Stutzensanierung im Abwasserkanal: Nie mehr ohne DIBt-Zulassung

10.06.2009

In der Schadenstatistik der Abwasserkanäle rangieren defekte Anschlussstutzen seit Jahrzehnten an der Spitze der Schadensbilder. Die Sanierung von Stutzen, nicht zuletzt die Anschlusseinbindung im Gefolge von Schlauchliner-Sanierungen blieb bislang ebenfalls ein notorisches Dauerproblem. Ausführungsmängel an dieser sensiblen Stelle haben unter anderem zur kritischen Diskussion um das Schlauchlining beigetragen. Nun macht der Sanierungsharz-Hersteller resinnovation, Rülzheim, dieses Thema zum Gegenstand seiner aktuellen Qualitätsoffensive: Harz4, das populäre Epoxydharzsystem für die Stutzensanierung, verfügt nun über eine DIBt-Zulassung, die in Verbindung mit dem Sanierungsroboter-System Pro Kasro gilt.

Anschlussstutzen sind seit vielen Jahren gewissermaßen der "blinde Fleck der Qualität" in Kanalbau und -sanierung. Schon die 4. ATV(DWA)-Umfrage zum Zustand der Kanalisationen in Deutschland kommt im Jahre 2002 zur folgenden, ernüchternden Feststellung: Wie bereits 1997 festgestellt wurde, treten die Schadensbilder "schadhafter Anschluss" und "Risse" auch bei der diesjährigen Umfrage am häufigsten auf. Bei annähernd 90 % der befragten Kanalnetzbetreiber sind schadhafte Anschlüsse häufig bis sehr häufig anzutreffen." [ 1 ]
Daran hat sich bis heute wenig geändert, obwohl Städte und Gemeinden jährlich Milliarden von Euro in die Sanierung der öffentlichen Kanalnetze investieren. Das gibt zu denken. Entweder wird beim Neubau unentwegt gepfuscht, oder aber bereits sanierte Anschlüsse tauchen immer wieder in der Schadenstatistik auf, weil die Sanierungsergebnisse mangelhaft sind. An der Sanierungsmängel-These könnte durchaus etwas dran sein, denn wo immer kritisch über die Qualität von Schlauchlining-Sanierungen debattiert wird, taucht fast sicher das Stichwort "Einbindung der Anschlüsse" auf: Sei es, dass Anschlüsse unpräzise aufgefräst werden, sei es, dass sie schlussendlich doch nicht wirklich dicht sind.
Um so erstaunlicher ist es, dass man an die Sanierung von Anschluss-Stutzen im öffentlichen Netz nach wie vor offenbar nicht die gleichen Maßstäbe anzulegen bereit ist wie sie beim Schlauchlining inzwischen selbstverständlich sind: So ist es inzwischen nahezu Standard in Schlauchlining-Ausschreibungen, dass Verfahren und Werkstoffe über die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt-Zulassung) verfügen. An sich nur für den Einsatz auf privaten Grundstücken gedacht und durch die Landesbauordnungen gefordert, ist es inzwischen vielerorts Usus, eine DIBt-Zulassung auch zur Einsatzvoraussetzung im öffentlichen Netz zu machen. Populärstes Beispiel dafür ist das Schlauchliner-Anforderungsprofil des Arbeitskreises Süddeutscher Kommunen, das sich längst nicht mehr nur in Süddeutschland großer Beliebtheit bei Netzbetreibern und deren Ingenieurbüros erfreut. In diesem Anforderungsprofil ist die obligatorische Vorlage der DIBt-Zulassung eine tragende Säule der Qualitätssicherung.
