Kurzliner & Co.: Besser als ihr Ruf

26.08.2009

IKT-Warentest "Reparaturverfahren" mit überraschend guten Ergebnissen: Allgemein genießt die partielle Kanalsanierung einen bestenfalls zweifelhaften Ruf. Die Verfahren gelten als störanfällig im Betrieb und als nicht besonders langlebig. Der jüngste IKT-Warentest kommt hingegen zu einem positiveren Ergebnis: fünf von zwölf Verfahren erhalten die Note "gut", vier Verfahren "befriedigend" und lediglich drei sind "ausreichend".

Reparaturverfahren werden in Deutschland sehr häufig eingesetzt und zwar dann, wenn es darum geht, punktuelle Leitungsschäden zu beheben. Dann werden sie den beiden alternativen Sanierungsverfahren, der kompletten Erneuerung und der haltungsweisen Renovierung aus Kostengründen vorgezogen. Bundesweit werden rund 25% der Kanalschäden mit Reparaturverfahren saniert (Renovierung: 26%, Erneuerung: 49%, DWA-Umfrage 2004).
Reparaturverfahren im Test

Grund genug für das IKT, zwölf aktuelle Reparaturverfahren vergleichend zu testen. Die getesteten Verfahren unterteilen sich in drei Gruppen:

1.    Injektions- und Spachtel-/Verpressverfahren
  • Janßen Riss- und Scherbensanierung, Umwelttechnik Franz Janßen GmbH
  • KASRO 2 Komponenten-Verpresssystem, ProKASRO Mechatronik GmbH
  • KA-TE / PMO-Verfahren, KA-TE PMO AG

2.    Kurzliner
  • 3P-Plus-Kurzliner, sikotec GmbH /JT-elektronik GmbH
  • ALOCIT Kurzliner, ALOCIT Chemie GmbH
  • K-LINER, Kuchem GmbH
  • KM-Kurzliner, KMG Pipe Technologies GmbH
  • Konudur Sewer Repair Kit (VP), MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG
  • Point-Liner®, Bodenbender GmbH

3.    Innenmanschetten
  • Quick-Lock, UHRIG Kanaltechnik GmbH
  • Quick-Lock mit einseitiger Aufbördelung, UHRIG Kanaltechnik GmbH
  • Stuttgarter Hülse, Haas GmbH & Co. KG
Auftraggeber und Lenkungskreis

Finanziert wurde dieser Warentest durch die Umweltministerien der Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie 24 kommunale Kanalnetzbetreiber. Vor allem letztere benötigen eine neutrale und unabhängige Beurteilung der Verfahren, um künftig ihre Kaufentscheidungen besser treffen zu können.
Die 24 Kommunen bildeten einen Lenkungskreis, der insgesamt elf Mal tagte und alle zentralen Entscheidungen traf. So legt er fest, welche Verfahren getestet werden, wie das Untersuchungsprogramm aussieht und welche Prüfkriterien zugrunde gelegt werden. Schließlich befindet er auch über die abschließende Notenvergabe.
Testprogramm

Zentrale Elemente des Testprogramms sind die Qualitätssicherung der Verfahrensanbieter und die Systemprüfungen. Zum Punkt Qualitätssicherung werden Handbücher, Schulungsmaßnahmen, Fremdüberwachung, Umweltverträglichkeitszeugnisse und DIBt-Zulassungen erfasst und bewertet.
Für die Systemprüfungen wurden in der IKT-Versuchshalle für jedes Verfahren fünf Teststrecken aus Beton und Steinzeug mit Nennweiten von DN 200 bis DN 600 aufgebaut. Typische Schadensbilder wie Quer- und Längsrisse, Ausbrüche, Scherbenbildung, Muffenversatz und undichte Rohrverbindungen wurden in die Leitungen eingearbeitet. Alle Testteilnehmer erhielten exakt die gleichen Schadensbilder und wurden aufgefordert, diese zu reparieren.
Das Sanierungsziel lautete Dichtheit und Funktionsfähigkeit. Wie dies zu erreichen ist, wurde jedem Teilnehmer selbst überlassen, d.h. er war für Planung, Konzeption, Vorbehandlung, Reparatur und Nachbearbeitung allein verantwortlich. Als Vorgabe wurde lediglich festgelegt, dass die Reparaturen grabenlos erfolgen. Ein Zeitlimit gab es hingegen nicht.
Um die betrieblichen Belastungen von 15 Jahren zu simulieren, wurde nach Abschluß der Arbeiten eine Hochdruckreinigung mit 15 Spüldurchgängen je Reparaturstelle durchgeführt. Bei der anschließenden Begutachtung waren bei vielen Reparaturstellen leichte bis deutliche Spuren der Reinigung erkennbar.
Funktionsfähigkeit

