmen gemeinsam die Steifigkeit des Liners
  • zu geringe Wanddicke kann Standsicherheit
    gefährden
  • Prüfmethode: mit Präzisionsschieblehre
    wird mittlere Verbunddicke nach DIN EN 13566-4
    gemessen
⇒ Ergebnisse: siehe Tab. 4
Biegefestigkeit (Kurzzeit-σfb)
  • kennzeichnet den Punkt, an dem Liner
    wegen zu hoher Spannung versagt
  • wenn Biegefestigkeit zu gering, kann
    Liner brechen, noch bevor zul.
    Verformung erreicht ist
  • Prüfmethode: Laststeigerung
    im Drei-Punkt- Biegeversuch
    bis zum Versagen; nach DIN EN ISO 178
    und DIN EN 13566-4
    (Kurzzeit-Biegefestigkeit)
⇒ Ergebnisse: siehe Tab. 3
Wasser-Dichtheit (nach APS-Richtlinie)
  • Innenfolie einschneiden und
    Außenfolie entfernen, sofern vorhanden
  • rot gefärbtes Wasser innen auftragen
  • außen 0,5 bar Unterdruck aufbringen
  • Liner ist undicht, wenn Wasser durchdringt
  • Prüfdauer: 30 min.
⇒ Ergebnisse: siehe Tab. 5
Tab. 2: Prüfergebnisse Elastizitätsmodul
Kurzzeit-Biegemodul
Sanierungsfirmen 2007 2006 Tendenz
Anz.
Proben
Sollwert* erreicht
in % der Prüfungen
Sollwert* erreicht
in % der Prüfungen
ARKIL INPIPE GmbH 66 100,0 (100,0) 99,5
Arpe AG (Schweiz) 25 100,0 (96,0) - -
KS Kanal Sanierung
Friedrich e. K.
34 100,0 (97,1) 98,8
Linertec GmbH 39 100,0 (**) 100,0 ⇐ ⇒
NordiTube GmbH 26 100,0 (100,0) - -
Swietelsky-Faber GmbH
Kanalsanierung
73 100,0 (100,0) 89,5
U&W Umwelttechnik u.
Wasserbau GmbH
73 100,0 (100,0) - -
Van der Velden
Rioleringsbeheer B.V. (Niederlande)
32 100,0 (100,0) - -
Jeschke Umwelttechnik GmbH 77 98,7 (98,7) - -
Brandenburger Kanalsanierungs-GmbH 67 98,5 (98,5) 100,0
Diringer & Scheidel
Rohrsanierung GmbH
71 97,2 (94,4) 93,9
Rose Kanal- und
Umwelttechnik
34 97,1 (97,1) - -
KMG Pipe Technologies GmbH 31 96,8 (96,8) - -
Mittelwert   94,1   89,9
Insituform
Rohrsanierungstechniken GmbH
168 88,7 (88,7) 84,2
Frisch & Faust Tiefbau GmbH 77 84,4 (57,1) 88,3
FLEER-TECH GmbH 46 60,9 (60,9) 63,4
* Sollwerte laut Auftraggeber-Angaben (Statik bzw. Probenbegleitschein)
( ) Ergebnis bei Vergleich mit DIBt-Sollwert
** keine DIBt-Zulassung vorhanden
– nicht gewertet, da zu wenig Linerproben
Tab. 3: Prüfergebnisse Biegefestigkeit
Kurzzeit-σfb
Sanierungsfirmen 2007 2006 Tendenz
Anz.
Proben
Sollwert* erreicht
in % der Prüfungen
Sollwert* erreicht
in % der Prüfungen
Brandenburger Kanalsanierungs-GmbH 67 100,0 (95,5) 100,0 ⇐ ⇒
Jeschke Umwelttechnik GmbH 77 100,0 (100,0) - -
Linertec GmbH 39 100,0 (**) 100,00 ⇐ ⇒
NordiTube GmbH 26 100,0 (100,0) - -
Rose Kanal- und Umwelttechnik 34 100,0 (100,0) - -
U&W Umwelttechnik u.
Wasserbau GmbH
73 100,0 (100,0) - -
Van der Velden
Rioleringsbeheer B.V. (Niederlande)