Wenig nachvollziehbar ist vor diesem Hintergrund, dass ausgerechnet für die Stutzen-Sanierung, also für die Reparatur des häufigsten Schadensbildes überhaupt, die Forderung nach einer DIBt-Zulassung von den ausschreibenden Stellen bisher eher selten erhoben wird – oft sogar dann nicht, wenn die Stutzensanierung im unmittelbaren Zusammenhang mit einer Schlauchlining-Sanierung steht, für deren System die DIBt-Zulassung geradezu selbstverständlich eingefordert und überprüft wird. Wenn sich an dieser heiklen Stelle dann Probleme in die Qualität des Schlauchliners einschleichen, verwundert das nicht allzu sehr.
Neben "handwerklichen" Mängeln bei der Ausführung der Stutzensanierung und gerätetechnischen Problemen der verwendeten Robotersysteme spielt als potentielle Problemursache die Wahl des Sanierungssystems bzw. -werkstoffs eine entscheidende Rolle. Mögliche Probleme und Fehler beim Einsatz roboterbasierter Verpressungsverfahren sind:
  • Verwendung von Systemen mit unzureichender Haftzugfestigkeit
  • Schrumpfung des Materials im Zuge der Aushärtung
  • beides bedeutet: fortgesetzte Undichtigkeit des "neuen" Stutzens
  • mangelhafte Beständigkeit gegen aggressive Abwässer
  • völliger oder teilweiser Verlust des nicht sicher haftenden "neuen" Stutzens im Zuge nachfolgender Hochdruck-Spülvorgänge
Aufgabe einer DIBt-Zulassung ist es unter anderem, solche Probleme zuverlässig auszuschließen und die Qualität der eingesetzten Systeme auf eine sichere Grundlage zu stellen. Über allgemeine bauaufsichtliche Zulassung verfügt seit jüngstem das Harzsystem Harz4 der resinnovation GmbH, Rülzheim. Die erteilte Zulassung mit der Nr. Z 246.3-436 bezieht sich auf eine Applikation von Harz4 durch ProKasro-Robotersysteme.
Harz4 war das erste Spezialharz, mit dem sich die resinnovation GmbH 2001 auf dem Kanalsanierungsmarkt etablierte. Zu diesem Starterfolg trug eine Reihe wichtiger Eigenschaften des Systems bei: Harz4 härtet zuverlässig rissfrei aus, ist Hochdruck-spülfest und die sanierten Stutzen bieten neben einer exzellenten Optik vor allem eine nachhaltige Haftung und zuverlässige Dichtheit auf Dauer.
Der Verbindung von Harz4 mit dem Pro Kasro-Robotersystem erteilte das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) mit Wirkung zum 11.03.2009 eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung; damit ist auf dem Markt für die Stutzensanierung auf Basis robotergestützter Verpressungstechnik insofern eine neue Situation eingetreten, dass nunmehr ein echter Wettbewerb möglich ist.
Somit ist es künftig also nicht nur konsequent und zweckmäßig, in Sanierungsausschreibungen auch für Stutzensanierungen eine DIBt-Zulassung zu fordern, wie resinnovation-Geschäftsführer und Vertriebsleiter Dino Heuser betont: "Der einzige nachvollziehbare Grund, eine DIBt-Zulassung hier nicht zu verlangen, war doch bisher, dass es in diesem Fall bei Ausschreibungen de facto keinen Wettbewerb gegeben hätte. Dieser Grund ist nun jedoch weggefallen. Künftig ist es also nicht mehr vertretbar, weiter auf die DIBt-Zulassung als eines der wichtigsten Elemente des Qualitätsmanagements zu verzichten." Im Übrigen sind, wie Heuser betont, dank DIBt-zugelassener Harzsysteme endlich Kanalsanierungsprojekte und-konzepte möglich, die von A bis Z und in allen Einzelgewerken dieser wichtigen Forderung genügen.
[ 1 ] Berger, Ch., Lohaus, J., Wittner, A., Schäfer, R.: Zustand der Kanalisationen in Deutschland; Ergebnisse der ATV/DVWK-Umfrage 2001 in: KA Wasserwirtschaft Abwasser Abfall Nr. 3 2002, S. 302 ff.

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