Bei den Kurzlinern war im Regelfall die Oberfläche, zumindest im Sohlbereich, leicht angeraut. In Einzelfällen lagen auch Glasfasern frei oder es waren Materialablösungen und Risse entstanden. Ebenfalls wurden an einzelnen Kurzlinern Ringspalte oder Kanten in den Randbereichen gemessen.
In der Gruppe der Injektions- und Spachtel-/Verpressverfahren waren bei der Janßen Riss- und Scherbensanierung sowie dem KASRO 2 Komponenten-Verpresssystem teilweise Materialablösungen entstanden. Zwar sind diese Materialablösungen i.d.R. für die Dichtwirkung der Reparatur unbedenklich und lassen sich entfernen, jedoch können sie Abflusshindernisse bilden.
Beim KA-TE PMO Verfahren, bei dem i.d.R. nur die Schadstellen mit Harz verfüllt werden, waren nur an wenigen Stellen kleine Kanten an den Rändern der Harzkörper entstanden.
An der Stuttgarter Hülse, bei der nach Herstellerangaben ein falsches Schlossraster zu einer mangelhaften Verspannung der Manschette geführt hatte, wurden z.T. erhebliche Spülschäden in Form von Einbeulungen festgestellt. Zusätzlich hatten sich durch die Harzreste an einigen Manschetten teils deutliche Kanten gebildet.
Die in zwei Ausführungs-Varianten getestete Quick-Lock-Manschette lieferte unterschiedliche Ergebnisse: Bei dem zuerst getesteten Modell ohne Aufbördelung wurden nach der HD-Spülung an einigen Manschetten defekte Zahnleisten des Schlossrasters festgestellt. Dies führte zu einer nachlassenden Verspannung der Manschette mit entsprechender Verringerung des Innendurchmessers und Undich-tigkeiten. Die nachfolgend getestete Manschette mit einseitiger Aufbördelung wies derartige Schäden nicht auf. Bei beiden Varianten können im Überlappungsbereich des Bleches je nach Spaltbildung Kanten von einigen Millimetern entstehen.
Dichtheitsprüfungen

Sämtliche Reparaturstellen wurden vor und nach der Hochdruckreinigung mit Wasserinnendruck auf Dichtheit geprüft. Es wurde mit sechs aufsteigenden Druckstufen zwischen 0,05 bar und 0,5 bar und Prüfzeiten zwischen 15 und 30 Min. geprüft.
In der Gruppe der Injektions- und Spachtel-/Verpressverfahren waren bei der "Janßen Riss- und Scherbensanierung" und dem KA-TE PMO-Verfahren alle bewertungsrelevanten Reparaturstellen bis mindestens 0,1 bar dicht. Bei der höchsten Druckstufe waren dann noch sechs von zwölf Reparaturstellen (Janßen Riss- und Scherbensanierung) bzw. 12 von 15 (KA-TE PMO - Verfahren) dicht. Beim KASRO 2 Komponenten-Verpresssystem hingegen waren acht von zwölf Sanierungskörpern bei keiner Druckstufe dicht. Hier waren bei der Sanierung Schwierigkeiten beim Verpressvorgang aufgetreten, sodass einige Schadstellen nicht vollständig mit dem Sanierungsharz verfüllt worden waren.
Auch in der Gruppe der Kurzliner waren die Ergebnisse der Dichtheitsprüfung sehr unter-schiedlich. Der 3P-Plus-Kurzliner und der KM-Kurzliner liegen mit einer Dichtheits-Quote von 11/12 bzw. 9/11 Reparaturstellen deutlich über dem Durchschnitt. Der Kurzliner "Konodur Sewer Repair Kit (VP)", bei dem Schwachstellen innerhalb des GFK-Laminats zu Undichtigkeiten führten, bestand nur in zwei von zwölf Fällen die Dichtheitsprüfung bis zur höchsten Druckstufe. Die weiteren drei getesteten Kurzlinerverfahren liegen im Mittelfeld.
Ähnlich weit liegen die Prüfergebnisse der drei geprüften Innenmanschetten auseinander: Bei der Stuttgarter Hülse, für die laut Herstellerangaben irrtümlich ein falsches Schlossraster-Maß verwendet worden war, waren 13 von 15 sanierte Schäden in allen Druckstufen undicht. Dagegen wurde bei der Quick-Lock-Manschette mit einseitiger Aufbördelung die Dichtheit an neun von zwölf Reparaturstellen bis einschließlich 0,5 bar und an einer bis 0,1 bar nachgewiesen. Bei der Quick-Lock-Manschette ohne Aufbördelung waren nach der Hochdruckspülung fünf von zwölf Reparaturstellen bei Druckstufen zwischen 0,05 bar und 0,5 bar dicht.
Testergebnisse