32 100,0 (100,0) - -
Diringer & Scheidel
Rohrsanierung GmbH
71 97,2 (87,3) 87,9
KS Kanal Sanierung
Friedrich e. K.
34 97,1 (94,1) 100,0
ARKIL INPIPE GmbH 66 97,0 (97,0) 92,4
Swietelsky-Faber GmbH
Kanalsanierung
73 95,9 (94,5) 86,1
FLEER-TECH GmbH 46 95,7 (95,7) 85,4
Mittelwert   92,5   83,5
Arpe AG (Schweiz) 25 92,0 (92,0) - -
KMG Pipe Technologies GmbH 31 87,1 (87,1) - -
Insituform
Rohrsanierungstechniken GmbH
168 78,0*** (78,0) 56,3
Frisch & Faust Tiefbau GmbH 77 77,9 (32,5) 78,9
* * Sollwerte laut Auftraggeber-Angaben (Statik bzw. Probenbegleitschein)
( ) Ergebnis bei Vergleich mit DIBt-Sollwert
** keine DIBt-Zulassung vorhanden
*** ab 15.06.2007 DIBt-Zulassung geändert; Sollwert nun geringer als im Vorjahr
– nicht gewertet, da zu wenig Linerproben
Tab. 4: Prüfergebnisse Wanddicke
mittlere Verbunddicke nach DIN EN 13566-4
Sanierungsfirmen 2007 2006 Tendenz
Anz.
Proben
Sollwert* erreicht
in % der Prüfungen
Sollwert* erreicht
in % der Prüfungen
Frisch & Faust Tiefbau GmbH 77 100,0 100,0 ⇐ ⇒
KMG Pipe Technologies GmbH 31 100,0 - -
Linertec GmbH 39 100,0 97,7
Jeschke Umwelttechnik GmbH 77 98,7 - -
Rose Kanal- und Umwelttechnik 34 100,0 - -
Insituform
Rohrsanierungstechniken GmbH
175 97,1 80,8
Van der Velden
Rioleringsbeheer B.V. (Niederlande)
32 96,9 - -
Diringer & Scheidel
Rohrsanierung GmbH
71 95,8 100,0
Brandenburger Kanalsanierungs-GmbH 66 98,5 98,5 ⇐ ⇒
Mittelwert   87,8 82,7
FLEER-TECH GmbH 46 84,8 95,0
NordiTube GmbH 26 84,6 - -
ARKIL INPIPE GmbH 63 82,5 68,6
Rose Kanal- und Umwelttechnik 34 79,4 - -
KS Kanal Sanierung
Friedrich e. K.
26 76,9 62,5
U&W Umwelttechnik u.
Wasserbau GmbH
73 74,0 - -
Swietelsky-Faber GmbH
Kanalsanierung
73 56,2 63,2
Arpe AG (Schweiz) 25 56,0 - -
* Sollwerte laut Auftraggeber-Angaben (Statik bzw. Probenbegleitschein)
– nicht gewertet, da zu wenig Linerproben
Tab. 5: Prüfergebnisse Wasser-Dichtheit
nach APS-Prüfrichtlinie
Sanierungsfirmen 2007 2006 Tendenz
Anz.
Proben
wasserdicht
in % der
Prüfungen
wasserdicht
in % der
Prüfungen
Arpe AG (Schweiz) 25 100,0 - -
Brandenburger Kanalsanierungs-GmbH 63 100,0 100,0 ⇐ ⇒
Diringer & Scheidel
Rohrsanierung GmbH
71 100,0 100,0 ⇐ ⇒
Rose Kanal- und Umwelttechnik 34 100,0 - -
Swietelsky-Faber GmbH
Kanalsanierung
73 100,0 100,0 ⇐ ⇒
U&W Umwelttechnik u.
Wasserbau GmbH
73 100,0 - -
Van der Velden
Rioleringsbeheer B.V. (Niederlande)
32 100,0 - -
ARKIL INPIPE GmbH 88 97,8 97,8 ⇐ ⇒
Frisch & Faust Tiefbau GmbH 77 97,4 93,3
Linertec GmbH 39 97,4 100,0
KS Kanal Sanierung
Friedrich e. K.
34 97,1 98,8
NordiTube GmbH 26 96,2 - -
Jeschke Umwelttechnik GmbH 77 94,8 - -
Mittelwert   93,8 88,8
FLEER-TECH GmbH
a) nach APS-Richtlinie
b) in Anlehnung an DIN EN 1610*

