Abwasser der Stärke-Industrie --- Retentionsbodenfilteranlagen – Sonderanwendungen, Hinweise und Beispiele
08.01.2020
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) hat den Entwurf des Merkblatts DWA-M 776 „Abwasser der Stärke-Industrie – Gewinnung nativer Stärke, Herstellung von Stärkeprodukten durch Hydrolyse und Modifikation“ vorgelegt, der hiermit zur öffentlichen Diskussion gestellt wird und möchte das Merkblatt DWA-M 187 Retentionsbodenfilteranlagen – Sonderanwendungen, Hinweise und Beispiele" erarbeiten.
Abwasser der Stärke-Industrie
Entwurf Merkblatt DWA-M 776
Das Merkblatt DWA-M 776 beschreibt Verfahren nach dem Stand der Technik bzw. den Besten Verfügbaren Techniken zur Behandlung von Abwasser, das bei der Herstellung von Stärke bzw. Stärkeprodukten anfällt.
Es gibt einen Überblick über die Verfahren der Stärkeherstellung, benennt die Zusammensetzung der Abwässer und beschreibt die Abwasserbehandlungsverfahren. Zudem werden auch innerbetriebliche Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung anderer Umweltmedien dargestellt.
Seit dem Erscheinen des Merkblatts ATV-DVWK-M 776 „Abwasser der Stärke-Industrie – Gewinnung nativer Stärke, Herstellung von Stärkeprodukten durch Hydrolyse und Modifikation“ im Jahr 2002 haben sich die Produktionsverfahren teilweise geändert. Auch im Bereich der Abwasser- und Abfallbehandlung gibt es Änderungen bei den gesetzlichen Anforderungen.
In dem neuen Merkblatt werden die Produktionsabläufe detailliert beschrieben und die neuen Erkenntnisse zum Abwasseranfall und zur Abwasserbeschaffenheit berücksichtigt. Die innerbetrieblichen Maßnahmen werden bewertet. Energetische Fragen werden betrachtet. Die Nebenprodukte sowie die Abfälle und deren Verwertungswege sind in dem Merkblatt aufgeführt.
Außerdem werden in der Anlage typisch ausgeführte Abwasserreinigungsanlagen kurz beschrieben und mit Anlagendaten versehen. Darüber hinaus wurde das EU-Dokument über die Besten Verfügbaren Techniken für diese Branche gemäß der Industrieemissions-Richtlinie (IE-RL 2010/75/EU vom 24. November 2010) berücksichtigt.
Änderungen
Gegenüber dem Merkblatt ATV-DVWK-M 776 (4/2002) wurden folgende Änderungen vorgenommen:
- Anpassung an die europäische Normung und zwischenzeitlich eingetretene Veränderungen in Hinsicht auf Gesetze und Verordnungen
- teilweise Umstrukturierung
- weitergehende Ausführungen zur landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung
- Aktualisierung und Neufassung der Ausführungen zu rechtlichen Grundlagen
- Aktualisierung der Beispiele
- Präzisierungen, Klarstellungen und Verbesserungen der Verständlichkeit an diversen Stellen
Dieses Merkblatt wurde von der DWA-Arbeitsgruppe IG-2.4 „Abwasser aus der Stärke-Industrie“ (Sprecherin: Frau Prof. Dr.-Ing. Ute Austermann-Haun) im Auftrag des DWA-Hauptausschusses „Industrieabwässer und anlagenbezogener Gewässerschutz“ (HA IG) im DWA-Fachausschuss IG-2 „Branchenspezifische Industrieabwässer und Abfälle“ erarbeitet. Das Merkblatt richtet sich an stärkeproduzierende und stärkeverarbeitende Betriebe, Betreiber kommunaler Abwasseranlagen, Fachbehörden der Wasserwirtschaft, Ingenieurbüros und Anlagenhersteller.
Frist zur Stellungnahme
Das Merkblatt DWA-M 776 „Abwasser der Stärke-Industrie – Gewinnung nativer Stärke, Herstellung von Stärkeprodukten durch Hydrolyse und Modifikation“ wird bis zum 29. Februar 2020 öffentlich zur Diskussion gestellt. Hinweise und Anregungen erbittet die DWA schriftlich, möglichst in digitaler Form, an Dipl.-Ing. Iris Grabowski, grabowski@dwa.de.