Insgesamt zeigt sich, dass eine erfolgreiche Kanalsanierung mit Reparaturverfahren grundsätzlich möglich ist. Jedoch sind deutliche Qualitätsunterschiede erkennbar. So reichen die Noten in jeder Verfahrensgruppe von "Gut" bis "Ausreichend". Bewertet wurden die Systemprüfungen in den IKT-Teststrecken (Gewichtung 85 %) sowie die Qualitätssicherung der Verfahrensanbieter (Gewichtung 15 %).
Das beste Ergebnis in der Gruppe der Injektions- und Spachtel-/Verpressverfahren und zugleich das beste Ergebnis im gesamten Test erzielt das KA-TE PMO Verfahren mit der Note "Gut" (1,6), gefolgt von der Janßen Riss- und Scherbensanierung mit der Note "Gut" (2,3). Das neu entwickelte KASRO 2 Komponenten-Verpresssystem weist noch deutlichen Optimierungsbedarf auf und erhält nur ein "Ausreichend" (4,0).
In der Gruppe der Kurzliner liegen der KM-Kurzliner und der 3P-Plus-Kurzliner mit jeweils der Note "Gut" (2,2) an der Spitze. Im Mittelfeld liegen mit einem "befriedigenden" Prüfergebnis der K-Liner (Note 2,8), der ALOCIT Kurzliner (Note 2,9) und der Point-Liner® (Note 3,1). Der Kurzliner Konudur Sewer Repair Kit (VP) konnte als Neuentwicklung mit deutlichem Optimierungsbedarf nur ein "Ausreichend" (4,2) erzielen.
Eine ähnliche Notenspanne zeigt sich bei den Innenmanschetten: Ein "Gutes" Prüfergebnis liefert die modifizierte Quick-Lock-Manschette mit einseitiger Aufbördelung (2,2), während die zuvor getestete Quick-Lock-Manschette ohne Aufbördelung mit "Befriedigend" (3,1) benotet wird. Deutliche Schwächen zeigt die Stuttgarter Hülse (Note 4,3), die in der jetzigen Form nicht mehr für Abwasserkanäle angeboten, sondern lt. Hersteller jetzt in Kombination mit einem Kurzliner eingesetzt wird.
Insgesamt zeigen alle Verfahren unterschiedliche Stärken und Schwächen. Die drei Verfahren, die nur mit "Ausreichend" bewertet wurden, sind in dem hier geprüften Entwicklungsstand kaum für den Praxiseinsatz zu empfehlen. Allerdings haben die Hersteller der drei Verfahren bereits auf die Testergebnisse reagiert, sodass Weiterentwicklungen eingeleitet wurden und die Verfahren nicht mehr in der getesteten Form angeboten werden.
Kreislauf der Produktverbesserung angestoßen Ziel des IKT-Warentests ist es, die Qualität der Reparatur-Verfahren vergleichend zu bewerten, Verbesserungspotenziale aufzuzeigen und gleichzeitig einen entsprechenden Marktdruck aufzubauen, damit diese Potenziale von den Anbietern genutzt werden. Der Kanalnetzbetreiber als Kunde gibt vor, welche Qualitätsanforderungen an die Produkte gestellt werden und wie die Produkte vor diesem Hintergrund zu bewerten sind.
Vier der zwölf getesteten Verfahren wurden aufgrund der Prüfergebnisse im Test bereits vom Markt zurückgezogen bzw. durch ein modifiziertes System abgelöst oder es wurde von einer bevorstehenden Markteinführung abgesehen. Bei zwei der Verfahren wird bereits eine Alternative auf dem Markt angeboten, die zwei weiteren Verfahren werden derzeit verbessert.
Der ausführliche Testbericht steht zum kostenlosen Download im Internet bereit: www.ikt.de
Tabelle 1: Ergebnisse des IKT - Warentests "Reparaturverfahren für Hauptkanäle" – Injektions- und Spachtel-/Verpressverfahren (Quelle: IKT)