36
10

86,1
100,0

61,9

KMG Pipe Technologies GmbH
a) nach APS-Richtlinie
b) in Anlehnung an DIN EN 1610*

24
7

75,0
85,7

-

-
Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH
a) nach APS-Prüfrichtlinie
b) in Anlehnung an DIN EN 1610*
c) in Anlehnung an APS-Prüfrichtlinie mit
z.T. geringeren Prüfdrücken und -zeiten**

113
44
25

70,8
75,0
92,0

68,8

– nicht gewertet, da zu wenig Linerproben
* Stand der Technik ist heutzutage die Prüfung nach APS-Richtlinie. Lediglich einige wenige
Auftraggeber bestehen auf Prüfungen in Anlehnung an DIN EN 1610,
die ein bestimmtes Maß an Wasserdurchfluss durch die
Linerwand toleriert.
** Auf Wunsch eines einzelnen Auftraggebers.
Tab. 6: Prüfergebnisse nach Linertypen
    Wasser-Dichtheit E-Modul Biegefestigkeit Wanddicke
Liner-
typ
Liner-
system
Anz.
Proben
wasserdicht**
in % der
Prüfungen
Anz.
Proben
Sollwerte*
erreicht
in % der
Prüfungen
Anz.
Proben
Sollwerte*
erreicht
in % der
Prüfungen
Anz.
Proben
Sollwerte*
erreicht
in % der
Prüfungen
GFK Euroliner 39 97,4 39 100,0 39 100,0 39 100
Berolina Liner 161 98,8 139 100,0 139 96,4 136 68,4
Brandenburger Liner 338 98,5 342 99,1 342 99,1 333 84,4
Saertex-Liner 148 98,6 148 90,5 148 87,2 148 98,0
NF Uniliner 26 96,2 26 100,0 26 100,0 26 84,6
KM Inliner 24 75,0 31 96,8 31 87,1 31 100,0
CityLiner 36 86,1 46 60,9 46 95,7 46 84,8
Insituform Schlauchliner 113 70,8 168 88,7 168 78,0 175 97,1
Mittelwert   93,8   94,1   92,5   87,8
grün: oberhalb Mittelwert
rot: unterhalb Mittelwert
GFK: Glasfaser-Trägermaterial
NF: Nadelfilz-Trägermaterial
* Sollwerte laut Auftraggeber-Angaben (Statik bzw. Probenbegleitschein)
** nach APS-Prüfrichtlinie
Gesamtbild der Prüfergebnisse 2007
Aus den Prüfergebnissen 2007 ergibt sich ein insgesamt positiveres Bild als im Vorjahr. Bei allen vier Prüfkriterien erhöhen sich die Mittelwerte über alle Proben um beachtliche 4 bis 9 Prozentpunkte (siehe Tab. 7).
Einen regelrechten Sprung nach vorne macht die Gruppe der Nadelfilz-Liner. Ihre Mittelwerte verbessern sich um rund 7 bis 15 Prozentpunkte, bleiben jedoch bei Wasser-Dichtheit,
E-Modul und Biegefestigkeit unter den Gesamtmittelwerten. Lediglich bei der Wanddicke sind sie deutlich überdurchschnittlich.
Auch die GFK-Liner verbessern sich im Durchschnitt, jedoch sind die Steigerungen hier deutlich bescheidener als bei den Nadelfilz-Linern, wenngleich von einem höheren Ausgangsniveau. Sorgenkind bleibt wie in den Vorjahren die Wanddicke, die unter dem Gesamtdurchschnitt liegt.
Allerdings offenbart ein Blick auf die Einzelergebnisse (siehe Tab. 2 bis 5) z.T. sehr divergierende Leistungen der Sanierer. Manche Leistung wurde besser, andere schlechter als im Vorjahr. Gleiches gilt für die Aufschlüsselung nach Linertypen (siehe Tab. 6).
Tab. 7: Prüfergebnisse im Vorjahresvergleich
Linertyp wasserdicht**
in % der Prüfungen
E-Modul*
Sollwerte erreicht
in % der Prüfungen
Biegefestigkeit*
Sollwerte erreicht
in % der Prüfungen
Wanddicke*
Sollwerte erreicht
in % der Prüfungen
  2007 2006 +/- 2007 2006 +/- 2007 2006 +/- 2007 2006 +/-
Mittelwerte                        
- aller Proben 93,8 88,8 +5,0 ⇑ 94,1 89,9 +4,2 ⇑ 92,5 83,5 +9,0 ⇑ 87,8 82,7 +5,1 ⇑
- GFK 98,5 97,4 +1,1 ⇑ 97,4 95,3 +2,1 ⇑ 96,0 90,7 +5,3 ⇑ 85,1 82,2 +2,9 ⇑
- NF 77,4 70,1 +7,3 ⇑ 86,0 79,3 +6,7 ⇑ 84,1 69,2 +14,9 ⇑ 94,2 84,0 +10,2 ⇑
GFK: Glasfaser-Trägermaterial
NF: Nadelfilz-Trägermaterial
* Sollwerte laut Auftraggeber-Angaben (Statik bzw. Probenbegleitschein)
** nach APS-Prüfrichtlinie
Fazit
Erfreulich ist das im Jahr 2007 insgesamt höhere Qualitätsniveau bei Schlauchlinern. Inwieweit die Verbesserungen gegenüber 2006 einen langfristigen Trend begründen oder lediglich Einmaleffekte sind, bleibt noch abzuwarten. Eine ganze Reihe von Signalen aus dem Markt deutet allerdings darauf hin, dass die Sanierungsfirmen die andauernde Qualitätsdebatte sehr ernst nehmen. Es wird an Produkt- und Verfahrensinnovationen gearbeitet und die in den bisherigen IKT-LinerReporten aufgezeigten Schwachstellen werden zielgerichtet angegangen.
Diese konstruktiven Reaktionen der Sanierungsbranche sind ausdrücklich zu begrüßen und zu ermuntern. Denn eines ist sicher: die Auftraggeber wollen die Schlauchliner-Technologie. Auch in den nächsten Jahren bleibt schließlich viel zu sanieren, und dafür werden zuverlässige Verfahren benötigt. Doch sind Netzbetreiber bei der Qualitätsfrage erheblich sensibler als in früheren Jahren - die Qualitätsdebatte wirkt.

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