Für den Zeitraum des öffentlichen Beteiligungsverfahrens kann der Entwurf kostenfrei im DWA-Entwurfsportal eingesehen werden. Dort ist auch eine digitale Vorlage zur Stellungnahme hinterlegt. Im DWA-Shop ist er als Printversion oder als E-Book im PDF-Format erhältlich.
Dezember 2019, 62 Seiten, ISBN 978-3-88721-914-7, Ladenpreis: 73 Euro, fördernde DWA-Mitglieder: 58,40 Euro
Herausgeber und Vertrieb:
DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
Telefon: 02242/872-333, Fax: 02242/872-100
E-Mail: info@dwa.de, DWA-Shop: www.dwa.de/shopRetentionsbodenfilteranlagen – Sonderanwendungen, Hinweise und Beispiele
Erarbeitung Merkblatt DWA-M 187
Bei der Überarbeitung des Merkblatts DWA-M 178 „Empfehlungen für Planung, Bau und Betrieb von Retentionsbodenfiltern zur weitergehenden Regenwasserbehandlung im Misch- und Trennsystem“ als Arbeitsblatt DWA-A 178 „Retentionsbodenfilteranlagen“ wurden ausschließlich Regelungen für die Standardanwendung des Verfahrens zur Behandlung von Niederschlagsabflüssen aus Trennsystemen und von Straßenflächen sowie zur Mischwasserbehandlung getroffen.
Sie beziehen sich auf den effektiven Rückhalt von Feststoffen, die Oxidation von organischen Kohlenstoffverbindungen und Ammonium sowie auf den dauerhaften Rückhalt von partikulären Schadstoffen.
Darüber hinaus gibt es realisierte Retentionsbodenfilteranlagen, die weitere Zielgrößen im Fokus haben, wie beispielsweise den Phosphorrückhalt, die Reduzierung der Keimbelastung oder auch den Rückhalt von Spurenstoffen. Die hierzu vorliegenden Erfahrungen zu Planung, Bemessung und Betrieb sollen systematisiert zusammengetragen und durch Beispiele belegt werden. Auf diese Weise sollen Regelungslücken, die bei der Erarbeitung des Arbeitsblatts DWA-A 178 „Retentionsbodenfilteranlagen“ entstanden sind, durch ein ergänzendes Merkblatt DWA-M 187 geschlossen werden.
Aufbauend auf das im Juni 2019 veröffentlichte Arbeitsblatt DWA-A 178 „Retentionsbodenfilteranlagen“ sollen die folgenden Inhalte in einem Merkblatt DWA-M 187 „Retentionsbodenfilteranlagen – Sonderanwendungen, Hinweise und Beispiele“ erarbeitet werden:
- Anpassung der Bemessungsvorgaben an spezifische Behandlungsziele
- Zusammensetzung der Filtermaterialien
- Aufbau der Filtermaterialen
- Hinweise zur optimalen Betriebsführung
- Anwendungsgrenzen
Das Merkblatt richtet sich an Verantwortliche in Genehmigungsbehörden und alle Personenkreise, die Anlagen zur Behandlung von Niederschlagsabflüssen aus Siedlungsgebieten, von Straßen und von Sonderflächen planen und betreiben.
Das Merkblatt wird von der Arbeitsgruppe ES-3.5 „Retentionsbodenfilteranlagen“ (Sprecher: PD Dr.-Ing. Stephan Fuchs) im Fachausschuss ES-3 „Anlagenbezogene Planung“ (Obmann: PD Dr.-Ing. Stephan Fuchs) erarbeitet.
Ergänzende Hinweise und Anregungen zu diesem Vorhaben nimmt die DWA gerne entgegen. Interessenten melden sich bitte mit einer themenbezogenen Beschreibung ihres beruflichen Werdegangs/einem Kurzlebenslauf bei:
Dipl.-Ing. Christian Berger (team-es@dwa.de)
Teamleiter Entwässerungssysteme
Fachreferent für Entwässerungssysteme
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