Systemprüfungen in Teststrecken:
  • Reparatur von je drei Schadensbildern in vier sandüberdeckten Teststrecken aus Steinzeugrohren DN 200 u. DN 300 sowie Betonrohren DN 300 u. DN 600 mit Fettablagerungen,
  • Schadensbilder in Steinzeug: 1) Ausbruch 20x20 cm, 2) ausgedehnte Rissverzweigung über ca. 1 m Länge, 3) undichte Muffe mit Scheitelriss und Ausbruch (d = 5 cm),
  • Schadensbilder in Beton: 1) Querriss, 2) Längsrisse in Kämpfer und Scheitel vom Spitzende ausgehend (l = ca. 1 m), 3) undichte Muffe mit Scheitelriss und Ausbruch (d = 5 cm).
Verfahrenstypen Spachtel-/
Verpressungsverfahren
Injektionsverfahren
Verfahrensanbieter KA-TE PMO AG Umwelttechnik Franz Janßen GmbH ProKASRO Mechatronik GmbH
Verfahren KA-TE PMO – Verfahren Janßen Riss- und Scherbensanierung KASRO 2 Komponenten- Verpresssystem
Eingesetztes Harzsystem BASF CONCRESIVE® 1850
und EPOXONIC® EX 1355
JaGoPur Konudur Robopress 07
mit Zusatzstoff
Konudur Additiv RP
IKT – Prüfurteil* GUT (1,6) GUT (2,3) AUSREICHEND (4,0)
Systemprüfungen in Teststrecken
(Gewichtung 85 %)
gut (1,7) befriedigend (2,6) ausreichend (4,2)
Funktionsfähigkeit¹ (50 %) 2,0 3,5 4,2
Dichtheit² (50 %) 1,3 1,6 2,4
Qualitätssicherung der Verfahrensanbieter³ (Gewichtung 15 %) sehr gut (1,0) sehr gut (1,0) befriedigend (3,0)
Verfahrenshandbuch (20 %) ja ja ja
Schulungen (20 %) ja ja ja
Fremdüberwachung (20 %) ja ja nein
Umweltverträglichkeit (10 %) ja ja ja
DIBt – Zulassung (10 %) ja ja nein
Prüfzeugnisse (10 %) ja ja nein
Rückverfolgung des Lieferwegs (10 %) ja ja ja
Zusatzinformationen:
Eindruck aus Baustellenuntersuchungen und Teststreckeneinsatz

praxisgerechte Handhabung

praxisgerechte Handhabung

Schwierigkeiten beim Verpressvorgang im Test, Verfahren noch nicht ausgereift
Einsatzfähigkeit Beton-Eiprofil DN 400/600 4 nachgewiesen nicht angeboten nicht angeboten
Einsatzfähigkeit unter Grundwasserzutritt und Außenwasserdruck5 nachgewiesen nicht nachgewiesen nicht geprüft
Lieferbar für Durchmesser (lt. Anbieter) Kreisprofil: DN 150 - DN 800
Eiprofil: DN 300/450 - DN 600/900
Kreisprofil: DN 100 - DN 700
Eiprofil: kein Einsatz
Kreisprofil: DN 200 - DN 600
Eiprofil: kein Einsatz
Verbesserungsmöglichkeiten / Entfernen der Harzrückstände;
Veränderung des Packersystems zur leichteren Positionierung
verlängerte Reaktionszeit des Harzes;
Optimierung des Austauschs der Harzzuleitungen;
Einzelverpressung von Schäden;
Entfernen der Harzrückstände
Bemerkung / / Verfahren wird so nicht mehr angeboten
1 Bewertung der Funktionsfähigkeit anhand optischer Beurteilung durch Netzbetreiber anhand Punktevergabe (30 % Gewichtung nach Fertigstellung; 70 % Gewichtung nach HD-Reinigung): 100 Punkte = 1,0 bis 0 Punkte = 6,0; arithmetische Mittelwertbildung und Abbildung der Punkte in Noten durch eine lineare Funktion

2 Bewertung auf Basis von Wasserinnendruckprüfungen nach HD-Reinigung (optische Kontrolle auf Wasseraustritte); Benotung in Abhängigkeit von Druckstufe ohne Wasseraustritte: 0,5 bar = 1,0 / 0,4 bar = 1,7 / 0,3 bar = 2,3 / 0,2 bar = 3,0 / 0,1 bar = 3,7 / 0,05 bar = 4,0 / auf keiner Druckstufe dicht = 6,0;Schadensbild 2 (Längrisse) der Betonteststrecken wurde aufgrund uneinheitlicher Rissbildungen aus der Wertung genommen

