18. Münchner Runde 2021: Die Branche möchte sich persönlich treffen

25.11.2021

Es gibt Fachtagungen, die können ersatzweise im virtuellen Raum stattfinden. Nicht aber die Münchner Runde. Pandemie-bedingt musste letztes Jahr das Expertenforum zur Kanalsanierung ausfallen. Dieses Jahr konnte sich die Branche „endlich wieder persönlich“ treffen.

Die Freude auf den Event stand ins Gesicht geschrieben, und schon am Vorabend in kleiner Münchner Runde hatte man sich viel zu erzählen. „Es war wie bei einem Klassentreffen“, schildert eine Anwesende die gute Stimmung beim Stammtisch im Restaurant Fürstenfeld. „Viele hatten sich lange nicht gesehen.“

In normalen Zeiten ohne Corona hätte der Veranstalter, das Ingenieurbüro Dörschel wohl „volles Haus“ gemeldet, doch die 18. Münchner Runde – Expertenforum zur Kanalsanierung konnte nicht wie sonst stattfinden. Vor Ort galt „3G plus“, und es wurde selbstverständlich ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept umgesetzt.

Insgesamt 230 Branchenakteure nahmen an der Fachtagung teil. 63 Unternehmen, Verbände und Organisationen waren dabei als Aussteller vertreten. Als Location bewährte sich erneut das Veranstaltungsforum Fürstenfeld mit seinem besonderen Ambiente: ein topmoderner Kongresssaal mit neuester Technik und großer Bühne, das einladende Foyer mit stylischer Bar, die charmante Tenne, und natürlich zählt das ehemalige Kloster in Fürstenfeldbruck zu den bedeutendsten Kulturzentren Bayerns.

Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert und Prof. Dr.-Ing. habil. Bert Bosseler führten wieder – unterhaltsam und kurzweilig – durch das Programm mit spannenden Vorträgen zu aktuellen Themen. Wieder hochkarätige Referenten hatten sich dazu mit ihrer Expertise angesagt und diskutierten Herausforderungen und Entwicklungen in der Praxis der Kanalsanierung.

Eva Schnippering (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz) informierte zum Auftakt der Münchner Runde über den Zustand und Sanierungsbedarf der öffentlichen Kanalisation in Bayern. Nikolaus Graf vom Arbeitskreis Junge Ingenieure (Bayerische Ingenieurekammer-Bau) blickte anschließend in neue Arbeitswelten der Digital Natives: Aufgewachsen in der digitalen Welt, hat die sogenannte Generation Y oder Millennials ganz eigene Visionen.

Welche Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten es im Kanalbereich gibt, war daraufhin von Dr. Andreas Lenz (BVS – Bayerische Verwaltungsschule) zu erfahren. Danach stellte Dipl.-Ing. Mücahit Özgür (Kasselwasser) ein „ganzheitliches Konzept zur Kanalinstandhaltung der GEA“ vor und Dipl.-Ing. Dieter Weismann (awa.consult GmbH) erläuterte, welche Probleme „vernachlässigte“ Abwasserdruckrohrleitungen bereiten und wie sich diese beheben lassen.

Dirk Linnebank (Abwasserverband Starnberger See) befasste sich des Weiteren mit „Anspruch und Wirklichkeit bei der Kanalinspektion“. Wie PE-Rohre grabenlos im Close-Fit-Lining-Verfahren installiert werden können, zeigten dann Ralf Glanert (Wavin GmbH) und Stephan Nitsche (Aliaxis GmbH) an einem Projekt der Abwasserbetriebe St. Ingbert auf. „Hält Flüssigboden (ZFSV) das, was die Hersteller versprechen?“ Diese Frage beantwortete Nicole Rofall von der IKT gGmbH. Das Unternehmen testete das Produktangebot.

Dipl.-Ing. Michael Hippe (VSB – Verband zertifizierter Sanierungs-Berater für Entwässerungssysteme) berichtete von den Erfahrungen eines Pilotprojekts in Hannover mit „BIM in der Kanalsanierung“ und zum Abschluss weckte auch der Vortrag von Thomas Grübl (Münchner Stadtentwässerung) das Interesse des Publikums. Es ging hier um den Neubau eines Abwasserkanals in der Landsberger Straße in München. Der Tunnelvortrieb unter einer vierspurigen Hauptausfallstraße stellt große Herausforderungen an die Technik.

Die 18. Münchner Runde 2021 brachte wieder Trends, Know-how und Best-Practice auf die Bühne. Einmal mehr überzeugte das hohe fachliche Niveau die Teilnehmer. Und auch das spricht für den Erfolg der Tagungsreihe seit 2003: Die Branche möchte sich persönlich treffen. Webinare können diesen Erfahrungsaustausch nicht ersetzen. Vorgeschlagen wurde, dass Expertenforum auf zwei Tage zu erweitern: „Dann könnte man den Ausstellern mehr Aufmerksamkeit widmen.“ Der Außenbereich des Veranstaltungsforums Fürstenfeld bietet sich für zusätzliche Live-Präsentationen an.

Die nächste, 19. Münchner Runde – Expertenforum zur Kanalsanierung findet am 13. Oktober 2022 und wieder in Fürstenfeldbruck statt.

Kontakt

Ingenieurbüro Dörschel in Kooperation mit der DWA – Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. Landesverband Bayern

Dipl.-Ing. Irina Dörschel

Herrschinger Str. 2A

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