Neubau des Altstädter Abfangkanals in Dresden. Linearverbau: Mit großer Durchlasshöhe Meter machen
31.05.2006
Im September 2005 begannen die Kanalbauarbeiten am Käthe-Kollwitz-Ufer in Dresden. Im Auftrag der Stadtentwässerung Dresden GmbH wird der Altstädter Abfangkanal zwischen dem Regenüberlaufbecken (RÜB) Johannstraße bis zur Bundschuhstraße erneuert. Eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) mit der Heinrich Lauber GmbH & Co. KG (techn. Federführung) und der Braumann Spezialtiefbau GmbH (kfm. Federführung) führt den I. Bauabschnitt in den Elbwiesen aus, bei dem Stahlbetonrohre im Sonderprofil DN 1982/2200 auf rund 1 100 m im Vortrieb und auf 250 m in offener Bauweise eingebaut werden. Zur Sicherung der bis zu 8 m tiefen Baugrube setzt das ausführende Unternehmen den Linearverbau von Emunds+Staudinger ein.
Sobald die Sohle betoniert worden ist und damit die nötige Bodenabstützung für das Verbausystem vorliegt, können die Laufwagen entsprechend den statischen Vorgaben des Herstellers nach oben gezogen werden. Auf diese Weise entsteht ausreichend Freiraum für das Einheben und das reibungslose Zusammenfügen der rund 16 t schweren Rohre mit dem so genannten Dresdner Profil.
Vor allem Betonkorrosion hat die alten Rohre im Sonderprofil DN 1531/1600 stark angegriffen. Allerdings hat auch das Jahrhunderthochwasser von 2002 seine Spuren hinterlassen. "Aufgrund der schlechten Bausubstanz, aber auch aufgrund der notwendigen Erweiterung der hydraulischen Leistungsfähigkeit hat sich die Stadtentwässerung zum Neubau entschlossen", so Schwadtke weiter.
Die Vorteile: Das Abwasser kann während der Bauzeit noch durch den alten Kanal abfließen. Außerdem läuft der Verkehr auf der stark befahrenen Straße ebenfalls ungehindert weiter. Die andere Seite der Medaille: Die Eingriffe in das Landschaftsschutzgebiet Elbwiesen müssen selbstverständlich so gering wie möglich gehalten werden. Aus diesem Grund sind hohe Auflagen in Form von Ersatz- bzw. Ausgleichsmaßnahmen zu erfüllen.
Der Verbau wird im Gegensatz zur Ausführung mit den Spundwänden nicht vorab komplett, sondern kontinuierlich mit dem Baufortschritt beim Aushub im Absenkverfahren eingebracht. Vier bis zehn Module des Verbausystems – sie bestehen bei diesen Grabentiefen jeweils aus inneren und äußeren Grund- und Aufsatzplatten sowie Linearverbauträgern und den Laufwagen – werden bei dieser Baumaßnahme für Haltungslängen von bis zu 38 m eingesetzt.
Der Ein- und Rückbau der Elemente verläuft nach Aussage aller Beteiligten genauso reibungslos wie das Einfädeln der 3 m langen Stahlbetonrohre mit Dresdner Profil. Das Sonderprofil in der Nennweite DN 1982/2200 zeichnet sich nicht nur durch eine flache Sohle aus. Es entspricht im Querschnitt exakt den Abmessungen der so genannten Stauwagen, die quasi als "Perpetuum Mobile" für saubere Kanäle in der sächsischen Landeshauptstadt sorgen.
"Der Reinigungsvorgang beruht auf einem einfachen Prinzip", erläutert Bauleiter Dipl.-Ing. Heiko Nytsch, Stadtentwässerung Dresden GmbH. "Der Stauwagen schiebt einen Schild vor sich her, der nicht ganz auf der Rohrsohle aufsetzt, seitlich aber mit dem Profil der Rohre abschließt." Wird der Stauwagen von Verunreinigungen auf der Kanalsohle aufgehalten, spült der durch den Spalt entweichende Wasserstrahl das Hindernis beiseite. "Danach kann das lediglich durch den Abwasserfluss bewegte Fahrzeug seine Fahrt fortsetzen", so Nytsch weiter.
Ein engmaschiges Netz von Tiefbrunnen sorgt nach Aussage des Bauleiters Dipl.-Ing. (FH) Volker Preuß, Heinrich Lauber GmbH & Co. KG, für die nötige Grundwasserabsenkung. "Sie bewegt sich im natürlichen Senkungsbereich und hält die Baugrube rund um die Uhr trocken", so Preuß. Nach der Erstellung des Rohrauflagers, es besteht aus einer ca. 27 cm starken Betonsohle hebt ein Mobilkran die 16 t schweren Rohre ein.
"Dabei sorgen sowohl die Modulgrößen als auch der Umstand, dass die Position der biegesteifen Laufwagen in bestimmten Bauphasen verändert werden kann, für einen insgesamt zügigen technologischen Ablauf", erklärt Dipl.-Ing. Fritjof Heiland, Fachberater Emunds+Staudinger GmbH. Möglich ist das nach dem Erreichen der Mindestfestigkeit des Betonauflagers.
"In dieser Situation kann der Bagger den Laufwagen in die nach statischen Gesichtspunkten zulässige höchste Stellung ziehen", so Heiland. Auf diese Weise entsteht der nötige Arbeitsraum für die darauf folgenden Arbeiten. Nach dem Absetzen der Stahlbetonrohre in der Baugrube, lassen sie sich reibungslos unter den Laufwagen versetzen und ineinander fügen.
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