3 Bewertung: vorhanden = ja und nicht vorhanden = nein; Zulassung/Zeugnisse/Nachweise müssen für die im Test eingesetzten Materialien gelten

4 Bewertung: "nachgewiesen" = Verfahren wurde in Beton-Teststrecke DN 400/600 mit drei Schadensbildern getestet und beide Kriterien "Dichtheit" und "Funktionsfähigkeit" wurden für jedes Schadensbild mit mindestens "ausreichend" (.4,5) bewertet; "nicht nachgewiesen1" = Verfahren wurde getestet und mindestens eine Reparaturstelle wurde in mindestens einem der Kriterien "Dichtheit" und "Funktionsfähigkeit" schlechter als "ausreichend" bewertet ; "nicht nachgewiesen2" = das Verfahren wird für Betonrohre DN 400/600 angeboten, der Anbieter setzte es jedoch nicht im Test ein;"nicht angeboten" = Das Verfahren wird nicht für den Einsatz in Betonrohren DN 400/600 angeboten

5 Bewertung: "nachgewiesen" = Verfahren wurde in Steinzeug-Teststrecke DN 300 mit drei undichten Muffen unter Wasserzutritt eingesetzt sowie mit Außenwasserdruck belastet und sämtliche Reparaturstellen zeigten bei der Inneninspektion keine Wassereintritte; "nicht nachgewiesen" = Verfahren wurde getestet und mindestens eine Reparaturstelle zeigte bei der Inneninspektion Wassereintritte; "nicht geprüft" = Verfahren wurde nicht getestet

* Notenberechnung auf Basis ungerundeter Werte
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: Sehr gut = 1,0 - 1,5. Gut = 1,6 - 2,5. Befriedigend = 2,6 - 3,5. Ausreichend = 3,6 - 4,5. Mangelhaft = 4,6 - 5,5. Ungenügend = 5,6 - 6,0.
Tabelle 2: Ergebnisse des IKT - Warentests "Reparaturverfahren für Hauptkanäle" - Kurzliner (Quelle: IKT)

Systemprüfungen in Teststrecken:
  • Reparatur von je drei Schadensbildern in Teststrecken aus Steinzeugrohren DN 200 und DN 300 (ummantelt) sowie Betonrohren DN 300 und DN 600 (frei liegend),
  • sämtliche Rohre mit Fettablagerungen,
  • Schadensbilder in Steinzeug: 1) Ausbruch 20x20 cm, 2) ausgedehnte Rissverzweigung über ca. 1 m Länge, 3) undichte Muffe mit Scheitelriss und Ausbruch (d = 5 cm),
  • Schadensbilder in Beton: 1) Querriss, 2) Längsrisse in Kämpfer und Scheitel vom Spitzende ausgehend (l = ca. 1 m), 3) undichte Muffe mit Scheitelriss und Ausbruch (d = 5 cm).
Verfahrensanbieter sikotec GmbH / JT-elektronik GmbH KMG Pipe Technologies GmbH Kuchem GmbH ALOCIT Chemie GmbH Bodenbender GmbH MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG
Verfahren 3P-Plus-Kurzliner KM - Kurzliner K-LINER ALOCIT Kurzliner Point-Liner® Konudur Sewer Repair Kit (VP)
Eingesetztes
Harzsystem
3P-Harz ARALDITE GY 240 BD, mit ARADUR 16 BD, Luftverdränger, Haftvermittler ARALDITE GY 250 BD, mit ARADUR 16 BD ALOCIT Harz® Alocan mit Peroxan BP 50+ (Härter) Multi - PL® - Harz Konudur 266 SR (VP)
IKT – Prüfurteil* GUT (2,2) GUT (2,2) BEFRIEDIGEND (2,8) BEFRIEDIGEND (2,9) BEFRIEDIGEND (3,1) AUSREICHEND (4,2)
Systemprüfungen in Teststrecken (Gewichtung 85 %) gut (2,4) gut (2,2) befriedigend (3,1) befriedigend (3,3) befriedigend (3,4) ausreichend (4,3)
Funktionsfähigkeit1 (50 %) 3,3 2,4 3,3 2,69 3,0 3,6
Dichtheit2 (50 %) 1,4 2,06 2,97 4,08 3,9 5,0
Qualitätssicherung der Verfahrensanbieter3 (Gewichtung 15 %) sehr gut (1,0) gut (2,0) sehr gut (1,5) sehr gut (1,0) sehr gut (1,0) ausreichend (4,0)
Verfahrenshandbuch (20 %) ja ja ja ja ja ja
Schulungen (20 %) ja ja ja ja ja nein
Fremdüberwachung (20 %) ja ja ja ja ja nein
Umweltverträglichkeit (10 %) ja ja ja ja ja ja
DIBt – Zulassung (10 %) ja nein nein ja ja nein
Prüfzeugnisse (10 %) ja nein ja ja ja nein
Rückverfolgung des Lieferwegs (10 %) ja ja ja ja ja ja
Zusatzinformationen:
Eindruck aus Baustellenuntersuchungen und Teststreckeneinsatz

