Jordanien unterirdisch. Neues Versorgungsnetz hilft Wasser sparen
26.04.2006
Die Wasserknappheit in Jordanien ist groß. Allein die Landwirtschaft verschlingt jährlich 70 Prozent der vorhandenen Reserven – obwohl nur knapp drei Prozent des jordanischen Territoriums landwirtschaftlich nutzbar sind. Ein PPP-Projekt hilft Wasserverluste zu vermeiden.
Der staatlichen Wasserbehörde fehlen die Mittel und das Know-how, um das veraltete Kanalnetz zu sanieren und die Versorgung der Bevölkerung dauerhaft zu verbessern.
Und so versickern teilweise über 40 Prozent des Trinkwassers aus den Versorgungsleitungen während die Verluste aus undichten Abwasserkanälen das Grundwasser verschmutzen.
Lokale Partner sind die Water Authority of Jordan (WAJ) und das Unternehmen engicon in Amman, eines der führenden Ingenieurbüros in Jordanien. Mit dieser Maßnahme wird die Versorgung von 125.000 Einwohnern auf einem Gebiet von 1,76 km2 nachhaltig verbessert.
Grundlage der Ausbildung ist die webbasierte Lehr-, Lern- und Arbeitsplattform der deutschen Spezialisten, die bereits mit dem europäischen e-Learning Award 2004 ausgezeichnet wurde.
Langfristig wollen WAJ, engicon und Stein & Partner die Technologie zur Planung, Sanierung und zum Betrieb von Wasser- und Abwassernetzen landesweit verbreiten.
"Wir müssen die Wahrnehmungslücke schließen"
Robert Stein, Geschäftsführer der Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH, über die Kanalsanierung in Jordanien, ein PPP-Vorhaben mit der GTZ und jordanischen Partnern.
Wir entwickeln seit mehr als 25 Jahren Techniken zur Überprüfung und Sanierung von Rohrleitungssystemen. Inzwischen gelten wir international als anerkannte Experten. In Jordanien müssen die Wasserund Abwassersysteme dringend überholt und aufgrund der schnell wachsenden Bevölkerung auch erweitert werden.
Jordanien fehlt das Know-how und die Technologie zum Betrieb eines modernen Versorgungssystems. Heute gehen über 40 Prozent des Wassers auf dem Weg zum Verbraucher verloren.
Lecks in den Abwasserleitungen führen zur Kontamination des Grundwassers. Die unterirdische Infrastruktur hält vor allem in den Städten nicht mit dem Wachstum der Bevölkerung und der überirdischen Bebauung Schritt.
Hinzu kommt, dass die Probleme "unter der Erde liegen" und damit vielen Menschen noch gar nicht bewusst sind. Hier müssen wir auch eine Wahrnehmungslücke schließen.
Wir werden unser elektronisches Ausbildungssystem, das wir in Europa bereits erfolgreich einsetzen auch in Jordanien nutzen. Die von uns entwickelte und mit dem europäischen e-Learning Award ausgezeichnete Plattform erlaubt sowohl das selbstorganisierte Lernen als auch den Einsatz in Schulungsveranstaltungen.
Die Inhalte rund um Leitungsbau und Leitungsinstandhaltung sind so konzipiert, dass auch sehr heterogene Zielgruppen mit ganz unterschiedlichen Lernniveaus davon profitieren. Zunächst wollen wir mit unserem System aber diejenigen qualifizieren, die ihrerseits wieder andere anlernen und ausbilden.
Das erste Treffen zwischen den beteiligten Partnern fand inzwischen statt. Unsere Erwartungen wurden dabei mehr als erfüllt. Besonders beeindruckt waren wir von der Professionalität der GTZ und der Begeisterungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter vor Ort.
Ohne die Kontakte der GTZ und ihre Erfahrung in der Organisation solcher Projekte wäre das Vorhaben für uns als mittelständisches Unternehmen nicht realisierbar gewesen. Für uns steht fest: PPP ist ein Türöffner für die mittelständische deutsche Wirtschaft, ein Instrument das noch sehr viel häufiger genutzt werden sollte.
Kontakt zur GTZ:
Allgemeine Informationen erhalten Sie bei Andrea Kolata
Tel.: +49 (0) 6196 / 79 7377
Fax: +49 (0) 6196 / 79 7378
E-Mail: ppp-buero@gtz.de
Postanschrift:
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH
Postfach 5180
65726 Eschborn
Weitere Informationen im Netz unter http://www.gtz.de/ppp
Wussten Sie schon . . .
... dass Jordanien nur über wenige natürliche Ressourcen verfügt? Die einzigen Rohstoffvorräte sind Phosphate und Pottasche. Trotz der Ressourcenknappheit und dem schwierigen politischen Umfeld im Mittleren Osten ist die wirtschaftliche und politische Lage in Jordanien stabil. Das verfügbare Einkommen pro Kopf von knapp 2000 Dollar gehört zu den höchsten in der Region. Die sehr junge Bevölkerung – 38 Prozent der 5,5 Millionen Einwohner sind jünger als 14 Jahre – wächst um fast drei Prozent pro Jahr.
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