Aktive Nachbarschaftshilfe für eine bessere Umwelt: Die DWA stellt ihr wasserwirtschaftliches Nachbarschaftskonzept auf der Woche der Umwelt in Berlin vor

11.06.2007

Unter dem Motto "Auf gute Nachbarschaft - Von der Kläranlage zum Gewässer" beteiligte sich die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) an der von Bundespräsident Horst Köhler und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgerichteten Woche der Umwelt am 5. und 6. Juni 2007 in Berlin. Die DWA gehörte damit zu den etwa 190 Unternehmen und Institutionen, die für die Gestaltung dieser zwei Veranstaltungstage ausgewählt wurden. Sie stellte in Berlin ihr Konzept der Nachbarschaften vor, ein seit Jahrzehnten bewährtes Instrument des Erfahrungsaustauschs zwischen Mitarbeitern wasserwirtschaftlicher Anlagen. Nach der Gründung der ersten Kläranlagen-Nachbarschaft im Jahr 1968 hat sich das Konzept der Nachbarschaften inzwischen auch ins Ausland ausgeweitet. Zudem veranstaltete die DWA am 6. Juni im Park von Schloss Bellevue ein einstündiges Fachforum "Berufschancen in der Wasserwirtschaft", auf der hochkarätige Teilnehmer die Zukunftschancen der umwelttechnischen Berufe diskutierten.

Rat und Tat von den Kollegen als Nachbarn
Nachbarschaften sind freiwillige Zusammenschlüsse von Betreibern wasserwirtschaftlicher Anlagen oder von Gewässer-Unterhaltungspflichtigen einer Region und werden von den Landesverbänden der DWA organisiert. Sie dienen der Förderung des Gewässerschutzes, der Gewässerentwicklung sowie dem fachgerechten und sicheren Anlagenbetrieb. In regelmäßigen Treffen vor Ort werden die Teilnehmer über aktuelle Entwicklungen informiert. Im Mittelpunkt steht der Erfahrungsaustausch, daneben sollen sich die Teilnehmer kennenlernen, um über den Nachbarschaftstag hinaus Kontakt zu halten. Ein wichtiges Ziel ist die Hilfe mit Rat und Tat vor Ort, wann immer der Kollege "den Nachbarn" braucht.

Die Nachbarschaften: Seit fast vier Jahrzehnten ein Erfolgsmodell
Nach der Gründung der ersten Kläranlagen-Nachbarschaft im Jahr 1968 hat sich das Konzept der Nachbarschaften inzwischen auch auf die Kanal-, Gewässer, Deponie-, Abfallwirtschafts-Nachbarschaften sowie auf Sonder-Nachbarschaften - zum Beispiel für Schlammbehandlung und chemisch ausgebildetes Fachpersonal der Abfallwirtschaft - ausgeweitet. Allein an den Veranstaltungen der Kläranlagen-Nachbarschaften nehmen jährlich mehr als 20 000 Teilnehmer teil. Auch in Österreich sowie im italienischen Südtirol gibt es Kläranlagen- und Kanal-Nachbarschaften. Eine Besonderheit ist die Bodensee-Nachbarschaft unter Beteiligung von Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Polen befinden sich die ersten Nachbarschaftsprojekte in der Versuchsphase. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 500 Nachbarschaften, im deutschsprachigen Ausland sind es mehr als 60.

Kompetente und aktuelle Helfer der Nachbarschaftsarbeit: KA-Betriebs-Info und gewässer-info
Wichtige Plattform für die Kommunikation innerhalb der Kläranlagen-Nachbarschaften ist das seit 1971 erscheinende KA-Betriebs-Info. Mit einer Auflage von mehr als 24 000 Exemplaren wird das Betriebspersonal von Abwasseranlagen mit Informationen, Kommentaren, Daten und Fakten versorgt. Hier werden unter anderem praktische Erfahrungen ausgetauscht und eigene technische Entwicklungen vorgestellt. Ein besonderer Schwerpunkt ist hier das Thema Arbeitsschutz.

Aktuelle Informationen, Praxisberichte und rechtliche Aspekte zur Gewässerunterhaltung und Gewässerentwicklung werden im gewässer-info publiziert. Neben Beiträgen über fachgerechte Arbeiten am Gewässer wird über die Ergebnisse der örtlichen Begehungen und Aussprachen (Ortstermine) sowie über die laufenden Arbeiten und Veröffentlichungen der Gewässer-Nachbarschaften berichtet.

Fachforum "Berufschancen in der Wasserwirtschaft"
Am 6. Juni 2007 veranstaltete die DWA von 15.00 bis 16.00 Uhr im Zelt 5 ein einstündiges Fachforum "Berufschancen in der Wasserwirtschaft". Hintergrund ist ein sich abzeichnender Mangel an Fachkräften der Entsorgungswirtschaft auf allen Qualifikationsstufen. Auf betrieblicher Ebene werden in vier Fachrichtungen UT-Fachkräfte ausgebildet, ein Berufsbild, das sich in den letzten Jahren stark gewandelt hat; der "Klärwärter" von heute steuert, überwacht und bedient komplexe Anlagen und setzt dabei voll auf Informations- und Elektrotechnik. Bei den Führungskräften, die sich wesentlich aus Bauingenieuren der Fachrichtung Siedlungswasserwirtschaft rekrutieren, gibt es ein Paradoxon: Die Studentenzahlen in den Ingenieurwissenschaften sind rückläufig, wegen vermeintlich schlechter Berufsaussichten insbesondere für Bauingenieure. Absolventen mit Spezialisierung in Siedlungswasserwirtschaft oder verwandten Vertiefungsrichtungen finden aber einen guten Arbeitsmarkt vor - doch müssen sie erst bereit sein, sich für Ingenieurwissenschaften einzuschreiben. Hier wollte das Fachforum der DWA Mut machen, berufliche Chancen in der Entsorgungswirtschaft zu suchen und entsprechende Ausbildungswege zu beschreiten, die im Übrigen auch exzellente Chancen auf Karrieren im Ausland, etwa in Entwicklungsländern, bieten.

Kontakt:
DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
Pressestelle
Dr. Frank Bringewski
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
Tel.: +49 (0) 2242 872-190
Fax: +49 (0) 2242 872-151
eMail: bringewski@dwa.de
Web: http://www.dwa.de

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