praxisgerechte Handhabung, sehr umfangreiche Fräsarbeiten im Test

praxisgerechte Handhabung

praxisgerechte Handhabung

praxisgerechte Handhabung

praxisgerechte Handhabung

praxisgerechte Handhabung
Einsatzfähigkeit Beton-Eiprofil DN 400/6004 nicht nachgewiesen2 nicht angeboten nicht angeboten nicht nachgewiesen1 nicht nachgewiesen2 nicht angeboten
Einsatzfähigkeit unter Grundwasserzutritt und Außenwasserdruck5 nachgewiesen nachgewiesen nicht geprüft nicht geprüft nicht geprüft nicht geprüft
Lieferbar für Durchmesser (lt. Anbieter) Kreisprofil: DN 100 - DN 700
Eiprofil: DN 250/375 - DN 500/750
Kreisprofil: DN 150 – DN 600
Eiprofil: kein Einsatz
Kreisprofil: DN 100 - DN 1000
Eiprofil: kein Einsatz
Kreisprofil: DN 100 - DN 800
Eiprofil: DN 200/300 - DN 500/750
Kreisprofil: DN 100 - DN 1200
Eiprofil: DN 250/375 - DN 400/600
Kreisprofil: DN 100 - DN 800;
Eiprofil: kein Einsatz
Verbesserungs-
möglichkeiten
Spülbeständigkeit verbessern 3-lagiger Einbau bei fehlenden Wandungsteilen auch in kleinen NW Spülbeständigkeit verbessern (evt. durch 3-lagigen Kurzliner) Viskosität des Harzes erhöhen; evt. Umfang der Vorarbeiten erhöhen Dichtwirkung verbessern Dichtwirkung des Laminats und Spülbeständigkeit verbessern
Bemerkung / / / / Einsatz eines zusätzlichen PES-Vlies in allen Nennweiten Verfahren wird nicht mehr angeboten
1 Bewertung anhand optischer Beurteilung durch Netzbetreiber anhand Punktevergabe (30 % Gewichtung nach Fertigstellung; 70 % Gewichtung nach HD-Reinigung): 100 Punkte = 1,0 bis 0 Punkte = 6,0; Abbildung der Punkte in Noten durch eine lineare Funktion; Mittelwertbildung über die Notenmittel der Steinzeug- und der Betonteststrecken

2 Bewertung auf Basis von Wasserinnendruckprüfungen nach HD-Reinigung (optische Kontrolle auf Wasseraustritte); Benotung in Abhängigkeit von Druckstufe ohne Wasseraustritte: 0,5 bar = 1,0 / 0,4 bar = 1,7 / 0,3 bar = 2,3 / 0,2 bar = 3,0 / 0,1 bar = 3,7 / 0,05 bar = 4,0 / auf keiner Druckstufe dicht = 6,0; Mittelwertbildung über die Notenmittel der Beton- und der Steinzeugteststrecken; Schadensbild 2 (Längrisse) der Betonteststrecken wurde aufgrund uneinheitlicher Rissbildungen nicht gewertet.

