125 Jahre Dortmunder Stadtentwässerung

06.06.2005

Die Dortmunder Stadtentwässerung feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Jubiläum. Die Geburtsstunde des Kanalsystems fiel auf den 27. Juli 1879 mit den Beschlüssen des Magistrates und der Stadtverordnetenversammlung zum Bau des "Canalsystems in Dortmund". Ein Jahr später wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Heute ist das Dortmunder Kanalsystem 1.900 km lang und verfügt über 49.000 Schachtbauwerke. Mit einer Reihe von Veranstaltungen und einer Broschüre stellt die Tiefbauverwaltung der Stadt Dortmund im Jubiläumsjahr das sonst unsichtbare Kanalsystem vor. Die Auftaktveranstaltung ging bereits am 13. April im größten, städtisch betreuten Pumpwerk an der Jungferntalstraße über die Bühne, wo Ende September auch die Festveranstaltung ausgerichtet wird.

Eine Veranstaltung zur Geschichte der Dortmunder Abwasserbeseitigung findet in Kooperation mit dem Historischen Verein am 14. Juni, 19 Uhr, im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte statt. Im Mittelpunkt steht der Vortrag "Innovationen aus Kloaken, kommunale Infrastruktur im 19. Jahrhundert."

Die zweite Dortmunder Gründungsphase im 19. Jahrhundert war nur durch einschneidende Verbesserungen der kommunalen Infrastruktur möglich. Das hatte weitreichende Folgen für die Entwicklung der kommunalen Daseinsvorsorge des 20.  Jahrhunderts. Spezielle Dortmunder Lösungen, die seinerzeit aus dem Kloakenproblem entwickelt wurden, stellt Bernd Kersting (Betriebsleiter Abwasserbetrieb und langjähriges Vorstandsmitglied des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V.) vor:
  • die Gründung der Schwemmkanalisation mit Anschluss an Lippe und Emscher,
  • den Bau der ersten Kläranlage nach englischem Vorbild in Deusen,
  • die Entwicklung des Dortmund-Brunnens,
  • den Bau des Rieselfeldkanals und der Rieselfelder als Grundlage für die Obst- und Gemüseversorgung der Region,
  • den Bau des ersten Pumpwerkes an der Borsigstraße im Dortmunder Poldergebiet.
Der Vortag wird mit Lichtbildern unterstützt und mit Musik (von der Wassermusik zur Abwassermusik) untermalt. Stadtdirektor Klaus Fehlemann wird die Veranstaltung eröffnen.

Die Vortragsveranstaltung ist auch Vorbereitung für eine weitere Veranstaltung, die am 9. Juli stattfindet, eine Fahrradexkursion zum Dortmunder Rieselfeld in der Lippeaue. "Auf den Spuren des Rieselfeldkanals zum Waltroper Rieselfeld" lautet der Titel. Die Tour führt vom Pumpwerk Borsigstraße zum alten Klärwerk in Deusen über den Rieselfeldkanal nach Waltrop zum Rieselfeld.

Ein weiteres Projekt im Jubiläumsjahr ist das Projekt "Lernen im Kanal", eine Kooperation mit der Hauptschule in Dortmund-Nette. Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse lernen mit Hilfe des Abwasserbetriebes und des Labors, am Kanalwasser naturwissenschaftliche Probleme zu lösen. Bereits im Mai wurden verschiedene Aktionen durchgeführt. Ein Kläranlagenbesuch steht am 16. Juni auf dem Plan und am 29. Juni werden die Arbeitsergebnisse im Betriebshof Nortkirchenstraße präsentiert und diskutiert.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtentwässerung erarbeiten zudem derzeit eine umfangreiche Publikation "125 Jahre Dortmunder Stadtentwässerung". Die Broschüre gibt Einblicke in die Geschichte, eine Darstellung der heutigen Arbeit und Ausblicke in die Zukunft der Stadtentwässerung.

Die Broschüre wird Ende September vorliegen.

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Tiefbauamt der Stadt Dortmund