3 Bewertung: vorhanden = ja und nicht vorhanden = nein; Zulassung/Zeugnisse/Nachweise müssen für die im Test eingesetzten Materialien gelten

4 Bewertung: "nachgewiesen" = Verfahren wurde in Beton-Teststrecke DN 400/600 mit drei Schadensbildern getestet und beide Kriterien "Dichtheit" und "Funktionsfähigkeit" wurden für jedes Schadensbild mit mindestens "ausreichend" (.4,5) bewertet; "nicht nachgewiesen1" = Verfahren wurde getestet und mindestens eine Reparaturstelle wurde in mindestens einem der Kriterien "Dichtheit" und "Funktionsfähigkeit" schlechter als "ausreichend" bewertet ; "nicht nachgewiesen2" = das Verfahren wird für Betonrohre DN 400/600 angeboten, der Anbieter setzte es jedoch nicht im Test ein; "nicht angeboten" = Das Verfahren wird nicht für den Einsatz in Betonrohren DN 400/600 angeboten

5 Bewertung: "nachgewiesen" = Verfahren wurde in Steinzeug-Teststrecke DN 300 mit drei undichten Muffen unter Wasserzutritt eingesetzt sowie mit Außenwasserdruck belastet und sämtliche Reparaturstellen zeigten bei der Inneninspektion keine Wassereintritte; "nicht nachgewiesen" = Verfahren wurde getestet und mindestens eine Reparaturstelle zeigte bei der Inneninspektion Wassereintritte; "nicht geprüft" = Verfahren wurde nicht getestet

6 Schadensbild 3, Stz. DN 200 nicht gewertet aufgrund eines nicht eindeutigen Prüfergebnisses

7 Schadensbild 1, Stz. DN 200 sowie Schadensbild 3, Stz. DN 300 nicht gewertet aufgrund zusätzlicher Rissbildung zum eigentlichen Schadensbild mit nicht eindeutiger Entstehungsursache

8 Schadensbild 3, Stz. DN 200 nicht gewertet aufgrund zusätzlicher Rissbildung zum eigentlichen Schadensbild mit nicht eindeutiger Entstehungsursache

9 Schadensbild 1, Stz. DN 300 nicht gewertet, aufgrund überdeckten Kurzliner-Endes durch unplanmäßigen Versetzfehler (Überlappung) der Sanierungsfirma (betrifft das in FR zuerst gelegenes Ende und bei HD-Reinigung stärker beanspruchte Ende

* Notenberechnung auf Basis ungerundeter Werte
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: Sehr gut = 1,0 - 1,5. Gut = 1,6 - 2,5. Befriedigend = 2,6 - 3,5. Ausreichend = 3,6 - 4,5. Mangelhaft = 4,6 - 5,5. Ungenügend = 5,6 - 6,0
Tabelle 3: Ergebnisse des IKT - Warentests "Reparaturverfahren für Hauptkanäle" – Innenmanschetten (Quelle: IKT)

Systemprüfungen in Teststrecken:
  • Reparatur von je drei Schadensbildern in Teststrecken aus Steinzeugrohren DN 200 und DN 300 (ummantelt) sowie Betonrohren DN 300 und DN 600 (frei liegend),
  • sämtliche Rohre mit Fettablagerungen,
  • Schadensbilder in Steinzeug: 1) Ausbruch 20x20 cm, 2) ausgedehnte Rissverzweigung über ca. 1 m Länge, 3) undichte Muffe mit Scheitelriss und Ausbruch (d = 5 cm),
  • Schadensbilder in Beton: 1) Querriss, 2) Längsrisse in Kämpfer und Scheitel vom Spitzende ausgehend (l = ca. 1 m), 3) undichte Muffe mit Scheitelriss und Ausbruch (d = 5 cm).
Verfahrensanbieter UHRIG Kanaltechnik GmbH UHRIG Kanaltechnik GmbH Haas GmbH & Co. KG
Verfahren Quick-Lock mit einseitiger Aufbördelung Quick-Lock Stuttgarter Hülse
Eingesetztes Dichtungssystem EPDM-Gummidichtung EPDM-Gummidichtung Spachtelmasse 03567L51
IKT – Prüfurteil* GUT (2,2) BEFRIEDIGEND (3,1) AUSREICHEND (4,3)
Systemprüfungen in Teststrecken (Gewichtung 85 %) gut (2,4) befriedigend (3,4) ausreichend (4,3)
Funktionsfähigkeit1 (50 %) 2,9 3,1 3,6
Dichtheit2 (50 %) 1,9 3,7 5,1
Qualitätssicherung der Verfahrensanbieter3 (Gewichtung 15 %) sehr gut (1,5) sehr gut (1,5) ausreichend (4,0)
Verfahrenshandbuch (20 %) ja ja ja
Schulungen (20 %) ja ja nein
Fremdüberwachung (20 %) ja ja ja
Umweltverträglichkeit (10 %) ja ja nein
DIBt – Zulassung (10 %) ja ja nein
Prüfzeugnisse (10 %) ja ja nein
Rückverfolgung des Lieferwegs (10 %) nein nein nein
Zusatzinformationen
Eindruck aus Baustellenuntersuchungen und Teststreckeneinsatz

praxisgerechte Handhabung

praxisgerechte Handhabung

praxisgerechte Handhabung;
Vorverpressung sämtlicher Schäden im Test
Einsatzfähigkeit Beton-Eiprofil DN 400/600 4 nicht angeboten nicht angeboten nicht nachgewiesen1
Einsatzfähigkeit unter Grundwasserzutritt und Außenwasserdruck5 nachgewiesen nicht geprüft nicht geprüft
Lieferbar für Durchmesser (lt. Anbieter) Kreisprofil: DN 150 - DN 800 Eiprofil: kein Einsatz Kreisprofil: DN 150 - DN 800 Eiprofil: kein Einsatz Kreisprofil: DN 70 - DN 2000 Eiprofil: bis DN 900/1350
Verbesserungsmöglichkeiten Kanten im Überlappungsbereich mindern Spülbeständigkeit verbessern, hydraulische Eigenschaften der Manschette verbessern Verspannung der Manschette und Dichtwirkung verbessern
Bemerkung / Verfahren wird so nicht mehr angeboten Verfahren wird für diesen Anwendungsfall nicht mehr angeboten
1 Bewertung der Funktionsfähigkeit anhand optischer Beurteilung durch Netzbetreiber anhand Punktevergabe (30 % Gewichtung nach Fertigstellung; 70 % Gewichtung nach HD-Reinigung): 100 Punkte = 1,0 bis 0 Punkte = 6,0; arithmetische Mittelwertbildung und Abbildung der Punkte in Noten durch eine lineare Funktion

2 Bewertung auf Basis von Wasserinnendruckprüfungen nach HD-Reinigung (optische Kontrolle auf Wasseraustritte); Benotung in Abhängigkeit von Druckstufe ohne Wasseraustritte: 0,5 bar = 1,0 / 0,4 bar = 1,7 / 0,3 bar = 2,3 / 0,2 bar = 3,0 / 0,1 bar = 3,7 / 0,05 bar = 4,0 / auf keiner Druckstufe dicht = 6,0; Schadensbild 2 (Längrisse) der Betonteststrecken wurde aufgrund uneinheitlicher Rissbildungen aus der Wertung genommen

3 Bewertung: vorhanden = ja und nicht vorhanden = nein; Zulassung/Zeugnisse/Nachweise müssen für die im Test eingesetzten Materialien gelten

4 Bewertung: "nachgewiesen" = Verfahren wurde in Beton-Teststrecke DN 400/600 mit drei Schadensbildern getestet und beide Kriterien "Dichtheit" und "Funktionsfähigkeit" wurden für jedes Schadensbild mit mindestens "ausreichend" (≤4,5) bewertet; "nicht nachgewiesen1" = Verfahren wurde getestet und mindestens eine Reparaturstelle wurde in mindestens einem der Kriterien "Dichtheit" und "Funktionsfähigkeit" schlechter als "ausreichend" bewertet ; "nicht nachgewiesen2" = das Verfahren wird für Betonrohre DN 400/600 angeboten, der Anbieter setzte es jedoch nicht im Test ein; "nicht angeboten" = Das Verfahren wird nicht für den Einsatz in Betonrohren DN 400/600 angeboten

5 Bewertung: "nachgewiesen" = Verfahren wurde in Steinzeug-Teststrecke DN 300 mit drei undichten Muffen unter Wasserzutritt eingesetzt sowie mit Außenwasserdruck belastet und sämtliche Reparaturstellen zeigten bei der Inneninspektion keine Wassereintritte; "nicht nachgewiesen" = Verfahren wurde getestet und mindestens eine Reparaturstelle zeigte bei der Inneninspektion Wassereintritte; "nicht geprüft" = Verfahren wurde nicht getestet

* Notenberechnung auf Basis ungerundeter Werte
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: Sehr gut = 1,0 - 1,5. Gut = 1,6 - 2,5. Befriedigend = 2,6 - 3,5. Ausreichend = 3,6 - 4,5. Mangelhaft = 4,6 - 5,5. Ungenügend = 5,6 - 6,0.

Kontakt

IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH

Telefon:

+49 (0) 209 17806-0

Fax:

+49 (0) 209 17806-88

E-Mail:

info@ikt.de

Internet:

Zur Webseite